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Der Vollidiot.

Es war einmal ein Vollidiot, Der taperte zum Bolfsentscheid, Weil Thälmann   seiner Dämlichkeit Weißmachen ließ, das Ding sei rot. Zum Wahllofal ward er geführt. Da stand ein breiter Stahlhelmmann, Der nahm gleich stramme Haltung an. Was war der Bollidiot gerührt!

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Doch als das Heldenstück vollbracht, Und der Idiot, froh seiner Tat, Aus dem Lokal ins Freie trat, Da hat der Stahlhelmmann gelacht! Der Bauch ihm fast vor Lachen plagt. Da war dem Vollidioten klar, Daß hier etwas nicht richtig war. Er fragt: ,, Hab ich das Ding verpakt?"

,, Du hast gestimmt für Schwarzweißrot!" Die Meute hänselt, foppt und höhnt Den Fassungslosen, der nur stöhnt: ,, Ach Gott  , bin ich ein Bollidiot!"

" DAZ." verboten.

idad naisia tornis data isp

Jonathan.

Aber nur in Italien   wegen eines Südtirol  - Artitels.

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Innsbrud, 7. August.

Mit demselben Zuge, mit dem der Reichskanzler und der Reichs­außenminifter am Brenner antamen, trafen auch die Berliner  Zeitungen vom Donnerstag ein. Dabei wurde sofort an der Grenze die Deutsche Allgemeine Zeitung" wegen des Leitartikels Brüning und Südtirol  " beschlagnahmt. Der Artikel legte Dr. Brüning nahe, fich in Rom   auf keine oberflächliche Behandlung der Südtiroler  Frage einzulaffen.

,, Eure Stunden sind gezählt." Das gepeinigte Schneiderlein und sein schwarzer Plan. Vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte hatte sich der 62jährige bisher unbestrafte Schneider Robert W. unter der Anklage zu ver antworten, seine gleich altrige Ehefrau und seine beiden er wachsenen Söhne mit Erichießen bedroht zu haben. Der Angeklagte hatte sich im Juli einen Revolver gelauft und zunächst einen Probeschuß vom Fenster seiner Wohnung heraus auf den Hof abgegeben. Als die Polizei fam, erklärte er, daß er seine Frau und die Söhne erschießen werde, deshalb war er in Untersuchungshaft die Söhne erschießen werde, deshalb war er in Untersuchungshaft

genommen worden.

Der Angeklagte gab unumwunden seine Tat zu. Er erklärte, daß feine Frau ihm viel Schwierigkeiten gemacht habe. Darauf habe er ihr und den Söhnen, die zur Mutter hielten, er­flärt: Eure Stunden find gezählt". Er habe sich seine Unterſtügung geholt und dann einen Revolver getauft. Da er feinen Waffenschein hatte, habe man ihm in der Waffenhandlung ein Terzerol ver­abfolgt und gesagt, diese Waffe fönne er auch ohne Waffenschein erhalten. In der Wohnung habe er die Waffe geladen, um zu sehen, was er damit anfangen könne. Landgerichtsdirettor Dr. Arndt: Was wollten Sie anfangen?" Angeflagter: Jch wollte meine Frau, meine Söhne und dann mich erschießen. Zur Probe habe ich zuerst aus dem Fenster geschossen, um zu sehen, ob man mit dem Ding auch einen Menschen erschießen fann. Es war aber nur eine Spazenpistole. Bald darauf flopfte ein Beamter und rief durch die Tür: ,, Hier ist geschossen worden." Die anderen hatten sich eingeschlossen, aber mein jüngster Sohn ließ den Beamten herein." Bors.: Weshalb wollten Sie nun eigentlich Ihre Frau erschießen?" Angel.:,,Weil meine Frau sich mit ihrem Sohne abgegeben hat. So eine alte Frau!" Bors: Glauben Sie das wirklich?" Angefl.: Ich habe das ja sozusagen selbst gesehen. Ich wollte, daß der Sohn die Wohnung verläßt, aber meine Frau erklärte immer: ,, Der bleibt da." So konnte das Leben nicht weitergehen. Bors: Ihre Ehe ist inzwischen geschieden. Wer ist der schuldige Teil gewesen?" Angefl: Ich. Die Geseze sind doch aber heute so, daß sich eine Frau alles erlauben kann." Die Ehefrau des Angeklagten, eine alte, sehr kränkliche Frau schilderte wie sie unter den dauernden Einbildungen ihres Mannes zu leiden hatte. Medizinalrat Dr. Evers bezeichnete den Angeklagten als cinen verschrobenen Menschen, bei dem sich die beginnende Senilität bemerkbar mache. Staatsanwalt Gerth beantragte drei einhalb Monat. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Bedrohung zu einem Monat Gefängnis und wegen Ueber­tretung zu 30 Mart Geldstrafe. Die Gefängnisstrafe ist durch die Untersuchungshaft verbüßt.

