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Meisterschaft der Wasserballspieler

Freie Schwimmer Charlottenburg wieder an der Spitze

Gestern begannen die Spiele der zweiten Runde um die Berlin  -| Hellas und Charlottenburg   abspielen. Charlottenburg   hat seinen Brandenburgische Meisterschaft des Arbeiter- Turn- und Sport- Meistertitel zu verteidigen und wird nur in bester Form in der bundes im Wasserball. Neun Mannschaften stehen in Kon- Lage sein, auch im Rückspiel gegen Hellas erfolgreich zu sein. Um kurrenz. Wie es um ihre Aussichten steht, den 1. Kreis bei den den britten Platz werden sich Union  , Möwe und Weißensee noch Bundesmeisterschaftsspielen zu vertreten, ergibt sich schon jetzt mit auseinanderzusehen haben. Von den übrigen Mannschaften ist in dieser Serie faum noch eine leberraschung zu erwarten, da sie in einiger Sicherheit aus der Placierung. den Spielen der 1. Halbferie trog mannigfacher guter Leistungen teine beständige Form zeigten. Lediglich Spandau   erwies sich in letzter Zeit wieder verbessert. Die Spiele der zweiten Serienhälfte, die in den Sommerbädern ausgetragen werden, müssen bald be­endet sein, da am 7. August bereits das Vorrundenspiel um die Bundesmeisterschaft zwischen den Vertretern Brandenburgs   und Mitteldeutschlands   ausgetragen wird. Die Durchführung dieser Veranstaltung haben die Freien Schwimmer- Berlin   12 übernommen. Am 21. August findet dann das Schlußspiel in der Westfalenstadt Herne statt, das wahr­scheinlich auch den Meister des 1. Kreises als Endspielgegner sehen wird.

Bei den 36 erforderlichen Spielen der ersten Runde, die seit Oktober vorigen Jahres aliwöchentlich im Lunabad ausgetragen wurden, sicherte sich Charlottenburg   mit 16 Bunften eine tnappe Führung vor Hellas mit 14 Punkten. Hellas gab genau wie Charlottenburg   fein Spiel ab und verlor nur das Entscheidungs­spiel gegen Charlottenburg  , den Bundesmeister, äußerst knapp mit 4: 5. Mit ziemlichem Abstand folgen diesen Mannschaften sodann Union   mit 11, Möwe und Weißenfee mit je 9, Lichtenberg   mit 5 und Neukölln mit 4 Punkten. Den Beschluß bilden die Neulinge in der A- Klasse, Freiheit und Spandau  , mit je 2 Punkten. In den fommenden Spielen wird sich der Schlußkampf wiederum zwischen

Rüstet zum RAST

dem Kampfaufmarsch der Arbeitersportler! Nachdem die Techniker gesprochen haben, gilt es, alle Berliner  Arbeitersportler und ihre Freunde zu einheitlichem Aufmarsch zu mobilisieren. Jeder muß da mitmachen. Die Arbeiterschaft wird in dieser ereignisschweren Zeit von allen Seiten schwer bedrängt. In besonderem Maße werden das die Arbeitersportler beherzigen müssen.

Auf sportlichem Gebiet wird überall bereits zum Reichs Arbeitersporttag am 26. 3 uni im Grunewaldstadion gerüstet. Leichtathleten laufen und springen, zeigen Kugelstoßen, Diskus- und Speerwerfen. Schwerathleten bereiten die Kämpfe vor, bei denen sie mit vier auswärtigen Mannschaften in den Ring treten. Dazu kommt noch ausgewählte Artistik. Radfahrer werden in Fliegerrennen, Motorradreigen und Radballspielen mobil gemacht. Schwimmer werden nach Kürbaden und Schwimmwettkämpfen auch wieder in Wasserballspielen ihr Können beweisen. In der Spieler. iparte kommen neben dem Tennis Handball, Hocken und Fußball zur Geltung. Nicht vergessen seien die Turner vor allem die Altersturner mit besonderen ebungen. Erstmalig treten diesmal ferner zusammen mit einer auswärtigen Mannschaft die Schüßen in Erscheinung.

