Bmltnfpid geschaffen, welches sich''von den UnivelstSten auS schnell über daS ganze Deutsch« Reich verbreitet hat. Alle. oder doch die meisten verstehen, waS früher oft frommer Wunsch, daffelbe Kartenspiel, fie spielen: Skat  . Der Name des Spiels ist ebenso geheimnißvoll, wie die Kraft, mit welcher eS um sich greift. Bisher wenigstens haben fich die Sprachforscher vergeben? abgemüht, eine einleuchtende Deutung zu finden. Selbst der Ort. wo daS Spiel seinen Ursprung nahm, oder, gar der Erfinder deffelden, laffm fich mit keinerlei Sicherheit nachweisen. Man würde dem letzteren sonst gewiß ein Denkmal errichten und in den Reigen der Männer versetzen, welche fich um die Einheit Deutschlands  verdient gemacht haben. Eicher ist nur, daß die engere Hei- math des Skats Thüringen gewesen. Kaum minder ficher steht fest, daß eS vom Dorf aus seinen Siegeszug über Deutschland  angetreten. Denn der Bauer spielt die Hauptrolle im Skat, er bildet den höchsten Trumpf, welcher nicht einmal durch die Farbe deS jedesmaligen Spiels beeinflußt wird. Wenn irgend wo in der Welt, giebt es in Thüringen   einen reichen glücklichen Bauernstand. Und er ist auch gebildet genug, um ein so kluges Spiel, wie es der Skat ist, auszutifteln. Halle und Jena  , die Univerfitäten Thüringen  ?, bemächtigten fich der neuen Errungenschaft. Sie bauten den Skat mit akademischer Schärfe auS und verliehen ihm die große Mannigfaltigkeit der Spiele, durch welche er solchen Zauber ausübt auf Jeden, der einmal in die Geheimniffe dieser Kunst einen Blick geworfen. Auch die burschikosen Ausdrücke, welche die Umgangssprache der Skatspielenden bilden, stammen von diesen beiden Univerfitäten. Der Strom hatte fich damit sein Bett gegraben. Un- gehemmt floß er nunmehr weiter. Nach Norden und Süden, nach Osten und Westen schickte er seine Wogen. Er schwemmte die Grenzpfähle hinweg, mit denen fich damals noch die Duodezstaaten Deutschlands  engherzig von einander abschloffen. Fast zu derselben Zeit, wo die Deutschen   ihr Reich erhielten, erstand ihnen auch ihr nationales Skatspiel. Schwer ist eS und geistig vertieft, wie Jede Schöpfung, welche dem Verstände des Deutschen   ihren lrsprung verdankt. So gehört denn auch eine seßhafte AuS- dauer dazu, bevor man dahin gelangt, in die Geheimniffe des Skats vollkommen einzudringen. Um von der Mannigfaltigkeit dieses Spiels ein Bild zu entwerfen, muß man die Statistik zu Hilfe rufen. Sie hat herauSgerechnet, daß fich die Zahl aller Spiele, welche im Skat überhaupt möglick find, auf 1377 345204 252320 Fälle beläuft. Weiter giebt fie an. daß dieselben bisher nicht durchgespielt werden konnten, selbst wenn seit Beginn unserer Zeitrechnung an einer Million Tischen un- aufhörlich Ekatpartien stattgefunden hätten.... Ebenso ent- spricht eS so recht der Gepflogenheit des Deutschen  , daß er den Ursprung des SkatS, der doch ganz gewiß in seinen innersten Marken erstand, bei anderen Völkern sucht. Die Anfänge deS SkatS will der deutsche   Student demnach sowohl im Pentateuch, als auch im ThukydideS  , vor Allem jedoch bei Horaz   entveckt haben. Die Beweist, welche er anführt, find fteilich nur für den Skatspieler völlig verständlich. Ader einige mögen gleichwohl hier ihren Platz finden, um den archaistischen Eifer unserer ge- lehrten Jugend darzuthun. Wenn danach der Dichter in der achten Ode des ersten Buches seiner