einzulegen versucht. Aber wir fürchten uns nicht vor derlei Verdrehungen, die wir von unseren Gegnern längst gewöhnt sind. Die am lautesten auf die Zuhälter schimpfen und am eifrigsten nach Bordellen schreien, das sind die, welche die unangenehmsten Erfahrungen mit der nicht reformirten" Prostitution gemacht haben. Und die wären die letzten, von denen wir uns Sittlichkeitsgesetze vorschreiben ließen.
Scintzzollpolitik.
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Br.
Ein vernichtendes Urtheil gegen die herrschende Schutzzollpolitik" bietet der im soeben erschienenen 54. Bande der amtlichen„ Statistik des Deutschen Reiches" enthaltene erste Theil der Statistik des deutschen Waarenverkehrs mit dem Auslande im Jahre 1890. Derselbe bietet, wie alljährlich, auch diesmal eine Uebersicht über die Höhe der Zollerträge, welche einen Einblick in die fiskal- und ſteuerpolitische Bedeutung der Zölle ermöglicht, von welcher man sonst in dem Streit für und gegen die Zölle weniger zu sprechen pflegt.
Im Nachfolgenden geben wir die Summe der Erträge, ferner die Erträge der meistbetheiligten Waarengattungen für 1890 und 1889 wieder: Zollertrag in Mark 1890
Summe der Zollerträge...
darunter:
Getreide und andere landwirthsch. Produkte
speziell Roggen
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"
Weizen Gerste
Kaffee 2c.
•
Petroleum 2c.
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.
395,374,601
1889 360,276,038
einzelnen Waarengattungen an der Summe der Zolleinnahmen. Wir stellen die 10 Waarengattungen, welche im Jahre 1878 am meisten zu den Zolleinnahmen beigetragen haben, den 10 Artikeln gegenüber, welche im Jahre 1890 an erster Stelle figuriren und fügen der Uebersicht wegen ihre Prezentantheile am Gesammtertrag bei:
im Jahre 1878
im Jahre 1890 31,20 Proz. Getreide 28,98 Proz. 17,06 11,97 11,28 10,84 4,86 3,95
Kaffee Tabak
"
Kaffee
"
Wein
8,08
Petroleum
" 1
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Südfrüchte
4,10
Tabak
"
"
Salz
4,06
Wein
"
"
Wollwaaren 3,44 Baumwollgarn 2,25 Heringe Gewürze Branntwein
"
Holz
"
"
Schmalz
2,30
"
1,94
Eisen
2,07
"
"
1,84
1,85
"
"
1,56
"
Zusammen 75,54 Proz.
Vieh Branntwein 1,72 Zusammen 80,82 Proz. diesen Wohlthätern des Volkes und Vertretern der„ nationalen" Damit nicht genug, man" hat von Gesetzgebungswegen Industrie auch noch in Gestalt von Ausfuhrprämien besondere Geschenke aus dem Steuersäckel derer gemacht, die nicht solche ,, rührige Vertreter des deutschen Gewerbefleißes" sind, natürlich auch mit aus den Taschen derer, welche von dieser segensreichen„ nationalen" Industrie ausgepowert, in ihrer Lebenshaltung, Leibes- und Geistesentwicklung, furz in ihrer gesammten Wohlfahrt herabgedrückt werden. Seit 1871 betragen diese Prämien" für Gewerbefleiß, verliehen an vierhundert deutsche Zuckerfabriken, die Kleinigkeit von 481,3 Millionen Mark, also ziemlich eine halbe Milliarde Mark!
