Gcsammt-Personal bewundern zu können. Vielseitigen Wün- schen entsprechend, wird die Direktion am heutigen Tage ein letztes großes Kriegsfeuerwerk durch die geprüften Kunstfcuer- werker A. und W. Massow und die Pyrotechniker Seeburg und Bonander abbrennen lassen. Wer also vor Schluß der Sommer-Saison sich.'noch im Freien ein hübsches Vergnügen bereiten will, der besuche den Schweizergarten. Projekttrtes Repertoir der Königlichen Schauspiele vom 13. bis 20. Septbr. 1885. Im Opernhause: Sonn» tag, den 13.: Mignon(Frl. Renard als Gast); Montag, den 14.: Der fliegende Holländer- Dienstag, den 15.: Die Zauber­flöte; Mittwoch, den 16.: Der Wildschütz: Donnerstag, den 17., auf Begehren: Carmen(Frl. Renard als Gast); Freitag, den 18.: Die Hochzeit des Figaro- Sonnabend, den 19.: Undine  ; Sonntag, oen 20.: Der Widerspenstigen Zähmung (Fräul- Renard als Gast). I m Schauspielhause: Sonntag, den 13.: Der Kaufmann von Venedig; Montag, den 14.: Das Gefängniß, Kleine Mißverständnisse; Dienstag, den 15.: Die Rantzau; Mittwoch, den 16.: Die Frau ohne Geist; Donnerstag, den 17.: Egmont; Freitag, den 18.: Rosenkranz   und Güldenstem; Sonnabend, den 19.: Roderich Heller; Sonntag, den 20.: Heinrich IV.  (1). Velle-Alltance-Theater. In der ersten Vorstellung des Ensemble-Gastspiels der Mitglieder des Wallner-Theaters Ein weißer Rabe", debütirt einer neuer Komiker, Herr Tyrkowski, in der seiner Zeit von Herrn Emil Thomas ge- wählten Partie des Rentier Schätzlein. Derselbe hat die Partie bereits mit großem Erfolg dargestellt und ist die Reu- Bearbeitung der Posse zum größten Theil mit Berückfichtigung seiner Individualität geschehen. Reich an Ueberraschungen aller Art wird das Strauß» Jubiläum im Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater sein. Der erste Abend bringt einen von Jacobson verfaßten szenischen Prolog betitelt Walzergenien, welchen Frl. Stein als Walzerfee sprechen wird. Die� übrigen Figurenblaue Donau  ", Wiener  - " ualitz,' blut ic. stellen die Damen Quaütz, Reumann und das Korps de Ballet dar. Ein pompöses von Direktor Fritzsche gestelltes Tableau, enthaltend Figuren aus Strauß'schen Operetten, schließt den Prolog, zu welchem Kapellmeister Federmann die Musik zusammengestellt hat. Wie bei allen Feierlichkeiten im Friedrich- Wilhelmstädt. Theater, erhalten auch diesmal die Besucher eine geschmackvolle Erinnerung an das Jubiläum. Dienstag ge« langt ein kunstvoll ausgestattes Gedenkblatt, welches von den Versen eines unserer bekanntesten Humoristen degleitet, ist gratis zur Vertheilung. Eine noch größere Ueberraschung bringt die Nacht in Venedig  ": das Auftreten von Jenny Stubcl als Ärmina. Das Berliner   Publikum wird die ausgezeichnete Soubrette, die es so lange so ungern vermißt hat, sicherlich mit Freuden begrüßen.... f olizer- Bericht. Am 10. d. M. Nachmittags geneth ,n ürtlerei von Bouveron, Alte Jakobstr. 146, der Presser Zimmermann bei der Arbeit unvorsichtiger Weise mit der linken Hand unter die etwa 40 Kilo schwere Stanze und wurde ihm dabei der Daumen gänzlich abgequetscht und drei Finger verletzt. Er wurde nach Bethanien gebracht. Am 81. v. M. früh wurde ein Mann in seiner Wohnung in der Boyenstraße erhängt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft. Einige Zeit später erlitt in der Wäschefabrik von Wolff u. Glaserscld, Zehdenickerstr. 