Carmina an einer Stelle Quid ladet?" sagt, so kann der moderne Skatspieler nicht umhin, dies mitWas liegt?" zu übersetzen. Horaz   stand jedenfalls brütend vor den beiden Karten, dem sogenannten Skat  ", welche das Orakel deS gesammten Spieles brlden, und er war unschlüsfig, welche er umschlagen sollte. Endlich er« mannt er fich und ruft aus?Quid mcror? Aiteram? Wozu das Zögern? Immer die Andere I"... Als er genug hatte, meldete er dies in der zweiten Ode des ersten Buches mit den Worten:Jam aatia!" Und in der dreizehnten Ode deS zweiten Büches   ruft er entzückt auS:»Grande decua! Ein Prachtgrand!"...«Quid cum Picenia? Wie steht eS mit Pique?" fragt er ein ander Mal; und als ihn eines T-geS ein Unstern verfolgte, hört man von ihm daS in der zweiund- zwanzigsten Ode des ersten BucheS aufbewahrte Klagewort: kiimiuw propingui aolis Es ist doch zu arg mit den Solis veS Nachbars." Spuren des Ekatspiels finden fich, wie man steht, schon bei den Völkern des AlterthumS. Daß auch dem alten Testament der Skat nicht unbekannt war, geht auS der Stelle hervor:Und Iowa sah die Leute im Thole wimmeln." Jntereffant ist es, zu erfahren, daß auch unsere Klasfiker Skat spielten, man denke nur an die Anfangsworte von Echillcr S Glocke bie B»flichtu«g zur Anmeldung der Ar- beiter bei der Unfallversicherung herrscht bei den»ahlreichen amt gelichtet werden. Speziell aus den Berliner   lokalen Ver- hältniffen hervorgegangen, find die folgenden beim RerchSver- stcherungiamt eingegangenen Anftagen: Ob drejemgen Ardeiter zur Unfallverficherung angemeldet werden müffen, welche be- schäftigt find 1. bei Gasmotoren zur Bedienung einer Haus- Wasserleitung in kommunalen oder Privatgebäuden: 2. bei Windmotoren, welche angebracht find in Privatgärtcn, um Waffer in ein höher gelegenes Basfin zu pumpen zur Bespren. gung der Pflanzen: 3. bei Luftheizungsanlagen ,n städtischen Schulgebäuden. Auf alle diese Anfragen hat das Reichs- verficherungSamt verneinend geantwortet und zwar mit der Be- gründung, daß bei allen diesen Anlagen verficherungSpflichtrge Betriebe im Sinne des UnfallverficherungsgesetzeS nicht vor- handen seien, weil diese Betriebe nicht auf Eiwerb gerichtet find. Ferner fragte ein hiefiger Brennholz- und Kohlenhändler an, od die in seinem Gewerbebetriebe mit dem Abfahren des HolzeS beschäftigten Arbeiter, etwa als unter das Transport- gewerbe fallend, verficherungspflichtig seien: auch diese Anfrage hat daS Rcichsverficherunasamt im verneinenden Sinne deant- wartet, weil in diesem Falle der Fuhrbetrieb als solcher nicht zum Zwecke des ErwerbeS direkt eingerichtet sei. ES wird eines gründlichen Studiums der zahlreichen Bescheide deS RcichSverfichcrungSamteS dedürfen, um die Grundsätze allgemein festzustellen, nach denen die Verficherungspflicht der einzelnen Beiriebe beurthcilt wird. Die allein kompetente Behörde zur Entscheidung für den Einzelfall ist daS ReichsverficherungSamt und in zweifelhaften Fällen werden die Unternehmer gut thun, fich durch Anfrage bei dieser Behörde zu vergewissern, da ste sonst die zwangsweise, nachtheiligere Veranlagung zu gewärtigen haben. beängstigenden Anblick hatten am Montag in der Mittagstunde die Passanten der Echillingsbrücke: zwi- schen dieser und der Eisenbahnbrücke ist das linke Spreeufer bis zur Mitte des Flusses mit einer festen Eisschicht bedeckt, während an dem rechten Ufer