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So ergibt sich die Pflicht zu vielseitiger Vorarbeit. Am 26. Juni aber müssen auch die vielen, sportlich nicht attiv Beteiligten Samariter, Segler, Ruderer, Faltbootfahrer, Wanderer, Schach­spieler, Angler, Regler und die anderen Kulturorganisationen mitmarschieren.

Reichs- Arbeitersporttag ist Kampftag, dessen sind wir uns bemußt!

Bei den Arbeiterkeglern:

Städtekampf Stettin- Berlin  

Zum Rückkampf des im November vorigen Jahres in Stettin  erstmalig ausgetragenen Freundschafts Städtetampfes Stettin  - Berlin   standen sich die Mannschaften der beiden Gaue des Deutschen   Arbeiter- Regler- Bundes in Berlin   gegenüber. Wollten die Stettiner die im Vorjahre erlittene Niederlage aus­gleichen, jo mußten fie fich auf eine spielstarte Mannschaft verlassen können, die ihnen aber leider in der augenblicklichen Notzeit nicht zur Verfügung stand. Wohl gaben alle Stettiner in bem Kampf, der über je 100 Rugeln auf Bohle und Asphalt ging, thr Bestes her, vermochten aber gegen die gut trainierten Berliner   Sport genossen nicht zu bestehen. Bei Bertung der sechs Besten jeder Mannschaft unterlag Stettin   gegen Berlin   auf Bohle mit 249 Holz und auf Asphalt mit 96 Holz. Die Einzelrefultate der je sechs Besten stellen sich für Berlin   wie folgt:

Bohle: Buch 723, Ritmann 710, Thiele 705, Anaad 702, Krause 698, Schilling 693 Holz, insgesamt 4231 Holz; fpha It: Schid 588, Nigmann 515, Schönfeld 500, Knaad 497, Buch 489, Krause 487 Hols, insgesamt 3026 Holz. Fur Stettin: Bohle: Wismann 691, nstöz 677, Muller 669, Faltenberg 660, Rarow 653, Schmalfeldt 682 Holz, insaefamt 8082 Sela: Afphalt: Falten. berg 513, Anftöß 500, Schreier 498, 23igmann 488, Müfer 473, Schmalfeldt 458 Solz, insgesamt 2930 Sols. Auch bie beften Einzeltegler des Tages stellte Berlin  . Auf Bohle: Buch( Rührige Mannschaft") mit 723 Holz; auf Asphalt: Schick( ,, Frei Holz"-Spandau  ) mit 538 Holz.

Wenn auch die Ergebnisse eine starte Ueberlegenheit der Berliner   zeigen, so ist doch zu erwarten, daß die Stettiner alles daransehen werden, die Scharte bei fommender Gelegenheit aus­zuwezen. Die Worte des Stettiner Gauleiters Falkenberg, mit

denen

er bei dem anschließenden kurzen Beisammensein einen Ueberblick über den Kampftag gab, gipfelten in der Erkenntnis, daß seine Mannschaft wohl geschlagen, aber an Erfahrung reicher ge­

worden sei.

