fterr Bracht stellt richtig Die krieriricK-LKert-Ltrsße Wir erhalten folgendes Schreiben aus dem Reichskommissariat für Preußen: Der Preußische Minister des Innern. Dr. Bracht als Reichskommissar. Berlin NW. 7. 8. Oktober 1932. Unter den Linden 72.
Die Volksbühne ehrt Hauptmann
An die Redaktion des
Sehr geehrte Redaktion! In der Nr. 473 des„Vorwärts" vom 7. Oktober 1932 veröffentlichen Sie eine Mitteilung, daß mit meiner Genehmigung in Wilhelmshaven die Um- benennung der.Lönigftraße" in„Friedrich-Ebert- Straße" wieder rückgängig gemacht worden fei. Diese Meldung entspricht nicht den Tatsachen. Ich habe von der erfolgten Umbenennung erst durch die Veröffentlichung in der Presse Kenntnis erhalten. Eine amtliche Genehmigung des preußi- fchen Ministers des Innern ist hierfür überhaupt nicht erteilt worden. Wäre ein solcher Antrag, zu dem die örtliche Polizeibehörde nicht verpflichtet ist, an mich herangetragen worden, so hätte ich ihm unter den obwaltenden Umständen meine Ge- nehmigung versagt. Zu dieser Stellungnahme wäre ich ohne weiteres durch das Andenken an den Reichspräsidenten E b e r t, den ich als einen vaterlandsliebenden Mann von hoher staats- männischer Gesinnung persönlich gekannt habe, bestimmt worden. Um so mehr bedauere ich, daß der in Wilhelmshaven schon fest längerer Zeit um die Straßenbenennung schwebende Streit nicht durch ein rechtzeitiges vermittelndes Eingreifen erledigt werden tonnte. Di« bisherig« preußisch« Regierung hat übrigens dem Andenken des verstorbenen Reichs« Präsidenten Ebert insofern einen schlechten Dienst erwiesen, als sie die Straßenumbe- nennung seinerzeit durch einen Zwang auf die Körperschaften der Stadt Wilhelmshaven durch- zusetzen suchte. Ich beabsichtige deshalb nicht, durch rin neues Eingreifen den Namen des ersten Reichs- Präsidenten einem weiteren kleinlichen politischen Gezänk preiszugeben. Die von der Absicht einer politischen Demonstration diktierten Umbenennun- gen von Straßen oder Polizeiunterkünften halte ich im übrigen für eine schlechte politische Manier. Jedenfalls dienen sie nicht dem Ansehen der Träger bekannter Namen, an die sie erinnern sollen. In dem Bestreben, diese Unsitte aus dem öffent- lichen Leben verschwinden zu lassen, bitte ich Sie, meine Stellungnahme auch Ihren Lesern durch Veröffentlichung dieses Briefes zur Kenntnis zu bringen. Mit vorzüglicher Hochachtung gez. Bracht. Herr Staatskommissar Bracht hätte auf ein« stärkere Wirkung der objektiven Partien dieses Briefes rechnen können wenn er sie nicht mit einem recht unmotivierten Ausfall aus seine Vorgängerin, die frühere preußische Regie- rung, verbunden hätte. Einmal gerät er dadurch in den sicher unverdienten Verdacht, staatsmännische Gesinnung und dergleichen bei Sozialdemokraten e r st dann anzuerkennen, wenn sie tot sind— sein Verhalten gegen Braun und Severing läßt
Jo-Jo
Die Energie, mit der Gerhart Hauptmann Frau John, die mütterlichst« Proletarierin des Scheunen- Viertels, in die Mordanstiftung hineintrieb, war zu hart. Die Frau, die um jeden Preis ein Kind haben und verhätscheln muß, die dem polnischen Dienstmädchen das Kind entreißt, das chr selber versagt ist, und die nun nach diesem Betrug weiter betrügt und schließlich alle diese so verzech- liche, wahrhaft tragische Schuld durch den Sprung aus dem Fenster büßt, wurde 1911 von dem Dichter zu unbarmherzig angefaßt. Frau John hätte nicht verzweifelt sterben dürfen und das