sich lose Eisschollen angesammelt haben, die nur von mäßiger Dicke und von den Wellen be- ständig bewegt find. In der Gegend der neuen Badeanstalt sah man plötzlich etwa sechs bis acht Knaben auf diese Schollen springen und dort allerlei Allotria treiben; jeden Augenblick mußte man erwarten, daß die Schollen bersten oder fich in Bewegung setzen würden, in welchen Fällen ein Unglück un- vermerdlich gewesen wäre. Beamte der Flußpolizei waren nicht zur Stelle und so unternahm es denn ein Schutzmann, der den Vorgang von der Schillingsbrücke aus bemertte, wo fich eine ebenso erschrockene wie enttüstete Zuschauermenge an- sammelte, die Jungen wieder ans Land zu holen. Eltern und Sehret sollten aufs Nachdrücklichste gegen solche lercht- finnige Waghalsigkeiten einschreiten; der Opfer, dre unsere Ge- wäffer alljährlich während der Eiszeit fordern, find ohnehin genug. g. Ein Todtschlag oder ein ähnliche» Verbrechen liegt anscheinennd folgendem Vorgang zu Grunde: Die in der Jakodikirchstr. 10 wohnenden Arbetter Heugas schen Eheleute haben einen erwachsenen Sohn, welcher in Lychen   bei dem Tischlermeister I. Böttcher in der Lehre fich befand. Am An- fange der vorigen Woche erhielten nun die Heugas'schen Ehe« leute von dem Tischlermeister zu ihrem nicht geringen Cr- staunen eine Depesche, welche fie sofort nach Lychen   berief. Dort angekommen, wurde ihnen nun die schmerzliche Eröff nung gemacht, daß man ihren Sohn am Tage vorher im See alS Lerche gefunden habe. Die von den Gerichtiärztm vorge- gommene Leichenschau hat ergeben, daß der Körper des jungen Mannes über und über mit Verletzungen bedeckt war, darunter einige recht erhebliche. Es liegt somit die Annahme vor, daß der junge Mann erst so übel zugerichtet und sodann in daS Wasser geworfen worden ist. Die von der Behörde eingeleitete Untersuchung in dieser Sache hat bis jetzt nur ergeben, daß der Verstorbene am Neujahrstage mit mehreren seiner Be kannten in einer Privatwohnung zusammen gewesen ist und fich sodann auf den Heimweg begeben hat, da ihm der Meister nur bis 10 Uhr Abends einen Urlaub gegeben; von da ab war der junge Mann verschwunden und wurde erst am Man tag als Leiche wieder aufgefunden. Der junge Mann, welcher im 19. Lebensjahre steht, befand fich im dritten Jahre in der Lehre, war ein braver, fleißiger Mensch und die Hoffnung seiner tiefgebeugten Eltern auf eine Unterstützung im Alter. Die armen Leute oerdienen das wnteste Mitgefühl, da fich ihre Lebenslage jetzt noch verschlechtert hat. Polizei- Bericht. Am 11. d.Mts., Nachmittags, fiel der Laternen-Anzünder Bauch auf dem Pariserplatz beim Putzen einer Laterne von der Leiter und erlitt dabei eine Gehirn- erschütterung, so daß er mittelst Droschke nach d,r Charitee gebracht werden mußte. An demselben Tage Abends machte ein seit längerer Zeit an Schwermuth leidender Herr in seiner Wohnung in der Stralauersttaße seinem Leben durch einen Revolverschuß in den Kopf ein Ende. Um dieselbe Zeit stürzte ein unbekannter, etwa 30 Jahre alter Mann, während der Fahrt auf einem Omnibus, an der Ecke der Rosenthaler- und Weinmeisterstraße von demselben auf das Straßenpflaster herab, so daß er, am Kopf und anscheinend auch innerlich schwer verletzt, befinnungslos liegen blieb und mittelst Droschke nach dem Hedwigs-Krankenhause gebracht werden mußte. Im Laufe des gestrigen Tages fanden auf mehreren