ja ni

zu ve

and o

Teuten statt. In derselben wurde der Vorschlag gemacht, in einen allgemeinen Streit einzutreten und die Arbeit nicht eher zu beginnen, bis die beiden von der Grubenverwal­en We tung entlaffenen Bergleute wieder angenommen worden seien. Ein in der Versammlung anwesender Kaplan aus Trier   soll Krieg haft jedoch, wie man der Germania  " berichtet, von der Annahme swahl jenes Vorschlages abgerathen haben, da eine Beschwerde über bie Entlaffung eine günstigere Aussicht biete. Er empfahl den Bergleuten, auch ohne die beiden Gemaßregelten wieder anzufahren iftung und hierzu die Erlaubniß zu erbitten. Dieses wurde be nünftig schloffen, aber wenn die Erlaubniß verweigert werde, sollte am Donnerstag eine neue Versammlung stattfinden. Am Mitt­woch soll dann wirklich die ganze Belegschaft wieder ange­en bu fahren sein.

uch ein

Tervof

Melin agen, national e dama

nft übe

nden

angeb

es.

chtung

Wer Dr. Adler? Mit dieser Ueberschrift findet sich in verschiedenen Zeitungen, u. a. auch in der Leiziger Ge­richtszeitung", ein Artikel, der die Frage aufwirft, ob der in Wien   vom Ausnahmegericht verurtheilte Dr. Adler, Heraus­it wie geber der Gleichheit", identisch sei mit dem Dr. Adler, der in dem Kraszewski  - Prozeß eine sehr zweifelhafte oder richtiger unzweifelhafte Rolle gespielt hat nämlich die des Denunzianten und Kronzeugen. Den berufenen und unbe­rufenen Fragern hier zur Antwort, daß ein Ehrenmann kein Schuft sein kann, und daß ein Denunziant unter allen Um ständen ein Schuft, der Redakteur der gemaßregelten Gleich heit" aber ein Ehrenmann ist. Dafür, daß es Lumpen giebt, die auch Adler heißen, kann er nichts. Die Herren Frager ge hören offenbar einer anderen als der sozialdemokratischen Partei an und beurtheilen fremde Parteien nach der eigenen. Sie würden sonst wissen, daß die Sozialdemokraten ihre Zeitungen von keinen Lumpen rediigiren laffen. Dies wird genügen.

vofe

tig

Frie

hen

es b

iese

Barad

Der Re

von

-

Turner- Humor. Bei dem am vergangenen Sonntag in Möckern abgehaltenen Gauturnfest des Leipziger Schlacht Owertfeldes" trug sich folgende ergögliche Szene zu: Bei Gelegenheit der Preisvertheilung hielt der bekannte frühere Demokrat und jezige Kartellbruder Dr. Göz die Schlußansprache. Als der bring Redner ungefähr in die Worte ausbrach, jeder deutsche Mann tifel, und Jüngling müßte seine Glieder auf dem Turnplage stählen, em, dertönte aus der Reihe der Versammelten ein weitschallender aft a Ruf: Aber Ehre muß er im Leibe haben!" All­e Die gemeine Bewegung!- Db das wohl Dr. Gök ge­Person hört hat? erziel

verurtheilten Streifenden Arbeiter von Decazeville   in die Amnestie mit einschloß und nahm die Fassung der Regierung Amnestie mit einschloß und nahm die Faffung der Regierung an, wonach dieselben von der Amnestie ausgeschloffen sind.(!) Die Kammer genehmigte die Vorlage, betreffend den Rücklauf des Telephonnekes.

Der Senat begann die Berathung des Budgets. In parlamentarischen Kreisen wird der Schluß der Kammersession kommenden Sonnabend erwartet.

Holland.

