Nazi- Parlamentarismus.
Wozu der Abgeordnete Kube sein Mandat mißbraucht.
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In Flatom hatte sich vor turzem ein rechtsradikaler Rechtsanmalt Fiebing niedergelassen, nachdem er eben sein Assessoreramen bestanden hatte. Seine Rechtsanwaltspragis genügte Herrn Fiebing jedoch nicht, er erstrebte mit allen Mitteln die Ernennung Rundhorizont des Schauspielers, Welthorizont des Dichters zum Notar. Nun gibt es in Flatom aber schon vier Notare, und Alexander Moissi übersteht beide Weiten. Da ihm das Hemb näher außerdem lag bei Herrn Fiebing noch etwas Besonderes vor, ist als die Jade, die Kulisse also näher als der Kosmos, fapriziert mooon noch zu sprechen sein wird. Kurzum: Fiebing erhielt das er sich auf jenen Napoleon, der viel privates Leid erduldet und der Notariat nicht. Aber wozu ist man rechtsradikal, wozu bekämpft trotzdem in fast jedem Zoll ein Bonaparte bleibt. Der sterbende man Rorruption und Futtertrippenwirtschaft? Heros wirft nicht nur tragisch, er lockt auch dem hartnädigen Herr Fiebing ging zu dem nationalsozialistischen Landtagsabgeord- Heldendienstverweigerer die falzigen Mitleidstränen aus den sonst neten Rube, der Jehr hellsichtigen Pazifistenaugen. Napoleon auf St Helena, des Purpurs entfleidet, von den britischen Gefangenwärtern feelisch mißhandelt, von den letzten Anhängern seines ehemaligen Hofstaates noch immer als Majestät angebetet, das ist das Thema.
als Anfragenfabrikant am laufenden Bande einen Namen genießt, und flugs brachte Herr Kube seine 587. Anfrage ein. Für Herrn Rube ist der Sachverhalt völlig flar: Im Justizministerium werden die Notariatsangelegenheiten von dem Ministerialrat Goldschmidt bearbeitet, und dieser jüdische Systembeamte" läßt natürlich einen rassereinen, nationalsympathischen Teutonen, wie Herrn Fiebing, nicht zum Notariat gelangen. Herr Kube hat sich bisher um Notariatsangelegenheiten zwar wenig gefümmert, aber aus der Reinheit seines Gefühls heraus weiß er, daß Goldschmidt für Notariate nur junge jüdische Rechtsanwälte" vorschlägt. Zum Beweis führt er an, daß jüngst ein Anhänger des 3entrums Notar geworden ist! Nach einem halben Duzend Anfragen, die in einer efelhaft verdächtigenden Weise den Anschein erweden, als sei Goldschmidt bei seiner Anstellung im Ministerium in der Gehaltsbemeffung bevorzugt worden, fragt Herr Kube schließlich unter Bunkt sieben an: Ist das Staatsministerium bereit, den Ministerialrat Goldschmidt auf Grund der gegen ihn erhobenen Vorwürfe von dem Dezernat,& u dem er sich nicht eignet, zu entsegen?"
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Nunmehr liegt die Antwort des Justizministeriums auf die Anfrage des Nazi- Kube vor. Es geht daraus hervor, daß die Ernennung Goldschmidts zum Ministerialrat seinerzeit auf Vorschlag des Vorstands der Berliner Anwalts tammer im Einvernehmen mit sämtlichen maßgebenden Stellen der Anwaltschaft, und zwar ausdrücklich für die Be arbeitung der Anwalts- und Notariatsangelegen heiten erfolgt ist. Weiter sagt die Antwort des Justizminiſters:
Den englischen Gardisten wird kommandiert: verweigert dem Kaiser die höchsten Ehren, gebt ihm nicht den für die Souveräne gebotenen Salut. Und als er auf dem Verbannungseiland er scheint, verführerischer als je, refpefteinflößender Magier wie in alter Zeit, vergessen die Kerkergardisten den Befehl. Sie raffeln den Begrüßungswirbel auf ihren Trommeln. Die Mannschaften erstarren beim Präsentieren des Gewehrs. Dann Schwärmerei eines britischen Aristokratenfräuleins für den Berbannten. Jungfrauenrevolte im Haufe des englischen Gouverneurs. Die Haus beschließerin in der Wohnhölle des gefangenen Kaisers selig, daß er geruht, ihr einen Sohn zu erzeugen. Gleich zwei Vertreter von Ländern, die zur Religion der Liebe und des Friedens halten, ein chinesisches Mandarinenpaar und ein liberalisierender Yankee, die in Aubienz vor dem Kaiser ausrechnen, daß er nur ein Bluttyrann und nicht der Neufchöpfer der glücklicheren Zukunftswelt gewesen ist. Er aber, der Gefangene, der schon vom mörderischen Krebs angetränkelte Imperator, verbeißt sich unbefehrbar in den Glauben, daß nur die anderen Narren seien, daß nur er selbst der gestörte Erlöser der Menschheit gewesen sei.