Stellen der Stadt kleinere Feuer statt, welche einen erheblichen Schaden nicht anrichteten und von der Feuerwehr sehr bald gelöscht wurden. Soziales«nd Arbeiterbewegung  - ZumKordmachereleud". Greif nur hinein in's volle-- Arbeiterleben, Und wo Du's packst, da ist eS-- elend. Aus Hamburg   wird geschrieben: Wer heute mit offmen Augen und offenen Ohren derherrlichen" freien Konkurrenz, dem Krieg Aller gegen Alle, der fich mit Riesenschritten immer vermehrenden Herrschaft des Kapitals gegenübersteht, für den ist obige Ueberschrift nicht auffallend. Er weiß, daß heute unter diesenhochgepriesenen" wirthlchaftlichen Liihältnissm dem Arbeiter, mag er Korbmacher  , Schuhmacher, Maschinenbauer rc. sein, mit sehr, sehr wenigen Ausnahmen, als Lohn für sein an- gestrengtes Wirken und Schossen nichts alS Roth und Elend n AuSficht steht. Für diegroße Masse'" aber, die heute noch der großen brennenden Frage, der sozialen Frage, kalt gegen- über steht, oder glaubt, der Reichskanzler schafft das Elend schon ganz gemüthlich mit seiner Sozialreform aus Deutschland   hin- aus, oder gar auf dem nationalliberalen Standpunkt steht, daß wir in der herrlichsten der Weltm leben, für diese ist eine Be- leuchtung des Arbeitrrelends immer und zu jeder Zeit am Platze.   Die Korbmacherei ist ein Geschäft, daS seinen Mann so gut oder so schlecht ernährt hat wie jedes andere. Seit dreißig, yierzig Jahren lebte bei den Korbmachern immer der mehr oder minder ttöstende Gedanke: bei uns können keine Maschinen in der Werkstatt verwandt werden, deshalb haben wir die besten AuSfichtm. Leider haben fich diese nicht be- währt. Zwar find bis jetzt noch keine Maschinen erfunden, die irgend einen nennenswerthen Eindruck auf die Korb- flechterei auSgeidt haben, aber ttotzdem ist diese soweit herunter, daß von dem goldenen Boden des Handwerks auch nicht die leiseste Spur zu finden ist. Und wer hat denn diesem Hand- werk zunächst den goldenen Boden entzogen? Nun, natürlich war es auch hier daS Großkapital, aber dessen Helfershelfer war die Zuchthausarbeit. Da wir es hier nur mit einer Branche der Korbmacheret(Flaschendeflechtung) zu thun haben, so würde eS zu weil führen, auf das ganze Geschäft nach dieser Seite hin einzugehen, und bringen wir deshalb auf daS letztere bezüglich nur folgende kurze Notizen. Die Statistik von einundfünfzig preußischen Gefangenen- Anstalten zeigt folgende Zahlen: Beim Zigarrenmachen waren 2000 Gefangene beschäftigt, bei der Schubmacherei 1588, bei der Tischlerei 1204, der bei Buchbinderei 1098, bei der Bürsten- fabrilation 750, bei der Korbmacherei 744, bei der Schneiderei 521 ic. WaS diese 744 Gefangenen nun bedeuten, wird klar, wenn man bedenkt, daß an und für fich Körbe resp. Kobwaaren nicht in der Masse gebraucht werden, wie Schübe und Stiefel, Röcke und Hosen ic. Wenn man nun bedenkt, daß außer obigen 51 Anstalten in Preußen noch ficher ebenso viel find und daß in den Anstalten der kleineren Staaten die Korb- macheret immer zu denbevorzugten" Geschäften gehört(in Vechta  , Großherzogthum Oldenburg, waren z. B. 1883 35 Tischler, 19 Korbmacher, 16 Weber, 14 Schuster, 8 Schnei- der jc), so muß man unbedingt zu dem Scbluß kommen, daß, wenn die Sache so fortgeht, die 1500 2000 Korbmacher in den deutschen Gefängnissen das Geschäft mit seinen freien Ar- beitem in Deutschland   vollständig aufteiben. Allem diesen