Mein Aquarium

Von Weare Holbrook

Fische sind gewiß sehr liebenswürdige Ge­schöpfe, stellen aber doch nicht das ideale Weih­nachtsgeschenk dar. Man kann sie weder in Staniolpapier einpaden noch auf den Christ­baum hängen.

Man hat viel über die Falschheit der Razen geschrieben. Aber die durchschnittliche Kaze ist eine gemeine Schmeichlerin verglichen mit einem Fisch. Sogar dem Auge eines mari­nierten Herings wohnt noch ein Ausdruck kalter Verachiung inne... Große Fische sind allzu un­beweglich, um Interesse einzuflößen. Sie ver­harren statuengleich an einer Stelle, pressen ihre Nasen gegen die Wand des Aquariums und star­ren bich an wie Emil Jannings   in einem ver­alteten stummen Film.

Nichtsdestoweniger faufte mir meine Frau ein Aquarium als Weihnachtsgeschent. Um mich zu überraschen, berstedte sie es in einer Ede des Kleiderschranks, wo ich es entdeckte, als ich meine Winterhandschuhe fuchte.

E3 ift lein angenehmes Gefühl, wenn man in der Finsternis umbertappt und plöblich seine Gand in laues Wasser taucht. Ich schrie auf. Was ist denn log?", rief meine Frau, die aus der Küche herbeigelaufen fam. Es ist nur Baffer", beruhigte sie mich, ich habe zwei Fische für dich getauft; aber du solltest vor Weih­nachten nichts davon wiſſen!"

"

Aber ich brauche feine Fische," prote­ftierte ich. Uebrigens wieviele haft du gekauft?" Bwei," sagte fie.

" Es find achtundzwanzig," ftellte ich fest. Meine Frau verlangte eine neuerliche Zählung, da ihr die Biffer unglaubwürdig erschien. Sie hatte recht. Es waren dreißig Fische!

Much   fie mußte zugeben, daß dies aubiel fei. So padten wir das Aquarium in braunes Badpapier und ich sog aus, um es dem Sport­artikelgeschäft, wo es meine Frau gekauft hatte, zuzustellen. Es war ein fchtverbehandelbares Bafet. Wenn man ein Aquarium trägt, ist Nach­läffigleit nicht angebracht, selbst wenn dieses wie ein Laib Brot eingepadt ist. Der Träger muß sich stets der Gebrechlichkeit seiner Last und des Umstandes betwußt bleiben, daß er unter feinem braunen Badpapier Lebewesen, ein Stüdchen des beseelten Kosmos trägt. Der den Erbkreis auf seinen Schultern tragende Atlas trug ficherlich feine Baft nicht mit größerem Ver­antwortungsgefühl als ich das Aquarium.

einen Motorradfahrer aufhielt. Er will mir mit dem Motorrad nachfahren!", sagte ich mir und, indem ich dem Chauffeur eine Banknote zusteckte, rief ich mit heiserer Stimme: Fahr los, alter Bursche, so rasch es dein verdammter Kasten aushält" genau so wie die Verbrecher in den Romanen von Edgar Wallace  .

Wir rasten durch die Straßen und hielten zehn Minuten später vor meinem Hause. Mein Verfolger war nirgends zu sehen.

Meine Frau, nur um das Wohlbefinden der Fische besorgt, nahm sofort eine Volkszäh­lung vor. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren eingetroffen. Es waren nicht nur die ursprüng­lichen dreißig sondern sogar achtundvierzig Fische am Leben.

-

Am nächsten Tag machte ich mich wieder auf den Weg nach dem Laden. Diesmal ver­staute ich das Aquarium in einen Koffer. Aber bevor ich mich zwei Häuserblöde weit entfernt hatte, begann der Koffer zu tropfen. Als ich ihn öffnete, gewahrte ich zu meinem Eniseyen, daß das Glas zerbrochen war. Ich eilte nach Haut, gerade rechtzeitig, um festzustellen, daß sich neunundsechzig Fische aus der Katastrophe ge­rettet hatten.

Es ist nun einmal unser Schicksal," sagte meine Frau. Es ist uns bestimmt, Fischzüchter

Schach- Ecke

Geleitet von Wenzel Scharoch. Drakowa Nr. 3, Post Modlan bel Teplitz- Schönau, SCHACHAUFGABE Nr. 197. Von Gerhard Heidrich, Moritzburg Schwarz: Kd5, Ld7, Spa6, Bf7.( 4)

1

bcdefgh

abcdefgh

Weiß: Kg8, Dh7, Te4, Lb5, 18, B14.( 6) Matt in 2 Zügen! Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach

Spalte einzusenden.

Wohlbehalten hätte ich auch das Paket an feinen Bestimmungsort gebracht, hätte mir nicht bon einem Zeitungsstand bei einer Untergrund­station die fette Ueberschrift Polizeirazzia ive- Erscheinen der Aufgabe an den Leiter dieser gen Bombenberdachts!" entgegengeleuchtet, und als in an einem Polizisten an der Ede vorüber­Lösungszug zu Nr. 194: Spes- e6! ging, gewahrte ich, daß er mich mit argwöhni­Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge­nossen ein: Hieke Josef, Fritsch Anton, Haupt­schen Augen musterte. Ein plögliches Schuldge- mann Franz, sämtlich Markersdorf; Böhm Hein­fühl überkam mich. Mein Palet vorsichtig schwen- rich, Jonsbach; Wenzel Adolf, Arnsdorf   b. Haida; Habl Erwin, Nestersitz; Hyna Josef u. Franz, fend, um es weniger verdächtig zu machen, sah Hostomitz; Lösel Richard, Hochdobern: Mildorf ich mich behutsam um.