Aus der westindischen Besitzung Hollands  , Curaçao  , welche infolge des im vorigen Oktober ausgebliebenen Regens von einer entfeßlichen Hungersnoth heimgesucht wird, kommt der erfreuliche Bericht, daß in der vorigen Woche ein zwei Tage andauernder Regen gefallen ist. Dadurch ist es noch möglich, den Viehstand im westlichen Theile der Insel zu retten, während derselbe im öftlichen vollständig vernichtet ist. Zu allem Unheil ist unter der ärmeren Bevölkerung der Skorbut ausgebrochen, und es werden an die öffentliche Mildthätigkeit deshalb auch unerschwingliche Ansprüche gemacht. Leider spielt auch mitten in diesem Jammer der religiöse Standpunkt eine unerquickliche Rolle, denn da die Regierung die von ihr ge­währte Unterstützung durch die katholischen Geistlichen ver­theilen läßt, werden gewisse Leute von letteren mitleidslos übergangen.

Belgien  .

terer fürzlich wegen der Scharmüßelgeschichte von Cuesmes vom Monser Zuchtpolizeigericht zu 15 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Gegen dieses Urtheil hat der Staatsanwalt von Mons   jezt ebenfalls Appell eingelegt, da die Strafe- sonst gewöhnlich drei Monate Gefängniß für Verleitung zu An­griffen auf die Freiheit der Arbeit ihm zu gering erscheint. Somit wird dieser Prozeß nochmals zur Verhandlung ges langen.

-

Rußland.

Ueber die entsegliche Lage der Verschickten in Sibirien   enthalten die Ruff. Wed." folgende Schilderung: " Gleich nach seiner Ankunft in Belym verkauft der Verschickte, nachdem er die legte staatliche Beköftigung erhalten hat, sofort seine Arrestantenkleidung, für die er 80 Kop. bekommt, und, falls er einen vom Staate gelieferten Halbpelz besigt, auch diesen ( zwei bis vier Rubel werth). Mit diesen Mitteln lebt er die erste Zeit in Pelym und den benachbarten Dörfern. Arbeit giebt es nicht. Behn bis fünfzehn Mann können noch als Feldarbeiter bei den örtlichen Bauern ankommen; die übrigen aber können auf keinen Erwerb rechnen. Die Mehrzahl ver­schafft sich nun einen Paß, gewöhnlich auf sechs Monate, und zieht aus, um Arbeit zu suchen. Der Weg, der bevorsteht, ist lang und aufreibend: Von Pelym bis Turinst find 200 Werft, von dort bis Tjumen   170 Werft, von Tjumen   bis zu den nächsten Städten: Jalutorowst, Ischym, Kurgan find's wieder foloffale Entfernungen; außerdem wimmelt's hier von Arbeits­losen. Ein halbes Jahr vergeht bei dieser Wanderung von Drt zu Ort wie im Fluge, ohne daß Arbeit gefunden worden ist; der Termin des Passes läuft ab und der Verschickte wird wiederum per Etappe nach Pelym zurückgebracht, wo er jest natürlich ebenso wenig Hoffnung auf Verdienst, wie vor der Reise hat. Das Land ist mit undurchdringlichen, moraſtigen Wäldern und toloffalen Sümpfen bedeckt, aus welchen gleich Dafen kleine Fleckchen urbaren Landes hervortauchen. Die örtlichen Bauern, meist arme, elende Subjekte, haben pro Kopf verschwindend fleine Landantheile und sind gezwungen, fogar für den Haus­bedarf Getreide zn kaufen. Medizinische Hilfe giebt es in diesem Gebiet fast gar nicht. Der Kreisarzt von Pelym lebt in Turinsk, da in Pelym keine Wohnungen zu haben sind.. Seine ganze Zeit muß er dazu gebrauchen, im Kreise von Ort zu Ort herumzujagen und Todtenscheine auszustellen. Die Feldschere haben nicht einmal Karbolsäure in genügenden Quantitäten. Dabei grassirt überall entfeßlich der Typhus!"

