Wenn's

Schwäne auf der Spree  , ließen sich die Fischer bei ihren Ge schäften beobachten, an mondhellen Abenden war der An haben fla blick der Wafferstraße hinauf und hinunter ein fesselnder. In ihrer frühen Jugend war die Kavalierbrüde recht wenig tändig in frequentirt. Sie war eine Bollbrücke und wenn der Passant Blatt den auch nur einen Sechser zu zahlen hatte, so sträubte fich der und nu Sinn der Bevölkerung doch gegen diese Absperrung inmitten Bage no. fich als der Stadt, und wer es nicht unumgänglich nothwendig thun mußte, der zog es vor, seinen Weg anders einzurichten. Erst Duftriellen seit dem Beginn der sechziger Jahre ist es hier lebhafter ge chter den ter wider worden. Die Ablösung des Bolles war erfolgt, die Freigabe der Brücke an das Publikum fiel in die Sylvesternacht. Bis Buntt 12 Uhr waltete der Wärter seines Amtes. Nicht ein den Sechser sollte ihm entgehen. Jedem Baffanten streďte fich an Des Stim febr weiß se Inzwischen hatte sich an beiden Seiten der Brücke eine unend­langer Stange der Geldbeutel entgegen, den Dbolus heischend. liche Menge angesammelt. Und wie es von der nahen Marien­zeigt, firche 12 Uhr schlug- als der legte Ton der Mitternachts mes Gell ſtunde das neue Jahr einläutete, pa ftürzten fich die Maßen mit lautem Gebrüll hinüber und eine Stunde lang ging es in endlosem Zuge immer wieder hin und zurück. Daß in jener Nacht die Brücke nicht einstürzte und Opfer von Leib und Leben forderte, ist ein Wunder. Das war der aufregendfte Moment im Leben der Brücke, die nun in dieser Woche auf in diese hören wird zu existiren.

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Die Gesammtlänge der gepflasterten, innerhalb des vom Ge Weichbildes der Stadt Berlin   befindlichen Straßen beträgt e bekannt nach dem legten Verwaltungsbericht 48 bis 49 deutsche Meilen. hängig ge Die zu reinigende Straßenfläche am 31. März cr. 7,333,800 Rünzstraß Qu. Mtr. Die täglich zu reinigende Straßenfläche beträgt traße A 2,762,960 Qu. Mtr., im Uebrigen findet die Reinigung nach ten. Die Bedarf statt. Für die Schneeabfuhr find während des lezten tworfenen Winters 118,240 Mart verausgabt worden. Die Straßen­besprengung erfordert einen Wasserbedarf von 617,225 Kbm. es Polize Die Gesammtkosten für die Straßenreinigung betrugen pro fen umge por einige 1884/85 1,510,493 Mart.  jefte, nad

g. Die Dauer der Ehen, welche durch den Tod des 17 und 18 einen oder des anderen Ehegatten gelöst werden, erhellt aus polizeilid folgenden amtlichen Feststellungen." Im vorigen Jahre wurden in Berlin   durch den Tod des Mannes 3867 Ehen und durch Moabit   den Tod der Frau 2592 Ehen gelöst. Die meisten Ghen( 172) Linie hd wurden nach 10jähriger Ehe durch den Tod des Mannes ge ilt, daß dlöst. Es folgen alsdann; 168 nach 12jähriger Ehe, 138 nach er vor G9jähriger, 136 nach 8jähriger, 132 nach 11jähriger, 128 nach Minifted 14jábriger, 126 nach 7jähriger, 117 nach 5jähriger, 115 nach dies tönn 20jähriger, 110 nach 2jähriger, 109 nach 3jähriger, 107 nach 18jähriger, 106 nach 6jähriger, 101 nach 15jähriger Ehe u. s. w. ugeftaltun Selterer find: 8 nach 50jähriger Ehe, 7 nach 51jähriger, je 3 ppelschul nach 52 und 55jähriger, je 2 nach 53, 54, 56- und 57jähriger ſammlun und 1 nach 58jähriger Ehe. Hier betrug das Alter des Mannes ugegange 81 Jahr. 1 Mann starb im Alter von 90 Jahren nach 18jähriger n Beschl he. Bezüglich der Dauer der durch den Tod der Frau ge laffen un löften Ehe ist die höchste Bahl( 144) nach 10jähriger Ebe. Als­ule in b bann folgen: 125 nach 8jähriger, 112 nach 1jähriger, 109 nach 7jähriger, 106 nach 9jähriger, 100 nach 11jähriger, 97 nach Den Betra 6jähriger, 80 nach 2jähriger, 88 nach 3jähriger, 86 nach er Wiede 4jähriger, 80 nach 5jähriger u. 1. w. Nach 50jähriger Che Häuterung starben 6 Frauen, nach 51jähriger 3, nach 52jähriger 1, übersend ion gene nach 53jähriger 7, nach 54jähriger 3 und ie eine Frau le und be nach 55: bezw. 56jähriger Che. Lettere starb im Alter von 85 Jahren. Das höchste Alter, 86 Jahre, erreichte eine en Beschl Frau nach 26jähriger Ehe. Das Verhältniß bei den Frauen genehmig ist demnach ein günstigeres. Kein Jahr dauerte die Ehe durch er übrig den erfolgten Tod des Mannes in 59 Fällen, durch den Tod Demmin   der Frau in 66 Fällen. ntanlage

