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Teuten statt. In derselben wurde der Vorschlag gemacht, in einen allgemeinen Streit einzutreten und die Arbeit nicht eher zu beginnen, bis die beiden von der Grubenverwalen We tung entlaffenen Bergleute wieder angenommen worden seien. Ein in der Versammlung anwesender Kaplan aus Trier soll Krieg haft jedoch, wie man der„ Germania " berichtet, von der Annahme swahl jenes Vorschlages abgerathen haben, da eine Beschwerde über bie Entlaffung eine günstigere Aussicht biete. Er empfahl den Bergleuten, auch ohne die beiden Gemaßregelten wieder anzufahren iftung und hierzu die Erlaubniß zu erbitten. Dieses wurde be nünftig schloffen, aber wenn die Erlaubniß verweigert werde, sollte am Donnerstag eine neue Versammlung stattfinden. Am Mittwoch soll dann wirklich die ganze Belegschaft wieder angeen bu fahren sein.
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Wer Dr. Adler? Mit dieser Ueberschrift findet sich in verschiedenen Zeitungen, u. a. auch in der Leiziger Gerichtszeitung", ein Artikel, der die Frage aufwirft, ob der in Wien vom Ausnahmegericht verurtheilte Dr. Adler, Herausit wie geber der„ Gleichheit", identisch sei mit dem Dr. Adler, der in dem Kraszewski - Prozeß eine sehr zweifelhafte oder richtiger unzweifelhafte Rolle gespielt hat nämlich die des Denunzianten und Kronzeugen. Den berufenen und unberufenen Fragern hier zur Antwort, daß ein Ehrenmann kein Schuft sein kann, und daß ein Denunziant unter allen Um ständen ein Schuft, der Redakteur der gemaßregelten Gleich heit" aber ein Ehrenmann ist. Dafür, daß es Lumpen giebt, die auch Adler heißen, kann er nichts. Die Herren Frager ge hören offenbar einer anderen als der sozialdemokratischen Partei an und beurtheilen fremde Parteien nach der eigenen. Sie würden sonst wissen, daß die Sozialdemokraten ihre Zeitungen von keinen Lumpen rediigiren laffen. Dies wird genügen.
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Turner- Humor. Bei dem am vergangenen Sonntag in Möckern abgehaltenen Gauturnfest des Leipziger Schlacht Owertfeldes" trug sich folgende ergögliche Szene zu: Bei Gelegenheit der Preisvertheilung hielt der bekannte frühere Demokrat und jezige Kartellbruder Dr. Göz die Schlußansprache. Als der bring Redner ungefähr in die Worte ausbrach, jeder deutsche Mann tifel, und Jüngling müßte seine Glieder auf dem Turnplage stählen, em, dertönte aus der Reihe der Versammelten ein weitschallender aft a Ruf:„ Aber Ehre muß er im Leibe haben!" Alle Die gemeine Bewegung!- Db das wohl Dr. Gök gePerson hört hat? erziel
verurtheilten Streifenden Arbeiter von Decazeville in die Amnestie mit einschloß und nahm die Fassung der Regierung Amnestie mit einschloß und nahm die Faffung der Regierung an, wonach dieselben von der Amnestie ausgeschloffen sind.(!) Die Kammer genehmigte die Vorlage, betreffend den Rücklauf des Telephonnekes.
Der Senat begann die Berathung des Budgets. In parlamentarischen Kreisen wird der Schluß der Kammersession kommenden Sonnabend erwartet.
Holland.
Aus der westindischen Besitzung Hollands , Curaçao , welche infolge des im vorigen Oktober ausgebliebenen Regens von einer entfeßlichen Hungersnoth heimgesucht wird, kommt der erfreuliche Bericht, daß in der vorigen Woche ein zwei Tage andauernder Regen gefallen ist. Dadurch ist es noch möglich, den Viehstand im westlichen Theile der Insel zu retten, während derselbe im öftlichen vollständig vernichtet ist. Zu allem Unheil ist unter der ärmeren Bevölkerung der Skorbut ausgebrochen, und es werden an die öffentliche Mildthätigkeit deshalb auch unerschwingliche Ansprüche gemacht. Leider spielt auch mitten in diesem Jammer der religiöse Standpunkt eine unerquickliche Rolle, denn da die Regierung die von ihr gewährte Unterstützung durch die katholischen Geistlichen vertheilen läßt, werden gewisse Leute von letteren mitleidslos übergangen.
terer fürzlich wegen der Scharmüßelgeschichte von Cuesmes vom Monser Zuchtpolizeigericht zu 15 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Gegen dieses Urtheil hat der Staatsanwalt von Mons jezt ebenfalls Appell eingelegt, da die Strafe- sonst gewöhnlich drei Monate Gefängniß für Verleitung zu Angriffen auf die Freiheit der Arbeit ihm zu gering erscheint. Somit wird dieser Prozeß nochmals zur Verhandlung ges langen.