Dienstmädchen Pauline nicht durch Gewalt, und zwei Akte, voll grauenhafter, doch übertriebener Kriminalität, würden nicht die tiefe, schöne Mensch- lichkeit der Berliner Tragikomödie verdorben haben. So bleibt dieses Hauptmannsstück nach den herrlichen, trübselig heiteren Anfängen ein zer- brochenes Stück. Aber bis zum Bruche ist alles vollkommen, und der Dichter,, der solches schuf, kann nicht vergehen. Die Ausführung, die Heinz Hilpert leitet, für die Rochus G l i e f e den Wirklichkeits- und Gc- spensterraum baut, besser das Gespenstische als die Wirklichkeit treffend, gelangt zum Gipfel der Theaterkunst. Käthe Dorsch , Maria Fein , Eugen Klopfer und Otto W ernicke sind Gäste: denn die Volksbühne kann sie ja nicht dauernd
„Die Ratten " in Hilperts Regie besolden. Doch der Regisseur, ein begnadeter Per- sönlichkeitsfinder, begnügte sich nicht damit, blen- dende Virtuosen loszulassen. Die Tönung des Spiels, das jeden Schauspieler, den geringsten auch, in die Dichtung eintaucht, das ist Hilperts Verdienst. Er verzichtet darauf, das Milieu des Spelunkenhauses als abschreckendes, schon durch den Anblick muffig wirkendes Armeleutemuseum herauszuputzen. Die Moderstimmung strömte von den Darstellern aus. Der Jammer und das Verbrechen kamen aus so verborgenen Gründen des Herzens von Käthe Dorsch , daß sie auch gar nicht die Aeußerlich- keiten der verarbeiteten und gehetzten Arbeiterfrau brauchte. In ihr tobte der Schmerz aller Frauen, die Mütter sein wollen und nicht sein dürsen. Sie gab sich keine Mühe, durch cheatralische Prole- tariermanier, durch scharfe Elendsmaske oder durch Schluderklcidung besonders aufzufallen. Aus einem Wesen, das allein ihr gehört, und nicht aus einem überlegten, angepaßten Bühnengewand beseelte sie ihre Rolle. Schrie Frau John am Ende zu krampf- hast, kulissenmäßig krampfhaft, dann verlangte eben am mißratenen Ende des Stücks der Dichter solche Kulissenschreie. Maria Fein erscheint, aufgetakelt, torkelnd im Morphiumkater, um sich als Frau Sidonie Knobbe zu rechtfertigen, daß sie in dem Rattenkaff unter- kroch. Sie ist ein Straßenwrack, ein Weiberkehricht
vom Friedrichftrahenftrich, gestriegelt nur durch die Erinnerung, daß Rittmeister und Leutnants sie in besserer Zeit kauften. Und nun verflackert während eines Fünfminutenmonologs ihr Morphiumfeuer zur Vettelfunzel. Kein Hauch von Uebertreibung und trotzdem übermenschliche Entwürdigung. Wenige Darstellerinnen können ihren Charakter so großartig zügeln und zugleich verzerren. 1 K l ö p f e r spielt den Schmierenchef. Er ist der Komödiant mit der pachetischen Brandung, der Zungen- und Augenroller, der tragikomische Heldenoater, ein Striese mit Gardemaß und Halb- gottsgrößenwahn. So gewaltig imponiert er, daß er fast Natur scheint. Und alles ist doch Kunst und gewaltige Beherrschung ihrer Mittel. Kann Otto W e r n i ck e. der Gast aus München , der den Maurer John spielt, an der Volksbühne bleiben? Man möchte ihn behalten. Er ist ein moderner Künsller, der nicht dröhnt, sondern denkt. Er braucht sich nicht zur Schlichtheit zu zwingen. Denn sie ist ihm angeboren. Aber auch die Stammtruppe, Genta Kurz, Almas, Manfred Thau, Cäcilie Lvoosky, Brigitte Horney , Karchow und die anderen füllen ihre Epi- soden vollkommen aus. Das Ergebnis von alle- dem am Ansang der für die übrigen Theater so armseligen Spielzeit 1932: Die Volksbühne ist künstlerisch gut versorgt und gesund. Max Hochdorf .
