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Die Spitze ändert sich

im 6- Tage- Rennen

Die fünfte Nacht stand im Zeichen der Kölner   Mannschaft Rausch Hürtgen, die sich nach mehrmaligen Angriffen auf das gesamte Feld überlegen nach vorn arbeitete und nun mit drei Runden allein an der Spizze steht. Der Stand des Rennens heute früh: 1. Rausch Hürtgen 76 P.; drei Runden zurüd: 2. van Kempen  - Schön 232 P.; vier Runden zu rüd: 3. Rieger- Kroschel 126 P.; 4. Ehmer- Tietz 118 P.; 5. Manthey­Maczynski 94 P.; sechs Runden zurück: 6. Dinale- Tonani 156 B.; 7. Krüger- Funda 146 P.; fieben Runden zurüd: 8 Pijnenburg- Braspenning 177 P.; zehn Runden zurüd: 9. Petri- Lehmann 127 B.

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Wie schon gewohnt, ging der Tanz um die mehr oder minder leichten Rundengewinne im Verlauf der 10- Uhr- Abendwertung los, die Stantmeldungen änderten sich fortlaufend. Die Spizengruppe, die vorübergehend die Mannschaften Rausch- Fürtgen, Rieger­Kroschel und Ehmer- Tieh bildeten- Krüger Funda, die bis­herigen ersten, fielen in der Jagd weit zurück-, erstrebte ohne Unterbrechung eine Entscheidung. Schließlich glüdte Rausch- Hürtgen die Ueberrundung. Ein Sturz, von dem Wissel und Mandelkow be troffen wurden, führte zur Neutralisation des Rennens. Gine nur zu willkommene Ruhepause für das abgehezte Feid! Nach einer etwa halbstündigen Neutralisation wurde das Rennen wieder an­geläutet und bekanntgegeben, daß Mandelkow und Biffet infolge ihrer Sturzverlegungen das Feld räumen. Betri- Lehmann bildeten mit elf Berlustrunden eine neue Mannschaft. Die Vorstöße finden ihre Fortsetzung. Irgendwo stürzt Tieß. Für die Mannschaft Ehmer- Tiek tritt stillschweigend eine Neutralisation ein. Während andere jagen und vorwärtshaften, darf Ehmer in Bummeltempo feine Runden zurücklegen. Rausch- Hürtgen find wach sam genug und überblicken schwierige Situationen für sich ent­scheidend. Piet van Kempen- Schön wühlen mit dem Erfolg, daß fie einige Runden zurüdgewinnen. Die Spizenreiter sind jedoch faft immer mit von der Partie. Schließlich haben sie mit drei

Runden Vorsprung die Führung des Feldes inne, eine Position, die| Hunderten umfäumten die Borsportanhänger die Kampfstätte in

sich auch nach dem Ausfahren der 2- Uhr- Nachtwertung nicht ändert. Im übrigen bekommt das volle Haus dann nichts mehr zu sehen. Um 6 Ühr früh werden die um 28 Runden zurückliegenden Franzosen Beig Lemoine endlich aus dem Rennen genommen! Bis dahin nach 104 Stunden find 2498,560 Kilometer zurückgelegt.

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Nun hat das Behnerfeld die letzte Nacht vor sich. Rausch­Hürtgen dürften doch noch etliche Mühe aufzuwenden haben, ihre Bosition zu halten, denn drei Runden Vorsprung wollen bei der Stärte einzelner Mannschaften nicht alles wir denken da an van Rempen- Schön, Ehmer- Tiek und auch Manthey- Maczynski besagen. Krüger- Funda fönnen nun wohl nicht mehr weit nach vorn tommen. -tz.

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Arbeiterboxer aus Paris  

kämpfen gegen Hannover   2: 2

Für seinen 5. internationalen Bogtampfabend hatte der Bogfportflub Sparta  "-hannover   zu einem friedlichen Wettkampf zwischen Deutschland   und Frankreich  vier der zur Zeit beften franzöfifchen Arbeiterborer ver­pflichtet.