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Rußland.
Ueber die entsegliche Lage der Verschickten in Sibirien enthalten die Ruff. Wed." folgende Schilderung: " Gleich nach seiner Ankunft in Belym verkauft der Verschickte, nachdem er die legte staatliche Beköftigung erhalten hat, sofort seine Arrestantenkleidung, für die er 80 Kop. bekommt, und, falls er einen vom Staate gelieferten Halbpelz besigt, auch diesen ( zwei bis vier Rubel werth). Mit diesen Mitteln lebt er die erste Zeit in Pelym und den benachbarten Dörfern. Arbeit giebt es nicht. Behn bis fünfzehn Mann können noch als Feldarbeiter bei den örtlichen Bauern ankommen; die übrigen aber können auf keinen Erwerb rechnen. Die Mehrzahl verschafft sich nun einen Paß, gewöhnlich auf sechs Monate, und zieht aus, um Arbeit zu suchen. Der Weg, der bevorsteht, ist lang und aufreibend: Von Pelym bis Turinst find 200 Werft, von dort bis Tjumen 170 Werft, von Tjumen bis zu den nächsten Städten: Jalutorowst, Ischym, Kurgan find's wieder foloffale Entfernungen; außerdem wimmelt's hier von Arbeitslosen. Ein halbes Jahr vergeht bei dieser Wanderung von Drt zu Ort wie im Fluge, ohne daß Arbeit gefunden worden ist; der Termin des Passes läuft ab und der Verschickte wird wiederum per Etappe nach Pelym zurückgebracht, wo er jest natürlich ebenso wenig Hoffnung auf Verdienst, wie vor der Reise hat. Das Land ist mit undurchdringlichen, moraſtigen Wäldern und toloffalen Sümpfen bedeckt, aus welchen gleich Dafen kleine Fleckchen urbaren Landes hervortauchen. Die örtlichen Bauern, meist arme, elende Subjekte, haben pro Kopf verschwindend fleine Landantheile und sind gezwungen, fogar für den Hausbedarf Getreide zn kaufen. Medizinische Hilfe giebt es in diesem Gebiet fast gar nicht. Der Kreisarzt von Pelym lebt in Turinsk, da in Pelym keine Wohnungen zu haben sind.. Seine ganze Zeit muß er dazu gebrauchen, im Kreise von Ort zu Ort herumzujagen und Todtenscheine auszustellen. Die Feldschere haben nicht einmal Karbolsäure in genügenden Quantitäten. Dabei grassirt überall entfeßlich der Typhus!"
Die gerichtliche Untersuchung gegen den Lockspizel Pourbaix, die jezt mit großem Eifer und unter täglicher Konfrontirung desselben mit einer Menge Zeugen aus dem Zentre und Charleroier Bezirk geführt wird, fördert immer neue, denselben belastende Thatsachen zu Tage. In vergangener Woche wurde er u. a. dem Redakteur des Peuple ", Mitglied des Generalraths der Arbeiterpartei, Defnet, gegenübergestellt, der zuerst über das Treiben der Agents provocateurs aus eigener Beobachtung Enthüllungen gebracht hatte. Bourbaix wurde bei diesem Verhör sehr in die Enge getrieben, und noch verzweifelter wurde feine Lage, als er dem Sozialisten Minne, dessen Aufklärungen über diesen für seine eigenen Freunde so gefährlichen Menschen es handelte sich namentlich um den Versuch einer Verleitung Minne's zu falschem Zeugniß wie wir unlängst mitgetheilt haben, vor dem Untersuchungsrichter in Mons Rede zu stehen hatte. Pourbair mußte bei dieser Konfrontirung gestehen, was er bis dahin fich wohl geöffentlichung nach Maubeuge zu Alfred Defuiffeaux begeben habe, um diesem eine Falle zu stellen. Ja, ich hatte Durst nach Rache", sagte er u. A.; er hatte meine Bläne vereitelt, ich wollte ihn unter Schloß und Riegel bringen laffen". Bourbair stellte bei diesem Anlaß anch die Aufdeckung von noch weiteren Standalen in Aussicht. Er muß jekt wohl Stellung gegen die Minister nehmen, denn von diesen sagte Stellung gegen die Minister nehmen, denn von diesen sagte er: Sie glauben, die Geschichte sei zu