burd

daß

vorten

erthen

An­

t dem

, baß

Taffen,

auch hmen, rder

ge der en, fo orgen.

nit 67

ats

Der I

egen

men:

mann, ermes,

- Neu

the II, Wobl

e In

allen

d An enfchen

5 auch retenen

ungen auftritt annten er für Se die ar der

he Er

h nicht liegen

Aus

13. für rn ver

Feuer

üd u

an der

buer

Bolizei

efizern die

Das

zivil

fäum

auf die

t.

Diefer

beendet

wetter

Bau

barem

ich auf

bisher Froft

e, die

renden

rialien

rch in

ne be

en ben

Forft

geftellt

Bertebr

Tomohl in ber

ftatt

Male Don Eigen

neuem

Jahr

marti

fönig

nlicher

ft auf

wohnte Weih

it aber

a mag

weiter

ber

I obs

ehmen

ng in

Rieber

Alt

fende

Freiben

t ver

Cotal

lionen

malen

für

erber

baran

galle

it, ba

5 Fr

Wie

aus

brend

Det

Don

oiften

urden

beun­

mitteln

en zu

ftieg

Am

Montag Abend hörte nun der Bäckermeister Schulze in der Jägerftr. 24 ein verdächtiges Geräusch in seinem Laden. Als er denselben betrat, fab er sofort, baß die Raffe, mit etwa breißig Mark Inhalt, beraubt war und daß der Dieb durch die Rüche über den Hof entflohen war. Er lief fofort hinterbrein unb faßte ben Dieb an der Charlottenstraßen Ede. Auf der Bolizei entpuppte fich der im Zivilanzuge befindliche Spizbube als der Sergeant Hautboist Rennemann, welcher in der Kapelle bes 1. Garbe- Regiments 3. F. das Glodenfpiel schlägt und bereits zehn Jahre dient. Eine in seiner Wohnung vorge nommene Hausfuchung förderte eine Menge gestohlener Sachen zum Vorschein, so daß es keinem Zweifel unterliegt, daß man endlich den gefürchteten Fenstereinsteiger ergriffen hat.

Eine unbekannte Frau in mittleren Jahren, an­fcheinend bem Arbeiterstande angehörend, sprang gestern Nach mittag in felbftmörderischer Abficht von dem Rohlenufer an der Bärwaldbrüde in den Landwehrkanal. Die zwischen der Brücke herrschende starte Strömung trieb die mit dem Tode ringende Unbekannte durch die Brücke durch bis zur Gasanstalt, woselbst Arbeiter, welche den Sprung mit angesehen hatter, die Lebens­überbrüffige mit Stangen an bas Land zogen. Das 41. Polizei revier veranlaßte fodann die Ueberführung der Bewußtlosen nach der Charitee.

Selbstmord eines Bauunternehmers. Am Montag Morgen fand man im Hause Alvenslebenstr. 17 den Vortstraße wohnenden Bauunternehmer De. an einem Spiegelhafen des Balfonzimmers der leer stehenden ersten Etage erhängt vor. Große Geldverluste aus jüngster Zeit sollen den allseitig hoch­geachteten Mann in den Tod getrieben haben. Die Gattin des De. brach ohnmächtig zusammen, als sie die Nachricht von dem Gesch bniß erhielt.

Ein aufregendes Schauspiel bot fich am Dienstag Nachmittag den Vorübergehenden an der Oberbaumbrüde. Ein großer Kahn war in bie am Morgen von einem Dampfer in das Eis gebrochene Fahrrinne hineingefahren. Diese hatte fich aber zum größten Theile wieder dadurch geschloffen, daß fieinere Eisschollen darin fich festgesetzt hatten. Ein Mann von dem Fahrzeuge fuhr nun mit dem fleinen Handfahn vor und fuchte die Rinne frei zu machen, indem er sich feft in die Schollen hineinfuhr und dann mit dem kleinen Rahn möglichst heftig schaufelte, wodurch die Schollen nachgaben. Bei diesem Berfahren stürzte der Schiffer plöglich zur Seite, so daß er mit den Beinen im Kahn blieb und fich auch mit den Händen am Rande desselben festhielt, aber mit dem Rücken im Wasser lag. Das dünne Eis fonnte Niemand ohne Gefahr betreten. Man sekte den großen Rahn in Bewegung und konnte dem Bebrängten endlich einen Hafen reichen, an dem er sich wieder in das Fahrzeug half.

