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Der Uebertritt des ehemaligen Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Erkelenz , zur Sozialdemokratie findet heute morgen in der gesamten Preffe große Beachtung. Die Germania " allerdings, der dieser neue Schlag gegen die Regierung Brüning peinlich ist, verzeichnet dies Ereignis in drei Zeilen. Die„ Rote Fahne " spricht von dem Uebergang eines Hirsch- Dunderschen Gemert schaftsbonzen" zum Sozialfaschismus" und sieht darin ein beredtes Seichen dafür, daß der Prozeß der Verbürgerlichung der Sozialdemokratie immer weiter um sich greift". Der„ LokalAnzeiger" äußert ungemischte Freude über das Mißgeschick, das Demokraten und Staatspartei befallen hat.
Die Demokratenpresse zitiert natürlich nichts von Erkelenz ' unwiderleglichen Angriffen auf die Demokratische Partei . Das Tage
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der langjährige Borsitzende der Demokratischen Partei, hat wegen der Rechtsschwenkung des Bürgertums feinen Austritt aus der Demokratischen Partei erklärt und ist zur Sozialdemo tratie übergetreten, weil er bei der großen Auseinanderjegung an der Seite der Arbeitenden stehen will.
biatt" macht die Angelegenheit turz ab. Die Bossische 3eitung" würdigt seinen Entwicklungsgang folgendermaßen: Anton Erkelenz , der aus dem Arbeiterstand hervorgegangen ist, trat als Schüler Naumanns in die Politik ein. In den letzten Jahren war er durch sein körperliches Befinden an der Mitarbeit im Parlament start behindert. Diese erzwungene Distanz von der politischen Tagesarbeit hat sicher viel dazu beigetragen, seine fritische Stimmung zu verstärten und seine Berbindung zur Demofratischen Partei, die ihm durch die Berufung zum stellvertreten. den Vorfizenden des Parteiausschusses eine besondere Ehrung bereitete, zu lodern. Seine bisherigen politischen Freunde haben stets sein reines Wollen nud feine Bereitschaft zu attiver Be tätigung anerkannt. Sie wünschen ihm gewiß alle, daß er im Rahmen der Sozialdemokratischen Partei ein Arbeitsfeld findet, das seiner Persönlichkeit und Eigenart entspricht."
Die Frankfurter Zeitung " jagt:„ Die alten Kampfgenossen einer so verdienten politischen Bersönlichkeit werden die Trennung von ihm schmerzlich empfinden."
Bon dieser anständigen Haltung der bisherigen Parteigenossen weicht die„ Berliner Boltszeitung" in denkbar unwürdiger Weise ab. Das Blatt jagt, daß Erkelenz in seinem Briefe mitgeteilt habe, Daß er an einem nervösen Erschöpfungszustand leide, er habe darum die ihm von seinem Wahlkreise wieder angetragene Kandidatur abgelehnt."
Es ist schon ein Gipfel der politischen Unanständigkeit, sich auf diese Art vor der fachlichen Auseinandersetzung mit dem„ nach eigenem Geständnis schwerkranten Arbeiterführer" vorbeizudrücken. Der Berliner Börjen- Courier" wertet den Uebertritt Erteleng dahin, daß die Deutsche Staatspartei die notwendige flare Grenzlinie gegen die Sozialdemokratie gezogen hat".
Siedlungsbauten und neueste Architektur.
Geit furzem veranstaltet die Zeitschrift„ Bauwelt" Rundfahrten, durch die äußeren Bezirke Berlins , mit dem ausgesprochenen Zweck, nicht das Altbekannte zu zeigen, sondern die Siedlungen, Fabriken, öffentlichen Bauten der jüngsten Zeit. Eine vortreffliche Idee: nur auf diese Weise ist es möglich, das entstehende Berlin der Zukunft tennen zu lernen. Man befährt etwa 150 Kilometer, von Tem pelhof über Brig nach Johannisthal , über die Spree nach Lichten berg und Weißensee, Reinickendorf , Wittenau , Siemensstadt schließen nach Norden an, dann geht es über Heerstraße nach den westlichen Vororten bis Zehlendorf . Was erlebt man nicht alles auf dieser Lagereise rund um Berlin ! Das Stadtbild der Peripherie ist, bei aller Scheußlichkeit der Vortriegsbauten, voll von landschaftlichen Schönheiten; und der Vorteil dieser weiten Strecken besteht in ihren unbegrenzten Möglichkeiten: hier ist noch so wenig festgelegt, daß die guten Neubauten und ihre stadtbaulichen Vorzüge feste Kristallisationspunkte bilden, von denen aus die Stadtlandschaft richtig organisiert werden könnte.