12»., eine Arbeiterin, indem sie aus Versehen einen Kessel mit siedendem Wasser umstieß, an den Füßen so schwere Brandwunden, daß sie nach dem Lazarus-Krankenhause gebracht werden mußte. Am Mittage desselben Tages wurde der Schlosscr-Lehrling Breitkopf auf dem Hofe des Grundstücks Elisabeth-Ufer 42, als er einen Kessel, in welchem kochender Theer in Brand gerathen war, vom Feuer nehmen wollte, durch den überfließenden Theer an den Armen so schwer verbrannt, daß er nach Bechanien gebracht werden mußte. An demselben Tage Nachmittags hatte der Fuhrherr Arndt, Memelersttaße Nr. 58 wohnhast, seinen 7 Jahre alten Sohn auf ein Pferd gesetzt, ohne dasselbe zu führen. An der Warschauerblücke fing das Pferd plötzlich an zu traben, in Folge dessen der Knabe herunterfiel und den Arm brach. Um dieselbe Zeit wurde ein Mann in der Bandelstraße in Folge Durchgehens des Pferdes von dem von ihm selbst geführten Geschäftswagen herabgeschlcudert und erlitt dabei einen Beinbruch. Er wurde nach dem Krankenhause in Moabit gebracht. Als zu der­selben Zeit der Kutscher Alleith mit einem Fuder Heu, auf dessen Plandecke er Platz genommen hatte, den Weidenweg entlang fuhr, wurde der Plan von einem vorüberfahrenden Ar- beitswagen erfaßt und Herabgeriffen. Alleith stürzte in Folge dessen mit herunter und erlitt hierbei einen Beinbruch, so daß er nach dem Krankenhause im Friedrichshain   gebracht werden mußte. Gerichts-Zeitttng. DaS betrübende Ereignis), daß im Februar d. I. die Frau eines hiesigen Arztes an der Trichinose dahingerafft wurde, fand gestern vor der zweiten Strafkammer des Landge- richts i seinen Abschluß, denn gegen den Züchter und Verkäufer der trichinösen Schweine, den königl. Förster Karl Friedrich Der neue Sletit im Nebelfleck der Aiidrimldi. Durch das Erscheinen eines neuen Fixsterns im Nebel der Andromeda ist die ganze astronomische Welt in Auf­regung versetzt worden, denn ein solcher Vorgang gehört zu den seltensten und merkwürdigsten in den HimmelSräumen, welche sich unserer Kenntnißnahme darbieten. Da» Sternbild der Andromeda ist leicht am Himmel zu finden. Wenn man m gegenwärtiger Jahreszeit etwa gegen 10 Uhr Abends den Blick nach Osten richtet, so sieht man hoch am Himmel, ein wenig gegen Norden hin, mehrere helle Sterne, die zusammen ein lateinisches W bilden. Dies ist das Sternbild der Cassiopeja. Wendet man das Auge von diesem schräg gegen Osten herab, so sieht man drei ziemlich helle Sterne fast in grader Linie. Sie gehören zum Sternenbilde der Andromeda. Ueber dem Mittlern derselben erkennt man ohne Mühe noch zwei Sternchen, das oberste dieser letzter« ist der Stern n in der Andromeda. Denkt man sich eine Linie, welche diese beide» Sterne verbindet, und verlängert sie ein wenig über n hinaus, so trifft man gegen rechts den Ort des Himmels, in welchem der große Andro- medanebel steht. Bei guter Luft und Abwesenheit de» Mondlichts kann man ihn schon mittels eines Opernglases deutlich als kleines, nebeliges Sternchen erkennen. Schon im 10. Jahrhundert erwähnt der persische Astronom Susi diesen Nebel; im Abendlande sah ihn zuerst Simon Marius  , am 15. Dezember 1612. Mit unbewaffnetem Auge schien er ihm ein bloßes Wölkchen, im Fernrohr aber sah er nichts Sternartiges darin, sondern nur einen weißlichen Schein, der heller im Zentrum, aber schwächer gegen die Ränder hin war Da» Ganze verglich Marius mit einem aus §&%%% S"'$%&%%% Set liegen, und die Richtung der großen Axe sn von Bünger war in Folge dessen Anklage wegen fahrlässiger Tödtung erhoben worden. Nach der Anklage hat die Verstor- bene sowohl, wie eine Anzahl anderer Personen, welche sich da- durch mehr oder weniger schwere Erkrankungen zuzogen, von trichinösem Schinken gegessen, der von den Schweinen des An- geklagten herrührte. Derselbe erklärte sich sür nichtschuldig und bestritt, daß sowohl der Tod der Frau Dr. Grohnwald, wie auch die Erkrankung der übrigen Personen auf Trichinosss zurückzufüh- ren sei. Es sei richtig, daß er auf seinem