Die vier Borer, die die französische   Arbeiter- Boglommission auf die erste Deutschlandtournee schickte, sind sämtlich in Paris   zu Hause, alle sind als die ersten Sieger der im September ausgetragenen diesjährigen Sportmeisterschaften hervorgegangen. Da die hanno veranischen Borer, gemessen an ihren bisherigen internationalen Erfolgen, zur ersten Klasse zu rechnen sind, mußten sich die aus­gezeichneten Repräsentanten der blauweißroten Farben von der ersten Runde an auf härtesten Kampf einstellen, um zu Achtungs­erfolgen zu kommen. Nach einem überaus interessanten und tech­nisch hochwertigen Ringen entschied sich das Rampfglüd für feinen der beiden Gegner; das Gesamtflassement ergab mit 2: 2 den Punktgleich stand. Noch nie hat ein ausländisches Team dem Bundesmeister einen Gesamterfolg entreißen können. Zu

Werden des Arbeitersports

1. Aus der Jugendzeit

Arbeiterfportorganisation, dem Arbeiter Turn­Sportbund, gelegt( jetzt 740 000 Mitglieder).

Unser Mitarbeiter Fritz Stühm, ein Jubilar im Arbeitersport, wird im Sportfeil des Abend" im Zusammen­hang, wenn auch in gedrängt tnapper Form, das Werden des Arbeitersportes schildern. In vier Fortfehungen Fichte" erhält eine Turnhalle! wird die Gründung der ersten Arbeiter- Turnvereine ge­schildert, wird erzählt, wie die behördliche Borfriegs­reaffion gegen fie vorging. Im driten Teil behandelt Stühm die gefunde Abwehr der Sportler gegen den kommu­niftifchen Spaltbazillus, um dann schließlich allerlei Erinnerungen zum Besten zu geben.

Das Sozialistengefet mar 1890 gefallen. Die Arbeiter bauten fich die zertrümmerten Gewerkschaften und die Parteiorganisation wieder auf. Bei den Reichstagswahlen hatten die ft Sozis einen Bombenerfolg erzielt. Wir Jungen drückten noch die Schulbank, aber die brutale Gemalt der Herrschenden hatte uns empört. Trozdem ging alles im alten Trott weiter. Das Prügeln in der Schule war eine obligatorische Einrichtung, es gehörte zur Erziehung gehorsamer und treuer Staatsbürger. Diese Erziehung fand dann beim Kommiß ihre Fortseßung. Und die Arbeiter maren in ihrer Masse noch stolz auf die Kommißzeit und bevölkerten die Krieger­vereine. Aber die Jugend wollte nicht mehr mit. Der sozialistische Gedanke begeisterte. 1894 hatten wir ein großes Erlebnis. Der 4. Wahlkreis, die Zentrale vom damals schon als rot verschrienen Berlin  , der Wahlkreis Paul Singers, hatte im Müggelschlöß chen ein Boltsfest. Viele Tausende waren da, mit Kind und Kegel, und als Ueberraschung: 160 Männerturner von Fichte" marschierten auf,' in schmucker Turnfleidung, ein imposantes Bild uns alle be­geisternd. Das mar etwas für die Jugend. Unser Entschluß stand fest: Wir werden Arbeiter- Turner!

1890 im ,, Hungrigen Wolf"

Im Berliner   Handwerkervar ein revoltierten bereits 1890 junge Männerturner, die den byzantischen Klimbim nicht mehr mitmachen wollten, und traten aus dem Verein aus. Der Hand­werferverein faßte nun den Beschluß, die Ausgetretenen auf zwei Jahre vom Turnsjaal zu verweisen, was vielleicht überflüssig war, aber jedenfalls gab es nun fein Zurück mehr. Unter den jugend­lichen Stürmern war auch ein Poet und Philosoph, natürlich nur im Nebenamt, und so erhielt der neue Verein, der nun aus der Taufe gehoben murde, den Namen Fichte". Der Ausspruch des großen Philosophen: Gleich sei alles, was Menschenantlig trägt", wurde zum Symbol des neuen Vereins. Als Turnplatz diente das Sommerlokal Zum hungrigen Wolf" in Lichtenberg  , das später noch lange Jahre Sommerturnplag des Vereins blieb. Das Gesuch um eine Turnhalle wurde von der Stadt Berlin   abgelehnt, da kein Bedürfnis für einen neuen Berein" vorhanden sei, die Turner wurden auf einen bestehenden Berein verwiesen. Tatsächlich blieb nun auch nichts anderes übrig, wenn die neue Gemeinschaft nicht wieder auseinanderfallen wollte. Der Verein Fichte" trat daher als besondere Abteilung der Berliner   Turngenossenschaft bei, wurde bald eine der stärksten Abteilungen dieses Vereins und holte sich viele Preise(!) im Turnen ,,, Bettrennen" usw.