Diefe Rundfahrt um Berlin erfrischt und verjüngt; fie läßt schönste Hoffnungen aufblühen. Es sind weniger Einzelbauten als groß angelegte Siedlungen, die jenen erfreuenden Eindruck begründen, weil hier menschenwürdige Wohnstätten zu stadtbaulicher Schönheit zufammengefaßt werden, das Wichtigste, was uns heute nottut. Aber auch die Monumentalbauten nehmen teil an der Erneuerung des Berliner Stadtbildes. Besonders fallen hier auf: das am Teltow tanal mächtig emporragende uitstein Drudhaus, von Schmohl in wirkungsvoller Bertitalität errichtet, und an der Rum melsburger Spree das gewaltige Kraftmert Klingenberg; am Bahnhof Gesundbrunnen die ,, Lichtburg" von Fränkel, nicht durchaus geglüdt, aber wieder an bedeutender Stelle als hellStrahlender Blickpunkt mit ihrer Vereinigung horizontaler Massen und eines höheren Rundturms wirkend. Dann im Norden die gestaffelten Massen der Siemensmerte, von Hertlein; im äußersten Westen die weißen Hochbauten von Straumer am Reichskanzlerplatz nud nahebei das mächtige Reichsfunthaus von Boelzig, beide noch nicht vollendet, und bildmäßig in stadtbauliche Beziehung zu den nahen Messehallen um den Funkturm gesetzt, die an sich recht glücklich von Boelzig und Wagner entworfen, aber gerade an ihrer Stelle, bei jacht ansteigendem Terrain, ohne große Wirkung bleiben. od
mutiger Glastasten, in dem die Kleinsten aus dem Blod von Fröbei schwestern betreut werden. Aber Kinderheime, die jetzt öfter vorgesehen werden, sind ebenso nur ein Bruchteil des notwendigen Baufollettivismus wie etwa Fernheizwerke und Zentralwaschküchen für einen Bezirk von tausend bis zweitausend Wohnungen. Diese kann man in den größeren Siedlungen in wahrhaft mustergültiger Durchbildung fennenlernen, wie z. B. in der sehr schönen und stadtbaulich ernsthaften Wohnstadt Carl Legien" in Weißensee . Die Hausfrauen besorgen selber dort ihre Wäsche in blizsaubern großen Zentralen, die, mit den neusten Maschinen ausgestattet, die gefürchtete Hauswäsche beinahe in ein Bolksfest verwandeln. Man vermißte eine Zentralfüche, was es auch schon gibt( so daß jeder Haushalt mit dem Essen durch Aufzüge versehen wird); man kann sich überhaupt noch mancherlei Erleichterungen von der Erfinderschaft unserer Techniker wünschen. Vor allem wünscht man sich das Wichtigste, was bei den fortgeschrittensten Siedlungen auch halbwegs durchgeführt ist: eine für alle Arbeitenden angemessene Preissetzung der Miete. Hier darf wohl nur kurz darauf hingewiesen werden, daß in Berlin viel zu viel Wohnungen gebaut werden, die wegen ihres Mietpreises einfach nicht bezogen werden können, daß die schönsten Neubauten nichts nügen, solange die Not Hunderttausende zwingt, sich in Kellerlöchern und finstern Hinterhausstuben zusammenzudrängen.