Ende. Man hat ihnen das Feuerwerk losgebrannt, aber ich reservire ihnen das Bouquet" Allem Anschein nach hat die Untersuchung bereits ergeben, daß Pourbair das Haupt eines außer dem Rahmen der politischen Polizei organisirten und von den Ministern direkt, ohne Wissen der genannten Behörde bezahlten Spezialdienstes gewesen ist. Pourbaix, deffen ganze Thätigkeit noch nicht blosgelegt ist, hatte Agenten unter sich, die er nach seinen Weisungen manövriren ließ. Es scheint, daß die Beamten der politischen Polizei in dem jüngsten Assisenprozeß gegen Rouhette die Wahrheit gesagt haben, als sie erflärten, dieser habe zu ihnen in feinen Beziehungen gestanden. Dagegen ist es höchst wahrscheinlich der lezte Monser Prozeß hat dies nicht flat geftellt, wie er überhaupt über die Ber
Im Wahlkreise Sonneberg- Saalfeld( Meiningen II.) eren haben die Sozialdemokraten den Schneidermeister Reißhütet hatte zu thun, daß er sich zur Zeit der Manifest- Verpedite haus aus Erfurt als Kandidaten für die nächste Reichstagswerd wahl proflamirt. Stuttgart , 8. Juli. Eine stark besuchte öffentliche Araß fol biswei beiterversammlung, welche gestern hier unter dem Vorsiz des brech Herrn Steinbrenner stattfand, beschloß einstimmig die AbAlles sendung eines Delegirten zu dem in Paris am 14. Juli tagentimmu ben internationalen Arbeiterkongreß. Der Vorstand des Buchable binder- Fachvereins Herr Dietrich wurde als Delegirter geDiese wählt. Derselbe soll nicht nur Stuttgart , sondern ganz Württemenfchlberg vertreten. Die Kosten sollen durch Sammlung freiwilliger wie Beiträge unter den Arbeitern aufgebracht werden.
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Brünn , 10. Juli. Die Zahl der Arbeiter, welche die Arbeit wieder aufnehmen, ist im Zunehmen begriffen. Abends bedrohte eine größere Anzahl Streifender die zur Arbeit wieder Zurückkehrenden und leistete der Aufforderung von Polizeibeamten, auseinander zu gehen, feine Folge. Beim Erscheinen des requirirten Militärs zerstreuten sich die Streikenden.
Ueber eine sozialdemokratische Rundgebung in Bern in der Frage der Fremdenpolizei berichtet die Neue Züricher 3tg.": Gelegentlich eines am Sonntag abgehaltenen Waldfestes der Arbeiter Berns zogen sämmtliche Arbeitervereine zweimal in langem Zug demonstrativ durch die Stadt. An der Zugesspige frug ein Mann einen viereckigen Raften, worauf auf schwarzem Grunde die Worte fstanden: Pflichtenheft des eidgenössischen Generalanwaltes!" Auf einer anderen Seite sah man Fürst Bismarck abgebildet, darunter stand: Wir fürchten Gott und die Sozialdemokraten". Frankreich .
Die französische Deputirtentammer hat ein enstlid Gesez angenommen, welches den Frauen das Wahlrecht für so: die Wahlen zu Schiedsgerichten und Handelskammern gewährt. Neid Bravo ! Inzwischen bemühen sich die Ordnungsparteien", in nicht
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der französischen Kammer soviel Standal zu machen, wie nur Bt bar irgend möglich. Sie wollen dadurch die Republik um ihren Gef guten Ruf bringen, und brandmarken nur sich selbst( einen icher de Ruf haben sie ja nicht zu verlieren wenigftens feinen guten). Es ist merkwürdig, wie diese Ordnungsparteien in allen Ländern die gleichen sind. Und doch schimpfen fie auf rmeld die Internationalität! In der Kammer kamen die Anträge, betreffend den Amnestieantrag, zur Berathung. Die Kammer verwarf nach end for längerer Debatte die Fassung der Kommiſſion, welche die
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zwischen die Zähne nehmend, daran zerrte, als wollte er fich fagen: nun, so fomm doch!