-

Polizeibericht. Am 12. d. Mts. Abends erschoß sich ein Dann auf dem Fur des Hauses Feldstraße 4 mittelft eines Terzerols. Zu derfelben Zeit ging das Pferd einer an der Unfunftsseite des Potsdamer Bahnhofs haltenden führerlofen Droschte durch und lief die Leipzigerstraße entlang. Nachdem mit dem Wagen gegen mehrere Pferdebahnwagen gerannt, türzte es vor dem Hause Leipzigerstraße 4 nieder, wobei der Metallbreher Janisch unter den Wagen gerieth und am Ropfe anscheinend schwer verlegt wurde, so daß er nach der Charitee gebracht werden mußte.- Nachmittags fanden Spandauer­traße 27 und Waffergaffe 31 und Abends Treskomstraße 20 leinere Brände statt.

Elberfelder   Sozialistenprozeß.

( Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Präsident: Der Staatsanwalt und das Gericht haben tets bas Möglichte gethan, die Wahrheit zu ermitteln.

Bebel: Ich bin weit entfernt daoon, dem Gericht einen Borwurf zu machen. Ich bewundere fogar, in welcher Weife der Präfident bie Beugen zum Sprechen bringt. An der Ent­larvung Webers hatte die Staatsanwaltschaft keinen Theil. Heber bie Art, wie diese Anklage zu Stande getommen, sprechen wir uns noch an anderer Stelle, Herr Staatsanwalt!

R.-A. Lenzmann: Die Beschwerde der Vertheidigung, nicht des Staatsanwalts, gegen die Bescheide der Oberbürger­meister find abgegangen.

Rammhoff: Die Rorrespondenzen meiner Vertrauens­männer mit einzelnen Fraktionsmitgliedern betreffen Abrech nungen, Sammlungen und Flugblätter.

Bebel: Reiner meiner Fraktionsgenossen weiß davon. Es liegt uns daran die Wahrheit zu ermitteln. Präf.: Rathen   Sie auch den Angeklagten die Wahrheit u fagen! Es wird viel verschwiegen.

etmas Bebel: Ich fann unmöglich die Angeklagten veranlaffen, zu fagen, wovon ich nicht weiß, ob es wahr oder Von den Vorgängen im Wupperthal weiß

unwahr ift.

ich nichts.

Präs.: Wir fonstatiren, daß von Ihrer Seite das Mög­lichste für die Wahrheit gethan wird. Der Staatsanwalt beantragt eine Ungebührstrafe Lenzmanns wegen seiner Aeußerung über das böse Beispiel ber Bolizei", sieht aber nach der Erklärung Lenzmanns seinen

Antrag zurüd.

Auf Wunsch Lömensteins fonstatirt der Präsident, daß

auch dieser stets die Wahrheit gesagt.( Große Heiterkeit.) Rammhoff( auf Befragen eines Angeklagten): Mein Bureau besteht aus zwei Zimmern, die durch einen Flur ge­

trennt find.

Frau.

Beuge Wilh. Meyer, Maurer   in Barmen( vereidigt): Am 20. Oftober war ich geschäftlich in Elberfeld   und fah um balb 10 Uhr Röllinghoff in die Polizeiftation Nr. 1 hinein­gehen. Nach 12 Uhr fab ich Stöllinghoff wieder herausgehen und folgte ihm. Er sagte, er wäre beftellt gewesen. Rollinghoff: Es handelte fich um den Brief meiner um halb 10 1hr Röllinghoff hineinging. Meyer: Durch Zeugenaussagen kann ich feststellen, daß Präsident: Wir legen reinen Werth darauf. Berth.: Aber wir; es handelt sich um die Glaubwür Rammboff: An die Zeit kann ich mich nicht befinnen.

bigkeit.

I verweigere die Auskunft. Präsident: Mit den Worten: Ich verweigere die Mustunft!" follte man doch etwas sparsamer umgehen. Aus­gewiesene mit Ausweiskarten nach Zürich   geschickt wurden, B. Schwennhagen.

Bebel: Es steht sogar im Soz.", daß die Ausweis­

Bei v. Schumann habe ich Haussuchung gehalten und eine Papierumhüllung gefunden, von der fich annehmen ließ, es feten verbotene Schriften darin gewesen. Außerdem habe ich einige Schriften gefunden. v. Schumann ist ein Sozialdemo frat und ein gewandter und schlauer Mann. Er sprah in öffentlichen Bersammlungen und bei Leichenbegängniffen.