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Die Brandenburger   rufen!

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Hannover  ; den Gästen wurde ein überaus herzlicher Empfang dar­geboten und das gezeigte Können der Pariser   Städtevertreter ehr­lich und anerkennend bewundert. Hoffentlich dehnen die französi­ schen   Borer bei ihrer nächsten Deutschlandreise ihre Zeit für einen Start in Berlin   aus.

Der letzte Start der vier französischen   Borer gegen die besten Kämpfer des BFB.- Braunschweig endete ebenfalls mit einem Una entschieden( 4: 4). Genau wie in Hannover  , so mußte auch in Braunschweig   die Kampfstätte polizeilich abgesperrt werden. 3000 Zuschauer waren anwesend.

ARBEITER FUSSBALL

old soupDer Stand der Spiele

In der Kreistlaffe befinden sich vier Mannschaften in der Spitzengruppe: Luckenwalde I, Luckenwalde II  , Hertha 11 und Weißensee. Nur ein Punkt trennt jeweils die einzelnen Mann­schaften. Nach dem letzten Spiel, das Luckenwalde I gegen Weißen fee( 2: 0) zeigte, dürften die Luckenwalder   die Meisterschaft für sich beanspruchen tönnen. Wohl stehen ihnen noch einige schwere Kämpfe, so gegen Woltersdorf und Hertha  , bevor, die noch leicht Verlustpunkte bringen tönnen. Die Niederlage, die sie von Luckenwalde   III mit 2: 3 erlitten haben, wird ihnen aller­dings eine große Barnung sein. Auch Luckenwalde II sitzt noch nicht so fest im Sattel, wie es in der Tabelle aussicht, die Spiele gegen Weißensee und Hertha 11   können dem legtjährigen Kreis­meister noch gefährlich werden. Auch die Trebbiner, die in letter Zeit sehr nach vorn gekommen sind, haben das Zeug in sich, dem Punktehunger der Luckenwalder   ein Ziel zu setzen. Die Tabelle hat mun folgendes Aussehen:

Luckenwalde   I Luckenwalde II Hertha 11 Weißensee Trebbin Brandenburg

Spiele 10

де

unent wonnen schieden Toren

ver

Punfte

3

14: 6

11

1

3

15: 7

12

3

17: 7

11

4

14: 8

11 11

7

7:15

7

7; 15

8

12:16

9

6:18

Luckenwalde   III. 14 Woltersdorf  .

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12

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Bei dieser Aufstellung fehlte noch das Resultat vom Spiel Trebbin   gegen Brandenburg  , das an der Reihenfolge jedoch nichts ändern dürfte.

Cudenwalde fchlägt Brandenburg  . Im Serienringkampf der, A- Klasse des 4. Kreifes( Berlin   und Brandenburg  ) um die Kreis­meisterschaft im Arbeiter- Athletenbund stand der diesjährige Kreis­meister Luckenwalde   dem Brandenburger   Sportklub Sagonia gegen­über. Die Meistermannschaft vermochte diesen Start mit einem und guten Erfolg zu beenden. Mit 18:10 errangen die Luckenwalder  den Sieg. Der Städtekampf im Ringen zwischen den beiden Arbeiter- Athletenvereinen ,, Siegfried"-Düsseldorf und Köln- Ossen­dorf endete mit 7: 7. Die in ausgezeichneter Form startenden Kölner   vermochten dem westdeutschen Meister damit ein sehr ehren­volles Unentschieden abzuringen.