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Was trotz und mit dem himmelschreienden Boden- Unrecht rings um Berlin getan werden kann, beweisen die schönen Siedlungen. Das erste umfassende Beispiel war Tempelhof , das Bräuning in weitläufiger Anlage, allerdings mit niedrigen Einfamilienhäusern hingestellt hat, eine Kleinstadt von reizend altmodischem Zuschnitt. Weiter geht die Gehag in Brig, von Taut und Wagner, mit dem wirkungsvollen Hufeisen", in dessen Mitte sich ein allerliebster Ententeich hineinsenkt, und die Gehag im Zehlendorfer Fischtalgrund von Taut und anderen. Die reinsten Eindrücke nach jeder Richtung bieten die Wohnstadt Carl Legien" in Weißensee , von Bruno Taut , die PrimusSiedlung in Reinickendorf , von Büning, Ahrends und vor allem Salvisberg, und die Siedlung Siemensstadt, die Scharoun , Gropius , Häring, Bartning und andere gebaut haben. Hier sind die modernen Brinzipien des Wohnbaus nach allen Richtungen der Techniken und Materialien, neuer Grundrißlösungen und stadtbaulicher Wirkungen ausprobiert; hier findet man die Berliner Parallelen zu den glücklichen Experimenten in Celle , Frankfurt , Stuttgart und andern Orten. Das Interessanteste scheint mir im Reinickendorfer Fall beisammen; eine Kombination von Ein
Wirken diese Großbauten gleichsam wie Atzente auf weit be= rechnete Entfernungen hin, den Kirchen im alten Stadtbild ähnlich, und als Anziehungspunkte, um die sich nun die Wohn- und Geschäfts: bauten fristallisieren mögen: jo bedeuten die großen Siedlungsfamilienhäusern, deren zwei in dreigeschossiger Bauweise, mit geComplexe der letzten Jahre einen ersten starken Versuch, vom Kleinwohnhaus her der Form der modernen Stadt näher zu rücken. Sie lassen das schlechte, das vorfriegsmäßige Alte beiseite liegen und schaffen auf weitem unberührtem Terrain Musteranlagen der fünftigen Großfiedlung. So wünschen wir das Gesicht unserer Städte geformt und darin die Einzelwohnung für Millionen: das ist der herzerhebende Eindruck, den wir von diefen Schöpfungen unserer be deutenden Architekten davontragen.
Etwas ist schon mit den Einzelwohnblöcken getan, die 3mischen vier Straßenseiten eine Insel anständiger Bauweise in dem Meer der unjozialen Miethausweise von früher darstellen. Es gibt da teine Hinterhäuser, die Randbebauung läßt den Binnenhof für Grünpflanzungen und Kollettivgebäude Neiner Art frei, wie z. B. für Kinderheime. Ein solches erheiterte uns in dem besonders freund lichen Sonnenhaus" von Gutfind in Lichtenberg ; ein an
Weltbevölkerung und Welterzeugung.
Nach einem Bericht der wirtschaftlichen Abteilung des Bölkerbundes war die Bevölkerung der Welt im Jahre 1928 um 10 Pro3. größer als 1913, und in der gleichen Zeit hatte die Erzeugung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen um 25 Proz., der Welthandel um 22 Broz. zugenommen. Die noch unvollständigen Zahlen für das Jahr 1929 faffen einen weiteren Fortschritt vermuten. Die 3u nahme der Weltbevölkerung zwischen 1926 und 1928 wird auf 35 Millionen geschäßt, d. h. auf durchschnittlich etwa 1 Broz. im Jahr. Die größte Zunahme wies Südamerika auf: Im allgemeinen wird eine besonders starte Zunahme der industriellen Entwicklung gemeldet, nämlich um 25 Pro3. feit 1925; die Erzeugung von Elét trizität hat sich zwischen 1925 und 1928 um ½ erhöht. Dagegen hat die Erzeugung von Rohstoffen nicht in dem gleichen Maße zuge nommen. Seit 1926 hat Europa ständige Fortschritte auf dem WeltEuropa, Rußland eingeschlossen, ist größer als in irgendeinem an dern Teil der Welt. Die europäische Erzeugung von Rohstoffen wird nur noch von Südamerika übertroffen. Nordamerika hat zwar feit 1926 neue Reforde der Erzeugung aufgestellt, bleibt aber beträchtlich hinter Europa zurück. Die afrikanische Erzeugung wächst beständig, und die Zunahme stand 1927/28 nur hinter der von Ost- und Mittel europa zurück. Auch Asiens Erzeugung nahm zu, aber der Außenhandel zeigte während der letzten zwei Jahre eine Abnahme. Verglichen mit 1913 scheinen die Preise der Fertigwaren im letzten Jahr Derhältnismßig höher zu liegen als die der Rohstoffe und Nahrungsmittel, wenigstens in Europa .
Der Kinderschänder ermittelt? handelsmartt gemacht. Die Erzeugung von Nahrungsmitteln in
Auf alle Fälle ein fehr gefährlicher Kinderfreund. Unter dem dringenden Verdacht, das schwere Sittlichkeitsverbrechen an der 4% Jahre alten Gerda aus der Cynarstraße verübt zu haben, wurde von der Kriminalpolizei am Sonntag ein 28 Jahre alter Herbert B. feffgenommen. Außer anderen Umständen führte zu seiner Berhaffung auch die Aufmerksamkeit eines Arbeitslosen, der in der Weddinggegend wohnt.