Zeuge Könia, Polizei- Jafpektor zu Bielefeld  ( vereidigt): Am 13. Oktober 1885 ging in Bielefeld   eine Rifte ein an die Adreffe Dietrich Hegemann. Dieselbe wurde auf der Güter­expedition beschlagnahmt; fie enthielt den Soz." und verbotene Schriften. Auf eine Requifition der Elberfelder Staatsanwalt schaft wurde einmal ohne Erfolg nach verbotenen Schriften ges fucht. Die beschlagnahmte Rifte tam nicht aus Elberfeld  , fon dern aus Aachen.  ( Auf Befragen Bebels:) Hegemann ist ber Führer der Bielefelder   Sozialdemokratie und war zweimal Reichstagskandidat.

Bebel: Es ist doch sonderbar, an einen solch' bekannten Mann verbotene Schriften zu senden und daraus ev. geheime Verbindungen resultiren.

Zeugin Ehefrau Brill( vereidigt): Röllinghoff hat oft Drohungen gegen Harm ausgeflogen und geäußert: Harm und die anderen Brüder sollen Röllinghoff kennen lernen". Es war dies, während über den Prozeß gesprochen wurde.

Beuge Stephan Bril!( vereidigt): Röllinghoff hat Drohungen gegen Harm ausgestoßen und geäußert, wenn er Harm und die übrigen Brüder( die Angeflanten) vernichtet, werde er verschwinden. Harm hat niemals Röllinghoff ver leumbet, nur behauptet, er leifte der Polizei Dienste.

Harm: Das hat sich jetzt herausgestellt.

Beuge Polli, Schneider( vereidigt): Röllinghoff hat mich vor Ham gewarnt und gedroht, er werde ihn hereinfallen lassen, wenn er auch felbft dabei hereinfalle. Bei einer anderen Ge­legenheit stieß Röllinghoff die gleiche Drohung aus. Röllinghoff: Der Zeuge war beide Mal be.

trunken.

Hüttenberger: Röllinghoff war aber sehr häufig Röllinghoff war aber sehr häufig start betrunken.( Heiterkeit.)

Brill bestätigt dies. Raltenbach: Auf Verlangen Röllinghoffs und Bled­manns reichte ich eine Denunziation gegen Harm ein. Rölling hoff faß dabei, als fie gemacht wurde.

Röllinghoff: Ich war nicht dabei. Raltenbach: Röllinghof war dabei, auch Andere, die ich als Zeugen zu laden bitte.

Röllinghoff: Es handelte sich um eine andere

Sache.

Raltenbach: Röllinghoff sagte mir, er wollte einen Brief von mir haben, um Harm zu benunziren.( Auf Beran laffung des Staatsanwalts:) Was die rabirte Stelle in meinem Notizbuch bedeutet, weiß ich nicht mehr. Db ich persönlich an Harm den Sozialdemokrat" bezahlt habe, darüber persönlich an Harm ben, Sozialdemokrat" bezahlt habe, darüber verweigere ich die Auskunft.

( Röllinghoff entfernt fich mit feiner Fraut.)

Beuge Ferdinand Schneider   aus Barmen: Rölling­hoff hat Drohungen gegen Hirm   und Andere ausgestoßen und erflärt, fich schwer rächen zu wollen. An dem Tage, als die Rifte mit den Flugblättern bei Vahn beschlagnahmt wurde, war ich bei Neumann, habe aber durchaus nichts bemerkt, was auf eine Flugblattverbreitung hindeuten konnte.( Der Zeuge wird vereidigt.)

Beuge Uhle, Gendarm aus Suhl  ( vereidigt): Ich erhielt die Weisung, bei Weiß eine Haussuchung vorzunehmen und fand 12 verschiedene Drucksachen, nur einzelne Exemplare, die ich an den Amtsvorsteher ablieferte. Von einem Padet aus Rendsburg   hat mir Weiß nichts gesagt.

Beuge Greifelt, Poftbote zu Suhl  ( vereidigt): Ein Badet aus Rendsburg   habe ich nach Golblauter gebracht und an den Adressaten abgegeben. Ob an Weiß und seine Frau weiß ich nicht mehr.

Weiß: Ich heiße Balduin Weiß; es giebt in Goldlauter  noch einen anderen Weiß, G. Weiß. Die Packetadresse lautet auf G. Weiß.

Uhle: Es giebt eine Georgine Weiß, in einem Ronsum­vereine.

Präs.: Die Pacetadresse lautet auf G. Weiß, Konfum­vereinsvorsteher.