Abendschwimmfest im Lunabad Zur Feier des fünfjährigen Bestehens des Lunabades in Halensee  , das auch von Arbeitersportvereinen gern benutzt wird, hatte die Interessengemeinschaft bürgerlicher Schwimmvereine, in der die Schwimmvereinigung Berlin  , der Damenschwimmklub Nige­Charlottenburg und der Schwimmklub Poseidon zusammengeschlossen sind, ein Abendschwimmfest veranstaltet, das einen regenden Berlauf nahm.

an­

Nach einem gut ausgeführten Reigen traten die Turmspringer in Aktion. Das Fehlen des wegen Urlaubsschwierigkeiten ver­hinderten Europameisters Staudinger- Wien machte sich faum be­merkbar, denn der Europameister im Kunstspringen, Riebschläger­Zeiz und Studentenweltmeister Ziegler zeigten nicht mehr und nichts weniger als Spigenleistungen. Am Kunstspringen nahm

Esser- Wünsdorf teil. Er gefiel ebenso wie Meister Neumann. Spandau  , Biebahn- Berlin und der gute Nachwuchs, sowie die Damen Schieche- Spandau und Kaslowski( Germania 87). Mit Fräulein Suchard am Start des 200- Meter- Brustschwinumens war die Siegerin gegeben. Die Meisterin gewann in 3: 14,8 überlegen gegen Fräulein Engelmann( 3: 18,5), Mehliz( 3: 25,5) und Meißner= Spandau  . Einen schönen Mann- an- Mann- Kampf gab es in der Kraulstaffel über 10 x 50 Meter, die die Schwimmvereimgung Berlin   nach ständiger knapper Führung in 4:48 mit einem Meter vor Magdeburg   96( 4: 48,5) gewann. Ganz überlegen waren die ,, Nigen" Hartmann, Tessel und Middendorf in der 3 x 100- meter­Kraulstaffel, in der sie in 4:02 die Mannschaft von Spandau   04 um 13,5 Sekunden abfertigten. Burmeister( Berlin   78) siegte in der Klasse la des 100- Meter- Brustschwimmens in 1:20, sein Klub famerad Saaf wurde in 1:22 Sieger der Klasse Ib. Schnellster Krauler über 100 Meter war Briewe( Schwimmvereinigung Berlin  ), der in 1: 04,8 vor seinem Klubkameraden Diebolt einfam. Den Beschluß des Abends machte ein Wasserballkampf zwischen Magdeburg   96 und Spandau   04. Bei den Magdeburgern war der Internationale Schulze überragend, seine Leistung war ausschlag­gebend für den 8: 3( 3: 0)-Sieg.

Kleiner Sport

von überall

Wenn der Sportklub Alt- Wedding 1883" mit einer Beran­staltung hervortritt, dann ist bestimmt etwas Gutes dabei. Im Moabiter Schüßenhaus", Nordufer 28, startet der diesjährige Kreis­meisterverein ,, Alt- Wedding"( Mitglied des Arbeiter- Athleten- Bundes Deutschlands  ) am 12. Juni eine große Sportschau unter Mitwirkung der Freien Sport- und Musikervereinigung Berlin  ( Mitglied des ATUSB.). Artistit, Ringen, Bogen, Jiu- Jitsu, Gewichtheben und Musikvorträge werden sich in dem überaus reichhaltigen Programm in bunter Folge ablösen und für einige frohe Stunden sorgen. Eintritt 25 Pf.; Beginn 15 Uhr.

Die Hodenabteilung des Athletit- Sport- Clubs, die schon über 10 Jahre besteht und somit die älteste Arbeiter Hockeyabteilung Berlins   ist, hat nach den Serienfämpfen ihr Sommertraining ASC. auf dem Sportplatz Ost, Laskerstraße. Alle, die diesen Sport wieder aufgenommen. Jeden Donnerstag, 18% Uhr, trainiert der betreiben wollen, ist Gelegenheit gegeben, sich zu den Serien­fämpfen für eine Mannschaft zu qualifizieren. Schläger und Ball werden im Training zur Verfügung gestellt. Auskunft bei Ernst Müller, Swinemünder Straße 82, und Erich Wieprecht, Lichten­ berg  , Am Kirchhof 3.

