Sinn dieser Sage so auffaffen, daß die Reichsregierung die größeren Wohnungen auf irgendeinem anderen Wege finanzieren will, damit alle zur Verfügung stehenden Mittel aus der Hauszinssteuer für den Bau der fleinen Wohnungen verbraucht werden fönnten. Dann wäre. auch wirklich die
Die Masken fallen!
Beschleunigung und Berbiligung des Baues der fleinen Kommunistenführer verkündet das Bündnis mit den Faschisten.- Alles Leugnen
Wohnungen möglich. Bir mußten aber schon damals, dah die Pläne der Reichsregierung ganz andere find und daß die Säge über das Bauprogramm absichtlich zmei= deutig-in etwas diplomatischer Form! worden sind. Jetzt fagt Herr Dietrich:
formuliert
Der Plan der Regierung geht darauf hinaus, den Bohnungsbau auf die Erbauung von 3meizimmerwohnungen mit Küche und auf ganz fleine Wohnungen zu beschränken, und dadurch einen Teil der 800 Mittionen, die hierfür Bermendung finden, freizu machen. Hier wird der entscheidende Kampf einschen."
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aufgegeben.
Chemnik, 5 September.( Eigenbericht.)
Ja einer hier abgehaltenen fommunistischen Bersammlung äußerte fich der fommunistische Abgeordnete des Sächsischen Land tages Sindermann, Leiter des KPD. - Bezirks ChemnitzErzgebirge, u, a. über das Affionsprogramm der PD. Sindermann erklärte, daß kommuniffen und Nationalsozialisten jeht Schulter an Schulter marschteren, um die Sozialdemokratie erfolg. reicher betämpfen zu können. Auf den Zwischenruf eines Sozialdemokraten führte der fommuniffische Führer aus:
Jawohl, wir geben zu, daß wir im Bunde mit den nationalsozialisten stehen, daß wir vereint mit den Nationalfozialiffen das bestehende fozialistische Syftem zerfrümmern wollen,
daß wir mit den Nazis gemeinsam in Deutschland . den nationalen Bolschewismus einführen wollen. Dann, wenn uns die Nazis im Kampfe geholfen haben, rechnen wir mit ihnen felbft ab. Nicht international, fondern national, mit den Faschiffen wollen wir die deutsche Arbeiterschaft befreien. Bolschewismus und Faschismus haben beide ein gemeinsames Ziel: Die 3ertrümmerung des Kapitalismus und die der Sozialdemokratischen Partei! Um dieses Ziel zu erreichen, ist uns jedes Mittel
leber seine eigene Stellung in diesem Kampfe sagt Herr Dietrich: Ich werde darunt fämpfen, daß die 400 mil. Ifonen foder gemacht werden." Diese 400 Mil Itonen braucht Herr Dietrich für die Sentung der Realsteuern, zu denen er auch die Hauszinssteur rechnet. Es handelt sich also nicht darum, daß die Mittel aus der Hauszinssteuer in viel größerem Ausmaß als bisher für den Bau der kleinen Wohnungen, sondern darum, daß die Hälfte dieser Mittel überhaupt nicht für den Wohnungsbau verwendet werden sollen. 400 Millionen weniger aus der Hauszinssteuer das bedeutet auch eine entsprechende Verminderung der Gelder aus den Hypotheten, insgesamt den Ausfall von nicht weniger als einer Milliarde. Mart für den Wohnungsbau und dadurch einige Hunderttausende erwerbsrecht." lofe Bauarbeiter mehr, die zugleich noch geringere Arbeitslofenunterstützung beziehen sollen. Das nennt man Arbeitsbeschaffung! Herr Dietrich ist sich der Tragweite seiner Pläne bewußt, tröstet aber seine Wähler damit, daß wenn die Wirtschaft Lust verspürt, sie weit mehr Arbeitslose aufsaugen wird, als ihr durch das Baugewerbe anfallen." Wenn Herr Dietrich dieses Argument wirklich für richtig hält, so widerspricht er sich selbst, wenn er in der gleichen Rede für Maßnahmen zum Zwecke der Arbeitsbeschaffung eintritt. Er müßte eigentlich dafür eintreten, daß alle Mittel, die auf irgendwelche Weise loder gemacht werden können, zur Senkung der Realsteuern verwendet
werden.