Die fünftige Bedeutung der Polarregion.

Der Graf Zeppelin" hatte mit seinem fühnen Bolarflug nicht etwa eine rein sportliche Leistung im Auge, sondern dieses Unter­nehmen dürfte von größter wirtschaftlicher Bedeutung werden. Wer sich nämlich zum Herrn diefer ungeheuren Eiswüste macht, wird die wichtigsten Luftverkehrswege der Zukunft unter seinen Einfluß bringen. Das hebt der französische Gelehrt: Victor Forbin in der Zeitschrift Toute la Terre" hervor. Die neuesten Expeditionen in diese unwirtlichen Gebiete", schreibt er, wurden nicht unternommen, um Eisbären oder Moschusochsen zu jagen, sondern um die Witterungsverhältnisse zu ſtudieren, deren Renntnis zur Errichtung von Fluglinien zwischen Europa   und Nordamerika   nötig ist. Der fürzeste Weg zwischen diesen beiden Teilen der Erde ist genau der, der über Grönland   und den Frank­lin- Archipel führt. Wenn diese Verkehrsroute eröffnet werden fönnte, dann würde man viele tausend Kilometer sparen. Dazu fommt noch als besonderer Vorteil die Länge des Tages in diesen Gebieten während der Sommermonate. Wenn man London  , Baris oder Berlin   am Morgen verläßt, dann würde das Luft fchiff oder Flugzeug am Abend desselben Tages die Zone der Mitternachtssonne erreichen und sie während der Dauer der ganzen Fahrt nicht verlassen, so daß die Reisenden im beständigen Genuß der Helligkeit wären und sogar noch vor Einbruch der Nacht Mon­ treal   oder New York   erreichen könnten. Ein Blick auf einen Globus oder eine Weltkarte muß so jeden die Wichtigkeit des Polartreises für die Luftschiffahrt erweisen: die volkreichsten Länder liegen rund herum, die größten Städte der alten und der neuen Welt gruppieren sich um diese Region. Daher fann nur durch Er schließung der Arktis der kürzeste Luftmeg gewonnen mer­den, auch wenn es sich um die Berbindung von Lokio oder Befing mit Europa   und Amerita handelt."

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In letzter Stunde

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Ein Wort zum Volfsentscheid/ Von Ferdinand Tönnies  , Professor a.d. Universität Kiel  

,, Wenn ich so unter den preußischen Exzellenzen size, so wird mir der Gegensatz zwischen Norddeutschland und Süddeutschland   so recht flar. Der süddeutsche Liberalismus kommt gegen die Junker nicht auf. Sie sind zu zahlreich, zu mächtig, und haben das König­tum und die Armee auf ihrer Seite... Alles, was ich in den vier Jahren erlebt habe, erklärt sich aus diesem Gegensatz... So muß ich hier danach streben, Preußen beim Reich zu erhalten. Denn alle diese Herren pfeifen auf das Reich, und würden es lieber heute als morgen aufgeben." Die Deutschnationale" Volkspartei"! Der fluge Chlodwig  tannte sie, ehe sie vorhanden war.