Der Polizist folgte mir! Ich schritt rascher aus. Das Wasser des Aquariums brachte ein gurgelndes Geräusch hervor und ein naſſer Fled erschien auf dem braunen Padpapier. Ich stellte mir vor, daß aus einer Höllenmaschine siderndes Nitroglyzerin nicht anders aussieht..

Ich wurde von furchtbarer Angst über­mannt. Ich stürzte mich in das nächste Miet­auto, berstedte mich auf seinem Boden und rief bem Chauffeur zu, mich nach Hause zu fahren. Wie wir losfuhren, sah ich noch, wie der Polizist

Adolf. Tischau: Walter Ludwig. Robek Franz. Wilhelm, Arnsdorf   b. Tetschen  ; Bittner Richard. Schmied Ferdinand, sämtlich Kwitkau; Beutel Fuchs Hans, Neubert Anton. Schleger Josef, Kerschhagel Josef, sämtlich Kleinaugest; Triltsch Gustav, Wisterschan.

Partie Nr. 59.

II. Runde um die Kreismeisterschaft, gespielt am 22. Juli 1934 in Teplitz.  ( 5. Brett) Weiß: Marzin Karl. Sobrusan: Schwarz: Robert Glauber, Wisterschan.

1. c2- c4

Englisch  .

e7- e5

Eine beliebte Erwiderung auf 1. c4. jedoch Art Aljechin  - Verteidigung mit vertauschten Far­nicht empfehlenswert. Bei 2. S13 entsteht eine

zu werden. Wir können gegen das Schicksal nicht ankämpfen."

So behielten wir die Fische. Wir hielten sie in Krügen, Vasen, Punschbowlen und sogar in dem silbernen Obſtſervice, das uns Tante Ka­milla zu unserer Hochzeit geschenkt hatte. Die lezte Zählung, für die ich allerdings keine Ver antwortung übernehmen kann, ergab die Ziffer 1429... Seither dürfte sie zumindest auf das Doppelte gestiegen sein.

( Berechtigte Uebersetzung aus dem Amerikanischen von Leo Korten.)'

Heiteres

Die Dame ohne Unterleib. Der Direktor

der Schaubude fragt aufgeregt: Wo ist benn die Dame ohne Unterleib hingegangen?-Bum Schuster, um sich die Schuhe frisch doppeln zu lajſen."

-

-

-

Das lehte Mittel. Ich kann nicht mehr!" Nicht einen Pfennig im Hause- nur Schulden ich wollte, ich hätte einen Res über Schulden- Willst du dich erschießen, um volver!" Gottes willen?"- ihn verkaufen!" Ueberlegfam. Warum brauchen Sie eigentlich drei Brillen, Herr Professor?" Das ist doch ganz einfach, mein lieber junges Freund? Ich brauche eine Brille für das Fern sehen, eine für das Nahsehen und die dritte, um die beiden andern zu suchen!"

"

-

ben und dem Anzugstempo. Sehr gut ist auck 3. g3! und 2. Sc8.

2. 8b1- c3

3. Sg1-13

8g8-16 868- c6

Nach diesem Zug kann Weiß günstig 4. 46 spielen.

4.

5.

6. Lel- b2

7. Dal- c

Lf8- e7 h7- h6

Das war nicht notwendig. wenn Schwarz re chieren wollte und Angriff auf den Königsflügel befürchtete, so war das Entlastungs- Verfahren T. Sc- d4 angebracht, falls Weiß tauscht auf d4, sa exd, 9. Set- c5, 10. e8- Db6. Oder bei 8. Dc2- d& Sd4-06.

e2-08 42-44

10.

11. 8c8- d1!

12. 3x13

5xd4 Lc8-84

Leix 818- h5

Für den Nachziehenden ist es schon sch eine gute Verteidigung zu finden. Punkt g7 ist schwach, eine Folge von 7.... h7- h6. Daß die K- Linie auf ist. kommt nur dem Weißen zugute, sudem bedroht Lb2 indirekt 7. Vorsichtiger war, sofort 12.... d6- d5. um so die große schwarze Diagonale zu sperren. Später König in die Ecke mit der Möglichkeit S nach 8 oder T nach 8.

13. Sd1-68 14. Tal- d1

15. Lt1- b3

16. 010

17. K81 hi

18. Tfl- gl

19. Se3-15

20. 21. GXB5

b4- b5

Le7-16 DdB- e7

Lf6- ht Dd8- g5+ 8

87-86 Dg5- ds 1 Kg8- h7

a6xb5

Sc6- e7

Sb8 steht es schlimm, da Weiß den Sh5 mit 23 Ein arges Versehen, doch auch nach Sa7 oder Lg4 angreift, er muß dann nach g7 oder 14. de nach St5 der Lh4 fällt. Bei Sg7 folgt 23. SXE KXg7, 24. Lh5! Bei S14 23. Lel- Lg5, 24. h4- h 25. LXh5.

22. St5xh4

23. Sh4- g2?( 8xg6)

24. b5xc6

25. Tal- el

26. Tel- e6

27. Lb2- cl

28. Dc2- e2

29. Sg2- ht

30. De2- e5

81. Te6xe7

32. Lh3x15+

Schwarz gab auf.

17-15

c7- c6

b7Xc6

d6- d5

Ta8- c8

Dd8- d7

T18-17

Tc8- g8

86-85??

Dd7Xe7

Auf die Eröffnung muß das größte Augen­merk gelegt werden. In vielen Partien geht es daher steil bergab. weil in der Eröffnung scho schwache Züge gemacht wurden.

Anmerkungen von Frans Hyn&