Dieser Mann hat zwei Söhne im Alter von 10 und 12 Jahren. Die Knaben hatten zu Hause erzählt, daß sich ihnen ein Fremder in unfittlicher Weise genähert habe. Dem älteren Jungen hatte der Fremde sogar ein Fahrrad geschenkt. Diese Gabe erregte den Verdacht des Baters, der nun die Kriminalpolizei benachrichtigte. B. wurde daraufhin ermittelt und dingfest gemacht. Der Verhaftete, der viel älter aussieht als er ist, ist
Museum für Arbeitsschuh in Frankfurt . Die von der Deutschen Gesellschaft für Gewerbehygiene in Frankfurt a. M. jeit längerer Zeit geplante ständige Ausstellung für Arbeitsschutz soll im Früh jahr im Haus Offenbach eröffnet werden. Die Gesellschaft wird zu der Polizei als anormal veranlagter Mensch bereits bekannt. biefem 3wet ihre Sammlungen zur Beranschaulichung der in den Bisher hatte er sich an teine Knaben herangemacht und hat wegen Berufen verbundenen gesundheitlichen Gefahren und ihrer Ber: derartiger Bergehen noch eine Strafe von 1 Jahr Gefäng- hütung wesentlich ausbauen. Das so geschaffene Museum soll in zwei nis zu verbüßen. Er war bei einer Tante in der Müllerstraße Abteilungen zerfallen, von denen eine den Grundsägen der Arbeitshygiene, der Gewerbehygiene und der Unfallverhütung im allge= gemeldet, hielt sich dort aber nur selten auf und trieb sich fast meinen, die andere den gewerbehygienischen und unfalltechnischen Tag und Nacht auf den Straßen herum. Wovon er lebte, wußte Fragen der einzelnen Industrien, namentlich der chemischen In Tag und Nacht auf den Straßen herum. Wovon er lebte, wußte in der Nachbarschaft niemand, denn einem Beruf ging B. nicht nach. dustrie, gewidmet sein soll; es wird ohne Entgelt zugänglich sein. Der Festgenommene wurde zunächst in das Zellengefängnis in der Lehrber Straße eingeliefert, wo er den Raum mit sechs anderen Infaffen teilte. Sehr schwer belasten ihn die Aeußerungen, die er Mitgefangenen gegenüber getan hat. Er erzählte ihnen, daß er sich öfter an Knaben vergangen habe, aber auch Neigung zu fleinen Mädchen fühle. Zur genauen Fests ftellung feiner Buredynungsfähigkeit wird er ärztlich untersucht und beobachtet werden und ist deshalb dem Lazarett zugeführt worden. Das Fahrrad, das er dem Knaben schenkte, ist von der Kriminal: polizei beschlagnahmt worden. Sowohl an den Handgriffen wie an der Quer stange sind lede sichtbar, die einer chemischen Untersuchung unterzogen werden. Es gilt festzustellen, ob es Blutflecke oder anderes find.
1 Million Tonnen Steinfohlen- 3 Menschenleben. Ungeachtet aller Sicherheitsmaßnahmen, die in immer größerem Umfang durch geführt werden, toftet jede Million Tonnen Steintohlen, die aus den Rohlenbergwerfen der Bereinigten Staaten gewonnen werden, im Durchschnitt dreieinhalb Menschenleben. Die meisten tödlichen Unfälle ereignen sich nicht infolge von Explosionen, sondern mehr als die Hälfte aller Unglücke in den Kohlengruben entstehen durch herabfallende Gesteins- und Kohlenstücke. Im letzten Jahre haben die Unfälle bei der Kohlenförderung in den Vereinigten Staaten über 1000 Menschenleben gefordert.