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Ich halte für meine Pflicht, mit meinem Namen| und eifrig erstreben, da sie eine fast schrankenlose Macht, teils und meiner Ueberzeugung ausdrücklich vor der Teil- durch sich selber, teils durch ihren Einfluß auf den Monarchen nahme am Volksentscheid des 9. August zu warnen. Die besaßen. In seinem 80. Lebensjahre( 1898) schrieb der da­große Mehrzahl derer, die mit ihrem Ja auftreten werden, malige Reichskanzler und Präsident des preußischen Staats­find Unkundige, Unwissende. Die wahren Ziele der ministeriums, Fürst Chlodwig Hohenlohe  , ein Angehöriger fälschlich so sich nennenden nationalen Opposition sind des sogenannten Hohen" Adels, aber Süddeutscher, in sein ihnen verborgen. Sie wissen nicht, wo die wahren Förderer Tagebuch: und die geheimen Antreiber der fälschlich sich so nennenden Nationalsozialistischen   Arbeiterpartei ſizen. Sie fizen gar nicht, aber sie haben auf einem Throne gesessen, und sie sehnen sich, was sehr begreiflich ist, danach, diese ihre Size wieder einzunehmen. Ob das die Wähler wollen, die es bejahen, daß der Landtag aufgelöst werden müsse und die damit auch bejahen, daß die Sozialdemokratie Schuld an der gegenwärtigen Verelendung sei? Nur wenige sind es, die eine Ahnung davon haben, und diese wenigen versichern jetzt, daß man sie am Sonntag an der Urne sehen werde. Diese Erklärung rührt von 23 Männern her: unter diesen befinden sich 3 Grafen, 2 Freiherrn  , 1 Baron und 5 andere, die ein ,, von vor ihrem Namen haben, also 11 Personen, die der ver­flossene Wilhelm die ,, Edelsten und Besten" nannte, außerdem Herren wie Dr. Hugenberg, Düsterberg, Hjalmar Schacht  , deren Einkommen ihnen erlaubt, über hungrige Barone zu fachen. Das spricht deutlich genug. Ebenso spricht deutlich genug, daß im Reiche aus denselben Kreisen ein Voltsent­scheid über den Entwurf eines Gesezes gegen die Versklavung des deutschen Boltes" am 22. Dezember hervorgegangen ist, bei dem im ganzen noch nicht 14 Proz. der orts anwesenden Stimmberechtigten mit Ja ge­stimmt haben, aber in Pommern   waren es über 33, in Ostpreußen   fast 27, im Bezirk Frankfurt   a. D. 24% und in Mecklenburg   25% Proz. Es ist daraus zu ersehen, was auch jetzt sich herausstellen wird, daß es vorzugs weise die Gebiete des Großgrundbesizes sind, die im Reiche die Reaktion und damit die Restauration der Fürsten   betreiben! Kein Wunder, denn die Fürsten   und der ehemalige Adel, wenigstens so weit er am großen Grundbesiz teilhatte( das war eben in Preußen am auffallendsten der Fall) waren eng verbündet, sie regierten zusammen, zuweilen mit­einander uneinig, aber zumeist in schönster Harmonie. Wenn es menschlich allzu begreiflich ist, daß die ehemaligen Fürsten und besonders ihre Frauen und Töchter nach den schönen Residenzschlössern und Parks sich zurücksehnen; so ist es politisch sehr natürlich, daß die Reste des ehemaligen Adels, also die großen Grundbesizer, die Zustände zurückwünschen

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Der indische Vorwärts".

Unter den Zeitungen Indiens   nimmt heute das große Tageblatt Liberty" eine einzigartige Stellung ein. Liberty" ist heute das größte und angesehenfte von Indien   in englischer Sprache herausgegebene Blatt, das in ganz Indien   von Quetta   bis Madras  , von Karachi   bis Rangoon   gelesen wird.

Das Blatt hat eine Reihe von hervorragenden Mitarbeitern, so Rabindranath Tagore  , Indiens   großen Dichter, Professor B. Raman, den Nobelpreisträger für Physik, Sir Jagadish Chandra Bose   u. a. m.