hulen

Bekann

Ein fleines Genrebild von der Pferdebahn. Auf einen der Tramways der Linie Behrenstraße- Görliger Bahn­hof war am Sonnabend Nachmittag ein junges Paar ge stiegen, das sich offenbar noch im Honigmend der Ehe befand. Die junge Frau, die sich leichtfüßig auf den Perron ge fchwungen, glitt in den Wagen hinein; der neubadene Gatte, er einfach welcher eine feifte Gans am Hals gepackt hielt, wollte seiner einen Be trauten Ehehälfte eben folgen, da bemerkte der aufmerksame nen hab Kondukteur, daß von dem durchschnittenen Hals des armen ern Anm Federviehs noch Blut niedertropfte und erklärte, der Träger der Gans müsse auf dem Perron bleiben, da sonst vielleicht bie Kleider der im Perron fißenden Paffagiere durch die Blut­Bublif tropfen beschmugt werden könnten. Der junge Gatte mußte e vom Bo fich wohl oder übel fügen, das Pärchen fab fich separirt; fie dem it dem pähte mit schmachtendem Blick zum Herrn Gemahl hinaus, er vom selbe blickte mit wehmüthiger Miene in den Wagen hinein, und das alb der bei mußte er noch auf die verhängnißvolle Gans Acht geben, lhelmbrid welche er behutsam über den Rand der Berronbrüstung herab 1 Tage ebaumeln ließ. Das dauerte schließlich einen jovialen älteren er Altstaerrn, welcher die ganze Situation lächelnd überschaute. Er ts, so lang golte ein Beitungsblatt aus der Tasche hervor, wickelte die eil eine blutige Gans funstgerecht ein, stedte den Kopf unter die Flügel igftens und übergab die Gans ihrem Befiger mit den Worten: So, börte bish mein Herr, nun fönnen Sie wieder neben Ihrer Frau Ges weil sie nahlin Plaz nehmen!" Eine Minute darauf saß das junge equenz Baar wieder vergnügt beisammen, der Gatte schaukelte die Berfonen

Treiben

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14

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hen, fobal

iniger Zeit unverwandt beobachtet hatte. Rabe blickte ihn inen Moment so starr an, als ob er ein Gespenst sehe, ind der Fremde, eine große hagere Gestalt mit wetterge räuntem Gesicht, stand jetzt von seinem Size auf und ver ufnehmen ieß das Gastzimmer. nes Blize Der Gutsbefizer hatte seine Fassung wiedergefunden, inen Auger nickte dem Justizrath vertraulich zu, verbeugte sich leicht Sollten egen Siegfried und ging hinaus. richen!"

en, die ngsbeamte

Draußen vor der Thüre der Weinschenke erwartete ihn er Fremde, und als Rabe ihm hier wieder begegnete, nahm in Geficht einen harten, finsteren Ausdruck an. " Seib Ihr es wirklich Ferdinand Halm?" fragte er in

iches Duntem Tone, der feineswegs freundlich klang..

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Ich bin's, Herr Rabe," erwiderte der Fremde, und zitternde Stimme verrieth eine mühsam verhaltene Er­egung. Ich hatte nicht erwartet, Ihnen in diesem Hause er auch in der Unterhaltung brehte, bt den Herren nicht stören" nstaub lang ngeduldig das Wort ab.

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beine ve beben.