Wilmersdorf  .

glied der bundestreuen Ortsgruppe Berlin   des Arbeitera Schüßenbundes Deutschlands, hat sich eines stetigen Zuwachses an Mitgliedern zu erfreuen und hat deshalb vor kurzem in Brik und Wilmersdorf   neue Abteilungen ins Leben gerufen. Dadurch wird allen in diesen Ortsteilen wohnenden Interessenten Gelegenheit gegeben, dem Arbeiterschügenbund beizutreten. Vor­aussetzung für die Aufnahme ist Zugehörigkeit zur Partei oder Ge­werkschaft. Die Beiträge betragen monatlich für Erwachsene 60 Pf., für jugendliche und weibliche Mitglieder 20 Bf. Betrieben wird Sleinkaliberschießen, Luftbüchsenschießen, Pistolenschießen, Bogen­schießen( letzteres insbesondere für jugendliche und weibliche Mit­glieder) und Gymnastik. Die Abteilung Brig   übt jeden Donnerstag im Lofal Bürgerstraße 48. Auskunft bei Walter Paul, Berlin  - Briz. Rungiusstr. 29. Die Abteilung Wilmersdorf   trainiert jeden Diens­tag bei Faulzeit, Wilmersdorf  , Landhausstr. 4. Auskunft daselbst. Die Abteilung Steglitz- Lichterfelde übi jeden Montag bei Rosenthal, Lichterfelde  , Händelplay 2, Auskunft erteilt Karl Gagstetter, Berlin­Dahlem, Unter den Eichen 5-10.

Durch die Gründung des Arbeiterbundes waren die Berliner  in eine unhaltbare Situation geraten, denn sie waren jetzt Arbeiter­turner, als Abteilung der Turngenossenschaft aber gleichzeitig noch Sportlichenhüßenvereinigung, Berlin  ", Mit­Mitglied der bürgerlichen Deutschen Turnerschaft". Was tun? Ohne eigene Turnhalle stand der Turnverein Fichte" nur auf dem Papier. Mit wenig Hoffnung wurde noch einmal ein Gesuch ein­gereicht. Das Unermartete wurde Ereignis. Fichte" erhielt die Turnhalle Friedenstraße, alle Mitglieber traten zum neuen Berein" über, nun fonnte die Arbeit beginnen. Historisch gesehen, ist dabei folgendes interessant: ,, Fichte" war damals der Arbeiterturnvereint in Berlin  , jetzt ist er ein Anhängsel der Kommunistischen Partei. Eine große Anzahl Protestanten", die die kommunistische Parteipolitik bei Fichte" über hatten, traten vor etwa Jahresfrist geschlossen aus, gründeten den bundestreuen Verein Proles" und wieder die Turnhalle in der Friedenstraße zugewiesen! Am 1. April 1893 war der erste Turnabend. Kaum hatte man sich häuslich ein­gerichtet, da erhielt auch schon die Familie der Arbeiterturner Zu­wachs. Im November 1893 traten eine Anzahl Turner aus der Berliner Turnerschaft" aus und begründeten die 2. Männer­abteilung in der Stalizer Straße, 1894 entstanden gleichfalls durch Uebertritt aus bürgerlichen Vereinen, Abteilungen im Süden und in Moabit  . Fichte wurde zum Zentralverein, der im Begriff war, fich über das ganze Stadtgebiet auszudehnen. Im Jahre 1894 waren außer den 4 Männerabteilungen auch bereits 2 Lehrlingsabteilungen porhanden, die Mitgliederzahl mar auf 391 angewachsen.

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Das Damen- Turnen

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befamen

Bundestreue Vereine teilen mit:

Freie Kann- Union Groß- Berlin, e. 2., Ast. Oberspree. Freitag, 14. Ro­vember, 20 Uhr, Mitgliederversammlung, ut Ciche", Neukölln, Kaiser­Friedrich Ede Gaalestraße.