Da dichtet der Dichter Moissi , der es liebt, mit tolstoianischem Fanatismus die Gewalt abzulehnen, mag fie auch materialisiert fein im genialen Korsen, nach seinem weichen Herzen. Die Weisheit wird herangeschleppt, ohne daß die Theaterwirkung verschleppt wird. Sie bereitet jogar sehr gut den letzten Att vor, da Napoleon, umgeben von seinem kleinen Hofe, von den flagenden Lafaien, von
maltstammer haben von sich aus die vorliegende Stromlinienwagen" der Reichsbahn.
Der Vorstand des Deutschen Anwaltsvereins und die Vereinigung der Borstände der Deutschen AnPleine Anfrage zum Anlaß genommen, zu erklären, daß Ministerialrat Dr. Goldschmidt nach wie vor das vollste Vertrauen der deutschen Anwaltschaft genießt.
Die Einstufung Goldschmidts ist genau nach den Vor Ichriften der Besoldungsordnung geschehen. Was nun aber die Nichternennung des Rechtsanwalts Fiebing zum Notar anbelangt, Nichternennung des Rechtsanwalts Fiebing zum Notar anbelangt, fo hat einmal Herr Rube in seiner Anfrage fälschlich behauptet, o hat einmal Herr Rube in seiner Anfrage fälschlich behauptet, daß diese vom Landgerichtspräsidenten und vom Borstand der Anwaltstammer befürwortet worden sei. Dies ist niemals geschehen! Die Nichternennung Fiebings erfolgte, wie es in ber Antwort heißt,„ wegen erheblich er, in seiner Person liegender Bedenken", vor allem wegen des Umstandes,
daß gegen Fiebing Strafverfahren schweben.
Die Nazis reben so gern vom, absterbenden Parlamentarismus", fie behaupten Cliquen. und Günſtlingswirtschaft. Hier sieht man, wie fie selber es treiben. Herr Kube verlangt die Ernennung eines Gesinnungsfreundes zum Notar, obwohl die Eigmmg dieses Mannes durch die gegen ihn schwebenden Etrafperfahren zur Peit in stärtften 3 meifel gezogen ist. Als ihm das mit Recht vom Ministerium abgeschlagen wird, verbächtigt er in der infamsten Beise den zuständigen Ministerial referenten und verlangt seine Abjegung. Moralisch grenzt dieses Verhalten hart an Erpressung. Das ist der faubere" Nazi- Parlamentarismus.
Aufruhr in der Provinz Barcelona .
Telephon und Eisenbahn besetzt.
Madrid , 22. Januar. ( Eigenbericht.)
In der Provinz Barcelona , zwischen Manresa und Berga, wutden während eines tommunistisch- anarchistischen Streits die Telephonleitungen und Eisenbahnlinien unterbrochen. Die anarchistischen Aufständischen bemächtigten sich zugleich eines Pulverlagers und unterbrachen eine Nebenbahnlinie. In verschiedenen Städten befehten fie die Telephonämter. Der Kriegsminister entfandte in das Aufstandsgebiet zwei Bataillone Infanterie, zwei Schwadronen Kavallerie und zwei Batterien Artillerie. Das Militär ist angewiesen, mit äußerster Schärfe vorzugehen.