Und was hat Euch zurückgeführt?" schnitt Rabe ihm Das Heimweh und die Sehnsucht, das Einzige,

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t zu ziehe ich auf Gottes weiter Erde noch befize, wieder zu

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Es lag ein unfäglicher Schmerz in dem Tone, in welchem alm diese Worte gesprochen hatte, aber der Gutsbesitzer hien das nicht zu erkennen, wenigstens nahm er nicht die eringste Rücksicht darauf.

gesellschan Mann verächtlich macht. Wollt Ihr Euer eigenes

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" Das ist Thorheit," erwiderte er, eine Schwäche, die Bert wieder zertrümmern? Bedenkt, welche Folgen es haben ird und haben muß, wenn Ihr dieser Schwäche nachgebt! ie Enthüllung jenes Geheimnisses, welches nur uns Beiden fannt ist, würde eine gewisse Dame unsäglich elend achen, sie würde dadurch der Verhöhnung und Verachtung Eurer Absicht liegen, noch mit Euren Wünschen überein­

jene lang müffen

mich betriff

Gans auf den Knieen, und da auch schließlich ein junges Che­paar nicht allein von Liebe lebt, so werden die beiden dem fnusperig auf dem Sonntagstisch paradirenden Braten gewiß tüchtig zugesprochen haben.

Ein und ein halbes Jahr im Wasserbett zu liegen war dem gestern in der Charité verstorbenen Buchbinder Eugen Schulz beschieden. Derselbe litt an einer unheilbaren Darms frankheit, welche ein längeres Verweilen des Patienten im Bett wegen der Gefahr des Durchliegens" unmöglich machte. Der Kranke wurde daher in ein sogenanntes permanentes Waffer bett" gelegt und blieb seit 1% Jahren Tag und Nacht unaus­gesezt darin,, trant und schlief in dem Waffer 2c. Die Vorrichtung zu diesem permanenten Wasserbette beſteht in einer Bintwanne mit doppelten Wänden, zwischen denen Röhren hin­durchgehen, welche stets frisches warmes Waffer zuführen. Für den Abfluß des Waffers sorgt in üblicher Weise eine Deff nung im Boden der Wanne, so daß permanent frisches Wasser zu und abströmt. Ueber der Wanne ist ein einfaches Laten

der Klofterstraße, der Kalandsgaffe, der Brauhaus, Papen- und Heiligengeiststraße. Bei der großen Aufgabe, diese engbebaute Gegend für den neuen breiten Straßenzug freizulegen, ist es begreiflich, daß diese Aufgabe erst nach Ablauf einiger Jahre gelöst werden kann. Schon jetzt sieht man an mehreren Stellen des neu zu errichtenden Stadttheils neues Leben aus den Ruinen blühen und so ist es als sicher zu betrachten, daß die Zeugen der modernen Baufunft eher vorhanden sein werden, als die legten Gebäude voriger Jahrhunderte in Staub und Trümmer verwandelt find. Nicht lange mehr wird es dauern, so beginnt der Bau der großen Spreebrücke bei der ehemaligen Schloße apotheke, und zwar erfolgt zunächst die Fundirung des öftlichen Landpfeilers der Brüde, weil von derselben die Jnangriffnahme des Baues der Eckgebäude Burgstraße- Kaiser Wilhelmstraße abhängt, deren Fundirung im Zusammenhang mit jener des Brückenpfeilers erfolgen soll.

ausgebreitet, welches lose in das Waffer hineinreicht. Auf fenigen Bersonen in Verbindung gelegt, welche, längst ber dieses Laken wird der Patient gelagert, mit einer Gummirolle unter dem Kopfe und mit einer wollenen Decke zugedeckt. Das Waffer hebt den Patienten empor, so daß derselbe über dem Laten förmlich schwebt. Solche permanenten Wasserbetten, von denen übrigens jedes gegen 1000 Mart loftet, wurden zu­erst im Krantenhaus am Friedrichshain  , später im töniglichen Klinikum und jüdischen Krankenhause, und dann in der chirur gischen Abtheilung der Charite und anderen Hellanstalten auf­gestellt. Dieselben haben fich namentlich bei tiefen, langwieri gen Entzündungen und Eiterungen sehr vortheilhaft bewährt und in vielen Fällen geradezu lebensrettend gewirkt.