114,596,002 101,042,193 41,745,620 42,390,427 An Stelle von Genußmitteln sind unentbehliche 29,477,455 19,751,390 Nahrungsmittel zu den hervorragendsten Trägern der 17,434,282 14,527,539 indirekten Steuerlast der Zölle geworden. Einst war Kaffee 47,309,660 45,347,550 der relativ wichtigste Zollartikel, heute ist es das Getreide. 44,617,022 42,408,851 Diese Thatsache allein ist ein vernichtendes Urtheil gegen die 42,873,905 40,493,658 Bismarck 'sche Fiskalpolitik. Und ähnlich ist es mit den 19,230,795 18,790,736 anderen Artikeln der obigen Tabelle gegangen. Südfrüchte, 15,873,053 Salz, Wollwaaren, Baumwollgarn, Heringe, Gewürze haben 6,747,486 ihre Chargen in jener Liste verloren, für sie sind Verbrauchs8,194,925 6,448,462 und Nahrungsmittel, wie Petroleum, Holz, Schmalz und 7,324,914 5,433,537 Vieh getreten. Im Jahre 1878 lieferten Kaffee, Tabak und 6,801,968 4,413,034 Wein allein die Hälfte des Zollerträgnisses, heute sind es 5,463,482 2,657,446 Getreide, Kaffee und Petroleum, also find Getreide 4,691,273 5,306,008 und Petroleum an Stelle von Tabak und Wein getreten. 3,869,176 3,362,932 Der Gegensatz ist fraß genug, er beweist klar und deutlich, 3,748,024 3,588,283 daß der Bismarck 'sche Schutzzoll auch in seinen finanz3,722,800 3,448,881 politischen Wirkungen ein Schutzzoll der Reichen und Ge3,110,988 3,145,369 nießenden ist, die auf Kosten der Armen und Dürftigen entlastet werden.
Tabak und Fabrikate
Wein, Most 2c.
Holz und Holzwaaren 2c.
15,615,367
Schmalz
9,107,744
Eisen und Eisenwaaren
•
Vieh
Branntwein
Fleisch, Geflügel, Wild
Baumwollengarn
Reis
Gesalzene Heringe
Gewürze
Seide und Waaren
Die Zölle ergaben also im Kalenderjahre 1890 den Reichsfassen einen Ertrag von M 395,374,601 gegen M 360,276,038 im Vorjahre. Es ist somit ein Plus von M 35,098,563 oder 9,72, also fast zehn Prozent zu fonstatiren. Der Fiskus hat sich also nicht zu beklagen. Die Progression ist ungewöhnlich start gewesen. Ein Rückblick auf die Steigerung der Zollerträgnisse in den letzten 13 Jahren, den die„ Frankfurter Zeitung " veranstaltet, zeigt dies noch klarer. Sie betrugen: 1878 111,5 Millionen Mark
1879
148,4
"
"
1880
166,8
"
"
1881
192,4
"
"
1882
202,8
"
"
1883
209,7
1884
220,9
″ 1
"
1885
241,7
"
1886
249,1
"
"
1887
270,1
"
" 1
1888
290,1
"
"
1889
360,3
"
"
"
1890 395,4
Die Zolleinnahmen sind also unter dem Schutzzollsystem ununterbrochen gewachsen und betragen im Jahre 1890 dreieinhalbmal soviel als im Jahre 1878. Wenn Fürst Bismarck in seinem bekannten Schreiben an den Bundesrath die Erhöhung der Zolleinnahmen vom fiskalischen Gesichtspunkte aus als ein erstes Ziel seiner Zollreform hinstellte, so hat er dieses Ziel in einem kaum vorhergesehenen Maße erreicht. Die Zölle des 1879er Tarifs sind zu einem wichtigen Bestandtheil der Reichsfinanzen geworden, und Fürst Bismarck hat es jetzt leicht, in den Hamburger Nachrichten" die neue Regierung zu fragen, wie sie den unter dem Regime mäßigerer Schutzölle bevorstehenden Ausfall in den Reichsfinanzen zu decken gedenke.
Daß diese Erhöhung der Zolleinnahmen, von den sonst volkswirthschaftlich schädlichen Wirkungen des Schutzzollsystems ganz abgesehen, nur auf Kosten der armen Bevölkerung erfolgt ist, lehrt ein Blick auf den Antheil der
Auch eine Frauenfrage.
( Fortsetzung.)
Noch nie habe ich mit solcher Sehnsucht auf meine Freundin Anna gewartet als diesmal, da ich mich danach sehnte, ihr mein schreckliches Erlebniß anzuvertrauen. Denn sie ist die Einzige, mit der ich darüber sprechen kann und die mir vielleicht auch einiges erklären wird. Denn immer noch verstehe ich nicht, wie es so hat kommen fönnen. Man weiß ja gar nicht mehr, was recht und was unrecht ist, wenn man sich diesen Schimpf schweigend gefallen lassen muß.
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Allerlei aus aller Welt.
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Und die Dirnen und die Louis, sie kennen ihre Unents Jahren behrlichkeit in der heutigen Gesellschaft der Schwe Tugend und Ordnung sie wissen, daß der heuchlerische Ent einer rüftungssturm, der jett gegen sie losgebrochen ist, bald vorüber la pr sein wird, und daß nach dem Sturm Alles genau so sein wird, uleiter wie vor ihm.