In der Kammer erklärte Ministerpräsident Azana, daß es fich in dem Aufstandsgeliet um eine Bewegung handle, die eigentlich erst am 25. Januar hätte ausbrechen sollen. Die anarchistischen Führer hätten vom Ausland( Rußland ) Geld erhalten. Auch sei eine Berbindung mit extremen Rechtstreisen sehr wahrscheinlich. Er habe Befehl erteilt, wenn nötig, schonungslos vorzugehen, denn es handle sich nicht um einen Streit, sondern um einen Aufruhr. Die Sammer billigte diese Erklärung, indem sie der Regierung mit 285 gegen 4 Stimmen ihr Vertrauen aussprach.
Fährverkehr auf der Elbe eingestellt.
Hamburg , 22. Januar. Im Hamburger Hafen konnte infolge des dichten Nebels nur der Fährverkehr unter größter Vorsicht und mit erheblichen Verspätungen durchgeführt werden. Im übrigen ruht der Berkehr seit Mitwochnachmittag vollständig. Freitagmorgen murde von den Nordstationen eine Sichtweite von 40 bis 50 Metern gemeldet. Auf der Elbe beträgt die Sichtweite stellenweiſe aur 30 Meter. Gegen 11 Uhr wurde von Cuxhaven aufklärendes Wetter gemeldet. Man hofft, daß gegen Mittag wieder flare Sicht fein wird, so daß dann wegen der langen Schiffahrtffodung mit einem äußerst lebhaften Schiffsverkehr zu rechnen sein dürfte.
Unterschlagung bei der bremischen Finanzdeputation. Ein Be amter ber Finanzdeputation in Bremen hat seine Tätigkeit als Revisor dazu mißbraucht, sich staatliche Gelder in Höhe von 5500 m. anzueignen und für persönliche Zwecke zu verbrauchen. Der Beamte wurde verhaftet und hat ein Geständnis abgelegt. Er wird dem Richter vorgeführt werden.
Berbot einer Nazi- Zeitung aufgehoben. Reichsinnenminister Groener hat am Mittwochnachmittag telegraphisch das durch den Oberpräsidenten ausgesprochene dreiwöchige Berbot der nationalsozia fiftischen Tageszeitung" in zehoe mit Wirkung vom 19. Januar aufgehoben. Die Zeitung ist bereits am Mittwoch nach achttägiger Berbotsdauer mieber erschienen.
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dem erhigten Beichtvater, von dem ratlosen Leibarzt, die mächtige Seele aushaucht. Zugleich mit dem Imperator geht die Sonne unter, und der Sterbende vergißt nicht die Erinnerung daran, daß Julius Cäsar unter gleichen Umständen starb, also besonders aus= erwählt von den Mächten der Natur. Vieles ist auf der Bühne zu sehen und zu hören, und das kaiserliche Ingenium erscheint noch eindrudsvoller, meil seine Umgebung nur zusammengesetzt ist aus Getreuen oder perräterischen Nullen.
Es freist das Stüd um den Helden. Die wirkliche und gewaltige Beitgeschichte freist nicht so deutlich um ihn. Das ist ein Mangel, wenn nach der geistigen Qualität des Dramas gefragt wird. Das ist ein Vorzug für den Darsteller des Napoleon, Albert Basser. mann. Er tritt für seinen berühmten Freund ein. Bassermann ist ein blendender Birtuose in der Stunde des Sterbens, ein herrlicher Naturalist in allen rein törperlichen Momenten. Er bezwingt aber auch das ihm zugemutete Maß der Innerlichkeit mit hoheitsvoller Grazie. Die Noblesse seines Komödiantenstils hebt auch Szenen zweifelhafter Konstruktion ins Sinnvolle. Der Liebesdienst, den er dem fongenialen Schauspielerfreunde leistet, verdient auch deshalb Dankbarkeit, weil Bassermann trotz seiner Birtuosenneigungen niemals vergißt, den Episodenspielern den Raum zur Entfaltung ihres nüglichen Talentes freizugeben. So tommt unter der Regie von Jacob Geis eine bunte und interessante Aufführung zustande, keine leere Kostümhistorie, sondern ein von Ideen erfüllter Theaterabend. Karchow, Vallentin, Meigner, Mainzer u. a. spielen ohne Steifheit, ohne wimmerndes und aufgeblasenes Pathos, und die Frauen, die sich mit dekorativen Nebenrollen zu begnügen haben, die Damen Bad, Roloff, Lvovsky, Bassermann, Drews und Conrady empfingen vom Tertdichter Moissi soviel Theaterblut, daß fie in den furzen Minuten ihres Auftretens auch ein Füntlein Wichtigkeit leuchten laffen.