Salzungen im 70. Lebensjahre gestorben. Er war 25 Jahre am Alexander von Fielit. Profeffor der Mufit, ist gestern plöslich in Bad Sternschen Konservatorium, davon 15 Jahre als Direttor tätig. Fielig bat u. a. atvei Dpern tomponiert.
trennten Eingängen, übereinander liegen, ein Laubenganghaus von Salvisberg, das in vier Stockwerken sich brückenartig über eine mächtig breite Straße spannt, wo die Wohneingänge an offenen Laubengängen liegen, eine neue, nach außen heiter offene, im Innern prattische geschlossene Wohnfombination für Familien ohne Hausgehilfin. Als stadtbauliche Lösung mag die umfangreiche Siedlung Siemensstadt noch stärkere Borzüge befizen; die viergeschossigen weißen Hausblöde von Scharoun und Gropius , die zur Straße quer gestellten Häuser von Bartning mit ihren malerischen Baltons gehören zu den glücklichsten Lösungen unseres Wohnproblems.
In diesem Geiste möchten wir Berlin ausgebaut wünschen; im Geiste sozialer Billigkeit, menschenwürdiger Freiheit, mit Luft und Sonne, und vollkommener Schönheit des Einzelbaus wie der stadtbaulichen Gesamterscheinung! 1510 Paul F. Schmidt.
Seltsamer Millionärssport.
Die Menschenjagd, die der Millionär Arthur W. Cutten aus Chikago ieit acht Jahren betreibt, um die neun Verbrecher aufauspüren, die ihn vor acht Jahren überfielen, ist mit der Uebergabe Casper Rosenbergs jetzt endlich beendet worden. Gämtliche Spießgesellen Rosenbergs befinden sich jetzt schon seit geraumer Zeit hinter Schloß und Riegel, nachdem Cutten sie in verschiedenen Teilen der Welt ermittelt und der Bolizei übergeben hatte. Er hat auf diese Jagben seine ganze Zeit und 50 000 Dollar verwandt, um seinen Racheschwur auszuführen. Rosenberg ergab sich freiwillig mit der Begründung, daß er es müde sei. von einem Manne herumgehegt zu werden, dessen Verfolgungsmanie feine Pause fenne. Er habe sich selbst gestellt, um Gelegenheit zu haben, seine Unschuld zu beweisen. Der Einbruch im Hause Cuttens war von seinem Diener angestiftet worden, der ein Geständnis ablegte und die Namen der Helfershelfer nannte. Den Dieben war bares Geld in Höhe von 20 000 Dollar und neun Kisten alten Whiskys in die Hände gefallen; den Alkohol hatte Cutten den Argusaugen der Prohibitions wächter zu entziehen verstanden. Aber selbst mit dem Verlust dieser unersetzbaren Spirituosen hätte sich Cutten, wie er erklärt, noch abgefunden. Die Einbrecher hatten aber seine Frau und ihn selbst in dem schlechtgelüfteten Keller des Hauses eingeschlossen, wo die beiden um ein Haar erstickt wären. Wegen dieser Brutalität entschloß sich Cutten, ohne Rücksicht auf Zeit und Gelb die Berfolgung aufzunehmen und nicht eher zu ruhen, bis er die Räuber zur Strede gebracht hätte, ein Ziel, das jetzt endlich erreicht ist.
Kommende Opern- Aufführungen. 11.
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Die nachgelassene Oper Leo Janaceks Aus einem Totenhaus" wird im Winter an der Berliner Kroll- Oper zur deutschen Uraufführung gelangen. aufführung gelangen. Alfred Casella wird seine neue Oper „ La donna serpente" für die deutsche Uraufführung noch für die nächste Saison mit deutschem Text bearbeiten lassen. Bon Carol Rathaus wird die Oper" Fremde Erde " in der Berliner Staatsoper Unter den Linden zur Uraufführung gelangen. Das gleidhje Institut hat übrigens auch eine neue Oper von Erwin Dressel , dem erfolgreichen Komponisten des„ Armen Columbus" zur Urauf= führung in Aussicht genommen, die den Titel trägt:" Simplizius". In Paris wird die mit Spannung erwartete Oper von m. J. Weißmann, die den Text von Strindbergs Gespensterfonate entnommen hat, im Oktober zur Aufführung gelangen.
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Eine fliegende Universität.
Eine Art fliegende Universität" wird von der New- Yorker Hochschule eingerichtet, um in diesem Herbst Kurse in einer Anzahl von großen Städten des Staates New York abzuhalten. Die Lehrer an den Hochschulen in diesen Städten sollen über die neuesten Erziehungsmethoden von Professoren der Pädagogik an der Univerfität New York unterrichtet werden, und zwar werden diese Profelforen, um Seit zu sparen, im Flugzeug zu diesen Kursen befördert.