Greifelt: 3h glaube, das Rendsburger Packet an Balduin Weiß abgegeben zu haben.

Weiß: Verwechselungen der Briefe und Badete tommen häufiger vor. Dbgleich der Poftbote die Packete sehr selten an mich abgiebt, wird er doch wohl meinen Namen darauf als Empfänger angeben.

Beuge Diez, Steuerkaffengehilfe( vereidigt): Mitglied des Ronsdorfer   Lefevereins war ich eine Zeit lang. Db ber Lefeverein meist aus Sozialdemokraten besteht, weiß ich nicht. Bei der Aufnahme bin ich nicht nach meiner politischen Ge­finnung befragt worben.

Zeuge Bobender, Lehrer( vereidigt): Ich war in als dort von Schürmann ein einer Wirthschaft zu Lennep  , als dort von Schürmann ein Flugblatt in wei oder drei Exemplaren ausgegeben wurde.

Beuge Pietsch, Lehrer zu Ronsdorf  ( vereidigt): Bon geheimen Versammlungen oder Romitees weiß ich nichts. Es wurde in Langenhaus eine Rede gehalten und Hurrah gerufen, weiter fann ich nichts sagen.

Beuge Lenz, Wirth zu Elberfeld  ( vereidigt): Daß bei mir eine sozialistische Versammlung war, ist mir nicht bekannt. v. Schemm und Andere verkehrten wohl gelegentlich als Gäfte in meiner Wirthschaft.

Zeugin Frau v. Schemm verweigert die Aussage und wird entlaffen.

Beuge Fleuth( war Beschuldigter) wird unvernommen entlaffen.

Beuge Müggenburg, Bandwirker: Salzberg fenne ich. Ueber die Verbreitung bes Sos." weiß ich nichts. Ueber Versammlungen verweigere ich die Aussage. In bas Notiz buch Salzbergs wird mein Name wohl gefommen sein, weil ich Abonnementsgelder für die Freie Preffe" an ihn ab­lieferte.

Salzberg: Notizen habe ich ausradirt, damit bei einer Hausfuchung nicht gefunden werde, wer mit Abonnements. beträgen für die Freie Breffe" im Rückstand war.

Zeuge Theodor Gasmüller zu Solingen  : In der Sache bin ich nie vernommen worden.( Er ist Schwager des Reichstagsabgeordneten Schumacher.) Ich bin bereit zum Aus­fagen. Ich war öfter in Elberfeld  . Ueber die Freie Preffe" habe ich vielleicht mit Bekannten gefprochen. Bei Morian in Barmen war ich nie; ich fenne feinen Morian. An einer Zu­fammenkunft wegen der Fr. Pr." habe ich meines Wissens nie Theil genommen. Sozialdemokrat bin ich und lese natürlich die Fr. Pr."

Rechtsanwalt Lenzmann: In dem Polizeibericht steht,

farten von vier Fraktionsmitgliedern unterzeichnet sein müssen. daß Gasmüller bei Morian in Barmen oder Elberfeld   ge­Aber Schwennhagen habe ich keine Karte gegeben, sogar auf wesen sei. Anfrage ungünstige Auskunft ertheilt. Schwennhagen ist

Gasmüller: Von der Verbreitung des Soz." weiß

nirgends ausgewiefen; er hat fich als Schwindler und Polizei ich nichts; meines Wiffens wird er in Solingen   überhaupt nicht agent entpuppt. Er war nie Parteimitglied.

gebracht.

einen Gewährsmann, sondern anderweitig gehört. Schwenn Rammhoff: Bon Schwennhagen habe ich nicht durch hagen   wurde durch einen Parteigenoffen aus Zürich   weg­Belesen; durch denselben wird der Beuge fich wohl auch in­Grimpe: Den Fall Schwennhagen habe ich im Soz."

formirt haben.

Es tritt eine Pause von 20 Minuten ein.

amt Ba men dem Sergeanten Tiitmann die Rennung feines Der Präsident theilt mit, daß vom Oberbürgermeister­Gewährmannes untersagt sei.

verbreitet.

Auf den Zeugen Wilhelm Jakobs, Tischler zu Elberfeld  , wird verzichtet.

Beugin Frau Jankowsky( vereidigt): Am Oftermon­tag 1888 fab ich Hugo Schumacher ein Badet tragen; es war am Tage vor der Haus fuchung.