r. Einen Tribut an den Pferdehandel muß wohl jeder neue Geschäftsmann in Berlin   entrichten, der in die Mysterien der mehr oder weniger edlen Roßgeschlechter noch nicht hinlänglich eingedrungen ist und ein oder einige Erem plare dieser Gattung gebraucht. Ein besonders hohes Lehrgeld aber hat ein Bierverleger in der Reichenbergerstraße zahlen müssen, der für sein Geschäft auf einem der legten Märkte eine solche Rofinante erstand, die auch ein paar Tage ganz gut ging, fich dann aber plöglich als stätsch" zeigte und am Montag im vollen Lauf von der Straße abbog und in das Schaufenster einer Kolonialwaarenhandlung in der Dresdener­straße lief, und nicht bloß dieses zertrümmerte und eine heil­lose Verwirrung unter den dort aufgestellten Sachen anrichtete, sondern auch noch, nachdem es mit Mühe aus den Glas scherben befreit war, beim Rückwärtsgehen den eigenen Wagen so weit auf die Seite drückte, daß die auf demselben stehenden Flaschen herabstürzten und die Straße bedeckten. Zwei Männer, die das Pferd am Bügel kurz zu halten versuchten, wurden in die Höhe gehoben und baumelten vollständig in der Luft, als das widerspänstige Thier fich auf die Hinterbeine stellte, das fich erst einigermaßen beruhigte als man ihm einen Sad über den Kopf warf und später die Augen verband. Der Schaden, den der glückliche Befiger des Gauls wird tragen müssen, dürfte kein unbeträchtlicher sein.

i. Zum Zwecke einer wirksamen andauernden Re­flame hat ein Agent einer Hamburger Firma fich mit den Potsdamer Bahn in den Vororten Grundstüde befizen. Er beabsichtigt, auf den Grundstücken nach dem Vorbild der amerikanischen   Pazifil- Bahn und Yankee- Manier auf den Grundstücken längst der Bahn riesengroße breite Tafeln aufs zustellen resp. Zäune zu errichten, die der Bahn parallel laufen. Diese Bäune sollen alsdann, ähnlich wie die Litfaßsäulen, zu au permanenten Reklamezwecken vermiethet werden. Der Unters nehmer hofft, namentlich in den Sommermonaten, bei dem lebhaften Verkehr auf der genannten Bahnstrede ein außer ordentlich günstiges Geschäft zu machen. Die Miethsverträge für Aufstellung der Tafeln auf den Grundstücken sollen vora­läufig auf 5 Jahre abgeschloffen werden.

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Schweningern. In Bezug auf das wünschenswerthe und zuträgliche Maß des Umfanges des menschlichen Leibes ist in der neuesten Beit eine entschiedene Meinungsänderung eingetreten. Seit Uranfang galt die Befleischung des Stelets als eine Himmelsschickung, die man hinnehmen und mit der man zufrieden sein mußte, wie man andere besondere törper­liche Bierden und Verunzierungen binnehmen und mit ihnen zufrieden sein mußte. Durch eine Art Maftung zur einer_an­fehnlichen Rundung zu gelangen, galt als frivoler Eingriff in den gottgewollten Entwickelungsprozeß, gerade so wie der Versuch, der Ueberfülle des Leibes durch eine geordnete Er nährungsmethode zu wehren, wenn nicht für unzulässig, so doch für vergebens erachtet wurde. Höchstens durften einmal Karlsbad   oder Marienbad   kalmirend auf die Ueppigkeit der Formen einwirken. Banting war der erste Arzt, der die Ente fettung systematisch in Angriff nahm, ohne jedoch besondere Erfolge damit zu erreichen. Die diätetischen Vorschriften waren zu mannigfach und zu strenge, als daß er Schule für sich hätte machen können. Die Bantingianer lehrten meistens bald wieder zu den vollen Schüsseln zurück. Schweninger   hat mehr Glück. Seit er dem Kanzler die Fülle vom Leibe weglurirt hat, heben die Dicen zu tausenden ihre fleischigen Finger in die Höhe und schwören zu seiner Methode. Es ist eine wahre Ent fettungsmanie ausgebrochen. Um die Rezepte, die in vielen Exemplaren zirkuliren, bilden fich förmliche Gemeinden, deren Mitglieder sich gegenseitig entouragiren und zum treuen Aushalten aneifern. Nach unserer Konversa tions Lexikons- Weisheit kann die Wohlbeleibtheit, sofern fie nicht das Maß überschreitet, wohl mit der Gesund heit und Schönheit des Körpers bestehen und erhält demselben bisweilen länger ein frisches Aussehen. Sofern sie nicht das Maß überschreitet" darauf fommt's eben an. darauf kommt's eben an. Die Ueber­schreitung des Maßes würde aber überall da als vorhanden anzunehmen sein, wo die Fülle die natürlichen Konturen des Körpers aufhebt und durchbricht und die Bewegung stört oder gar hemmt. Welche bemitleidenswerthe Rolle spielt ein Mann von 350 Pfund Gewicht namentlich zur Hochsommerzeit! Die Ruhe, zu der er sich verurtheilt sieht, verwandelt sich ihm in. die harte Arbeit des Schwizens; selbst eine geistige Beschäfti gung ist ihm zur Unmöglichkeit gemacht. Kann man es diesen geplagten Leuten übelnehmen, wenn sie diese drückende Last abzuschütteln versuchen? Worin die Schwenningerei besteht? wichtige Thema, welches in legter Beit von allen Didleibigen Ein Feuilletonift der B. M. 3." ift in der Lage, über dieses. so eifrig diskutirt wurde, nachstehende interessante Aufschlüsse zu geben. Wir bemerken im Voraus, daß wir den folgenden. Speisenzettel nur der Kuriosität wegen anführen, Arbeiter werden schwerlich in die Lage kommen, wegen allzugroßen Rörperumfanges mediziniren zu müssen, auch dürfte wohl die Ernährungsweise bei der Schwenigerlur mit den meisten Borte monnaie- Berhältnissen nicht in Einklang zu bringen sein. Hören wir also zu, wie fich reiche Leute den Schmerbauch ab. schaffen. Der erwähnte Feuilletonist plaudert folgender­maßen:

Die hier zu Anfang September mit gutem Erfolg erprobten Feuerlöschgranaten( System Haward  ) find hinterher einer Untersuchung auch durch die Feuerwehr unterzogen wor den, für welche diese Erfindung unter Umständen eine ganz besondere Bedeutung erlangen tönnte. Die Versuche und die eingehendsten Vergleiche mit den bisherigen Methoden haben nun zu dem Resultat geführt, daß die Feuerwehr die Anwen dung der Granaten für ihre Swede nicht empfehlen wird, weil der Preis derselben so bemessen ist, daß bei einem reichlicheren Wasserverbrauch derselbe Effekt mit geringerem Aufwande fich erzielen läßt. Dem Centralbl. der Bauv." liegt von zustän diger Seite eine längere Mittheilung vor, wonach die Hand­granaten unmittelbar am Herde des Feuers plagen müssen und deswegen bei der Anwendung eine Besonnenheit und Ruhe verlangen, wie sie die meisten Laien nicht zu befizen pflegen. In dieser Beziehung gewährt der Annihilator eine beffere Gewähr, weil damit der Feuerherd von weitem getroffen werden kann. Aus dem ganzen Berichte geht aber hervor, daß auch mit diesem Löschmittel noch Unzuträglichkeiten verbunden find, die es schließlich in allen Gebäuden am zweckmäßigsten erscheinen lassen, Wasserstöde anzulegen, an welche Leitungen durch Schläuche so anzuschließen sind, daß vermittelst derselben jeder Raum im Brandfalle schnell und in ausreichendem Maße mit einem kräftigen Wasserstrahl bestrichen werden tann.

g. Umwälzungen von ganz gewaltigen Dimensionen, wie man sie bisher in Berlin   selten gesehen, finden gerade jest in der Königstadt, dort, wo der neue Straßenzug, burchgelegt werden soll, statt. Als ob in diesem Stadttheile ein Erdbeben erfolgt wäre, welches ganze Reihen von Gebäuden in Schutt und Trümmer gelegt, steht man hier 5-10 Häufer auf einmal Häuser in der Neuen Friedrichstraße von Nr. 77 bis 81 b, zwi der Picke und der Brechstange anheimfallen. So werden die fchen der König- und Kaiser- Wilhelmstraße belegen, zugleich ab­81b, gebrochen, desgleichen die gegenüberliegenden Gebäude von der König bis zur Panoramastraße; außerdem werden noch der Erde gleich gemacht ganze Häuserreihen in der Königsmauer,

"

Ich verspreche es Ihnen, Herr Rabe." Wo ist Eure Frau?"

Ich habe sie und meine Kinder brüben begraben!" Der Gutsbesizer wandte das Antlitz ab, er schien den schmerzlich flehenden Blick des Fremden nicht ertragen zu tönnen. Und haben die Hoffnungen sich erfüllt, mit denen Ihr damals hinüber gingt?" fragte er nach einer Pause, während er mit der Reitpeitsche auf die zierlichen Stulpenstiefel klopfte.

Ich bin ein vermögender Mann geworden," erwiderte Halm leise, aber ich habe dabei auch erfahren, daß das Gelb allein nicht glücklich machen kann. Das ist eine bittere Erfahrung, die ich geduldig hinnehmen muß!"