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Die Parteien, die zum Bolksentscheid zusammenwirken, an deren Spize die Hitler  - Partei marschiert, in ihrem Gefolge die sogenannte Deutschnationale und die KPD., haben nur das eine miteinander gemein, daß sie die Weimarer   Ber­fassung vernichten wollen. Es ist nicht zu verwundern, daß sie zu diesem Zweck der Mittel fich bedienen, die ihnen die Weimarer Berfassung bietet: das demokratische Mittel ist ihnen zu diesem Zweck gerade gut genug. Wer aber daran teilnimmt und glaubt, daß unter der Herrschaft des Faschis­mus es auch dies Mittel geben werde, und daß man vielleicht damit eines Tages das Regiment Hitler- Hugenberg wieder abschütteln könnte, und daß die Kommunisten gern dazu helfen würden, der ist töricht. Von irgendwelchem freien Ber­fassungsleben wird es nur noch Trümmer geben und die schöne Erinnerung, wie man einst zum Bolfsentscheid ging. In der Weimarer Verfassung   ist es das Bolt, von dem die Staatsgewalt ausgeht und das die Gesetzgebung be­stimmt. Diejenigen Teile des Voltes, die in den genannten Parteien zusammenwirken, sprechen damit aus, was sie wollen. Sie wollen, daß das Volk als Faktor des politischen Lebens Selbstmord begehe. Speziell für Preußen. Sie wollen, daß die Macht an den König von Preußen und an den Groß­grundbesitz, den Adel und Offizierstand, zurückfalle. Wenn sie fagen werden: Nein, das wollten sie nicht, das liege den Nationalsozialisten, die für Freiheit eintreten, völlig fern- so beweisen sie damit nur, daß sie nicht wissen, was fie tun; wenn sie sich heiser schreien: Deutschland   erwache, für sie wird es ein schreckliches Erwachen geben!

gleichzeitig acht Seiten, die andere 16 Seiten bruckt und 20 000 Drud in einer Stunde herstellt. Aus Anlaß der Eröffnung des neuen Zeitungspalastes hielt Dr. M. A. Ansari, der Expräsident des indischen Nationalfongresses, die Feftrede, in der er betonte, daß Liberty", Bangabani und Nabbajakti" die Schwelle zu einer neuen Zukunft für Indiens   Proletariat darstellen, daß diese Blätter dazu berufen sind, als nationale Institution dem indischen Prole­tariat zu dienen und das Evangelium der Freiheit in jedes indische Heim und jedes indische Herz zu tragen, daß es das Bestreben der Blätter sein wird, zu den ersten Blättern der Welt in bezug auf Niveau und Auflage zu gehören.

( Bon J. Reismann, Pressevertreter des indischen Arbeiterkonzerns.)

Ein Ausweg für die Bücherfrife.

Groß waren die Schwierigkeiten, mit denen das Arbeiterblatt überhaupt begann. Es wurde vor acht Jahren unter dem Namen " Forward" von Deshbandhu Chittaranjan Das ins Leben ge- Die Vermehrung der öffentlichen Bibliotheken. rufen und verkündete das neue Evangelium Indiens  : Selbst­bestimmungsrecht und Freiheit!" Es wurde die nationale Hoffnung, die Stimme und das Gewissen des indischen Volfes. Aber Ver­folgung über Verfolgung brach über das Blatt herein. Unglaublich war die Zahl der Konfistationen, Anklagen gegen die Redakteure; ja Personen der Druckerei wurden unter Anklage gestellt und in den Kerker geworfen. Am 30. April 1929 erschien das Blatt zum letzten Male es wurde von der britischen Regierung eingestellt. Am 1. Mai 1929, dem Tage des Proletariats, erschien der Forward" in neuem Gewande als New Forward"( Neuer Vorwärts), aber schon nach wenigen Tagen mußte auch dieses Blatt auf Grund einer Verfügung des Obersten Gerichtshofes in Kalkutta   sein Er­

scheinen einstellen.

Nun brach eine Zeit des schwersten Freiheitstampjes für das indische Volt herein, Ereignisse, die ja aus der Tagespresse zur Genüge bekannt sind..

Am 4. Mai 1929 wurde das neue große indische Arbeiterblatt ,, Liberty" in englischer Sprache, ferner die beiden in bengalischer Sprache erscheinenden proletarischen Blätter Bangabani" als Tageszeitung und abbasatti" als Wochenschrift ins Leben gerufen. Diese Blätter erscheinen seither in regelmäßiger Folge, wenngleich sie von der Pressezensur auch arg bedrängt wurden, mußten sie doch ein großes Deposit als" Sicherheit" dem Staate hinterlegen und Redakteure und Druckereiangestellte waren wieder­holt zu Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das hat Indiens   Ar­beiterpresse nicht daran hindern können, die Botschaft von Indiens  Unabhängigkeit weiterhin in das Heim des ärmsten Inders zu tragen und durch eine musterhafte Berichterstattung und ein hohes journalistisches Niveau ein wichtiger Bildungs- und Aufklärungs faktor unter der indischen Bevölkerung zu werden. Heute erscheint Liberty" in fünf Auflagen, hat Korrespondenten in London, Paris, Moskau, Prag  , New York  , Berlin  , glänzend ausgestaltete Rubriken für Kunst, Bissenschaft, Handel, Finanz, Technif, religiöse und soziale Fragen, Aderbau, Gemertschaftsbewegung, Sozialpolitik usw. Liberty" wird in nicht weniger als 500 indischen Städten in Ver­schleiß gegeben, seine Leserzahl beläuft sich auf 20 Millionen Men schen, während die Zahl der Leser der bengalischen Blätter auf nahezu das Doppelte geschätzt wird.