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Das ist also die Almira, die mich führen wird! Ich bin Ihnen sehr zu Dank verbunden, mein Fräulein Almira," ne zieht achte Timar und nahm Flinte und Hut; dann empfahl er sich der Hausfrau und folgte dem Hunde. Almira führte den Gast beständig in aller Freundschaft am Mantelsaum; der Weg ging durch den Obsthain, wo man vorsichtig auf treten mußte, um nicht die herabgefallenen Pflaumen, welche den Boden bedeckten, zu zertreten. Auch das weiße Käßchen war nicht zurückgeblieben; es wollte wissen, wohin Almira den Fremden führte, und sprang bald voraus, bald hinterdrein im weichen Grase.
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Als sie an den Rand des Obstgartens gelangt waren, ertönte irgend woher aus der Höhe der Ruf einer klangvollen Stimme: ,, Narciffa!" ( Fortsetzung folgt.)
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Versammlungen.
Eine öffentliche Versammlung der Schloffer und Maschinenbauer fand Montag, den 8. Juli, im Elysium, Landsberger Allee 39-40, unter Vorsiz des Herrn Klüner statt. Die Tagesordnung lautete: 1. Wie stellen sich die Schloffer und Maschinenbauer zur Verkürzung der Arbeitszeit? 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Bei Eröffnung der VersammTung wies der Einberufer auf das Ableben des für das fämpfende Proletariat unvergeßlichen früheren Reichstagsabgeordneten Wilhelm Hasenclever hin. Die Versammelten ehrten das Andenken des für uns zu früh Verstorbenen durch Erheben von den Sißen. Alsdann spricht zum 1. Punkt der Tagesordnung Herr Pirch. Derselbe führte der Versammlung flar vor Augen, wie nüßlich und wie nothwendig eine Ver fürzung der Arbeitszeit ist. Er wies nach, wie durch eine Verkürzung der Arbeitszeit der Arbeiter sich nicht, wie noch häufig angenommen wird, schlechter stehe, sondern im Gegen theil sich in materieller und in geistiger Hinsicht verbessere. Materiell, da sich durch Verkürzung der Arbeitszeit das Angebot von Arbeitskräften bedeutend vermindern wird, und so der Kapitalist gezwungen wird, höhere Löhne zu zahlen. Geistig, weil dann die Arbeiter eben mehr Zeit haben werden, sich geiftig auszubilden. Die heutige Wissenschaft lehrt uns, den Tag jo einzutheilen, daß 8 Stunden zur Arbeit, 8 Stunden zur Erholung und 8 Stunden zum Schlaf berechnet werden. Ein alter, maurischer Schriftsteller theilt den Tag folgendermaffen ein: 6 Stunden Arbeit, 6 Stunden zur geistigen Ausbildung, 6 Stunden der Familie, dem Freund oder überhaupt der Allgemeinheit zu dienen und 6 Stunden zum Schlaf." Aber für uns Arbeiter eristirt ja nicht die Wissenschaft, für uns ist nur der Wille und das Wort des Kapitalisten maßgebend, und so sehen wir denn, mit welcher Hartnäckigkeit sich dieselben hauptsächlich gegen Verkürzung der Arbeitszeit sträuben. Diese Harinädigkeit zu überwinden, ist nur eine stramme und geschulte Organisation im Stande, und Redner ermahnt die Versammelten, sich alle der Organisation anzuschließen, dann nur wird es auch den Schlossern und Maschinenbauern möglich sein, die für nächstes Frühjahr in Aussicht genommene inführung der Iſtündigen Arbeitszeit durchzubringen. Aus der sich anschließenden Diskussion war zu ersehen, wie schrecklich die Ueberstundenarbeit gerade im Schlossergewerk graffirt. Den Vorarbeitern, sogenannten KoIonnenführern, wurde besonders ans Herz gelegt, recht streng
fönlichkeit des bald als Anarchist, bald als Spigel bezeichneten Rouhette vieles im Dunklen gelaffen hat daß diefer Rouhette in vertrautem Verkehr mit Pourbair gestanden hat. Es liegen auch bereits eine Reihe Indizien vor, wonach Bourbair einer der Anstifter der Revolten vom März 1886 im Charleroier Bezirk gewesen ist. Die Blätter haben in jüngster Zeit über die damaligen Vorgange eine Reihe von zum Theil allerdings unbestimmten Angaben gebracht, welche dieselben in einem ganz neuen, bis dahin nur vermutheten Lichte erscheinen lassen. Unter den bei Rour damals erschossenen Arbeitern hatte man mehrere Leichen gefunden, deren verhältnißmäßig feine Kleidung aufgefallen war und deren Identität niemals fonstatirt worden ist. Ein achtbarer Bürger von Lodelinsart hat sogar in der jetzt schwebenden Untersuchung Pourbaix, dem er gegenübergestellt jetzt schwebenden Untersuchung Bourbair, dem er gegenübergestellt wurde, wieder erkennen wollen und in ihm einen der Banden anführer vom März 1886 gefunden. Die Untersuchung und der bevorstehende Prozeß gegen Bourbair müssen über diese mysteriösen Dinge, in die man auch deutsche Ag ten hinein ziehen will, Aufklärung bringen. Bourbair hat inzwischen Appell gegen die von der Monser Anlagekammer gegen ihn aufrecht erhaltene Untersuchungshaft eingelegt, doch wird ihm dies schwerlich etwas nüßen. Die Untersuchung zieht ihre Kreise bis nach Brüffel, wo vor einigen Tagen ein gewisser Pintelon, der mit Bourbaix in Verbindung gefſtanden haben soll, verhaftet wurde. Bekanntlich war lez