Gehöfte, Forsthaus Rehbergen bei Tegel  , Schweine zu mästen und zu verkaufen pflege. Auck räume er ein, daß ein Theil der in Frage kommenden Personen von Schinken und Würsten gegessen habe, die von Schweinen seiner Zucht herrühren, sowre auch, daß er nicht gewöhnt gewesen sei, die von ihm geschlachteten Schweine untersuchen zu lassen, da außerhalb des Weichbildes Berlins   die Fleischschau nicht obligatorisch sei. Aber dennoch müsse er bestreiten, das Unglück angerichtet zu haben, denn von derselben verdächtigten Nahrung habe er sowohl wie seine ganze Familie monatelang gegessen, ohne auch nur die geringsten nachtheiligen Folgen gespürt zu haben. Die Familie Grohnwald ser in seinem Hause in freundschaft- lichem Verkehr aus» und eingegangen und habe Frau Grohnwalv gelegentlich eines solchen Besuches einen Schinken zum Präsent erhatten. Er müsse noch bemerken, daß die Ver- storbene in hohem Grade an der Morphiumsucht gelitten habe. Belastend für den Angeklagten find nun folgende Thatsachen. Er soll bereits im Jahre 1884 an den Schlächter Uttecht in Dalldorf zwei Schweine verkauft haben, welche sich als im hohen Grave trichinös erwiesen. Er hat deshalb dem Käufer eine erhebliche Entschädigungssumme geben müssen. Ferner bat er in einem permanenten Kampfe mit einer Unzahl von Ratten gelegen, welche von der benachbarten Abdeckerei kommend, sein Gehöft heimsuchten, es mußte ihm bekannt sein, daß dies Ungeziefer, welches an den in der Abdeckerei lagernden trichi- nösen Schweinen reichliche Nahrung fand, nur zu geeignet war, die Trichinen auf seine Schweine zu überttagen. Diese Umstände hätten den Angeklagten besonders de- wegen müssen, seine Schweine untersuchen zu lassen. Der Zeuge Dr. med. Grohnwald räumte allerdings ein, daß seine verstorbene Gattin große Quantitäten Morphium zu sich genommen, stellte es aber als zweifellos hin, daß dieselbe an Trichinosts verstorben war. Die Untersuchung deS ominösen Schinkens habe ergeben, daß derselbe mit Trichinen durchsetzt gewesen. Auch er, der Zeuge, der nur wenig von dem Schin- ken gegessen, habe Kranlheitserscheinungen an fich konstatirt, wie sie die Trichinose hervorzurufen pflege. Der zweite Zeuge, Premierlieutenont Schall gehört mit seiner Gattin zu Denjeni- gen, welche fich durch den Genuß des trichinösen Schinkens längeres und erhebliches Kranksein zugezogen. Es ist ihnen derselbe gelegentlich eines freundschaftlichen Besuches im Forst- Hause vorgesetzt worden. Auch eine Frau, welche beim Schlachtm der Schweine Hilfe geleistet und[dabei etwas von dem frischgetochten Fleische(sogenanntes Well- fleisch) genoffen hat, will in Folge dessen erkrantt sein. Sämmtliche Zeugen schildern die Symptome übereinstimmend: sie wurden von Unwohlsein, Diarrhöe, Erbrechen, Schmerzen in den Muskeln, Müdigkeit in den Gliedern und als besonderes Charakleristikum der Trichinose von Anschwellung des Gesichts und vorzugsweise der Augenlicdcr befallen. Der als Sach- verständige vernommene Professor Dr. Bernh. Fränkel hat die Grohnwald'sche Familie behandelt und bei sämmtlichen Mit- gliedern mit Bestimmthett Trichinose diagnoszirt. Wenn Frau Grohnwald daran verstarb, so sei dies vorauf zurückzuführen, daß dieselbe infolge übertriebenen Morphiumverbrauchs und eines Herzfehlers weniger widerstandsjähig war. Piofcssor Fränkel hat dem Arm der Verstorbenen ein Stückchen Fleisch entnommen, welches sehr viele Trichinen enthielt. Auch der zweite Sachverständige, Gebeimrath Dr. Wolff, schloß fich dem Gutachten des Vorzeugen an und erklärte den Tod als durch Trichinose her- bcigeführt. Allem diesen Belastungsmaterial gegenüber be- bekundeten allerdings die Hausgenossen des Angeklagten, daß sie ohne nachtheilige Folgen von dem beanstandeten Schweine» fleisch gegessen. Der Staatsanwalt hielt auf Grund der Be- weisaufnahme die Schuld des Angeklagten für zweifellos und beantragte oine Gefängnißstrafe von neun Monaten. Der Ver- theidiger R.