An der Spiße des Blattes stehen heute Dr. Bidhan Chandra Ron, der gegenwärtige Bürgermeister von Kaltutta, und Subhas Chandra Bose  , der frühere Major von Kaltutta und jetzige Prä­sident des Bengalischen Kongreßtomitees, beide Träger der indischen Nationalbewegung.

Am 1. Juli 1931 ist der indische Arbeiterpessekonzern ,, Liberty" in die neuen Räume in Kaltutta übergesiedelt, einen Zeitungs­palaft, um den die europäische   Arbeiterpresse Indiens   Arbeiterschaft beneiden kann. Die Druckerei ist mit vollständig neuen Maschinen ausgerüstet worden, darunter zwei Rotarypressen, wovon die eine

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Bei der Beurteilung der Absatzgebiete für den deutschen   Bücher. markt, sowohl im Auslande als auch am Innenmarkt, muß von den Sachverständigen die Möglichkeit einer Gewinnung neuerer und größerer Käuferschichten vereinbart werden. In dem Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel weist Horst Kliemann in einem Artikel über die Zukunft des deutschen   Buchmarktes auf Entwicklungsmög­lichkeiten hin, die zu einem teilweisen Umbau des inneren Buch­marktes führen könnten. Es ist zunächst einmal die Tatsache, daß der Bücherverkauf unabhängig von der Wirtschaftslage auch des­megen zurückgeht, weil zwar der Wunsch zum Lesen steigt, der Wunsch nach dem Besiz des Buches aber zurückgeht. Die fintende Freude am Buchbesiz bei sich steigender Lesefreudigkeit mird zu einer Bermehrung der Bibliotheten führen müssen. Auch eine etwa tommende Aussiedlung wird den Ruf nach Bibliotheken ver­stärken. Die Bibliotheken werden teils Filial, teils Wanderbiblio­thefen sein. Eine sehr starke Vermehrung der Bibliotheken würde für viele Verleger eine gewisse Sicherheit eines Mindestabsatzes bringen.

Es ist gar keine so große Utopie, sich auszumalen, daß der größte Teil des Lesebedarfs aller Deutschen   durch Ausleihe aus öffentlichen Bibliotheken gedeckt wird. Eine wirklich großzügige auf Bibliotheks. Pflege weitesten Umfanges gerichtete Kulturpolitik würde über das Bibliotheken spannen, die 800 Bibliotheken würden 60 Proz. aller Produktion der Wissenschaftsgruppen, und die 3000 würden 80 Broz. aller übrigen, belletristischen und anderen Gruppen zum Ladenpreis ankaufen, dann würde dies jährlich eine Summe von rund 99 400 000 mark betragen. Auch bei Anrechnung von jährlich 150 000 000 an Berwaltungskosten würde also ein Betrag von 250 Millionen aus­reichen, um die Lefeversorgung des deutschen   Volkes sicherzustellen.

ganze Reich ein Netz von 800 wissenschaftlichen und 3000 populären

Ein Pfahlbauten Museum.

In Unterhuldingen am Bodensee   in einer Bucht, deren Ufer so in ihrer ursprünglichen Art erhalten sind, daß sie fast das gleiche Bild darbieten, wie zu jenen Beiten, als die Menschen Schuß in Pfahlbauten suchten, sind möglichst getreue Nachahmungen von Pfahlbaufiedlungen aus der jüngeren Steinzeit und aus der Bronze­zeit errichtet worden. Im Innern ist die Siedlung mit all den Gegenständen, die zum Leben und zur Wirtschaft in jenen Zeiten nötig waren, ausgerüftet. Sie find den echten Funden aufs getreueste nachgebildet. Die Siedlung aus der Bronzezeit besteht aus fünf Häusern; um das geräumige Herrenhaus stehen vier kleinere Hütten, welche eine Gießerei, eine Töpferei, eine Käserei und einen Borratsraum darstellen.