Die gerichtliche Untersuchung gegen den Lock­spizel Pourbaix, die jezt mit großem Eifer und unter täglicher Konfrontirung desselben mit einer Menge Zeugen aus dem Zentre und Charleroier Bezirk geführt wird, fördert immer neue, denselben belastende Thatsachen zu Tage. In vergangener Woche wurde er u. a. dem Redakteur des Peuple  ", Mitglied des Generalraths der Arbeiterpartei, Defnet, gegenübergestellt, der zuerst über das Treiben der Agents provocateurs   aus eigener Beobachtung Enthüllungen gebracht hatte. Bourbaix wurde bei diesem Verhör sehr in die Enge getrieben, und noch verzweifelter wurde feine Lage, als er dem Sozialisten Minne, dessen Aufklärungen über diesen für seine eigenen Freunde so gefährlichen Menschen es handelte sich namentlich um den Versuch einer Verleitung Minne's zu falschem Zeugniß wie wir unlängst mitgetheilt haben, vor dem Untersuchungsrichter in Mons   Rede zu stehen hatte. Pourbair mußte bei dieser Konfrontirung gestehen, was er bis dahin fich wohl ge­öffentlichung nach Maubeuge   zu Alfred Defuiffeaux begeben habe, um diesem eine Falle zu stellen. Ja, ich hatte Durst nach Rache", sagte er u. A.; er hatte meine Bläne vereitelt, ich wollte ihn unter Schloß und Riegel bringen laffen". Bourbair stellte bei diesem Anlaß anch die Aufdeckung von noch weiteren Standalen in Aussicht. Er muß jekt wohl Stellung gegen die Minister nehmen, denn von diesen sagte Stellung gegen die Minister nehmen, denn von diesen sagte er: Sie glauben, die Geschichte sei zu Ende. Man hat ihnen das Feuerwerk losgebrannt, aber ich reservire ihnen das Bouquet" Allem Anschein nach hat die Untersuchung bereits ergeben, daß Pourbair das Haupt eines außer dem Rahmen der politischen Polizei organisirten und von den Ministern direkt, ohne Wissen der genannten Behörde bezahlten Spezial­dienstes gewesen ist. Pourbaix, deffen ganze Thätigkeit noch nicht blosgelegt ist, hatte Agenten unter sich, die er nach seinen Weisungen manövriren ließ. Es scheint, daß die Beamten der politischen Polizei in dem jüngsten Assisenprozeß gegen Rouhette die Wahrheit gesagt haben, als sie er­flärten, dieser habe zu ihnen in feinen Beziehungen gestanden. Dagegen ist es höchst wahrscheinlich der lezte Monser Pro­zeß hat dies nicht flat geftellt, wie er überhaupt über die Ber­

Im Wahlkreise Sonneberg- Saalfeld( Meiningen II.) eren haben die Sozialdemokraten den Schneidermeister Reißhütet hatte zu thun, daß er sich zur Zeit der Manifest- Ver­pedite haus aus Erfurt   als Kandidaten für die nächste Reichstags­werd wahl proflamirt. Stuttgart  , 8. Juli. Eine stark besuchte öffentliche Ar­ fol biswei beiterversammlung, welche gestern hier unter dem Vorsiz des brech Herrn Steinbrenner stattfand, beschloß einstimmig die Ab­Alles sendung eines Delegirten zu dem in Paris   am 14. Juli tagen­timmu ben internationalen Arbeiterkongreß. Der Vorstand des Buch­able binder- Fachvereins Herr Dietrich wurde als Delegirter ge­Diese wählt. Derselbe soll nicht nur Stuttgart  , sondern ganz Württem­enfchlberg vertreten. Die Kosten sollen durch Sammlung freiwilliger wie Beiträge unter den Arbeitern aufgebracht werden.

rch mi

feit

erlih

bis

hre

S

Fra

e, Deft

nt; a

Spani

ter die

ftens

f näch

erung elche

anstaa

ben te

Wie

ell in

Schuß

B für

Oesterreich- Ungarn.