Der Theater- Napoleon Moiffis bleibt schließlich nichts von dem schuldig, was ein auf Bühnenromantik angelegter Abend zu liefern hat. Der Beifall war deshalb auch stürmisch. Max Hochdorf .
„ Stromlinienwagen" der Reichsbahn. starten wirtung tommt er nidt, doch bewahrt er immerhin das
Die Reichsbahn macht Versuche mit neuartigen Wagen, die die Stromlinienform haben. Der berühmte Schienen- 3eppelin" von Krudenberg, die im vorigen Jahre so großes Aufsehen erregte, war für die Versuche der Reichsbahn vorbildlich. Der Hauptvorzug diefes Schienen- Beppelins" besteht nicht in seinem Propellerantrieb, der wohl in Zukunft verschwinden wird, sondern in der Stromlinienform, die in idealer Form den geringsten Widerstand bietet. Wenn die Schienen- Zeppeline" von der Reichsbahn nicht übernommen wurden, so lag das daran, daß sie zu schnell fahren und dadurch Umwälzungen auf dem Gebiete des Fahrplans erforderlich machen. Die Reichsbahn baut nun gewissermaßen ihre eigenen Schienen- Zeppeline, oder macht wenigstens einen Versuch, derartige Wagen herzustellen. In der Werft von Friedrichshafen werden im Windfanal Modelle erprobt, um auf diese Weise diejenige Form zu finden, die der Luft den geringsien Widerstand bietet. Bon dem Widerstand der Luft hängt nämlich sehr start die Geschwindigkeit der Eisenbahnwagen ab.
Ostar Homolta spielt die Rolle des Verbrechers. Zu einer Publikum vorm Einschlafen. Olga Tschechowa spielt nicht die Mutter, der ein Kind geraubt ist, sondern eine alberne Frau. Wladimir Gaidarow ist der angebetete Musiker und er selbst und der Regisseur übersteigern die schmaizige Schönheit des verwöhnten Lieblings dumm gefallsüchtiger Frauen. Wolfgang Loh. meyer ist das geraubte Kind. Seit Jackie Coogan hat es jedes Filmfind schwer. In der Zeit des Tonfilms jedoch sind die Schwierigkeiten faum zu meistern; denn gefühlsbetonte Worte fann ein Kind von sich aus faum faffen, fie fönnen immer nur durch Dressur beigebracht werden. Trude Berliner ist mal wieder die teffe Nummer im Abendkleid, die Schlager fingt. James Bauer führt die Regie. Sie läßt die Frage auftommen:„ Warum haben wir in Deutschland feine Tonfilmregisseure?" Auf der Bühne ist endlich wieder Leben eingefehrt, und brei e. b. Bortragsnummern erfreuen das Publikum.