" Solidarität", Kraftfahrer. Touren für Sonntag, 16. November. bt. Norden: Brandenburg  , 8 Uhr Sparrstr. 3. Abt. Köpenid: Strausberg  . 10 Uhr Köpenid, Kaiser- Wilhelm- Str. 3. Abt. Friedrichshain  ! Frankfurt  a. d D., 9 Uhr Landsberger Blak. Abt. Kreuzberg  : 8iel am Start 12 Uhr Kindl- Quelle, Reichenberger Str. 91. Abt. Neukölln: Riel am Start 13 Uhr Hohenzollernplat. Abt. Charlottenburg  : Biel am Start 12 Uhr Wilmers­Abt. Neukölln: Am 15. November, Nowawes  , 20 Uhr, Sohen­dorfer Str. 21, zollernplag. Tennis- Rot Groß- Berlin, e. V., Abt. Neukölln. Donnerstag, 13. Novem­Tutionsfeier). Gäste gern gesehen. Badmintonabende finden jeden Donners tag, 18 Uhr, Turnhalle Berliner Straße  ( unweit Sermannpfas) statt. FTGB.- Uebungsabend der Frauen zum Bußtag Freitag. 14. November, int Bezirt Sildoft- Treptow, Bouchéstr. 75, 20 Uhr. Kanubezirk: Donnerstag, 13. November, 20 Uhr, Gigung bei Schmidt, Niederschöneweide  , Berliner Straße 97-98.

Auf dem Sommerturnplay in Lichtenberg   wurde auch die Geselligkeit gepflegt, wobei junge Mädchen damals sprach Damals sprach man nur von Damen natürlich unentbehrlich waren. Die jungen Mädchen interessierten sich aber bald nicht nur für Tanz und Gesang, sondern auch für Turnen und Spiele. Und nachdem fie ber, 20 Uhr, Cafe Rheinhardt, Sasenheide 57, Mitgliederversammlung( Revo­hiervon gekostet hatten, wünschten sie auch eine Turnhalle. Da gute technische Lehrkräfte vorhanden waren, so erfolgte im Juli 1895 die Gründung der 1. Damenabteilung in der Turnhalle Mariannen­Ufer. Das Bedürfnis war so start, daß die neue Abteilung bald die Männerabteilungen an Mitgliederzahl überflügelte. Gefurnt wurde sehr fitffam, in langen Röden und weiter Bluse, damit nichts von den Körperformen sichtbar wurde; als llebungsplan famen nur Frei­übungen und einfache Schauübungen in Frage. Männliche Personen durften den Saal nicht be­abgesehen von den Turnwarten treten. Endlich nach einem halben Jahr durften wir das große Geheimnis schauen: beim 1. Schauturnen. Nach meiner Erinne­rung waren in der kleinen Turnhalle etwa 80 bis 100 Damen in einheitlicher Turnkleidung, dazu über 200 Gäste anwesend. Das ganze Auditorium glich einem großen Ameisenhaufen. Alles war erstaunt und begeistert, daß die Damen so großartiges leisten konnten. Heute würden uns alle jungen Mädchen davonlaufen, wenn wir ihnen ähnliches bieten wollten. Aus dem langen Rod wurde die ,, Bumhose", dann die kurze Sporthose, je kürzer, je besser. Die

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Wetter für Berlin   und Umgegend. Beständiges Wetter außer­halb der Stadt, nachts Frost. Auch am Tage weiterhin fühl. Für Deutschland  : Trocken und vielfach heiter mit verbreiteten Nacht­frösten, weiter abnehmende Luftbewegung.

FUNK

BUND­

AM ABEND

Bluje wurde ersetzt durch den eng anliegenden Sweater, heute vielfach Mittwoch, 12. November.

schon den Büstenholter, damit Luft und Sonne an den Körper ordentlich heran kann.