Brünn  , 10. Juli. Die Zahl der Arbeiter, welche die Arbeit wieder aufnehmen, ist im Zunehmen begriffen. Abends bedrohte eine größere Anzahl Streifender die zur Arbeit wie­der Zurückkehrenden und leistete der Aufforderung von Polizei­beamten, auseinander zu gehen, feine Folge. Beim Erscheinen des requirirten Militärs zerstreuten sich die Streikenden.

Schweiz  .

Ueber eine sozialdemokratische Rundgebung in Bern   in der Frage der Fremdenpolizei berichtet die Neue Züricher 3tg.": Gelegentlich eines am Sonntag abge­haltenen Waldfestes der Arbeiter Berns zogen sämmtliche Ar­beitervereine zweimal in langem Zug demonstrativ durch die Stadt. An der Zugesspige frug ein Mann einen viereckigen Raften, worauf auf schwarzem Grunde die Worte fstanden: Pflichtenheft des eidgenössischen Generalanwaltes!" Auf einer anderen Seite sah man Fürst Bismarck   abgebildet, darunter stand: Wir fürchten Gott   und die Sozialdemokraten". Frankreich  .

Die französische   Deputirtentammer hat ein enstlid Gesez angenommen, welches den Frauen das Wahlrecht für so: die Wahlen zu Schiedsgerichten und Handelskammern gewährt. Neid Bravo  ! Inzwischen bemühen sich die Ordnungsparteien", in nicht

uffes

der französischen   Kammer soviel Standal zu machen, wie nur Bt bar irgend möglich. Sie wollen dadurch die Republik   um ihren Gef guten Ruf bringen, und brandmarken nur sich selbst( einen icher de Ruf haben sie ja nicht zu verlieren wenigftens feinen guten). Es ist merkwürdig, wie diese Ordnungsparteien in allen Ländern die gleichen sind. Und doch schimpfen fie auf rmeld die Internationalität! In der Kammer kamen die Anträge, betreffend den Amnestieantrag, zur Berathung. Die Kammer verwarf nach end for längerer Debatte die Fassung der Kommiſſion, welche die

Bein

euen

100 Bet

zwischen die Zähne nehmend, daran zerrte, als wollte er fich fagen: nun, so fomm doch!

Seb

Men uch ni ollen,

Das ist also die Almira, die mich führen wird! Ich bin Ihnen sehr zu Dank verbunden, mein Fräulein Almira," ne zieht achte Timar und nahm Flinte und Hut; dann empfahl er sich der Hausfrau und folgte dem Hunde. Almira führte den Gast beständig in aller Freundschaft am Mantelsaum; der Weg ging durch den Obsthain, wo man vorsichtig auf treten mußte, um nicht die herabgefallenen Pflaumen, welche den Boden bedeckten, zu zertreten. Auch das weiße Käßchen war nicht zurückgeblieben; es wollte wissen, wohin Almira den Fremden führte, und sprang bald voraus, bald hinter­drein im weichen Grase.

Sohnftu em Da

hes Ha

vandin

Worte Er fon

ing

mitte

te Ihn

if

zurü

Bege

boch

in

n,

Du

gang

ben

Idet fi

n führe

enn

r in

mit,

3 Bauf

hervo

Als sie an den Rand des Obstgartens gelangt waren, ertönte irgend woher aus der Höhe der Ruf einer klangvollen Stimme: ,, Narciffa!" ( Fortsetzung folgt.)

-

-

Versammlungen.