Es wäre sehr interessant, von Herrn Dietrich zu er fahren, worin er die Garantie dafür sieht, daß die Mittel, die er dem Baumarkt entziehen will, in Deutschland produktiv verwendet werden. Glaubt er vielleicht, daß die Vertrauenstrise der deutschen Wirtschaft dadurch übermunden wird, daß die Zahl der Arbeitslosen wegen der neuen Droffelung des Baumarktes noch stärker als jetzt anschwellen wird? Noch interessanter aber wäre es, zu er fahren, wie sich Herr Dietrich die Berteilung der loder gemachten 400 Millionen im einzelnen vorstellt. Hier scheint uns der Schlüffel zu feinen verblüffender Enthüllungen zu fein:
wörtlich führ Sindermann forf:„ Jawohl, wir geben zu, daß wir unsere Bertrauensleute in der Reichswehr , in der Polizei und in faschistischen Sturmabteilungen haben,
mann, daß er diese Parole nicht mehr aufrechthalte Daraufhin erteilte der nationalsozialistische Borfigende dem Sommunisten das Wort mit der Bemerkung: Der Herr Landtagsabge. ordnete Sindermann fpricht jetzt unter dem Schuh der natio. nalsozialistischen Partei!"
Gemeinsame Nazi- Kozi- Versammlungen!
Wiesbaden , 5. September. ( Eigenbericht.)
In Wiesbaden halten die Kommunisten und National. sozialisten gemeinsame Bersammlungen ab. Vor einiger Zeit wurde dem Führer der hiesigen Nationalsozialisten bereits in einer kommunistischen Versammlung eine Stunde Redezeit gemährt. Am Freitag abend wurde ein Kommunist in einer natio nalsozialistischen Bersammlung als Redner zugelassen.
Das Abkommen zwischen den rechts- und linksradikalen Rowdys wurde geschlossen, weil bei den hohen Eintrittspreisen, die von den Kommunisten und Nationalsozialisten in ihren bisherigen Versammlungen erhoben wurden, die Säle fast immer halb leer blieben. Man kam deshalb überein, das Geschäft fünftig gemeinsam zu machen, indem man sich die Einnahmen aus den Eintrittspreisen teilte und die Saalmiete halb auf bhalb zahlte.
Wahlkampfmethoden der Nazis.
Steinbombardement gegen Wohnungen.
jawohl, wir geben zu, daß die Rote Armee Ruß lands Verbindung mit der Reichswehr hält, aber alles zu dem Zwed, diese Körperschaften zu zertrümmern und auf ihren Trümmern die nationalbolfcheristische Diktatur aufzu- ertrümmert. Die Burschen sind unerkannt entkommen. richten. Die deutschen Reichswehroffiziere gehen nach Rußland , da. mit die russischen Offizlere von der deutschen Reichswehr lernen tönnen."
In Heidelberg haben nationalsozialistische Rowdys in der Nacht zum Freitag die Wohnung eines in dem Vorort Ziegelhaufen wohnenden sozialdemokratischen Rebatteurs mit schweren Steinen bombardiert und die Fensterscheiben
Wie weil die kommunistisch- nationalistische Raufbrüderschaft bereits gediehen ist, beweist u. a. auch ein. Borfall, der sich dieser Tage in einer nationalsozialistischen Versammlung in Chemnitz zufrug. Der fommunistische Landtagsabgeordnete. S in de r- mann sprach dort als Disfuffionsredner für seine Partei. Auf die Frage des Borfizenden, ob er noch zu der kommunistischen Barole ftehe: Schlagt die Faschisten, wo Ihr sie trefft!" erklärte Sinder
Loder gemachten 400 Millionen beteiligt wird! Damit findet auch die Offenheit der Diterichschen Rede ihre Aufklärung. Er spricht ausschließlich für die" bürgerlichen Wähler, er braucht nicht, wie manche von seinen Ministerkollegen, auf die proletarische Bähterschaft Rücksicht zu nehmen. Er wirbt für sich bei den Feinden der Arbeitslosenversicherung und bei den Feinden der Verwendung der öffentlichen Mittel für den Wohnungsbau
