1. Möglichste Ausdehnung der politischen Rechte und Frei­heiten im Sinne der obigen Forderungen.

2. Eine einzige progressive Einkommensteuer für Staat und Gemeinde, anstatt aller bestehenden, insbesondere der das Volk belastenden indirekten Steuern. 3. Unbeschränktes Roalitionsrecht.

4. Einen den Gesellschaftsbedürfnissen entsprechenden Normal­arbeitstag. Verbot der Sonntagsarbeit.

5. Verbot der Kinderarbeit, und aller die Gesundheit und Sittlichkeit schädigenden Frauenarbeit.

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Verschiedenes. sich neben ihr die Lumpensammlerin denkt, welche in den Abfall­kasten der reichen Häuser nach Speiseresten sucht, sie ihren hun­-In der Kölnischen Zeitung  ", die doch gewiß nicht zum gernden Kindern nach Hause zu bringen. Das Hühnerhaus für Klassenhaß aufreizt, schildert ein amerikanischer Korrespondent die 15 000 Dollars, das Vanderbild sich kürzlich hat bauen lassen, Millionäre in den Ver. Staaten. erhält erst sein richtiges ,, relief" durch den Hintergrund der New- York   hat mehr als 1000 Millionäre und zwar Dollar- ,, tenement houses" in New- York  , in denen Hunderttausende von Millionäre. Ein Pariser Millionär, will sagen ein Frank- Arbeitern in einem Zustande von physischem und moralischem Millionär, gilt dort nicht für reich, sondern nur für wohlhabend. Schmutz leben, der ähnlichen Erscheinungen in London   sicherlich Auch der Mark- Millionär spielt neben dem Dollar- Millionär nichts nachgiebt." eine klägliche Rolle. Die Fruchtbarkeit der Ehen in Frankreich  . Auf 6. Schutzgesetze für Leben und Gesundheit der Arbeiter. Die meisten dieser 1000 Millionäre haben übrigens mehr die eigenthümliche Bevölkerungsabnahme in Frankreich   haben wir Sanitäre Kontrolle der Arbeiterwohnungen. Ueberwachung als nur eine Million Dollars. Eine einzige solche Million", schon öfter hingewiesen. Sie ist die Folge der Zersplitterung des der Bergwerke, der Fabrik-, Werkstatt- und Hausindustrie schreibt der Verfasser des aus New- York   datirten Artikels, fieht Bodens in kleine Barzellen, welche nicht weiter getheilt werden durch von den Arbeitern gewählte Beamte. Ein wirk- gar nicht gut aus, wenn ich die Wahrheit sagen soll. Der Mann, dürfen, wenn sie den Besitzer noch ernähren sollen. Da aber fames Haftpflichtgesetz. Ser sie hat, ist eher zu bedauern, als zu beneiden. Entweder das Gesetz strenge Erbtheilung verlangt, so find die Bauern 7. Regelung der Gefängnißarbeit. hat er im Leben die Chancen nicht gehabt, ein wirklich anständi- darauf angewiesen, sich auf höchstens zwei Kinder zu beschränken. 8. Bolle Selbstverwaltung für alle Arbeiterhilfs- und Unter- ges Vermögen zu machen, oder er war dumm genug, seine Chancen Wir finden nun folgende Statistik der Fruchtbarkeit der stützungskassen. nicht genug auszunüßen. Er ist also, wenn ich es gerade heraus- franzöfifchen Ehen in 1890: fagen soll, ein Bechvogel oder ein Dummkopf gewesen.

Kein Nothstand!

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2 600 600 Ehen ohne Kinder

2500 000 Ehen mit 1 Kinde

2 300 000 1 500 000

2 Kindern

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3

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1 000 000

" 1

550 000 330 000 200 000

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6

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7 und mehr Kindern.