Eine öffentliche Versammlung der Schloffer und Maschinenbauer fand Montag, den 8. Juli, im Elysium, Landsberger Allee 39-40, unter Vorsiz des Herrn Klüner statt. Die Tagesordnung lautete: 1. Wie stellen sich die Schloffer und Maschinenbauer zur Verkürzung der Arbeitszeit? 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Bei Eröffnung der Versamm­Tung wies der Einberufer auf das Ableben des für das fämpfende Proletariat unvergeßlichen früheren Reichstags­abgeordneten Wilhelm Hasenclever   hin. Die Versammelten ehrten das Andenken des für uns zu früh Verstorbenen durch Erheben von den Sißen. Alsdann spricht zum 1. Punkt der Tagesordnung Herr Pirch. Derselbe führte der Versammlung flar vor Augen, wie nüßlich und wie nothwendig eine Ver fürzung der Arbeitszeit ist. Er wies nach, wie durch eine Verkürzung der Arbeitszeit der Arbeiter sich nicht, wie noch häufig angenommen wird, schlechter stehe, sondern im Gegen theil sich in materieller und in geistiger Hinsicht verbessere. Materiell, da sich durch Verkürzung der Arbeitszeit das Angebot von Arbeitskräften bedeutend vermindern wird, und so der Kapitalist gezwungen wird, höhere Löhne zu zahlen. Geistig, weil dann die Arbeiter eben mehr Zeit haben werden, sich geiftig auszubilden. Die heutige Wissenschaft lehrt uns, den Tag jo einzutheilen, daß 8 Stunden zur Arbeit, 8 Stunden zur Erholung und 8 Stunden zum Schlaf berechnet werden. Ein alter, maurischer Schriftsteller theilt den Tag folgender­maffen ein: 6 Stunden Arbeit, 6 Stunden zur geistigen Aus­bildung, 6 Stunden der Familie, dem Freund oder überhaupt der Allgemeinheit zu dienen und 6 Stunden zum Schlaf." Aber für uns Arbeiter eristirt ja nicht die Wissenschaft, für uns ist nur der Wille und das Wort des Kapitalisten maß­gebend, und so sehen wir denn, mit welcher Hart­näckigkeit sich dieselben hauptsächlich gegen Verkürzung der Arbeitszeit sträuben. Diese Harinädigkeit zu überwinden, ist nur eine stramme und geschulte Organisation im Stande, und Redner ermahnt die Versammelten, sich alle der Organi­sation anzuschließen, dann nur wird es auch den Schlossern und Maschinenbauern möglich sein, die für nächstes Frühjahr in Aussicht genommene inführung der Iſtündigen Arbeitszeit durchzubringen. Aus der sich anschließenden Diskussion war zu ersehen, wie schrecklich die Ueberstundenarbeit gerade im Schlossergewerk graffirt. Den Vorarbeitern, sogenannten Ko­Ionnenführern, wurde besonders ans Herz gelegt, recht streng

fönlichkeit des bald als Anarchist, bald als Spigel bezeichneten Rouhette vieles im Dunklen gelaffen hat daß diefer Rouhette in vertrautem Verkehr mit Pourbair gestanden hat. Es liegen auch bereits eine Reihe Indizien vor, wonach Bourbair einer der Anstifter der Revolten vom März 1886 im Charleroier Be­zirk gewesen ist. Die Blätter haben in jüngster Zeit über die damaligen Vorgange eine Reihe von zum Theil allerdings unbestimmten Angaben gebracht, welche dieselben in einem ganz neuen, bis dahin nur vermutheten Lichte erscheinen lassen. Unter den bei Rour damals erschossenen Arbeitern hatte man mehrere Leichen gefunden, deren verhältnißmäßig feine Kleidung aufgefallen war und deren Identität niemals fonstatirt worden ist. Ein achtbarer Bürger von Lodelinsart hat sogar in der jetzt schwebenden Untersuchung Pourbaix, dem er gegenübergestellt jetzt schwebenden Untersuchung Bourbair, dem er gegenübergestellt wurde, wieder erkennen wollen und in ihm einen der Banden anführer vom März 1886 gefunden. Die Untersuchung und der bevorstehende Prozeß gegen Bourbair müssen über diese mysteriösen Dinge, in die man auch deutsche Ag ten hinein ziehen will, Aufklärung bringen. Bour­bair hat inzwischen Appell gegen die von der Monser An­lagekammer gegen ihn aufrecht erhaltene Untersuchungshaft eingelegt, doch wird ihm dies schwerlich etwas nüßen. Die Untersuchung zieht ihre Kreise bis nach Brüffel, wo vor einigen Tagen ein gewisser Pintelon, der mit Bourbaix in Ver­bindung gefſtanden haben soll, verhaftet wurde. Bekanntlich war lez­