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legtere sich bald erholten. Wie anziehend ist es, daß die Ameisen ihren leidenden Genoffen zuweilen behilflich zu sein bestrebt sind. In anderer Weise bethätigen sich die Ameisen, indem sie Sklavenjagden veranstalten, auf Sklavenraub ausgehen. So verfährt Formica sanguinea, eine ziemlich beiter, doch ist deren Zahl gering. Deshalb führen jene allgroße Waldameise. Zu dieser Art gehören freilich schon Arjährlich Raubzüge aus, überfallen die Kolonien schwächerer Arten, nämlich der Formica fusca und rufibar bis, vertreiben die selben, rauben deren Puppen und tragen diefe entweder in ihren alten Bau oder nehmen, was auch nicht selten vorkommt, von dem neuen Besiß. Die bald austriechenden fremden
Aus Kunst und Leben. heitsmäßig fich von ihren Sklaven die Nahrung zutragen
Ameisen verwenden fie als Arbeiter( Sklaven), worin diese sich bald finden. Ihre Thätigkeit, die mannigfaltig genug ist, besteht im Heranschleppen von Baumaterial, im Auf- und Ausbau des Haufens, im Anlegen material, im Auf- und Ausbau des Haufens, im Anlegen der labyrinthartig verlaufenden Gänge und Stege, im Aufspeichern von Lebensmitteln, in der Beaufsichtigung der Larven und Puppen, in der Fütterung jener und auch in der Fütterung der Herren selbst. Dadurch, daß lettere sogar fich füttern lassen, gerathen diese in ein Abhängigkeitsverhältniß zu ihren Sklaven, das unter Umständen für sie verhängnißvoll wird. Lubbock hat beobachtet, daß Angehörige einer Polyergusart, die gewohnund in den Mund stecken ließen, verhungerten, wenn die Stiaven ihnen weggenommen wurden, obgleich Speisevorräthe ( Honig) ringsum in Fülle vorhanden waren. Sie hatten also verlernt, selbst Nahrung zu sich zu nehmen. Indeß erhielt er ein Individuum derselben drei Monate am Leben, indem er täglich auf furze Zeit einen Sklaven zu ihm ließ, der ihn fütterte. Daß die Ameisen recht mordluftig sind und sogar größere Thiere, wie Eidechsen, Insektenlarven, anfallen und überwältigen, fann man gelegentlich beobachten. Um so auffallender ist es daher, daß sie eine Anzahl sehr kleiner Insekten in ihren Kolonien wohnen lassen. Doch das ist erklärlich, denn von einigen dieser kleinen Mitbewohner weiß man ja, daß sie aus ihren Hinterleibsringeln einen angenehm schmeckenden Saft
Aus dem Gesellschaftsleben der Ameisen. Der Ameisenforscher von zur Mühlen untersuchte zu Beginn des Winters einen Haufen der rothen Waldameise, Formica rufa. Infolge der Störung, welche die Untersuchung verursachte, famen einige Ameisen trop des falten Wetters( es hatte bereits gefroren) aus dem Innern des Haufens hervor, wacen aber ehr träge in ihren Bewegungen und und blieben bald be erstarrt an der Luft liegen. Einige Tage später, als die wärmeude Sonne die Temperatur gemildert Temperatur gemildert hatte, waren einige andere Ameisen derselben Art aus dem Haufen hervorgekommen und trochen zwischen ihren noch immer bewegungslos daliegenden Genossen umher. Inter thre halberstarrten Brüder wegzutragen bemüht waren. Bevölkerung von China . Ueber die Art und Weise, Beobachter fing einige ein, sperrte sie in ein Glas und stellte in welcher in China die amtliche Volkszählung vorgenommen dieſes in ſein Zimmer. Darauf feste er ihnen etwas Honig wird, erzählt das Journal der Britischen ſtatiſtiſchen Geſellvor. Augenblicklich stürzten sich die fräftigeren Exemplare schaft einige Einzelheiten. schaft einige Einzelheiten. In jeder Stadt, in jedem Dorfe gierig auf das vorgesezte Futter, leckten einige Zeit an dem- oder Weiler ist gesetzlich vorgesehen, daß für je 10 Häufer ein " faelben und fehrten zu ihren ermatteten Genoffen zurüd, die sie Regifter gehalten werden mnß, in welches die Zahl und die Behn Familien
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en folliant war es nun, zu beobachten, wie die fräftigeren Thiere absondern, den die Ameisen mit Begier ablecken.