gegenüber behauptete kürzlich ein Bürstenmacher, mit dem Schreiber dieses sehr eingehend über dieses Thema sprach:Mit der Bürstenmacherei ist es in dieser Beziehung noch viel schlimmer," und diese räumt noch gern der Buchbinderei denVorrang" ein. Wie eS nun angesichts dieser schrecklichen Thatsachen noch möglich ist,daßim Reichstage vom Ministettisch aus die Behauptung aufge- stellt werden kann: der Prozentsatz der Gesammtsumme sämmt- licher Gefängnißarbelt gegenüber der freien Arbeit sei ein so verschwindend kleiner, daß er durchaus nicht in'S Gewicht falle, muß jedem denkenden Menschen als ein unlösbares Räthsel erscheinen. Mit diesemniedrigen Prozentsatz" wurde denn auch die Interpellation, betteffs Gesängnißardeit, richtig zu Grabe getragen. Jetzt kommen wir zu dem eigentlichen Thema, daS uns die Feder in die Hand gedrückt hat. Die Beste chtung von laschen(Demijohns) ist seit einer langen Reihe von Jahren Spezialität der Hamburger   Korbmacherei. Wenn erster« auch nicht gerade das Wottblühende" Industrie zu jeder Zeit rechtfettigte, so konnte ein Arbetter dieser Branche fich doch so gut oder schlecht nähren, wie die aller anderen Geschäfts- dranchen. Da der Expott dieser Flaschm in dm letzten 20 bis 30 Jahren ganz bedeutend in die Höhe gegangen ist, so ist es begreistich, daß fich daS Großkapital auch auf diesen Arttkel ge- wottm hat. EineStheilS wolltm fich nun seiner Zeit die Korbmacher- meister diese Branche nicht vom Großkapttal, hier vettreten durch einige Fadrikantm, aus den Händm reißm laffm, und einige zwanzig von ihnen gründeten deshalb eine Genossenschaft zur Beflechtung und zum Verkauf der Flaschen. Dies war der einzig richtige Weg, diese Branche unter den damaligen Um- tänden(Ausgang der fünfziger Jahre) dem Handwerf, als ölcheS, zu erhalten. Wenn irgend eine Schulze- Delitzsch  'sche Genossenschaft, denn solche war fie, eine gesunde Basis hatte, dann hatte diese fie. Aber ttotzdem die Mitglieder nach jeder Seite hin Fachmänner im vollstm Sinne deS Wortes warm, wurden fie als Genoffmschaftler von dem Nimmersatten Groß- Kapital an die Wand gedrückl, nachdem fie 25 Jahre, in den letzten Jahren mit Aufbietung aller ihrer Kräfte, dem Be- Verantwortlicher Redatteu»«.«»«»»et« t» Berti». Druckgund Verlag von«»I Babing w Berlin   Beuthstraße 3 Herrscher dieses JahrhundettS Widerstand geleistet hatten. Hier war eS wiederum die ZuchthauSardeit, die dem Großkapital direkte Hilfe leistete. In der Mitte der 70er Jahre waren hier ungefähr 40 Gefangene mit der Flaschmbeflechtuna beschäftigt. und da diesen nur ca. 150 freie Arbeiter hier am Platze gegen» über standen, so war«S unausbleiblich, daß der Arbeitslohn der freien" stnkm mußte. In Folge dieser Konkurren, wandten sich die hiefigen Korbmacher mit dem dringmdm Gesuche an den hohen Senat, die Gefängnißarbelt in dieser Branche, wenn nicht ganz aufzuheben, dieselbe doch jedenfalls nicht noch weiter aus» zudehnen. Eine Kommission der Korbmacher zur Vertretung diese? Gesuchs wurde einmal vom Polizeiherm und einmal vom jetzt verstorbenen Herrn Senator Cropp zur mündlichen Besprechung geladen. Die Kommisfion bestand aus Meistern und Geselle». und da ich zu derselben gehörte, so halte ich mich doppelt ver- pflichtet, diese Zeilen zu schreiben. Beide Smatoren gaben zu, daß die Zahl der gefangenen gegenüber den freien Demi» johnsarbeitem eine sehr