„Wilhelm T eil" im Staatstheater Fehling insceniert, Krauß ist Teil
Schiller behandelt das Szenarium zu seinem Tell mit ungewöhnlicher, sammelnder Sorgfalt, die deutlich zeigt, wie verliebt der Dichter in das nie geschaute, aber aus Wissen und Phantasie wirk- lichkeitsnah erträumte Land der Hochgebirge ge- wesen ist. Besondere Achtsamkeit wendet er an die Geräusche:„Noch ehe der Vorhang aufgeht, hört man den Kuhreihen und das harmonische Geläute der Herdcnglocken..." Dann später:„ein dumpfes Krachen von den Bergen... Glocken ertönen aus verschiedenen Fernen..." Auch sonst werden mannigfach Musik und Ge- sang angeordnet. Der Fischerknabe, der Hirte, der Alpenjäger, Tells Bube, die barmherzigen Brüder: sie singen: nach dem Schwur aus dem Rülli:„fällt das Orchester mit einem prachtvollen Schwung ein". Und anschließend heißt es:„Die leer« Szene bleibt noch«ine zeirlang offen und zeigt dos Schauspiel der aufgehenden Sonne..." Schiller wollte also: Theatralisches, Pachos für Auge und Ohr: er nutzt den Apparat der Bühne, um Hand- lung und Sprache wirksam zu steigern. Solchen Instinkt Schillers für das Orchester der Effekte hat Jürgen Fehling , der im Staats- cheater den'Tell neu„in Szene setzte", mißver- standen: er hat dienende Mittel verselbständigt, er verwirrt durch Lärm die Geschehnisse und ver- nichtet die Worte: Schiller schrieb seine strömenden Rhythmen, damit sie gesprochen und gehört würden: Fehling läßt statt unsterblicher Verse die Donnermaschine dröhnen. Auch erfindet er ein« Art von Chor: Volksmassen, die, wo es irgend-' ein« Gelegenheit gibt, wild über die Bretter(die knarrenden und staubenden) stürmen, gleich einer dressierten Herde im Zirkus. So gibt Fehling(dem wir für manches leise klingende Kammerspiel dank- bar sind) bei vielen gelungenen Einzelheiten, zu denen, freskale Grobheit suchend, die Bühnenbilder von Caspar N e h e r gehören, einen Tell mehr von
Verdi als von Schiller , gerettet durch Werner Krauß und andere meisterliche Sprecher: durch Walter F r a n ck, der mit wägendem Knurrton den Stausfacher formt, durch Arthur Kraußneck , dessen barocker Orgelchor dem Attinghausen , eine unvergeßliche Totenmesse zelebriert, durch die er- regende Heiserkeit G r a n a ch s, den dunklen Schmerz der K o p p s n h ö f e r und die weiche Melodie der Eleonora von Mendelssohn . Diese alle(und daneben dieser und jener) bewiesen. daß Schiller sülz auch heute noch und ohne hohle Grimassen sprechen läßt, auch ohne verkrampften Realismus, der(wie einige der Mitspielenden versuchten) die Verse entflügeln möchte. Schiller läßt sich(es fei, auffchlußreiches Zusammentreffen, an die Disputation zwischen dem Mimen Hassen- reuter und dem rebellischen Spitta in Haupmmnnz „Ratten" erinnert) so sprechen, daß all« Stufungen des dramatischen Geschehens klar werden, daß Menschen plastisch erstehen, daß Seelisches, Allge- meingültiges in machtvollen Wellen durch den Raum brandet. Aber Werner Krauß ist mehr als ein Genie des Sprechens: er leuchtet von innen her, die Worte gehen wie Strahlen von ihm aus, er würde sie sprechen, auch wenn er sie nicht vom Dichter geliehen bekäme. Die Bühne entschwand, man hörte keinen Schausvieler. man hörte, sah, erlebte Tell den schwyzer Bauern. Wie ein Gewächs der Erde, schweifend gleich einem edlen Tier, den Elementen verbunden: gütig und täppisch wie Robinson, den jeder neu entdeckte Grazholm freut. hervorbrechend mit der Urgewalt des Kataraktes, Blutsbruder der beiden Tyrannenmördcr. deren drohend schreitende Figur uns aus der Antike überliefert ward, von der tönenden Monumentalität. mit der Ferdinand Hodler dem Befreier der Heimat und des Volkes bezwingendes Denkmal setzte. Und so der Tell unserer Zeit. R. Breuer.