gen=

legtere sich bald erholten. Wie anziehend ist es, daß die Ameisen ihren leidenden Genoffen zuweilen behilflich zu sein bestrebt sind. In anderer Weise bethätigen sich die Ameisen, indem sie Sklavenjagden veranstalten, auf Sklaven­raub ausgehen. So verfährt Formica sanguinea, eine ziemlich beiter, doch ist deren Zahl gering. Deshalb führen jene all­große Waldameise. Zu dieser Art gehören freilich schon Ar­jährlich Raubzüge aus, überfallen die Kolonien schwächerer Arten, nämlich der Formica fusca und rufibar bis, vertreiben die selben, rauben deren Puppen und tragen diefe entweder in ihren alten Bau oder nehmen, was auch nicht selten vorkommt, von dem neuen Besiß. Die bald austriechenden fremden

Aus Kunst und Leben. heitsmäßig fich von ihren Sklaven die Nahrung zutragen

Ameisen verwenden fie als Arbeiter( Sklaven), worin diese sich bald finden. Ihre Thätigkeit, die mannig­faltig genug ist, besteht im Heranschleppen von Bau­material, im Auf- und Ausbau des Haufens, im Anlegen material, im Auf- und Ausbau des Haufens, im Anlegen der labyrinthartig verlaufenden Gänge und Stege, im Auf­speichern von Lebensmitteln, in der Beaufsichtigung der Larven und Puppen, in der Fütterung jener und auch in der Fütterung der Herren selbst. Dadurch, daß lettere sogar fich füttern lassen, gerathen diese in ein Abhängigkeitsverhältniß zu ihren Sklaven, das unter Umständen für sie verhängnißvoll wird. Lubbock  hat beobachtet, daß Angehörige einer Polyergusart, die gewohn­und in den Mund stecken ließen, verhungerten, wenn die Stiaven ihnen weggenommen wurden, obgleich Speisevorräthe ( Honig) ringsum in Fülle vorhanden waren. Sie hatten also verlernt, selbst Nahrung zu sich zu nehmen. Indeß erhielt er ein Individuum derselben drei Monate am Leben, indem er täglich auf furze Zeit einen Sklaven zu ihm ließ, der ihn fütterte. Daß die Ameisen recht mordluftig sind und sogar größere Thiere, wie Eidechsen, Insektenlarven, anfallen und überwältigen, fann man gelegentlich beobachten. Um so auf­fallender ist es daher, daß sie eine Anzahl sehr kleiner Insekten in ihren Kolonien wohnen lassen. Doch das ist erklärlich, denn von einigen dieser kleinen Mitbewohner weiß man ja, daß sie aus ihren Hinterleibsringeln einen angenehm schmeckenden Saft

Aus dem Gesellschaftsleben der Ameisen. Der Ameisenforscher von zur Mühlen untersuchte zu Beginn des Winters einen Haufen der rothen Waldameise, Formica rufa. Infolge der Störung, welche die Untersuchung verursachte, famen einige Ameisen trop des falten Wetters( es hatte bereits gefroren) aus dem Innern des Haufens hervor, wacen aber ehr träge in ihren Bewegungen und und blieben bald be erstarrt an der Luft liegen. Einige Tage später, als die wärmeude Sonne die Temperatur gemildert Temperatur gemildert hatte, waren einige andere Ameisen derselben Art aus dem Haufen hervorgekommen und trochen zwischen ihren noch immer bewegungslos daliegenden Genossen umher. Inter  thre halberstarrten Brüder wegzutragen bemüht waren. Bevölkerung von China  . Ueber die Art und Weise, Beobachter fing einige ein, sperrte sie in ein Glas und stellte in welcher in China   die amtliche Volkszählung vorgenommen dieſes in ſein Zimmer. Darauf feste er ihnen etwas Honig wird, erzählt das Journal der Britischen   ſtatiſtiſchen Geſell­vor. Augenblicklich stürzten sich die fräftigeren Exemplare schaft einige Einzelheiten. schaft einige Einzelheiten. In jeder Stadt, in jedem Dorfe gierig auf das vorgesezte Futter, leckten einige Zeit an dem- oder Weiler ist gesetzlich vorgesehen, daß für je 10 Häufer ein " faelben und fehrten zu ihren ermatteten Genoffen zurüd, die sie Regifter gehalten werden mnß, in welches die Zahl und die Behn Familien