Zeuge Grünrod: Im Ronsdorfer   Lefeverein find viele junge Leute. Von einigen glaube ich, daß es Sozioldemo fraten find, aber nicht von allen Mitgliedern. Von einer Diffe renz Schumachers mit Dieggen weiß ich wohl, tann mich aber an Genaueres nicht erinnern. Ob in Ronsdorf   der Soz." gelefen wird, weiß ich nicht. Ich weiß von Niemanden in Rons­

Buge Kern, Polizei- Inspektor zu Stuttgart  ( vereidigt): dorf, daß er ihn lieft.

Der Zeuge wird vereidigt.

Zeuge Würfel aus Düsseldorf   weiß über den Soz." nichts zu befunden.( Er stand auf der Liste von der Frau Wind.)

Zeuge Hart( vereidigt): In meine Wohnung wurde ein­mal ein Gedentblatt" geworfen; den Mann, der es brachte, fannte ich nicht. Den Angeklagten Winkler kenne ich nicht als den Mann. Dem Untersuchungsrichter fagte ich nur, ich alaubte, daß Winkler der Mann wäre. Es war dunkles Wetter damals, am 10. März.

Auf die Zeugin Wittwe Heder wird verzichtet, ebenso auf die Zeugin Frau Heyer.

"

Beuge Rudelsberg, Kleinschmied zu Elberfeld  ( ver­eidigt): In meine Wohnung wurde das Gedenkblatt ge worfen, von wem, sah ich nicht. Vom Fenster aus konnte ich den Mann nur halb sehen, das Geficht gar nicht. Ich kann nicht sagen, ob es der Angeklagte Winkler war.

Beuge Ritter, Wirth zu Elberfeld  ( vereidigt): Von der Verbreitung des Gedenkblattes" habe ich nichts gesehen. Mein Junge fagte, es wäre ein Flugbratt gebracht worden. Später tam Wintler in meine Wirthschaft; ob er einen breiten Hat trug, weiß ich nicht mehr. Ein Polizeifergeant in Zivil fragte Winkler nach seinem Namen, worauf Winkler sagte, das ginge ihm nichts an.

Winkler: 3h ging damals nach Cronenberg, um eine Ge schäftsannonze aufzugeben. Ich beantrage die Ladung Klingel­höfers, der befunden soll, daß andere Leute das Flugblatt ver breitet haben sollen.

nicht.

Ritter: Ullenbaum erkenne ich als Begleiter Winkler's Ilenbaum: Der Untersuchungsrichter hat mir gesagt, die Leute hätten beschworen, mich zu kennen.

Zeuge Schopp, Polizeisergeant zu Elberfeld  ( vereidigt): Ich sah eine Perfon mit großem Hute ein Blatt niederlegen. Bei Ritter traf ich eine gleich gekleidete Person, von der ich auf Befragen eine Karte erhielt mit dem Namen Winkler. Der Anzug Winkler's war wie derjenige der von mir beobach teten Perfon.

Winkler: Ich habe in Elberfeld   nie einen dunklen Ueberzieher getragen. Ich zeigte ihm nur meine Karte, gab dieselbe aber nur an Ritter als Geschäftsempfehlung. Schopp: Die Karte hat er mir gegeben. Ritter: An den Anzug Winkler's tann ich mich nicht erinnern.

Schopp: D5 Ullenbaum der Begleiter Winklers war, fann ich nicht sagen.

Winkler beantragt die Ladung zweier Zeugen, die be tunden sollen, daß er fein Packet hatte.

Zeuge Emil Pfeil( vereidigt): Wilden begegnete mir auf der Straße mit Blättern unter dem Arm. Er gab mir fechs Stück, unt fie zu vertheilen, was ich nicht that. Es war am 10. Juli 1887.

"

Zeuge Wehrmann( vereidigt): Wilden hat mir einmal ein Flugblatt An die Wähler Deutschlands  " gegeben, welches ich verbrannte. Es war am 17. Juli 1887.

Beuge Gustav Steffen( vereidigt): Ich habe einmal von einem Unbekannten ein Flugblatt erhalten. Ein anderer Mann kam später dazu. Ulenbaum erkenne ich nicht mehr, auch Winkler nicht.

Zeuge Auguft Trappe zu Barmen( vereidigt): Ein Flugblatt wurde mir gebracht; den Ueberbringer kenne ich nicht; Rammhoff sagte, es sei Rendel. Ich glaubte, es sei ein Stadtmiffionar.