-A. Cassel erklärte, den objektiven Thatbestand nickt anfechten zu können, führte dagegen aus, daß der Angeklagte nicht halte wissen können, daß seine Schweine trichinös seien, denn sonst würde er weder sich noch die Seinen der Gefahr ausgesetzt haben. Der Vertheidiger vermißte den Kausal- zusammenhang zwischen der Handlungsweise des Angeklagten und dem angeruhteten Schaden; der Angeklagte hatte den Schinken nur zu untersuchen lassen, wenn er denselben verkauft hätte, derselbe sei aber nicht verkauft, sondern verschenkt worden und nicht von dem Angeklagten, sondern ohne sein Wissen von dessen Frau. EigenUrch habe Dr. Grohnwald eine größere Fahrlässigkeit begangen, als der Angeklagte, da der erstere wußte, daß die Schinken nicht untersucht worden waren und hatte ferner die Befähigung, dies selbst zu thun. Sollte der Gerichtshof nicht auf Grund dieser Thatsachen zu einer Freisprechung gelangen, so sei jedenfalls hier eine viel mildere Strafe als oeantragt am Platze. Der Gerichtshof war NW.   nach SO. Die zwei äußersten Punkte oder Spitzen seien Grad von einander entfernt, die gemeinschaflliche Basis messe'/« Grad. Messier sah keinen Stern in dem Nebel, jedoch eine Zunahme der Heftigkeit gegen das Zen- trum hin. Nach ihm hat Fr. Wilhelm Herschel   den Nebel mit seinen mächtigen Teleskopen untersucht. Den zentralen hellen Theil fand er zwar auch nebelig, aber mit Andeutung, daß er vielleicht im Sterne auflösbar sei. Der große Be- obachter bemerkt ferner, daß die Distanz dieses Nebels dem SOOOfachen der Entfernung des Sirius vergleichbar sei. Diesen Abstand zu durchlaufen, braucht das Licht 6000 Jahre, sodaß, wenn Herschel'» Schätzung der Entfernung richtig ist, die erst heute für un« sichtbar gewordene Neu- bildung in jenem Nebel sich in Wirklichkeit bereits ereignet hat zu einer Zeit, die der ältesten beglaubigten Geschichte Egyptens und Babylons vorausgeht. Der mittlere Theil oder der sogenannte Kern des Nebels ist nicht sternartig, sondern in starke« Ferngläsern gewissermaßen flockig, sodaß man der Ansicht HerschelS, er bestehe auS Sternen, beipflichten muß. Endlich hat 1848 der große Refractor zu Kambridge (Nordamerika  ) dort innerhalb ver Grenzen des Nebels mehr als 1500 einzelne Sternchen erkennen lassen, ohne däß je- doch der nebelhafte Umriß des Ganzen verschwunden wäre. Durch diese Sternmasse zogen sich zwei schmale, dunkle, parallele Streifen, gewissermaßen wie zwei Risse, die auch später von andern Beobachtern gesehen worden sind. Das Spektroskop hat endlich gezeigt, daß dieser Nebel ein konti- nuirlicheS Spektrum besitzt, derselbe also keine glühende GaSmasse, sondern ein dicht gedrängter Sternhaufen sein muß, wenigstens in den zentralen Theilen. Dort ist nun auch der neue Stern erschienen, und die verhältnißmäßig große Helligkeit, welche er zeigt, läßt gar keinen Zweifel darüber, daß es sich dabei um einen Vorgang handelt, den man als eine Weltkatafttophe bezeichnen muß. Genaueres wird sich hierüber sagen lassen, sobald günstige Witterung die Anwendung deS Spektroskop» gestattet. Von verschie­dener Sette ist behauptet worden, seit dem Erscheinen deS Stern» habe der Nebel ebenfalls seine Gestalt verändert, ja, der Anficht, daß er Angeklagte fich der fahrlässigen Tödtung schuldig gemacht, erkannte aber nur auf eine vierzehntägige Gefängnißstrafe, da ihm viele Milderungsgründe zur Seite stänven. Breslau  , 10. September. Eine heute vor dem Landge- richte stattgehabte Verhandlung ergab die betrübende Thatsache, daß die Abdeckerei eine Fleischlieferungsstelle für einen Theil der ärmeren Bevölkerung darstellt. DerBresl. Ztg." cnt- nehmen wir folgenden Bericht: Vor der Feriensttafkammcr er« schienen als Angeklagte der Abdeckereibefitzer Emil Weimann» dessen Arbeiter Wilhelm Herrmann   und die verwittwete Auguste Götsch, geb. Pohl, letztere dient seit Jahren bei Weimann als Wirthschafterin. Die Anklage ist gegen alle drei Personen auf Grund des Nahrungsmittclgesetzes erhoben. Es wird dem Herr- mann und der Götsch insbesondere der Verkauf verdorbenen oder kranken Fleisches zur Last gelegt. Weimann soll dadurch fahrlässig gehandelt haben, daß er diesen Verkauf nicht durch seinerseits zu treffende Kontroimaßregeln hinderte. Die in Weimann's Besitz befindliche, polizeilich konzesfionirte städtische Abdeckerei liegt in der Nähe der alten Oder. Dorthin werden nicht blos die in Breslau   aufgegriffenen Hunde, sondern auch allerlei andere Thiere, wie Pferde, Rindvieh, Schweine, Schafe«. gebracht, falls dieselben an Krankheiten krepirt oder deswegen aus thierärztliche Anweisung getödtet worden find. Erweist fich das Fleisch dieser Thiere nicht schon durch den bloßen Anblick als ungenießbar für Menschen, so wird es zu» meist, der bestehenden polizeflichen Anordnung gemäß, vor der Ablieferung an die Abdeckerei mit Pettoleum oder Chlorkalk begoffen und dadurch schon als nur zur Verwendung für ge- werbliche Zwecke geeignet bezeichnet. Dieses Fleisch soll dann Weimann nur an Seifensieder verkaufen oder als Düngemittel verarbeiten lassen. Er behauptet auch, nach dieser Anweisung gehandelt zu haben, es sei also nur Fleisch von eingefangenen, gesunden Hunden als Nahrung für Menschen, im Ucvrigen aber lediglich Pferdefleisch als Hundefutter verkauft worden- Dieser Bestimmung habe auch schon der Preis des Fleisches entsprochen, indem zumeist pro Pfund Pferdefleisch 5 Pf. ver« langt und bezahlt worden find. Die geführte Untersuchung h» aber ergeben, daß diese Angaben des Weimann nicht die volle Wahrheit enthalten. Es ist vielmehr Jahre lang auch dos Fleisch von finnigen oder trichinösen Schweinen an eine große Menge von Abnehmern verkauft worden. Wenngleich dabei seitens der Verkäufer Herrmann und Frau Götich zu öfteren Malen gesagt wurde:das ist aber nur Hundefutter", so wollte« sich die Angeklagten durch diese Worte lediglich im Falle einer Anklage eine Reserve schaffen. Die Anklagebehörde nimmt an und fand dies durch Zeugenaussagen bestätigt, die Verkäufer hätten in den meisten Fällen gewußt, daS in der Abdeckerei ge« kaufte Fleisch solle nicht als Hundefutter, sondern als Nahrungs- mittel für die Käufer und deren Familien dienen. Einer der Hauptabnehmer im Weimann'schen Geschäft ist der Arbeiter Alois Mackate gewesen. Derselbe hat fast ausschließlich von dem bei Weimann gekauften Fleisch gelebt; dasselbe genoß er roh oder gekocht in verschiedener Art zubereitet. Brod hat er'« der Woche höchstens für 30 Pf. gegessen. Machate, der in der Eldingftraße, und zwar zuerst bei seiner Schwester, der verehe- lichten Arbeiter Magdalena Fischer, später aber bei den Schlosstt' gesell Döring'schen Eheleuten wohnte, erkrankte Anfang November 1884. Er wurde nach dem Allerheiligenhospital gehracht, voll ist er am 20. November gestorben. Als Ursache seines Todes wurdeLungenentzündung" angesehen. Die nachfolgenden Er- Mittelungen machen es wehr als wahrscheinlich, Machate sei a« Trichinose oder einer anderen vom Genuß kranken Fleisches her- rührenden Entzündung gestorben. Machate hat nach Angabe der Fischer mehr als 