Herr Dietrich fohloß feine Rede mit allgemeinen polifischen Betrachtungen, indem er insbesondere über die Sammlungsbewegung bei den Parteien sprach: Ich rechne", führte er aus, in die Gruppe, die sich eines Tages zu Nun hat Herr Dietrich nicht bloß sein Programm entfammenfinden muß, nicht nur die Bolkspartei und unsere widelt, sondern das Programm der Reichs. Partei, sondern auch diejenigen, die heute der Birt regierung enthüllt. Er hat damit auch denjenigen, die schaftspartei anhängen." Endlich wissen mir, bis jetzt daran zweifelten, den Nachweis geliefert, daß das modas Staatsvolt zu fuchen ist. Bis jetzt dachten geheimnisvolle Kommuniqué der Reichsregierung das mir zwar, daß in der Wirtschaftspartei die Inter Programm des Besißbürgerblodes enthält. effentenhaufen besonders starf vertreten sind, sind aber bereit, Die Wahlperiode der Regierung" lautet die Ueberschrift für uns eines besseren belehren zu laffen. Dann verstehen wir die Dietrichsche Rede in der Deutschen Allgemeinen um so leichter, für wen der berufene Führer des Staats- Zeitung", die natürlich von den energischen, flaren und volfes seine undiplomatischen Ausführungen gemacht hat. eindeutigen Parolen" von Dietrich begeistert ist. Uns fann Der Abbau der Hauszinssteuer gehört doch zu den haupt das nur recht sein. Wir glauben, daß das Programm der fächlichsten Forderungen der Wirtschaftspartei. Das Pro- Regierung, wie es jezt von Herrn Dietrich enthüllt wird, die gramm von Herrn Dietrich ist das Programm für die fünftige wirksamste Parole gegen diese Regierung ist, die man nur bürgerliche Partei, zu der auch die heutigen Wirtschafts- ausdenken könnte. Nicht zuletzt deshalb, weil man aus parteiler zählen sollen. Es lohnt sich schon noch, eine Samm- diesem Programm erfährt, was man hinter den diplomatischen fung zu machen, wenn man dafür an der Verteilung von Redensarten der Regierung zu suchen hat!
Oeffentliche Wählerkundgebungen.
Baden für Schnapsverbot..
Entsprechend der von der Reichsregierung erlassenen Anregung hat der badische Minister des Innern auf Grund des § 15 des Gaststättengesetzes vom 28. April 1930 und der Berordnung des Staatsministeriums über den Bollzug des Gaststättengesetzes vom 7. Juli 1930 den Ausschanf von Branntwein und den Klein. handel mit Trinkbranntwein am Sonntag, dem 14. September, bis zum Eintritt der Polizeistunde in Baden verboten.
Die Diskussion.
Wir schlagen die Faschisten tot
und sterben für die Fahne rot roto de menn mir marschieren els program. Inzwischen aber laß uns mal, Ansa
es brauft ein Ruf mie Donnerhall.
ein wenig diskutieren!"
Bir Nazis mollen das britte Reich, ihr nennt es Sowjetdeutschland gleich, der Name ist nicht wichtig. Frei sei das deutsche Baterland, mir schüren den nächsten Weltenbrand. Die Sache wird schon richtig."
Wir reißen in Fetzen jeden Vertrag. Ihr auch? Das gibt einen Freudentag. An die Wand mit jedem Verräter!"
So reden sie sich in Eifer und Wut und fennen einander doch gar zu gut. Und beide sagen: Später!
Denn jetzt das Bolt will Arbeit und Brot und. dankt für Krieg und Heldentod. Die Zeiten sind verflossen.
Laßt ihnen ihre Diskussion!
Die enden noch in Schmach und Hohn
als wadere Bundesgenossen.
Bürgerpropaganda.
xenio
Rolly
Aus bürgerlichen Wahlflugblättern. Die Boltspartei an den Besiz: 3ahlst du gern Steuern? Wenn nein, lies aufmerks Deutsche Boltspartei!"
Heute, Sonnabend, 6. September: Reinickendorf- Ost, Rosenthal, Hermsdorf und Waidmannsluft 2. Kreis Tiergarten. Treffpunkt zur Demonstration im Kleinen 17½ Uhr in Reinickendorf Dst, Kopenhagener Ede Flottenstraße; sam nachstehende Zeilen, sie gehen dich sehr an. Herah an die
Tiergarten pünktlich 18 Uhr. Rote Fahnen und Banner mit bringen.
für die Abteilungen Reinickendorf- West, Tegel, Borjigwalde, Bittenau und Freie Scholle in Tegel am Bahnhofsvorplatz 17% Uhr.
4. Kreis Prenzlauer Berg. Radfahrerumzug. Treffpunt Morgen, Sonntag, 7. September:
17½ Uhr vor dem Bezirksamt, Danziger Straße 64. Charlottenburg und Siemensstadt. 52. und 62. Abt. Treffpunkt und Abmarsch zum Werbeumzug mit Mufit und Fadein 18 Uhr vom Lofal Heidekrug, Siemensstadt, Nonnendammallee 89. Redner: Gottlob Münsinger.