Man ist sich darüber flar, daß die heutigen Eisenbahnwagen Der Kalorienautomat. Im Münchener Deutschen Museum ist felbft in ihrer vollkommenen Form der modernen Lokomotiven auf die Dauer den Wettbewerb mit den Automobilen nicht aushalten jegt in der Gruppe Nahrungsmittelchemie" ein Automat aufgestellt, werden. Man muß darum zu neuen Formen Zuflucht nehmen, bieber denen, die den Aparat mit ein paar einfachen Handgriffen ihrem eine größere Geschwindigkeit der Eisenbahnwagen ermöglichen und Alter und ihrer Körpergröße entsprechend einstellen, die Zahl der damit auch einen häufigeren Betrieb. Die neuen Wagen werden Kalorien mitteilt, deren sie bei förperlicher Ruhe täglich bedürfen. als Einzelwagen weniger Gafte aufnehmen tönnen als ein großer Bei Büroarbeit hat man, jo wird man belehrt, ein Drittel, bei D- Bug. Dafür werden sie aber die Möglichkeit gewähren, daß am schwerer förperlicher Arbeit bis zum Doppelten hinzuzurechnen, wäh rend das weibliche Geschlecht ein Zehntel abziehen darf. Ein Sechstel Tage die Strede häufiger als bisher befahren werden kann. ber angezeigten Kalorien muß aus Eiweißfalorien, also Fleisch. Fisch, Käse, Eiern, Erbsen usw. bestehen Zur Berdeutlichung für den Laien verabfolgt der Kalorienautomat", der dem Museum von der Deutschen Zentrale für Gesundheitsdienst der Lebensver Nahrungsmittelmenaen, die jeweils 100 Stalorien enthalten. Der Saal meist weiter Wachsnachbildungen von je 250 Gramm unserer wichtigsten Nahrungsmittel nebst Angaben über ihren Nährstoffgehalt, ihre Kalorienzahl, ihren Preis und sogar Mustermahlzeiten für jeden Geschmack auf.
Man hat durch Erperimente schon eine günstige Form für Stromlinienmagen der Eisenbahnwagen gefunden. Sie werden eine Länge von 42 Metern haben. 102 Size sind hier untergebracht, ein Erfrischungsraum, in dem Speisen zubereitet werden können, ist vorsicherung ülerlassen worden ist, eine Zusammenstellung derjenigen gesehen. Der Antrieb erfolgt durch zwei Maybach- Dieselmotoren von je 410 PS. Auf Propeller hat man verzichtet. Der Wagen, der als Verfuchswagen dienen soll, hat weder geschlossene Abteile, noch einen Rorridor wie die D- Bug- Wagen, sondern er weist mehr die Form der Straßenbahnwagen und Autobusse auf. Der Durchgang befindet sich in der Mitte des Wagens, und die Size sind zu beiden Seiten angeordnet. An Bequemlichkeit bietet der Wagen angeblich hervor. ragendes, denn die Reisenden sollen die große Geschwindigkeit gut ertragen. Der Wagen wird 150 Stundenfilometer aufweisen. Die ersten Versuche mit dem neuen Schnellwagen werden auf der Strecke Berlin - Hamburg gemacht werden.
Der Etat der Städtischen Oper.
Elektrisches Licht ohne Strom. Die Inbetriebnahme einer elettrischen Lampe ohne Strom ist in dem Laboratorium der amerifanischen Westinghouse- Elektrizitätsgesellschaft erzielt worden Diese Wirkung wird erreicht durch ein elettromagnetisches Hochfrequenzfeld, das von einer Antenne 15 000 Watt elektrischer Kraft als ultrafurze Radiowellen aussendet, die 3 Meter lang sind und 100 Millionen mal in der Sekunde wechseln. Diese außerordentliche Kraftquelle entzündet alle elektrischen Glühbirnen in einem Umfreise Don 12 Meter, focht Speisen in wenigen Setunden und erhöht die Körpertemperatur um einen Grad in der Minute. Der Ingenieur Noble, der diese elektrische Lampe ohne Strom vorführte, beeilte sich dabei, da man sich nach wenigen Minuten im Bereich Dieses Feldes schlecht fühlt.
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Chiton Strachen, der auch in Deutschland befannte englische Schriftsteller und historische Biograph, ist im 52. Lebensjahr einer längeren schweren Krankheit erlegen. Lyiton Straches ist unter anderem der Berfasser der weit verbreiteten Bücher über Königin Vittoria und Königin Elisabeth.