20mal sinniges, sogar sehr stark finniges Schwein« fleisch von Weimann bezogen und fich dasselbe zu eigenem Ko>v sum zubereiten lassen, auch Pferde-, Rind- oder Hundeflcisch W er öfter nach Hause gebracht und zum Thell eingepökelt. Do» Schweinefleisch roch oft sehr stark nach Pettoleum, das verdaib aber dem Machate den Appetit nicht, dann wurde es lediglick etwasschärfer" gepökelt. Kurz vor seiner Erttankung bracht Machate etwa 15 Pfund Schweinefleisch nach Hause. Er erzähltt- dasselbe rühre aus der Abdeckerei her, es sei ein besonders schönes Stück- Finnen oder sonstige Zeichen einer Krankhru waren an dem Fleische nicht zu bemerken. Machate pökeln dasselbe zum größeren Theil ein. Nach einigen Tagen er zusammen mit dem elfjährigen Wilhelm Watter, dem unehr­lichen Sohne der verehelichttn Döring, ein Stück des gepökelte» Fleisches in rohem Zustande. Kurze Zeit darauf erkranfte nach dreiwöchentlichem Krankenlager war er eine Leiche. W ihm zugleich war auch der elfjährige Walter erkrantt. Ds; behandelnden Aerzte, Dr. Becker und Levy, erkannten d» Krankheit des Knaben als Trichinose. Sie vermochten# trotzdem nicht zu retten, Walter starb am 28. November- Die durch die Gerichtsärzte, insbesondere den als tüchtige» Mikroskopiker bekannten PhystkuS Dr. Long, vorgenommen' Untersuchung der Eingeweide und des Äuskelfleisches t"; Walter stellte fest, daß der Körper desselben mit Millionen von Trichinen, die fich in den verschiedensten Entwi» lungsstadien defanden, durchsetzt war. Der Dünndarm w»' mit wandernden Trichinen angefüllt, darunter defanden fi«' deutlich erkennbar, mit junger Brut gefüllte Mutterttichinc»- man könne unmittelbar rasche Ausdehnungen und Zusm»- menziehungen der Nebelmaterie erkennen. Diese Wahrnef mungen sind Täuschungen, hervorgerufen durch ,daS rela»» starke Licht des neuen Sterns; wer Nebelflecken beobach� hat, die nahe bei hellen Sternen stehen, weiß, daß sich stsis ein ähnliches Verhalten der diffusen Nebelmaterie zeigt ua» dieses nur eine subjektive Erscheinung ist. Schließlich sei noch bemerkt, daß sich im Jahre 18� bei einem Nebelfleck im Skorpion, der in Wirklichkeit auck ein sehr dicht gedrängter Sternhaufen ist, eine Erscheinung gezeigt hat, welche große Aehnlichkeit mit derjenige»'JJ" Andromedanebel   besitzt. DamalSj erschien plötzlich Orte deS Nebels ein Stern 7. bis 6. Größe, nach 14 Tagen war derselbe jedoch verschwunden und an sei» Stelle zeigte sich der Nebel wie früher. In vergangen' Nacht klärte sich der Himmel über Köln   auf und eS«u»» mir möglich, den neuen Stern von meinem Obsi� vatorium aus zu sehen. Für das bloße Auge% durch ihn die Helligkeit des Nebelflecks bedeutend erhöh' man sieht letztern auf den ersten Blick rechts etrv» über dem Stern n. Im Fernrohr erschien das neue Obl» völlig fixsternartig von entschieden gelblicher Farbe, esiT 7. Größe und nahe der zentralen Verdichtung des Änd»? medanebels stehend. Da» Aussehen de» letztern wird duXV den hellen Glanz deS neuen Gestirns erheblich beeinträäst�. Ich konnte mich jedoch überzeugen, daß der Nebel noch völlig in der alten Gestalt sichtbar ist, in der ich früher gesehen. Mehrere schwache Sterne flehen in Nähe des neuen Objekts über den Nebel zerstreut, der#1 davon ist etwas heller als 10. Größe. Auch in starker größerung blieb das neue Objekt völlig fixsternartig,» meßbare Scheibe, doch war sein Licht vielleicht etwas ruh'g� als dasjenige benachbarter Sterne. Als ich das Objekt< einem Vogel'schen Sternspekttoskop untersuchte, konnte nur ein kontinuirliches Spekttum erkennen, aber keine h» Linien, wie ich nach Analogie der neuen Sterne von und 1876 erwartet hatte...% Dr. Klei«,(«öl». ZW