In Ermanglung des echten Köpferollens...
einen anderen Schluß kaum zu—, dann aber ist seine Beschuldigung auch nicht zutreffend. Nachdem die Stadtverordnetenversammlung den Beschluß der Namensgebung gesaht hatte und der Magistrat diesem Beschbiß nicht nachkam, hatten der Polizeipräsident von Wilhelmshaven und die übergeordneten preußischen Instanzen ganz inner- halb ihrer Zuständigkeit ihre Entscheidung ge- troffen, die der Ehrung des Mannes von Vater- landsliebe und staatsmännischer Gesinnung galt und der Abwehr des kleinlichen Spießer, ums. das diese Ehrung versagte. Hätte sich Herr Bracht in diesem Fall aus die Seite der Spießer gestellt? Nach seinem Briese ist das nicht zu erwarten und deshalb ist die Kritik seiner Vorgänger depla- ziert.
Sie Schaus»i-I!ch'U- de»»kutschc» Theater- ticton- staltet im lautenden Lli-uljahr Lehrlurse in Atem- und Tprechiechnit sowie freier Äede iitr Berufsredner. Der erste ttursu» beginnt am 10. Oltober.
Der General und das Gold Münchener Kammerspiele Um die abenteuerliche Gestalt des Generals Suter ist es 59 Jahre nach seinem Tode literarisch sehr lebendig geworden. Bruno Frank hat jetzt die Kunde von dem phantastischen Abenteuerer. der 1834 vor einem Steckbrief aus der Schweiz ausriß: sich durch Europa und Nordamerika durch- vagabundierte, bis er im unbewohnten Äalisornien Fuß faßte, mächtig und reich und dann durch das Gold vernichtet wurde, zu einem Drama gestaltet. Frank spaltet das Problem, und der zwiespältige Mann steht in zwiefache Tragik verstrickt vor uns. Franks Suter ist ein schaffender Mann der Erde, der an ihrem Blühen sich freut, ein starker und inächligcr Herr. Da verschwört sich diese Erde gegen ihn und speit Gold aus. Die Frau verrät ihn. eine Mestizin, die er zu sich emporhob. Don der Frau, von allen seinen Arbeitern verlassen. steht Suter da. Em zweiter Michael Äohlhaas, beginnt er seinen oerzweiielten Kamps ums Recht. Er ruft die Union um Hilfe an: sie schickt ihm Soldaten, die zu den Goldgräbern übergehen, und ernennt ihn zum General. Suter wird grau m einem Kampf, der ein Vierteljahrhundert währt. Zum Bettler geworden, in zerlumpter Generals- uniform, stirbt der Greis aus den Stufen des Kapitals zu Washington. Wie eine einfache Legende hört sich dieses Drama von Bruno Frank an, und genau so schlicht und einfach hat er sie gedichtet. Das Ereignis
des Abends, den Falkenberg behutsam inszenierte, war der Suter Basjermanns. Eine großartige Leistung, wie aus dem sroh- gemuten. siegeszuoersichUichcn Trotter der besorgte Hüter menschlicher Würde, der sanatische Kämpfer ums Recht wird. A. E. Rutra.
Rundfunkwellen Mitte Oktober will die Deutsche Kolonialgesellschast ihr fünfzigjähriges Bestehen feiern. Bereits am 3- Oktober hat die Berliner Funk st und« in chrer„Stimme zum Tag" höchst sinnvoll Generalgouverneur z. D. Schlee über die bevorstehende Feier sprechen lassen. Am Freitag, dem 7. Oktober. kam dann in ausführlichem Dortrag Oberslleut- nant Dr. R a m s a y zu Wort. Man beklagt die Kownien kräftig als wichtige Siedlungs- und Rohstoffgebiete und damit als unschätzbare Wertobjekte. die jetzt unseren ehemaligen Kriegs- gegnern zugute kommen. Dabei waren— bis auf das kleine Togo — alle deutschen Kolonien kostspielige Zuschußgebiete. deren Erhaltung für das verarmte Deutschland ein sehr schwieriges Problem darstellen würde. Ueber„Kind und Geld" sprach im Pro- gramm der Deutschen Welle Ernst Hör- litz. Seine gutgemeinten Betrachtungen sahen das Problem aus einer durchaus zestfremden Perspektive. Von dem proletarischen Kind, das, wie der Erwachsene bereits Geld als unentbehr-
liches Tauschmittel für Nahrung. Kleidung, Woh- nung, Heizung bewertet, war in seinem Vortrag leider nicht die Rede, obgleich einzig aus dieser Blickrichtung das Thema die Betrachtung wirklich gelohnt hätte. Eine W e r b e v e r a n st a l t u n g für das Deutschtum im Ausland am Sonntag war darum besonders bemerkenswert, weil hier seit Monaten zum erstenmal wieder vor den Mikrophonen der Berliner Sender des ent- rissenen S ü d t i r o l s gedacht werden durfte. Sonst waren hier in der letzten Zeit nur be- dingungslos italienfreundliche Vorträge erlaubt. — Iz.