hohe sei, aber zu ändern sei augen­blicklich an der Sache nichts. Von dem Herrn Senator Cropp» der fich sehr eingebend mit der Sache beschäftigte, wollte die Kommission die bestimmte Zuficherung haben, daß mindestens nicht noch mehr Gefangene zum Beflechten herangezogen werde» sollten. Aber eine solche bekam fie nicht. Herr Cropp äußerte fich ungefähr folgendermaßen:Da ich vollständig einseh«. daß Sie mit Ihrem Gesuche im Rechte find, so will ich Ihne«, für meine P rson natürlich, gern versprechen, dafür einzutrete», daß die Zahl der Gefangenen dieser Branche nicht wesentlich vermehtt wird. Da ich aber wohl weiß, wie die üdttge» Herren, die bei dieser Sache die entscheidende Stimme Hab« denken, so kann ich Ihnen weiter keine Zusage machen." Zehn Jahre find seitdem verflossen, und wie steht es je: aus? Auf Steinwärder und in Hamburg   arbeiten durch chnii lich 120140 Demijohn-Arbeiter: nimmt man Altona  , Ott« sen und Geesthacht   noch dazu, so wird fich die Durchschnit zahl«ohl auf 230250 belaufen. Dieser Zahl freier Arbeil steht der Hamburger Staat mit seinen sage und schreibe ca. 150 Gefangenen gegenüber. Daß dieses Zahlenverhältnil' unbedingt zum vollständigen Ruin der betreffenven freien Ar- better, alS solche, führen muß, unterliegt keinem Zweifel. Jeder Staat, jede Gemeinde sucht seine Industrie, besonders die spezielle, zu kräftigen, zu heben, selbst oft mtt bedeutende« Mitteln. Grade die Korbflechterei, ttotzdem für den Ardeiter der Verdienst nach keiner Seite hin das Prädikatglänzend" rechtfettigt, wird von den Regierungen und Gemeinden sehr I« Schutz genommen. In Schlesten, Sachsen  , Bayern  , in der ganzen Rheingegend werden Kordflcchlschulen von Staats wegen errichtet. Der Hamburger Staat macht es umgekehtt- Die von hier expottirten beflochtenen Flaschen werden ficher die Zahl von 2 Millionen erreichen. Die Beflechtung ist, aus den verschiedensten Gründen, eine Spezialität der Hamburger Korbmacher. Statt diese Soezialttät nun zu heben, folgt die GöttinHammonia" nach dieser Seite ihrem ficher nicht allzu« liebenswürdigen GroßpapaKronoi" und verschlingt ihre eigenen Kinder. Wenn der Hamburger Staat nun berechnet, welchen Vor- theil er durch Flaschendeflechtung im Gefängniß hat, so zieht er seinen Verlust auf der anderen Seite gar nicht in Betracht Der offizielle Tagelohn ist hier M. 2,50. ES unterliegt keine« Zweifel, daß, wenn dieFuhlibütteler Flechterei" nicht da wäre, die Dtmijohnsarbetter, dieseM. 2,50" wohl größtea- theils überschreiten würden. Heute haben fie, trotz demge- pnesenen" Stücklohn, als wöchentlichen Verdienst ficher nicht mehr wie Bt. 1012, und da die diretten Steuern hier erst bei einem Einkommen von M. 600 anfangen, so können sich die Hamburger Statistiker leicht berechnen, wie groß de» Schaden ist, der der Staatskasse aus dieser Konkurrenz erwächst. den die ca. 200 Korbmacher derselben verursachen, denn höchst wahrscheinlich zahlen davon Wenige oder Keine Steuern. Nu» kommt noch hinzu, daß bei einem solchenHungerlohn" vo« Schulgeld, Geld für Arzt und Apotheker»c. ,c. doch wohl n« in den allerseltensten Fällen die Rede sein kann. Hi«..nu» wieder der Staat aushelfen. Ziehen wir außer diesem Schaden des Staates die Roth und das Elend, in die diese Arbeitet durch die Zuchthausarbeit gerathen find, in Betracht, so glaube ich, hat jeder Staatsbürger nicht nur das Recht, sondern