Lernt Ringen und Heben. Der Neuköllner Kraftturn- Berein ,, Sparta 1896"( Mitglied des Arbeiter- Athleten- Bundes) nimmt jederzeit Parteigenossen, Gewerkschaftler und Freunde der bundes. treuen Arbeitersportbewegung auf. Besonderen Wert legt der Verein auf die Pflege des Nachwuchses, der Schüler und Jugendlichen. Die lebungsstunden finden jeden Freitag und Dienstag in der Turn­halle, Elbestr. 11/12, statt, für Schüler und Jugendliche von 18-20, für Männer von 20-22 Uhr.

Bei den Ringkämpfen im Sportpalast werden jetzt die Plazz­verhältnisse der einzelnen Ringer immer mehr geklärt; gestern sind wieder drei Teilnehmer ausgeschieden, weitere stehen schon kurz vor dem Ausscheiden. Von den zwölf Schwergewichten sind nur noch fünf ohne Niederlage. Der Draufgänger Saforsti wurde Der Draufgänger Sajorski wurde sestern über den Betten Grünberg   in der 23. Minute durch Ein drücken der Brüde Sieger. Adamschac machte dem jungen Kawall­Berlin den Sieg nicht leicht, erst in der achten Minute erlag er einem Armzug, und Rainer fonnte den Westfalen Meyer in der gleichen Zeit mit einem Ueberwurf besiegen. Jaago mußte gegen Polis alle Register seiner Ringtunst zeigen, um diesen starten Gegner nach 31 Minuten durch einen Untergriff zu werfen. Im Entscheidungskampf verfor der Ungar B. Nagy in der 31. Minute den Kampf geçen Luppa  . Das Hauptinteresse nahm der Kampf der beiden Favoriten Bohlfuß und Chiruchin in Anspruch. Der Bei­fall bei der Verkündung des Unentschieden war wohl Beweis dafür, daß das Publikum auf ein neues Zusammentreffen gespannt ist. Heute, Donnerstag, ringen: Naber( Ostpreußen  ) gegen Kopp ( Jugoslawien  ), Pooshoff( Breslau  ) gegen Stibor( Tschechoslowakei  ), Entscheidungsfampf Budrus( Litauen  ) gegen Jaago( Estland  ), Iwanoff( Bulgarien  ) gegen Saforsti( Polen  ) und Pohlfuß( Span dau) gegen Meyer( Westfalen  ).

Die 5. Internationale Auto- Schönheitsfonfurrenz des republi­

tanischen Deutschen   Reichs- Auto- Clubs findet am 19. Juni auf dem Flughafen Tempelhof   statt. Sie findet bei den Berliner   Auto­mobilisten das größte Intereffe. Bereits jetzt liegen zahlreiche Nennungen vor. Das Preisgericht, das ganz neutral gewählt murde, wird keine leichte Aufgabe haben. Um das Publikum während der mehrstündigen Wertung zu unterhalten, findet während der Nachmittagsstunden eine groß angelegte Flugveranstaltung statt, u. a. ein Rennen zwischen Flugzeug und Auto, Fallschirm­absprung. Ferner hat der DRAC. auch eine sportliche Veranstal tung im Rahmen einer Nachtwertungsfahrt am 18. bis 19. Juni mit Geschwindigkeitsdurchschnitten von 40 und 50 Kilometer pro Stunde ausgeschrieben, zu welcher bereits ebenfalls zahlreiche Nennungen vorliegen. Auch diese Nachtwertungsfahrt ist mit wert­vollen Preisen ausgestattet und teilt sich in verschiedene Wertungen

je nach Stärke des Motors und der zurückgelegten Kilometerzahl. Höchste Fahrtdauer 14 Stunden. Auskünfte erteilt die Reichs­geſchäftsstelle des DRAC., Berlin- Charlottenburg 2, Hardenberg­straße 10, Telephon: C 1 Steinplatz 8066.

Von der Vorführung des Windmühlenflugzeuges auf dem Flughafen Tempelhof   wird ein Hörbericht Freitag, 3. Juni, 18.35 Uhr, im Programm der Aktuellen Abteilung des Rundfunks gegeben.