Die Etatberatungen für die Städtische Oper in Berlin für das am 1. April beginnende Geschäftsjahr 1932/33 find jezt abgefchloffen. Während der Zuschuß der Stadt Berlin für das Jahr 1930 2 600 000 m. betrug, der für das Jahr 1931 infolge der Sparmaßnahmen bereits um eine halbe Million ermäßigt wurde, ist er für das Spieljahr 1932/33 mit 1 500 000 m. angesetzt worden. Für den Fall, daß mit einer Steigerung der Einnahme in der kommenden Spielzeit nicht gerechnet werden kann, ist darüber hinaus noch eine Summe von 200 000 m. als 3uschuß vorgesehen. Gegenüber der Spielzeit 1930 hat also eine Herabsetzung der städtischen Subventionen um eine Million Mart stattgefunden. Der Abbau der Gagen für die Solisten bedeutet eine Kürzung von 20 bis 50 Proz., während im weiteren Personaletat eine große Reihe von Verträgen, die befristet ablaufen, nicht mehr erneuert werden sollen. Es wird damit gerechnet, daß bei den entsprechenden Einschränkungen der neue Haushaltsplan für die Städtische Oper aufrechterhalten werden kann. Ein weiterer Einnahmenausfall würde freilich neue Schwierigkeiten ihrer in Not geratenen Mitglieder Freitag, den 29. Januar, in der Neuen hervorrufen.
Der Film der großen Fragen.
Titania Pataft.
Die Reinheit eines Kindes bewirkt die innere Wandlung eines Verbrechers. Das könnte gegebenenfalls, bei start verinnerlichtem Spiel guter Darsteller und einem gestrafften Drehbuch ein Regiffeur interessant gestalten. Im Film Nachtkolonne" aber wird dieses Kind vollkommen zwecklos gestohlen. Der Berbrecher mill tein Lösegeld erpressen, er raubt das Kind nicht aus tranthafter Liebe, er nimmt es bei einem Einbruch in einem Hotel einfach mit. Dann ist es in seiner Wohnung und wird unbegründet Mittelpunkt feines Lebens. Um ein tiein wenig Handlung zu haben, werden noch nebenbei feßenweise Menschenschidsale gezeigt.
Franzöfifcher Staatskredit für die Goethe- Feiern. Die Abge ordneten Sallés und Chabrun haben in der Kammer den Initiativantrag eingebracht, einen Kredit von 100 000 Franten für die diesjährigen Goethe- Feiern zur Verfügung zu stellen.
Der spanische Geiger Juan Manen gibt zum Besten der Berliner Winterhilfe in der Städtischen Oper Sonntagvormittag 11% Uhr eine Matinee unter Mitwirkung von Dr. Ernst Kunwald und dem Berliner Sinfonie- Orchester.
Die Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen veranstaltet zugunsten Welt, einen großen Kabarett und Tanzschlagerabend. Mehr als fünfzig prominente Künstler haben sich zur Verfügung gestellt. Eintritt 1 M.
In der Tribüne wurde die Neueinstudierung von Molnars Spiel im Schloß" auf Montag verschoben.
Museumsführungen. Sonntag, 10 Uhr, Prof. Kurtb: Dürers Holzschnitte im Neuen Museum ; Prof. Neugebauer: Die Vasensammlung ( mit Lichtbildern) int Pergamon- Museum ; Dr. Berres: Berliner und Potsdamer Kunstwerte im Deutschen Museum; 10% Uhr, Direktor Lehmann: Merito im Völkerkundemuseum.
Berliner Bilderbogen". Die Paul- Graet Matinee der Bolts. bühne im Theater am Bülowplay findet Sonntagvormittag 11% Uhr statt. 2ostarten 80 Bf., Blastarten 1 bis 2 Dr.
Zidel verläßt die Komische Oper. Martin gidel, dessen Vertrag mit der Komischen Oper am 31. März abläuft, tritt in gütlicher Vereinbarung mit dem Hausbefizer schon jest aurüd. Der Hausbesizer, Scharr, wird das Theater in eigener Regie weiterführen. Die Vorstellungen von„ intentaudender Mens" nehmen ihren Fortgang.