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Und der Voltairian'sche ,, Temps" in Paris gießt die Lauge ernte feines Spotts aus über den internationale Feldzug gegen das ennen Lafter der Alles beim Alten belassen wird. obte f
Vive l'ordre! Es iebe die Ordnung! rief und johlte zu Paris im Mai 1871 in der blutigen Maimoge der Drd. nungspöbel in Glacéhandschuhen, als die Männer, Frauen und Kinder ,, die Brut" der Kommune von den, durch Schnaps toll gemachten Versailler Soldaten nach dem Sieg abgeschlachtet wurden. Und die am lautesten schrieen aus diesem Ordnungspöbel, das waren die Dirnen- die Prostituirten die Priesterinnen der freien Liebe", und ihnen war es ernst mit dem Rufe. Von der Kommune aus Paris verbannt, hatten sie bei den Beschügern der Familie, der christlichen Tugend und der heiligen Ordnung des Geldsacks eine begeisterte Aufnahme gefunden, bei Austern und Champagner den Sieg der Ordnung und Tugend und Familie mit ihnen herbeigewünscht und sich, falls sie es nicht schon vorher gewußt, davon überzeugen können, daß sie zu dieser Gesellschaft der Ordnung gehörten, nur in ihr, mit ihr und von ihr leben konnten. Und so stachelten sie denn, als dem Versailler Gesindel das abgehezte, niedergehezte Paris endlich zur Beute geworden die absynthtrunkene Soldateska auf zum Mord der Männer, Frauen und Kinder der Kommune zum Mord, zum Mord versprachen ihre Gunst den mordwüthigsten Mördern und feierten, warm die Mörder und warm vom Morden schamlose wüste Orgien im Arm der glorreichen Sieger an den Leichen der Besiegten, der Männer, Frauen und Kinder, die noch nach dem Tode gehöhnt, beschimpft, geschändet wurden.
Nachdem sie mich jetzt getröstet und aufgerichtet hat, will ich nicht mehr klagen. Nein, ich sehe ein, daß es gut war, wie es fam. Es hat mich aus der Gleichgültigkeit aufgeschreckt, mit der ich sonst an Allem vorbeiging, was mich nicht direkt betraf, jetzt hat es mich gezungen, mich auch um anderer Leute Schicksal mehr zu fümmern, zu fragen, was geschieht und ob nicht vieles geschieht, was anders sein müßte.
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,, Das ist es eben," sagte Anna ,,, warum es so schwer ist, Uebelstände abzuschaffen oder auch nur ein wenig daran zu bessern. Die, welche darunter leiden, sind meist zu arm und einflußlos, um die Stimmen laut erheben zu können. Daß ein gemeinsamer Schrei vieler leiser Stimmen aus der Tiefe, wenn ihrer nur genug sind, in die Höhe flingt, wie ein furchtbarer Laut, ein brutaler Weckruf, das wissen sie leider immer noch nicht. Und wer nicht selbst persönlich mitleidet, will nichts von Abhülfe hören. Er meint, es werde
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Es lebe die Ordnung! und das Zuhälterthum!
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die Prostitution!
Die Sozialdemokratie aber schaut als lahende Erbin mit e ten vergnügten Sinnen dem Schauspiel zu, wie die kranke bürger Inter liche Gesellschaft an diesem Krebsgeschwür herumerperimentirt, Schiff das sie nicht ausschneiden kann, ohne sich selbst den Lebensnerv eit zu zu zerschneiden. Pfuschtur oder Selbstmord das ist uf's e
das Dilemma, von dessen Hörnern es kein Entrinnen giebt. Uud Pfuschkur heißt Bankroterklärung.