Mehr Mittel für den Sport 1,5 Millionen für Ertüchtigung der Jugend Wie der Pressedienst des Arbeiter- Turn- und Sportbundes erfährt, sind in dem Haushaltetat des Reichsinnenminifteriums, bei starten Streichungen für tulturelle Zwecke, die wir außerordent­lich bedauern, neueingestellt worden unter Summen zum Schutz der Republit und Schuß der Zivilbevölkerung gegen Gefahren aus der Luft, auch 1,5 Millionen zur förperlichen und geistigen Ertüchtigung der Jugend. Begründet wird diese Forderung mit der wachsenden Berwahrlosung der Jugend infolge der ungewöhnlich großen Arbeitslosigkeit.

Wir nehmen an, daß der frühere Etatjag von 750 000 m zur Förderung der Leibesübungen durch die Neueinsetzung der 1,5 Mil­lionen Mart nicht berührt wird. Bir möchten ferner annehmen, daß der in letzten Jahren geschehene Abstrich an Mitteln für das Gebiet der Leibesübungen nun wieder gutgemacht wird durch die

1,5- Millionen- Mark- Forderung des Reichsinneministers. Unbekannt ist ja nicht, daß der Sport, überhaupt das Gebiet der Leibes­übungen geeignet ist, einer Verwahricsung der Jugend entgegen­zuarbeiten. Es bedarf das auch im Reichsinnenministerium feines besonderen Beweises, das sagt schon die Begründung zur förper­lichen... Ertüchtigung". Nun war vor einiger Zeit die Rede davon, die Jugend der aufgelösten Wehrverbände aufzufangen, um sie durch förperliche und geistige Beeinflussung für die Staatszwecke geeigneter und tragbarer zu machen. Ob das gelingt, steht noch dahin. Wir halten dabei aber für notwendig, daß das Bekenntnis zur Republit bei der ganzen Attion deutlich unterstrichen wird. Dazu müssen die ausführenden Organisationen, ohne die es nicht geht, verpflichtet und haftpflichtig gemacht werden. Der Verbrauch der Gelder im vorgesehenen Sinne muß gewährleistet, der Ber­brauch der Gelder also genügend streng durch die Republik   über­macht werden.

Die Stellung des Arbeitersports in den Fragen der Jugenderziehung zum heutigen Staat ist bekannt, und wir haben wohl ein Recht zu sagen, der Arbeitersport sollte in erster Linie Verwalter der für die förperliche und Erziehung neu ausgeworfenen Mittel sein.

Bundetreue Vereine teilen mit:

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Solidarität Kraftfahrer: Touren Sonntag, 5. Juni: Abt. Kreuzberg  : Nauener Berge, Start 8 Uhr, Reichenberger Str. 91. Abt. Norden: Nachtfahrt nach Wörlig. Start am 4. Juni, 24 Uhr, Geestr. 62. Abt. Friedrichshain  : Döllensee, Start 6 Uhr, Landsberger Play. Abt. Charlottenburg  : Spreewald, Start 7 Uhr, Wilmersdorfer Str  . 21. Abt. Lichtenberg  : Grubensee, Start 6 Uhr, Oderstr. 18. Abt. Neukölln: Wörlig, Start 4. Juni, 17 Uhr, am 5. Juni, 5 Uhr, Hohenzollernplag. Abt. Pantow: Schwärzefee, Start 6 Uhe, Bankow  , Berliner   Str. 86. Abt. Köpenick  : Spreewald, Start 7 Uhr, Bahnhof Grünau. Abt. Zempelhof- Mariendorf  : Bassee, Start 6 Uhr, Kurfürsten­Ede Schüßenstraße. Abt. Norden: 5. Suni Linnewißsee, Start 7.30 Uhr, Geeftr. 62. Bersammlungen: Abt. Kreuzberg  : 3. Juni, 20 Uhr, Reidenberger Str. 91. Abt. Norden: 3. Juni, 20 Uhr, Geeste. 62, Abt. Charlottenburg  : 3. Juni, 20 Uhr, Wilmersdorfer Str  . 21. Abt. Lichtenberg  : 1. Juni, 20 Uhr, Oderstr. 18. bt. Köpenid: 7. Suni, 20 Uhr, Kaiser. Abt. Tempelhof  - Mariendorf  : 2. Juni, 20 Uhr, Kurfürsten­Ede Schützenstraße. Touristen- Bercin Die Naturfreunde": Freitag, 3. Juni. Photo- Arbeits­gemeinschaft Neukölln, Bergstr. 29. Photo- Arbeitsgemeinschaft Frante, Johannisstr. 15.( Dunkeltammer). Photo- Arbeitsgemeinschaft Osten, Frant furter Allee 807: Borsommer im Bilde( Wettbewerb). Faltboot- Abt. Johannis. straße 15: Geschäftliches, Sonnenwende. Abt. Südost, Manteuffelfte. 7: Schach. abend. Charlottenburg  , Spreeftr. 30: Geschäftliches, Singfang. Briz, Chauffeefte. 48, Rathaus: Erlebnisse eines Naturfreundes im Ausland. Treptow  , Elsenstr. 3, am Bahnhof: Geschäftliches. Montag, 6. Juni. Mal. gemeinschaft Manteuffelstr. 7. Photo- Stammgruppe Johannisstr. 15: Geschäft. liches, Bildertritit. Fahrten, Sonntag, 5. Juni, Abt. Rorben: Faltenberg­

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Freienwalde. Treffen 5.40 Uhr Bhf. Gesundbrunnen. Thr. E. Schloß.

RB. Borwärts; Donnerstag, 2. Juni, 21 Uhr, Mitgliederversammlung. Freier Rörperkulturkreis Kreuzberg: Donnerstag, 2. Suni, Spiel und Sport, Wiese 5 in Treptow   ab 18 Uhr.-Sonnabend und Sonntag: Freitörperkultur Rariellbezirk Treptow  : Montag, 6. Juni, 20 Uhr, Kartelsizung bei Pamp, Niederschöneweide  , Hasselwerber Str. 12. Ausgabe von Karten und Plakaten vom Raft".

auf dem Tonsee- Gelände Mogen. Muſikinſtrumente mitbringen

bei sütner, Baul- Singer- Str. 65, Versammlung; Sandballspieler ebenfalls B. 1. K. Broles, Männer- Abt. Often: Freitag, 3. Juni, nach dem Turnen Sigung  . Sonnabend: Spiel gegen SC. 30 auf dem Egerzierpl. 18 Uhr. Arbeiter- Schügenbund Ortsgruppe Berlin  : Freitag, 3. Juni, 18 Uhr, Klein­kaliberschießen in Friedrichsfelde  , Upstallweg. Sonntag, 5. 6., vormittags, Austragung der Gaumeisterschaft in Grünefeld. Alle Sportgenoffen müssen sich daran beteiligen.

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Das meile Buch

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Eine Abrechnung mit der Diklatur. Aus dem Volke Muffolinis ist jetzt ein Buch gekommen, dem die weiteste Verbreitung zu wünschen ist. Es sind die Euro­päischen Dictaturen" des des Grafen Carlo Sforza  ( Deutsch   von Hans Reisiger  , 1932, S. Fischer, Berlag, Berlin  ). Graf Sforza stammt aus einer uralten Adelsfamilie. entschiedener Liberaler und unbedingter Gegner jeder Diktatur. Er war lange Jahre in der italienischen Diplomatie tätig und hat alle Weltteile bereist. Als Mussolini   zur Macht tam, hat Sforza jede Gemeinschaft mit dem Faschismus abgelehnt und ist in die Emi­gration gegangen.