Und welchen Plan habt Ihr für Eure Zukunft ent­

worfen?"

"

Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, Herr Rabe." ,, Würdet Ihr nach Amerika   zurückkehren, wenn ich Euren Wunsch erfüllt habe?"

stellen?" ,, Weshalb wollen Sie diese harte Bedingung mir

"

,, Erinnert Euch der Bedingung, die ich derzeit Euch stellte, und deren Erfüllung Ihr mir auf Manneswort zu gesagt habt," erwiderte Rabe mit scharfer Betonung. Ein Versprechen muß voll gehalten werden, und Ihr habt es gebrochen. Bebentt, daß die Folgen nicht Euch, sondern eine andere Person treffen, und daß das, was einmal ge­schehen ist, nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann. Rommt morgen zu mir, ich werde Euch erwarten, wir wollen bann näher über die Sache reben, und ich bin schon jetzt bann näher über die Sache reden, und ich bin schon jetzt überzeugt, daß meine Gründe Euch einleuchten werden."

Der Fremde seufzte tief auf, eine schwere Last schien seine Seele zu bebrücken.

"

jeder Wen allen Seiten ausgesetzt, und das kann wahrlich nicht Sehnsucht gestillt ist," sagte er und der Gutsbesizer nickte

infchenswer

afch erhoben

eftreďte, fi

mmen."

" Ich will sie nur sehen," sagte der Fremde bittend. Und gesezt, ich wollte diesen Wunsch erfüllen, würdet

ser entfernt Euch damit begnügen?"

und ihn

Es wird wohl ruhiger in mir werden, wenn meine dazu, als ob er andeuten wolle, er vertraue mit Buversicht darauf, daß diese Hoffnung sich erfüllen werde.

Wir reben morgen darüber," erwiderte er, dann schritt er ohne Gruß hastig von dannen.

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berigen Gewohnheiten und eine völlige Henderung Ihrer ,, Grundbedingung ist ein totales Brechen mit den bis­ganzen Lebensweise. Vor allen Dingen müffen Sie täglich 1-1 Stunde laufen. Ob direkt hinter einander ist gleich­giltig, aber Sie dürfen unbedingt keinen Tag ausseßen. Effen und Trinken dürfen Sie, so viel Sie wollen.

Licht.

Sie

Die erste Begegnung mit dem Bruder der Generalin hatte bei Siegfried einen unangenehmen Eindruck hinter­laffen.

Daß sein Vater, der adelsstolze Aristokrat, sich mit diesem Manne nicht befreunden fonnte, war ihm jest be greiflich, fühlte er doch selbst, wie schwer es ihm wurde, seine wahren Gefühle hinter einer scheinbar freundschaftlichen Maske zu verstecken.

Und weshalb hatte Rabe von einer Wiederaufnahme­jener Untersuchung so dringend abgerathen?

-

Weshalb hatte er vor thr gewarnt und darüber ge spottet und zuletzt nichts destoweniger seine Unterstüßung angeboten? War der General in jener Nacht eines natürlichen Todes gestorben? Hatte der Arzt ein gefährliches Ge­heimniß gekannt und mit der Enthüllung desselben gedroht?". Siegfried fand auf diese Fragen, die unausgeseht ihn beschäftigten, keine befriedigende Antwort, aber immer fefter wurde der Entschluß in ihm, in jenes geheimnißvolle Dunkel Licht zu bringen. Er konnte damit seinem Vater gegenüber den Besuch bei der Generalin entschuldigen, seine Nach­forschungen nöthigten ihn ja zu diesem Besuch, den er nun auch nicht länger aufschieben wollte.

Heute noch wollte er mit dem Studium der Unters suchungsatten über jenes dunkle Verbrechen beginnen. Daß es ein zeitraubendes Studium war, bei dem möglicherweise nichts herauskam, wußte er freilich, aber wenn es ihm ge­lang, das Dunkel zu lichten und den Mörder dem Arme der weltlichen Gerechtigkeit zu überliefern, so war bas eine Genugthuung, die ihn reichlich für seine Mühe ents schädigte.

Mochte man ihm auch vorwerfen, er wolle Karriere: machen, mochte man seinen Bemühungen selbstsüchtige Absichten zu Grunde legen, er war über solche befangene Urtheile erhaben, er that ja nur, was seine Pflicht und sein Amt ihm geboten. ( Fortsetzung folgt.)