Beuge Meschte, Polizeisergeant zu Barmen( vereidigt): Ich habe gar nichts gesehen und weiß von der Verbreitung des Flugblattes nichts.

Auf den Zeugen Baum, Förster zu Barmen, wird ver­

zichtet.

Beuge Franz Dsenberg: Ein Flugblatt habe ich ge­funden, weiß aber sonst nichts.( Wird vereidigt.)

Beuge Otto Ofenberg, Anstreicherlehrling zu Elber feld: Schneider gab mir einmal ein Flugblatt. Ob ein Mann mit Zeitungen bei Schneider war, weiß ich nicht mehr. Außer einem Minn mit rothem Schnurrbart besuchten auch Andere Schneider. Der Mann mit rothem Schnurrbart ver­faufte Schneider einmal ein Buch für 25 Pf.( Auf Befragen des Präsidenten): Mein Bruder hat mich zur Wahrheit er mahnt. Ich sah, daß Schneider den Sos." las; wer ihn ge­bracht, weiß ich nicht. Daftig war es nicht. Von den Elber­ felder   Angeklagten erkenne ich keinen als den Mann mit dem rothen Schnurrbart." Polizeikommissar Kammhoff wollte mir 3 M. geben, wenn ich ihm den Mann mit dem rothen Schnurrbart bezeichne.( Der Beuge wird vereidigt.)

Zeuge Richard Heuser, früher Wirth zu Barmen ( vereidigt): Hugo Schumacher und Rendel waren einmal bei mir; ich fragte, ob sie Flugblätter hätten; fte fagten, sie hätten nichts mehr; ich verstand Flugblätter. Schumacher sagte auch, fie hätten tüchtig gearbeitet; er würde mir eines bringen. Später brachte Hugo Schumacher ein anderes Flug­blatt. Ich ging einmal mit einem Polizeisergeanten, der eine geheime Versammlung beobachten wollte. Wir haben aber nichts bemerkt. An den Polizisten Greßmann habe ich ohne Bezahlung Berichte geliefert. Ich versprach Kommissar Wilfing, es ohne Be zahlung zu thun.( Auf Befragen Lenzmann's): Die Ronzeffion zum Wirthschaftsbetrieb ist mir für meine Angaben von Wilfing nicht versprochen worden.

Beuge Kirstein: Dem Polizeikommissar Wil. fing habe ich Berichte über Dr. Schmidt ge liefert. Dr. Schmidt hielt den Soz."; ich hörte einmal, daß er 50 Mart nach Zürich   schickte.

Der Beuge wird vereidigt.

Zeuge Reutter: Ich wohnte im gleichen Hause mit Schneider. Er gab mir einmal ein Blatt. Ob er den Soz." hatte, weiß ich nicht. Besuch bekam er wohl; Verdächtiges habe ich nie gehört.

Der Zeuge wird vereidigt.

Zeuge Bernhard Meyer ist durch Verwechslung ge­laben und wird unvernommen entlaffen.

Beuge Lenna( vereidigt): Im Lefeverein bei Piepen­brink wurde aus einem Roman: Unschuldig zum Tode verurtheilt, vorgelesen. Er bandelte, glaube ich einer zum Tode verurtheilten Frau. Eine Broschüre gleichen Titels wurde nie verlesen. Die Lefevereinsversamm­lungen waren nie geheim.

von

Bruge Heinrich Rülpmann, Wirth in Lenep( ver­eidigt): Schürmann gab mir einmal das Blatt An die Wähler Deutschlands  ".

Beuge Dellenbusch: Raiser hat bei mir nie gesammelt; bas habe ich auch keinem Polizisten erzählt. Raiser hat wohl einmal gesagt, er nehme Geld entgegen für die Familien der Inhaftirten. Ich habe aber nichts gegeben.

Der Zeuge wird vereidigt.

Die Verhandlung wird auf Donnerstag vertagt.

Soziale Uebersicht.

Achtung, Schrauben- und Façondreher! Der Streik bei der Firma Neuhaus u. Comp. in Luckenwalde   dauert un­verändert fort. Wir bitten die Kollegen, den Zuzug fern zu halten. Wir bitten die Kollegen, sich mehr für die Streitenden zu intereffiren, da schnelle Hilfe Noth thut. Zur weiteren Nach­richt, daß die Sperre über die Firmen Dachne u. Comp., Reichenbergerstr. 46; Bartels u. Hofbauer, Köpnicderstr. 133a; Heinader u. Berr, Alexanderstr. 26, aufrecht erhalten bleibt.