Dennoch hat Sforzas   Buch keine persönliche Feindschaft gegen Mussolini   und feine Neigung zu fenfationeller Anklage, sondern es ist eine objektive und maßvolle Arbeit auf historischer Grundlage. Sforza stüßt sich auf seine umfassenden Geschichtsfenntnisse und auf die eigene Anschauung der Länder, von denen er spricht. So schildert er den Faschismus in Italien  , den russischen Bolschewismus, die ungarische Oligarchie, die fönigliche Dittatur in Südslawien  , die Systeme Pilsudskis, Primo de Riveras, Kemal Paschas. Dazu tommt ein merkwürdiges Kapitel über die deutsche Sphing".

Sforza stellt Kemal Pascha und die Bolschewifi, deren Macht aus einer wirklichen Boltsrevolution hervorging, den übrigen aktiven und gestürzten Diktatoren und Diktaturkandidaten entgegen. Sforza beschimpft niemanden. Er schreibt in allen Rapiteln gleich ruhig und fachlich. Aber er ist von einer erfrischenden Respekt­lofigkeit gegenüber den Diktatoren. Das unterscheidet ihn von so manchen deutschen   Schriftstellern, die heute meinen, die Mode mit­machen zu müssen. Für ihn sind die europäischen   Diktaturen eine vorübergehende Erscheinung der Nachkriegs- Psychose. Mit unbe­mufiolinis, der ebenso tommen muß, wie einst der Sturz dingter Sicherheit prophezeit Sforza den Zusammenbruch Napoleons III. Auf die Einwendung, daß Mussolini   sich schon über

ein Jahrzehnt halte, erwidert Sforza: Gleichviel! Auch der ,, coup d'état  "( Staatsstreich) Louis Napoleon Bonapartes dauerte viele Jahre, von 1852 bis 1870, und war und blieb doch eben nur ein Staatsstreich. Bei Sedan verschwand die Dittatur in Dred und Blut. Und am Tage darauf war nichts mehr von ihr übrig. Oder

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eine

doch: es blieben ein paar schöne Boulevards in Paris  ( alle Dikta­Aera der Korruption, die enden mußte, wie sie tatsächlich endete, turen schwelgen in öffentlichen Bauten) und ein übler Rest in Krieg und Niederlage."

Sforza schildert das klägliche Ende der spanischen   Diktatur, er schildert die Krisen, in denen die Diktaturen in Polen   und Süd­slamien sich winden. Er hätte auch den Zusammenbruch der Dikta­turen von Griechenland  , Bulgarien   und Litauen   erwähnen können, den die letzten Jahre gebracht haben. Die Dittatur als eine bei allen ihren Scheinerfolgen das Boltsleben tief schädigende und demoralisierende, dabei nichts Dauerndes schaffende historische Episode - das ist die These, die Sforza überzeugend vertritt. Sforza zwingt den deutschen   Leser, auf die europäische Warte zu steigen und ein­mal aus dem Blickfeld der hessischen und oldenburgischen Landtags. wahlen hinauszugehen Bei Sforza tann man lernen, wie sinnlos die fatalistische Erwartung eines Diktaturtriumphes auch für Deutsch­ land   ist

Die schwache Seite an dem trefflichen Buche Sforzas   liegt darin, daß er ein bürgerlicher Demokrat alten Stils ist und die foziale Weltfrise unserer Tage doch nicht recht versteht. Darum sind auch seine Urteile über die sozialistische Arbeiterschaft nicht einwand­frei. Böllig recht hat Sforza damit daß die Methoden der persön­lichen Diktatur gegen die Weltkrise nichts helfen. Aber nach Ueber­windung der Diktatoren können die Völker nicht einfach zum Libe ralismus des 19. Jahrhunderts zurückkehren, sondern sie müssen eine neue Gesellschaft aufbauen. Arthur Rosenberg  .