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Rom. Anfang November wurde hier im Sigungssaale des frau v Kapitols die internationale Friedenskonferenz eröffnet. Dereften( selben wohnte auch die durch ihr neuestes Geisteserzeugniß, Die ad ab Waffen nieder", in weitesten Kreisen bekannt gewordene Baronin ültig f Suttner bei. Von fast allen europäischen Parlamenten waren hrung Mitglieder anwesend: 18 Franzosen, 12 Engländer, 15 Deutsche , e 3u 8 Desterreicher und 4 Ungarn . Präsident Biancheri eröffnete da sie die Konferenz; das praktische Mittel, dem Blutvergießen ein Ende ugniff zu machen, sei, so meinte er, das internationale Schiedsgericht. Von den Deutschen sprach der Deutschfreisinnige Abg. Baumbach, drückte die Sympathieen der Deutschen für Rom und Italien aus und sprach von den friedlichen Absichten Deutschlands . Bei diesen und den folgenden Reden der Franzosen und Italiener ltig", hatte man fortwährend die Empfindung, als ob alle dieje Herren benjo über Dinge reden und entscheiden, denen gegenüber sie vollen Ber ständig machtlos sind. Sie vergessen gänzlich, daß man den mö Frieden nicht durch seinen platonischen guten Willen schaffen ollte, fann, sondern daß seine Existenz in den wirthschaftlichen und sozialen Verhältnissen begründet sein muß. Den Frieden kann arren nur bringen, wer die Ursachen des Krieges und die Kriegs rüftungen beseitigt; diese Ursache ist aber allein in der Klassen zerspaltung der heutigen Gesellschaft zu suchen; so lange diese dauert, kann kein Friede sein auf Erden. Sie zu beseitigen, ist des Schweißes aller Edlen werth; die Konferenzmitglieder in Ront mögen Leute von guten Absichten sein und insofern unsere Sympathie haben, aber thatsächliche Erfolge sind von ihren Be rathungen und schönen Stylübungen nicht zu erwarten. Mögen die Herren Parlamentarier in ihren Parlamenten nur zuerst für Abschaffung der stehenden Heere eintreten und nicht auf Kon ferenzen schöngeistige Friedensreden halten und bei der nächsten Militär- Etatberathung, ganz im Gegensatz mit diesen Reden, ihre Stimmen dazu geben, zur Vermehrung der stehenden Heere Millionen und immer neue Millionen zu bewilligen. Da wäre der Ort, um gegen Kriegsgelüfte aufzutreten. Die Völker aller Nationen haben solche Gelüsie nicht und die Monarchen geben sich gegenseitig jährlich in ihren Parlamentseröffnungsreden immer von Neuem die Versicherung ihrer friedlichen Gesinnung. Für weige wen also die Vermehrung der Heere, wenn weder Völker noch amend Monarchen Kriegsgelüfte haben? Den Feind im eigenen Lande, inister die Noth, wird man weder mit rauchlosem Pulver, noch Kanonen unterbrücken und alle stehenden Heere sind machtlos, den Hunger typhus zu bekämpfen. Also ihr Herren und Damen von der Friedenskonferenz, beweist eure Friedensbestrebungen damit, daß ihr zuerst dafür eintretet, das Volk von der Militär last zu befreien, damit die Millionen Steuerbeiträge verwandt werden können für das thatsächliche Wohl des Staates.
Freilich, jezt möchte die gute Gesellschaft ihre unbequemen, kompromittirenden Sprößlinge von den Rockschößen abschütteln es geht aber nicht, und wie dem Philifter der Zopf im Nacken, so hängt der guten Gesellschaft die Prostitution und das Zus hälterthum an den Rackschößen fie mag sich wenden und drehen, wie sie will verzweifelt schütteln.
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sie mag sich noch so krampfhaft und
schon am besten so sein, wie es ist; man verstehe ja doch nichts davon. Das ist freilich viel bequemer für träge Leute, als Uebelstände mit Energie zu bekämpfen.
Wahr ist es übrigens, daß ein Irrthum, wie der, welcher Dich und die Steiners so schwer getroffen hat, welcher Dich und die Steiners so schwer getroffen hat, ist der entgegengesette Mißbrauch. Der Diener der nur selten und ausnahmsweise vorkommt. Viel häufiger ist der entgegengesezte Mißbrauch. Der Diener der Sittenpolizei drückt bei den offenkundigsten Ueber tretungen seitens der Dirne ein Auge zu oder auch beide, falls sie ihn nur später nach seinen Wünschen entschädigt und befriedigt. Manche freilich suchen das selbe Ziel mit Drohungen zu erreichen, indem sie die ungefälligen" wegen allerhano Uebertretungen ins Gefängniß oder Arbeitshaus bringen wollen. nicht der mögliche oder thatsächliche Mißbrauch ist es, ber über die Güte oder Schlechtigkeit einer Einrichtung entscheidet; es giebt keine menschliche Sagung, die nicht verdreht und mißbraucht werden könnte. Nein, sondern es fragt sich, ob die Sache an sich gut oder schlecht sei, und je nachdem die Antwort darauf ausfällt, muß man versuchen, sie entweder mit Schußeinrichtungen zu umgeben oder sie möglichst bald abschaffen.