Der ewig kreisende Strom Nachdem man den uralten Ersindertraum eines Perpemum mobile längst für unerfüllbar erklärt hat, ist doch etwas Derartiges jetzt doch geschaffen und einer so angesehenen wissenschaftlichen Vereinigung, wie der britischen Royal Institution, vorgeführt worden. Wie in der Frankfurter Wochenschrift„Die Umschau" ausgeführt wird, ging man von dem eigentümlichen Verhalten aus, das metallische Leiter in der Nähe des absoluten Nullpunktes(— 273 Grad) zeigen. Der berühmte Kalllusttechniker Kamerlingh Onnes hatte 1914 erneu Ring aus Bleidraht in ein Bad von flüssigem Helium gebracht, durch dessen Verdunsten die Ten,- peratur auf—271 Grad gehalten wurde. Mit einem Elektromagneten wurde in diesem Bleiring ein Strom von M Ampere erzeugt, und da bei dieser Temperatur der Widerstand des Bleies fast Null ist, kreiste der Strom ohne jede Energie- zufuhr unverändert weiter. Dieser Versuch wurde nun kürzlich im Kältelaboratorium zu Lcyden in großem Maßslabe wiederHoll. Ein Bleiring von 214 Zentimeter Durchmesser und 3 Millimeter Dicke wurde in die innerste von drei ineinanderge- schachtetten Dewarschen Flaschen eingeführt und mit 12 Lller flüssigem Helium Übergossen, wäh- rend die beiden äußeren Flaschen mit flüssiger Luft gefüllt wurden. Nach der Abkühlung wurde der Ring mit einem Strom von 200 Ampere ver- sehen, und als dann der Apparat mit dem Flug- zeug nach England gebracht worden war, stellten die Chemiker der Royal Institution fest, daß der in Holland induzierte elektrische Strom in Lon- don in der gleichen Stärke unvermindert weiter- kreiste.
Ein unbekanntes Tlleisterwerk von Caspar David Friedrich . Nachdem durch den Brand des Münchener Glospalastss einige der schönsten Bilder des größten Malers der Romantik ver- lorengegangcn sind, ist es ein erfreulicher Ge- winn, daß die Dresdener Galerie jetzt ein bisher unbekanntes Meisterwerk Friedrichs erwerben konnte Wie K W. Jähnig in„Kunst und Künstler" mirtellt, handelt ist sich dabei um eine prachtvolle Landschaft, die durch ihre Wirklich- keitsnähe und heitere Stimmung eines Sommer- morgens aus dem sonst meist düster inonumen- talen Werk des Meisters etwas herausfällt. Es ist ein„Ausblick ins Elbtal ". Ein deutsches staatliches Theater in Rußland . Im Rahmen des Kulturetats des russischen Fünf- jalzresplans wird in diesen Tagen in Engels, der Hauptstadt der Wolgadeutschen Republik , das „Deutsche Staatscheater" eröffnet. Als Schau- spieler sind eine Reihe Berliner Künstler ver- pflichtet worden Das Fallbeil des Filmvcrbots hat nun auch einmal die Ufa getroffen. Ihr Film„Rauschgisl" ist von der FUmprüfstelle verboten worden. Dr. M»z Dcri hält auf Einladung der Pollsbühti« in diesem Winter k Lichtbildervorträge über dos Thema „Zt ü n ft l e r u n d Kunstwerk". Die Porträge finden statt am 15., 22. und 2«. Ottober, am 12., 19. und 26, Ro- vember, 8 Uhr. im Sunstgewerbemuseum, Prinz.Albrecht. Straße 7». garten zu 3 W. in den Lerkanssstellen.