tete fid

en folliant war es nun, zu beobachten, wie die fräftigeren Thiere absondern, den die Ameisen mit Begier ablecken.

n,

beffe

ls wird

Timat

Ihr

in ein mit den Fühlern streichelten und zu füttern begannen, worauf Namen der Bewohner eingetragen werden.

bp

machen eine Tschia, welche unter Aufsicht eines Aeltesten steht. Ueber je 10 derartiger Aeltestschaften ist ein Amtmann gesezt und dafür verantwortlich gemacht, daß die Registrirung in rich­tiger Weise besorgt wird. Die Zahl der Einwohner jedes Ortes muß dem kaiserlichen Steuerrathe alljährlich berichtet werden. Nach einem Berichte deffelben betrug die Bevölkerung des chinesischen Reiches mit Ausnahme von fünf Provinzen, welche ihre Zählungen noch nicht eingeschickt hatten, im Jahre 1885 319 383 500 Seelen. Die Bevölkerung der fünf rüdftän­digen Provinzen wurde auf 60 Mill. Menschen geschäßt.

-

Die

Der kälteste Ort der Erde. Wie man seit furzer Zeit weiß, ist es Werchojanst in Sibirien  , Provinz Irkutsk  . Stadt liegt an dem Fluffe Jana, eine Werft von ihm entfernt, von demselben durch einen Sumpfstreifen und festes Land ge­schieden, in einer Höhe von 107 m, und zwar in einem von Bergzügen eingefaßten Thale  . Nach neueren Beobachtungen, welche die Meteorologische Zeitschrift" mittheilt, hat sich als Monatsmittel für die Winterfälte 50 Gr. Celsius heraus­gestellt. Temperaturminima von 60 Gr. Celsius sind für die Monate Dezember, Januar und Februar normal und stellen fich mitunter sogar im März ein. Im Jahre 1885. beobachtete man Temperaturen von 67,1 Grad, im Januar 1886 66,5 Grad. Daß überhaupt unter folchen Verhältnissen noch eine Stadt zu eristiren vermag, dürfte zu den größten Merk­würdigkeiten gehören, wenn sie auch nur sehr wenige Ein­wohner früher etwa 100 100- zählt.

"

-

-

Montenegrinischer Kleiderprunk. Einem Reisebriefe des Pest. L." aus Montenegro entnehmen wir folgende Stelle: Eine in die Augen fallende Eigenthümlichkeit der Montene griner ist das zähe Festhalten an ihrer nationalen Kleidung. Vom Fürsten   bis zum lezten Fachin herab trägt im ganzen Lande fein Eingeborener das fränkische" Gewand. Es muthete mich etwas befremdend an, als ich Schullehrer, Apotheker, harm­lose Schreiber u. dgl. bis an die Zähne bewaffnet umher stol­ziren fah, viele von ihnen auch fließend deutsch, französisch und italienisch sprechen hörte. Ein Apotheker, der, Handjar und Re­volver im Gürtel, in der Offizin mit Salbentigeln hantirt, oder ein Schullehrer, der seine Herren Jungens" in voller Wehr und Waffe schopfbeutelt, bieten einen jedenfalls ungewohnten Anblick.

Das Unglück in Johnstown  . Die Leichenbeschauer­Jury hat bei Untersuchung der Ursache des Todes von Ellen Hite einen Wahrspruch abgegeben, welcher die Eigenthümer des Dammes in Johnstown   verantwortlich für das jüngste große Unglück bezeichnet.