dit Pflicht, die Dernijohnsarbeiter in ihrem Ruf:Fott mtt dieset Zuckthausarbeit" nach Kräften zu unterstützen. Zur Jnnunasfrage. Welche Zustände wir in Deutsch  " land wieder erhielten, wenn dem Verlangen der Zünftler i» allen Punkten Rechnung getragen würde, das ersehen wir i« Lande der schwarz-gelben Grenzpfähle, in Oesterreich  . Der Leser urtheile: In demMähr. Gewerbebl." ist folgend« e gestellt und gleichzeitig beantwortet.Lind die Schlosse« zur Anfertigung bezw. Reparatur von Dachrinnen berechtigt? Die Grenze zwischen den Gewerbedefugniffen deS Schlosser? und Spenglers ist folgende: Der Spcngler ist ausschließt»« berechtigt, alle Arbeiten aus Weiß-, Zink» und Messingblech zu verferttgen- WaS die Verarbeitung von Schwarzblech and«' langt, so ist er befugt, alle Arten von Küchengeschirren herz« stellen und Dachetndeckungen vorzunehmen und die hiermit ver- dundenen weiteren Arbeiten zu besorgen, wom die Anfettiguns von Dachfenstern, Dachrinnen ic. gehört. Dem Schlosser da- Segen stehen zu alle jene Arbeiten aus Echwarzblech, welche st» hon durch das Fellen und Poliren der Gegenstände für sei» Gewerbe kennzeichnen-, hierher gehören die Oefen, Sparherd«, Bratröhren rc. Mit Rücksicht auf das Gesagte erscheint da» her der Schloffer zur Anfettigung von Dachrinnen nia» berechtigt. Dagegen darf aber nicht übersehen werden, da« die strenge Anwendung dieses Grundsatzes wohl nur i» Städten und größeren Orten Bethättgung finden kann. rv« beide Gewerbe neben einander vettreten find. Anders gestalte« fich die Sache in den kleineren Otten des Landes, wo nr» daS eine oder das andere der genannten Gewerbe in dem be» treffenden Otte oder in dessen Nähe besteht und daher diese«« die Arbeiten des anderen Gewerbes zufallen, wo sonst d» Arbeit nur mit großen Echwierigketten auszuführen und rn» namhaften Mehrkosten verbunden wäre. In solchen Fälle«» oder wo es sich um dringende und nicht aufschiedbare Arbette» oder Reparaturen handelt, kann daher der Maßstab in Bett«» der Gewerbeüberschreitung nicht nach einem allgemeinen Pri«' zipe, sondern unter Berücksichrigurg der speziellen lokalen% hältniffe angelegt werden.(Gutachten der Linzer Handel?" und Gewerbekammer.)" Damach darf ein Schloffer zwar ei»* Ofmnische aus Schwarzblech anfertigen, aber er darf dt» Rand derselben bei Leibe nicht mit Messing überziehm. Ä» wird's unseren deutschen Zünstlern? Vielleicht wandem Heißspome darunter nach dem.Ldealstaat" auS. Unser Seg?" begleitet fie., Die Kondukteure und Heizer der Manhattau-Ho«, bahn in New- Bork agitittm wegen Abkürzung der Arvei«. stund. n, worauf die Gesellschaft den Verkehr auf der 2.»» 9. Avenue einstellte, da fie einen allgemeinm Stteik Der Staatskommissar erklätte jedoch der Kompagnie, daß» gesetzlich kein Recht habe, den Verkehr einzustellm, worauf% selbe wieder aufgenommen wurde. Man hofft einen Vergib zu Stande zu bringen. Die»aumwollspinnereibefitzer i« Oldham  vir Arbeiter, in eine nochmalige Lohnherabsetzung von 5 3% * zu willigen.'"" ! Besseruna ov.BV. .....------------ schon nach______________ Massenstreik eine ähnliche Lohnreduttion gefallm lassen- Antwott der Ardeiter steht noch aus. Der große Streik der Bergleute zu Pitttbura«Ä. �wg�ä'ud hal nach dreimonallicker Dauer sein Ende errec- 5000 Arbeiter nahmm vorige Woche die Arbeit wieder Es bleibt bei den früheren Verhältniffm. Hierin eine