Geselligkeit und Bildungswesen

Der Großstädter betrachtet die Proving immer als etwas rüd ständig, fie ,, hinkt hinterher". Wie dem auch sei, es gibt keine Regel ohne Ausnahme! Während die roten Berliner   noch debattierten, ging die Provinz bereits zum Sturm über. Im Mai 1892 erschien im Vorwärts" und der Märkischen Volksstimme" ein Aufruf des Brandenburger Männer- Turnvereins", der zur In den 90er Jahren schwamm die Geselligkeit noch ganz im Gründung eines Märkischen Arbeiter- Turnerbundes" aufrief. bürgerlichen Milieu, das sozialistische Bildungswesen Unterzeichnet war der Aufruf von Otto Grieß, der heute noch machte die ersten Gehversuche. Die Männerturner hatten nach dem als einer der Weltesten eine Turnerabteilung in Brandenburg   leitet. Turnen ihre Kommenttneipen nach Studentenart, wobei der volle Der Aufruf war eine Sensation. Auf der 1. Konferenz im Juni Humpen und Kneiplieder die Hauptsache waren. Nach 12 Uhr nachts 1892 brachten die Brandenburger   bereits ein fertiges Statut begann die Fidelitas", bei der alles erlaubt" war, besonders mit und wollten sofort zur Gründung des Bundes schreiten. Im das Erotische. Diese Abende waren riefig amüsant, sie fanden erst Brinzip waren die Delegierten es maren 10 Bereine vertreten ihr endgültiges Ende, als der viel verlästerte Sport" 20 Jahre einverstanden, aber man wollte erst noch in den Vereinen Bericht später seinen Einzug hielt. Das Bestreben nach eigener Kultur erstatten, denn der Gedanke eines neuen Bundes hatte alle zu fehr machte sich aber sofort bei Begründung des Arbeitersports bemerkbar. überrascht. Auf der 2. Konferenz, am 18. September 1892, waren In allen Abteilungen wurden Bibliotheken eingerichtet, später außer 13 märkischen Vereinen bereits Delegierte von Leipzig  , fanden Künstlertonzerte statt, die damals etwas ganz Neu­Wurzen, Gera   usw., jogar aus Löwen in Belgien  , erschienen. Mit artiges waren. Zur Pflege mehrstimmigen Gesangs bildete fich großer Begeisterung wurde einstimmig beschlossen, sofort zur bie Sängerriege Fichte", aus der der heutige Gefangverein Fichte­Gründung eines Deutschen Arbeiter Turnerbundes Georgina entstanden ist. Auch die Turnfeste haben sich erst nach Damit war der Grundstein zur heutigen größten I und nach zu ihrer heutigen Höhe entwickelt. zu fahreiten.

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Berlin  .

16.05 H. Hellmut: Soll man gebrauchte Autos kaufen? 16.30 Gleiwitz  : Carl v. Dittersdorf( 1739-1799). 17.30 Hans Baluschek   und Georg Hausdorf: Kunst und Publikum. 17.55 Walter Gronostay  : Vom Tonfilm.

18.30 Prof. Dr. Eduard Heimann  , Hamburg  : Preise, Löfine und Arbeitslosigkeit. 19.00 Balzacs Panoptikum. Die Sprecher: Nora Brand, Else Theel, Alfred Beierle  , Hans Georg Brenner  , Ernst Bringolf. Ltg.: Edlef Köppen  . 20.00 Chorgesänge.( Der Junge Chor, Mitgl. des DASB. Dir.: Heinz Tießen  .) 20.25 Arbeitsmarkt. 20.30 Wovon man spricht.

21.10 Sinfonie- Konzert. Dir.: Generalmusikdir. Dr. h. c.   Hermann Scherchen  . 1. Tschaikowsky  : Fantasie- Ouv...Romeo und Julia". 2. Karl Marx  : Konzert für Bratsche und Orchester.( Uraufführung.)( Leopold Premyslav.) 3. Rich. Strauß: Till Eulenspiegels lustige Streiche.( Berl. Funk- Orch.) Nach den Abendmeldungen bis 0.30: Tanzmusik. Als Einlage: Beim Sechstagerennen.

Königswusterhausen  . 16.00 Paul Seclhoff: Geschichtlicher Unterricht. 16.30 Hamburg  : Konzert.

17.30 Dr. Heinrich Michaelis: Musiker- Novellen.

18.00 Dr. Steinbömer: Caspar David Friedrich   und die deutsche   Landschaft. 18.30 Reichenbach: Das physikalische Weltbild der Gegenwart.

19.00 Finanzkrise und Berufsbeamtentum. Aussprache.( Einleitendes Referat: Dr. Hertz, M. d. R.) 20.00 Lindeiner- Wildau  : Neuer Nationalismus.