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4

5

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Der Millionär kommt hier übrigens so wie so allgemach aus der Mode. Der Begriff reicher Mann" wird in nicht ferner Folgende drei Notizen fanden wir an einem Tage in den Zeit durch den Billionar" dargestellt werden. Man hat berech­Berliner Zeitungen: net, daß eine einigermaßen gut verwaltete Million Dollars in Verhungert! Passanten der Chausseestraße beobachteten 150 Jahren zu einem Kapital von tausend Millionen Dollars in der gestrigen Nacht ein etwa 20 jähriges Mädchen, welches wie anwächst, und eine Anzahl von Millionären New- Yorks   sind auf betrunken den Straßendamm entlang taumelte und schließlich in dem besten Wege, Billionäre zu werden; einige sollen nur mehr der Nähe des Friedrich- Wilhelmstädtischen Theaters auf dem 40 bis 50 Jahre dahin haben. Schon jetzt ist ein jährliches Trottoir zusammenbrach. Man eilte der Person schnell zu Hilfe Einkommen von fünf Millionen Dollars hier gar nichts Unge Der Pauperismus in Deutschland  . In Deutsch­und schaffte sie in einen Hausflur; hier konnte die Fremde nur wöhnliches. Natürlich strebt jeder einigermaßen ehrgeizige und land waren im Jahre 1885 nicht weniger als 1592 386 Personen noch mit erlöschender Stimme mittheilen, daß sie vor Hunger unternehmende Mann, der sich bisher mit ein bis zwei Millionen gezwungen, die öffentliche Armenpflege in Anspruch zu nehmen. umgefallen sei, da sie seit Monaten sich nur noch von trockenem jährlich fümmerlich durchschlagen mußte, mit allen Kräften danach, Der Gesammtkostenaufwand für dieselbe betrug 1885 Brot genährt, seit etwa sechs Tagen überhaupt nichts mehr ge- auf eine Basis zu gelangen, die es ihm gestattet, wirklich an- 92 452 517 Mark oder nahezu 2 Mk. für den Kopf der Be­geffen habe. Weitere Fragen über Namen und Wohnung fonnte ständig zu leben, und alles das mitzumachen, was zu dem Bevölkerung. Für Breußen allein bezifferte fich die Gesammt­dte Aermste jedoch nicht mehr beantworten, da sie bewußtlos griffe ,, solid comfort" gehört. Der Mann mit den ein bis zwei armenlast auf 49 708 294 M.= 1,8 Mt. pro Kopf der Be­wurde. Die Verhungerte wurde nunmehr nach der Sanitäts- Millionen jährlich mag ja für seine eigene Person ganz anspruchs- völkerung( die Einkommen- und Klassensteuer ergab zur selben wache in der Eichendorffstraße geschafft, doch alle hier angewand- los sein, aber Frau und Töchter bewegen sich in der Welt, Beit 54 286 202 Mr.) ten Mittel zur Wiederherstellung blieben bei der großen Schwäche während Bapa in seiner Office( Bureau) fizzt, und es ist doch Auf je 100 Einwohner[ famen 3,37 von Armenverbänden der Unglücklichen erfolglos, so daß sie schließlich nach der Charité fatal, diesen lieben Geschöpfen irgend etwas abschlagen zu müssen unterstützte Personen. Die höchste Armenlast weist die industriell so hoch entwickelte überführt werden mußte, ohne daß es bis jetzt gelungen ist, die unter dem traurigen Vorwand, daß es zu viel kostet. Manchmal Voll Wichtigkeit ist die Personalien des Mädchens festzustellen. hat auch der Mann seine kleinen Passionen, die viel Geld kosten. Rheinprovinz   auf mit 10 703 583. So hat sich in Syracuse  , im Staate New- Yort, ein Millionär Gegenüberstellung von Klassen- und Einkommensteuer einerseits einen Pferdestall bauen lassen, der 700 000 Dollars gekostet hat." und Armenlast andererseits. Bei dieser Gelegenheit erfahren wir auch einiges über den Für je 100 mt. Klaffen- und Einkommensteuer entfallen an unsinnigen Lurus, der von den Inhabern solcher fabelhaften Armenlasten in Preußen auf Reichthümer entfaltet wird.

Verhungert! In der Heinersdorferstraße brach ein junger Mann zusammen, den man erst für betrunken hielt. Bald aber kam das Publikum zu der Ueberzeugung, daß der Mann infolge von Entkräftung umgefallen war. Man brachte denselben in den Flur des Hauses Heinersdorferstraße 1, wo man sich be­mühte, dem anscheinend von innerlichen Krämpfen befallenen Menschen Milch mit etwas Kaffee einzuflößen. Dadurch erholte er sich einigermaßen und nun gab er an, daß er seit sieben Tagen fast nichts gegessen habe. Durch seine mit 24 Quittungsmarken à 30 Pfennig beklebte Altersversicherungskarte legitimirte er sich als der im Jahre 1857 zu Wansen  , Kreis Ohlau   i. Schl., ge­borene Malergehilfe Paul Peizkow. Ein herbeigeholter Schutz­mann brachte den Kranken nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain  .

Aus Noth zur Diebin geworden. Mit dem Rufe: Haltet die Diebin! wurde gestern in der Brunnenstraße eine Frau verfolgt und schließlich derart niedergeschlagen, daß sie eine schwere Stirnwunde davontrug. Die Frau hatte von dem Wagen eines Reinickendorfer   Bäckers ein Landbrot gestohlen. Sie erzählte, daß sie Wittwe eines Tagelöhners sei, nicht einen Pfennig mehr zum Leben gehabt, und, um ihren vier armen Kinderchen den Hunger stillen zu können, die Verzweiflungsthat begangen habe. Der Reinickendorfer   Landbrothändler beruhigte sich erst, als ihm ein des Weges kommender Bauarbeiter 50 Pfennige für das Brot aus seiner Tasche gab. Derselbe veranstaltete nun unter der Menge eine Hutsammlung und in wenigen Minuten konnte er der noch immer heftig Blutenden einen recht ansehnlichen Geld­betrag in den Schooß schütten.

Achtung!

Sozialdemokratischer Wahlverein für den vierten Berliner   Reichs­tags- Wahlkreis.