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Aber
Die Regulirung der auf die Verehelichung bezüglichen Gesetze in Bayern . Vor einiger Zeit brachten wir bereits mehrere hierauf bezügliche Besprechungen und lassen daher im Anschluß daran die weiteren Veröffentlichungen folgen. Die bayerische Regierung hat sich dem Drucke der öffentlichen Meinung gefügt und eine Abänderung des Gesetzes über das Heimaths: wesen und die Verehelichung in dem Sinne vorgeschlagen, daß die ohne distriktspolizeiliche Einwilligung geschlossene Ehe fortan nicht mehr ungültig sei, auch alle bisher ohne jene Einwilligung eingegangenen Ghen als rechtskräftig angesehen werden sollen. Gegen die Klausel über die rückwirkende Kraft des Gesezes richtet sich ein Artikel, welcher den Neuesten Nachrichten" in München aus Juristenkreisen zugeht. Die Auslaffungen sind zugleich kennzeichnend für den bisherigen Rechtszustand. Es wird ausgeführt:
Die Anwendung der Folter war nicht nur deshalb verwerflich, weil auch Unschuldige darunter litten, obwohl durch solche unvermeidliche Vorfälle die Scheußlichkeit der Einrichtungen jedem noch greller vor Augen trat. Auch wenn man absolut sicher war, daß nur wirklich Schuldige gefoltert wurden, würde heute Niemand fähig sein, für Wiedereinführung der„ peinlichen Frage" zu stimmen. Genau so war es mit der Sklaverei.
"
Dr. Schm. war Marinearzt auf einem Schiffe des Nord deutschen Lloyd und fuhr regelmäßig zwischen Bremen und Hoboken ( New- York ). Auf einer seiner Fahrten lernte er eine junge Dame aus Thüringen kennen, die sich entschlossen hatte, zu ihren Verwandten nach Amerika auszuwandern. Die Ver lobung fand noch während der Fahrt statt und die Verehelichung erfolgte in Newyork nach amerikanischen Gesetzen. Die junge Frau verblieb nun mehrere Jahre in Newyork, wohin ihr Gemahl regelmäßig alle fünf bis sechs Wochen kam und wo er im Familienkreise da nach Jahresfrist ein Sohn der Ehe ent sproffen war seinen Urlaub stets verbrachte. Nach einigen
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Zuerst war sie in allen Ländern so selbstverständlich, daß ein Staat ohne sie überhaupt nicht denkbar war. Dann hat man, immer noch überzeugt von der Rothenic wendigkeit, ob wo menschlichere Gefittung herrschte, Geachy seze erlassen zum Schuße der Sklaven gegen allzu tyrannische Herren. Und spät erst hat man erkannt, daß nicht allein der Mißbrauch der Sklaverei, sondern diese selbst verwerflich sei. Auch bei guter, ja lieb reicher Behandlung, auch bei gegenseitiger Anhänglich feit von Herrn und Sklaven liegt etwas Unwürdiges und Erniedrigendes in dem Verhältniß, welches den Charakter des Herrn so gut verdirbt wie den des
Sklaven.
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Und so ist es auch mit der traurigen Angelegenheit, die wir besprechen. Die sogenannte Sittenkontrole, irte welche jedoch ja nicht die gute Sitte selbst pflegt, sondern nur gewisse Aeußerlichkeiten befiehlt und verbietet, und deren einer Hauptzweck es ist, den Räufern des Sinnen genusses ihre unfittlichen Freuden möglich gefahrlos und heimlich zu ermöglichen, ist nicht deshalb allein vers werflich, weil sie manchmal auch ganz unbetheiligte schwer heimsucht, sondern deshalb, weil das Verfahren hart, grausam und besonders ungerecht ist, auch Denen gegenüber, die sich selbst um Geld preisgeben.
Das Auffallendste für den, welcher näher zufieht, ist, daß nicht die gute Sitte geschüßt wird, sondern die schlechte Sitte. Die männlichen Besucher der Mädchen unter Kontrolle will man schüßen vor jener schrecklichen Krankheit, welche eine Folge ungeregelter Lebensweise ist, und deren Uebertragbarkeit, ja sogar Erblichkeit, fie
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