11. Kreis Schöneberg. 18 Uhr Blaktonzert auf dem Dürerplag. am Wannseebahnhof Friedenau. Anschließend Berbeumzug und Blazkonzert auf dem Lauterplay in Friedenau um 19 Uhr. Tempelhof. Industrieviertel. Treffpunkt zum Werbeumzug 18 Uhr Dorfstraße Ede Berliner Straße., Redner Erich Kuttner, m. d. L.
7. Kreis Charlottenburg. Demonstration im Anschluß an die Sportpalast Kundgebung. Abmarsch 11% Uhr. Winterfeldtstraße Ede Potsdamer Straße.
14. Kreis Neukölln. Alle radfahrenden Genossen treffen fich zur Werbeumfahrt am Sonnabend, 6. September, 18 1hr, auf dem Reuterplatz. Sonntag, 7- September, nehmen alle Genoffen an dem Werbeumzug in Brig teil. Abmarsch von der Barchimer Allee um 14 Uhr, Rähe Baradenfchule, Straßenbahnlinien 27 und 29 bis Tempelhofer Beg..
Biesdorf. 20 Uhr im Lokal Banuscher, Alt- Biesdorf 64. Redner: Brit- Budow 99, Abt. Sonntag. 7. September, Fest der Ar
Stadtrat Franz Stimming.
18. Kreis Weißensee. Radfahrerumzug. Treffpuntt 17% Uhr Brenzlauer Bromenade de Gustav Adolf- Straße. Sämtliche radfahrenden Parteigenossen werden un rege Beteiligung ge beten. Pankow 128./130. 21st. Treffpuntt zum Berbeumzug mit Mufit und Fadeln 18½ 1hr Bring- Heinrich- Straße Ede Ber liner Straße.
Starow. 20 Uhr im Botal Klir, Bantgrafenstr. 3. Redner: Stadt rat Wilhelm Reimann.
20. Kreis Reinickendorf. Am Sonnabend, 6. September, Kreis. Wahlkundgebung auf dem Sportplag in Reinidendorf- West. Referent: Genaffe A. Crispien. Treffpunkt für die Abteilungen
beit in Brig in der Großsiedlung mit großer mahlpropagandistifcher Abendtundgebung im festlich erleuchteten Hufeisen am Lomise Reuter- Ring. Mitwirkende: Sprechhor für Broletarische Feierstunden unter Leitung von Florath, Einzelsprecher Heinr. Witte; der junge Chor, Sprechchor der freien Geppertschaftsjugend und S23.; Kartell für Sport und Körperpflege. An prache Genoffe Arthur Crispien. Aufstellung zum Feftzug 13 Uhr an der Schule in der Barchimer. Allee. Alle Genoffen find herzlich eingeladen. Untoftenbeitrag 0,50. M... Köpenid 108. Abt. 15 Uhr im Lotat Troppens Müggelheim. Redner: Otto Theuner.
Niederschönhausen, 131. Abt ., Bezirk Blankenfelde. Pünkt lich 16 Uhr Große Wählerfundgebung in Blankenfelde, Lofal Staab, Hauptstr. 13. Redner: Mar Brinizer.
Männer und Frauen, erscheint in Massen!
Ludendorff an sein Dutzend:
Der begeisterte Wahltampf für BahTenthal fung ist heute der wirkungsvollste Kampf für die Rettung des Bolles!" Erich und Mathilde werden also behaupten, alle Nichtwähler hätten begeistert für sie geftinimt. Adolf
Hitler:
,, So wenig die Hnäne vom Aas läßt, so wenig läßt der Marrist bom Landesperrat."
Brüning hofft auf die Michtwähler. Reichstanzler Brüning hat sich von dem Chefredakteur des Wolfffchen Telegraphenbüros zu Wahlpropagandazweden interviewen laffen, wobei er sich in der Hauptsache an die Richtwähler wandte. Von ihnen erhofft er einen 3machs für die Regierungsparteien.
Sejmvizemarschall Dombsti ist auf den schändlichen Ueberfall durch Uniformſtrolche so schwer ertranft, daß ihm die Aerzte politische Tätigkeit verboten haben. Es ist erreicht!
Der ungarische Sozialistenfongreß wird auch politische Fragen erörtern, da die Polizei nur seine Anmeldung entgegenzunehmen, ihm aber nichts vorzuschreiben hat.
Die füdslawische Regierung hat den Deutschen und madjarijchen Delegierten aus ihrem Lande zum Genfer Minderheitenfongreß die querst verweigerte Ausreise doch gestattet.