Grosse

Versammlung

am Dienstag, den 4. August, Abends 812 Uhr, im Vereinshaus Süd- Ost", Waldemarstr. 75. Tages- Ordnung:

1. Fortsetzung der Diskussion über den Pro­gramm- Entwurf.

2. Verschiedenes und Fragekasten.

Neue Mitglieder werden aufgenommen.

Es ist Pflicht eines jeden Genossen, in dieser Versammlung zu erscheinen. Der Vorstand.

Halberstadt  .

Wer von den Genossen die Verbreitung der Berliner   Volks- Tribüne übernehmen will, möge sich an Unterzeichnete wenden.

Die Expedition.

Gera  .

Wer von den Parteigenossen den Vertrieb der Berliner Volks- Tribüne" übernehmen will, möge sich an Unter­zeichnete wenden. Die Expedition.

Bringe meinen Freunden u. Genossen meine

liche Erinnerung.

Rind- u. Schweineschlächterei in freund Zentr.- Markthall. Stand 148.

Carl Aurin.

Allen Parteigenoffen empfehle blaue Jacken, Blousen und Arbeitshosen zu enorm billigen Preisen

Gustav Weihrauch Forst i. L., Karlstraße 3.

" Die Familie Astor  , deren Reichthum als ganz besonders solid gilt, weil er meistens aus Häusern und Bauplätzen in den theuersten Vierteln New- Yorks   besteht, speist bei gewissen Diners auf einem Silberservice im Werthe von 50 000 Dollars. Die Blumen, mit denen so eine Tafel geschmückt wird, kosten häufig 5000 Dollars und darüber, woraus es sich erklärt, daß New- York  im Jahre fünf Millionen Dollars für Blumen ausgiebt. Die Pariser Roben und Diamanten, welche eine Dame im vollen Staat trägt, find von 10 000 bis 30 000 Dollars werth. Eine New- Yorker Dame trägt bei festlichen Gelegenheiten ein Diaman­tenhalsband im Werthe von 130 000 Dollars...

folgende Provinzen:

Ostpreußen  Westpreußen  Stadtkreis Berlin Brandenburg Pommern Bosen. Schlesien  Schleswig- Holstein  Hannover  Westfalen  . Hessen- Nassau  

Rheinprovinz  

129,9 Marf 132,5 101,4 71,7

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82,6

"

102,2

"

"

63,0 124,3" 97,3 117,8

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60,2

"

123,8

"

Seit dem Tode Lincolns ist es dahin gekommen, daß heute 250 000 Familien drei Viertel des Reichthums im Durchschnitt 91,6 Mark der Vereinigten Staaten besigen und daß ungeheurer Das sind in der That sehr lehrreiche Zahlen, in deren Reichthum und grauenhaftes Elend nirgends in der Spiegel sich die wirthschaftlichen und sozialen Verhältnisse nicht Welt härter auf einander stoßen, als in den industri- sehr erbaulich zeigen; die Armenkassen müssen eben dazu her­ellen Mittelpunkten Amerikas  . Im steinreichen New- York   halten, um zum Vortheile der Gewerbeinhaber und Unternehmer werden von der Polizei alljährlich 150 000 dem äußersten Elend die Unkosten der Arbeiter decken zu helfen. verfallene Menschen mit Obdach versehen. Solche Daten können aber nur denen Kopfschmerzen verursachen, welche nichts von den Gesetzen des künstlerischen Kontrastes verstehen. Die reiche Dame, die 30 000 Dollar auf dem Leibe trägt, erscheint erst dann in ihrer ganzen plastischen und koloristischen Pracht, wenn man

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Solidarität!

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Man darf dabei nicht vergessen, daß es sich um Armen­unterstützung arbeitsfähiger und arbeitswilliger Leute handelt also um Arbeiter, welchen die kapitalistische Produktionsweise trotz ihrer Arbeiter keine Existenzmöglichkeit gewährt; oder die trotz ihres guten Willens keine Arbeit zu finden vermögen.

an alle zielbewußten Arbeiter Deutschlands  !

Wer ohne finanzielle Opfer helfen will, daß den Arbeitern der Hut­branche gerechter Lohn werde, wer daran helfen will, daß ohne Streiks im Hutgewerbe der achtstündige Arbeitstag eingeführt werde und dadurch Plaz geschaffen wird für Tausende von Arbeitern, welche jetzt elend auf der Landstraße verkommen, kaufe in Zukunft nur Hüte, in denen obige Marke eingeklebt ist. Das Einkleben der Marke beim Kaufen ist etrug, die Marke muß schon vorher im Hute kleben.

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- Wir bitten, genau auf den Tert der Marke zu achten Berlin  , 1890. Für die Arbeiter der Hutindustrie:

Die Kontrol- Kommission.

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Verantwortlicher Redakteur: Paul Ernst  , Berlin  . Verleger und Drucker: Maurer, Werner, Dimmick, sämmtlich in Berlin   SO., Elisabeth- Ufer 55.