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in ein mit den Fühlern streichelten und zu füttern begannen, worauf Namen der Bewohner eingetragen werden.
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machen eine Tschia, welche unter Aufsicht eines Aeltesten steht. Ueber je 10 derartiger Aeltestschaften ist ein Amtmann gesezt und dafür verantwortlich gemacht, daß die Registrirung in richtiger Weise besorgt wird. Die Zahl der Einwohner jedes Ortes muß dem kaiserlichen Steuerrathe alljährlich berichtet werden. Nach einem Berichte deffelben betrug die Bevölkerung des chinesischen Reiches mit Ausnahme von fünf Provinzen, welche ihre Zählungen noch nicht eingeschickt hatten, im Jahre 1885 319 383 500 Seelen. Die Bevölkerung der fünf rüdftändigen Provinzen wurde auf 60 Mill. Menschen geschäßt.
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Der kälteste Ort der Erde. Wie man seit furzer Zeit weiß, ist es Werchojanst in Sibirien , Provinz Irkutsk . Stadt liegt an dem Fluffe Jana, eine Werft von ihm entfernt, von demselben durch einen Sumpfstreifen und festes Land geschieden, in einer Höhe von 107 m, und zwar in einem von Bergzügen eingefaßten Thale . Nach neueren Beobachtungen, welche die Meteorologische Zeitschrift" mittheilt, hat sich als Monatsmittel für die Winterfälte 50 Gr. Celsius herausgestellt. Temperaturminima von 60 Gr. Celsius sind für die Monate Dezember, Januar und Februar normal und stellen fich mitunter sogar im März ein. Im Jahre 1885. beobachtete man Temperaturen von 67,1 Grad, im Januar 1886 66,5 Grad. Daß überhaupt unter folchen Verhältnissen noch eine Stadt zu eristiren vermag, dürfte zu den größten Merkwürdigkeiten gehören, wenn sie auch nur sehr wenige Einwohner früher etwa 100 100- zählt.
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Montenegrinischer Kleiderprunk. Einem Reisebriefe des Pest. L." aus Montenegro entnehmen wir folgende Stelle: Eine in die Augen fallende Eigenthümlichkeit der Montene griner ist das zähe Festhalten an ihrer nationalen Kleidung. Vom Fürsten bis zum lezten Fachin herab trägt im ganzen Lande fein Eingeborener das fränkische" Gewand. Es muthete mich etwas befremdend an, als ich Schullehrer, Apotheker, harmlose Schreiber u. dgl. bis an die Zähne bewaffnet umher stolziren fah, viele von ihnen auch fließend deutsch, französisch und italienisch sprechen hörte. Ein Apotheker, der, Handjar und Revolver im Gürtel, in der Offizin mit Salbentigeln hantirt, oder ein Schullehrer, der seine Herren Jungens" in voller Wehr und Waffe schopfbeutelt, bieten einen jedenfalls ungewohnten Anblick.
Das Unglück in Johnstown . Die LeichenbeschauerJury hat bei Untersuchung der Ursache des Todes von Ellen Hite einen Wahrspruch abgegeben, welcher die Eigenthümer des Dammes in Johnstown verantwortlich für das jüngste große Unglück bezeichnet.