— r»—(Eigenartige Sitten-er ZwergvölkerKürzlich hat ein spanischer Reisender imKamerungebiet eine, noch unbekannte Pygmäen-rafie entdeckt. Diese Negerzwerge scheinen verwandt zu sein mit den Pygmäen des Belgisch-Kongo. Unlängst ist ein Jäger nach Neirobi, derHauptstadt von Kenia, zurückgekehrt, der folgendes zu Protokoll gegeben hat:»Ein Pfeil saust vorbei und bleibt in einemBaum stecken. Zwei dieser Teufelsinstrumentefolgen. Zwei Pistolenschüsse-gebe ich als donnernde Antwort. Es ist wieder einige Zeit still.Aber wir wissen, daß sie uns folgen, belauschenund bespionieren. Die Pfeile, die man auf unsabgeschossen hat, sind vergiftet. Die Bogenschiestersind Zwerge, die Kobolde des Urwaldes.Diese Zwerg« kommen beinahe in ganzAfrika bis nach Abessinien vor. Ob sie Tiktikiheißen, Watwa, Babongo oder Bagelli, oder obsie auch«ine andere Sprache sprechen, in ihrenLebensgewohnheiten find sie gleich: In runden,kleinen Hütten wohnen sie, sind scheu aber ge-fährlich."Eines Tages war bekanntgeivorden, daß eineamerikanische Gesellschaft, die in New Aork undChikago große Museen besitzt, einen Preis von20,000 Dollar für das Fangen eines toten„Weißen Orange" ausgeschrieben hatte. Schonseit Jahrzehnten geht durch die afrikanische Wüstedas Gerücht, daß tief im Urwald ein Oranglebt, enorm groß und obendrein mit WeißenHaaren.Zwanzigtausend Dollar sind heut« ein Betrag, der die Mühe lohnt. Drei der besten JägerVon Nairobi baten die belgische Regierung telegraphisch um die Jagderlaubnis und machten sichauf den Weg. Sie mußten den Victoria-Serüberqueren und inS Innere von Belgisch-Kongoeindringen. ES soll nämlich nur eine Persongeben, die den Weg zum„Meißen Orang" kennt,nämlich der Führer der Pygmäen im Kongo, dergeheime König der Zwerge Kasieule.' Ein Eingeborener erklärte, daß dieser mächtige Mannalle OrangS mit ihrem Namen kennt, ihrenStammbaum usw. Er soll der einzige Menschsein, der alles von dem Weißen Affen kennt. DerWeiße Affe soll gar kein Orang sein, sondern eineZwischenform von Orang und Gorilla. VomOrang hat er die Schnelligke.it und vom Gorilladie Kraft und das GebistBei einer nächtlichen Jagd stießen dre Jägerauf«inen toten Negerzwerg. Er lag mitten aufdem Urwaldpfad. Er war unbewaffnet. SeinHals war gebrochen. Gedröhn von Trommelnverriet eine Pygmäenniederlaffung. Als dieJäger die Niederlassung erreichten, liefen dieBewohner bei Ansicht der Weißen fort. Nachzwei Tagen aber wurde ein Friedensvertraggeschlossen. Was mit dem aufgefundenen Negerzwerg geschehen war, vernahmen die Jäger ausder Unterhaltung. Er war mit einer Pygmäenfrau von einem anderen Stamm angetroffenworden. Darauf steht die Todesstrafe. Aber wie?Es war bis zu den Zwergstämmen durchgedrungen, daß die mächtigen Weißen, die nicht so weitvon hier wohnten, das als Mord bestrafen. Manbeschloß deshalb nach der Methode des altenOpferdienstes zu greifend Der Verurteilte wirdin den Busch hineingejagt, wo die Häuptlinge desStammes ein paar Stunden vorher den großenRichter, den weißen Affen, gerufen hatten. Dastuen sie mit eigenartigen Kehllauten. Und in derTat, der Aff« war erschienen.Der zum Tode verurteilte Zwerg wurdeihm entgegengejagt. Der Affe packte den Zwergund brach ihm im Augenblick das Genick durch.So wurde das Todesurteil zur Ausführung gebracht, ohne daß ein Mensch die Hand an den„Rasseschänder" gelegt hatte.Es war selbstverständlich, daß die Jägerdarauf bestanden, den weißen Affen zu sehen.Die Pygmäen aber wollten davon nichts wissen.Sie betrachteten das Tier als eine hohe Autorität. die sie unmöglich missen können. Die Jägermußten unverrichteter Ding« nach Nairobi zu-rückkehren.AndorraDer kleine Bergstaat Andorra, die winzigsteunter allen Republiken der Welt, liegt in denOstpyrenäen unmittelbar auf der spanischfranzösischen Grenze. DaS Land ist nur 482Ouadratkilomrter groß— also etwa nur achtmal so groß wie die Fläche, die Berlin bedeckt.Eine einzige unwegsame Straße führte bis vorkurzer Zeit auf das Hochplateau, das etwa in100 Meter Höhe von riesigen Felswänden umgeben, eingeschloffen liegt. Nur selten wurdedieses Land von Fremden aufgesucht, höchstensEngländer, die stets auf dem europäischen Kontinent nach solchen landschaftlichen Sensationensuchen, kamen einmal nach Andorra. Dabeiführte sie der Weg durch enge Schluchten, überpeile Talhänge, auf Pfaden, die zumeist nurvon Maultieren beschritten werden könnten. Voreinigen Jahren hat man eine ordentliche Straßegebaut, die auch von Automobilen passiert werden kann. Schon damals war man in Andorrasehr böse über den Straßenbau, der daS LandvuS seiner Abgeschiedenheit riß. Das unabhängige Völkchen dieser Bergbewohner fürchtete,daß der Verlust der Abgeschlossenheit gleichbedeutend sei mit dem Verlust der seit Jahr-hundertep gewahrten Selbständigkeit.„ Schon zu Ende des Jahrtausends unsererGeschichte hatte Andorra seine Unabhängigkeitdurch einen Urfehdevertrag gesichert, der vonden angrenzenden Fürsten von Barn und demBischof von Urgel unterzeichnet wurde. ImJahre 1278 wurde dieser Vertrag nochmals bestätigt und ein dritter Nachbar, der Graf vonFoix, trat dem Vertrage bei. Im Laufe derJahrhunderte gingen die Rechte des Grafen vonFoix auf die französischen Könige über. Heinrich IV. erkannte ausdrücklich seine Verpflichtungen Schutzherr des unabhängigen Andorra an und sechst der große Eroberer Napoleon Bonaparte ließ die Selbständigkeit desZwergstaates unangetastet und erneuerte mitgroßer Geste feierlich den Urfehdevertrag. Andie Stelle der Könige von Frankreich tratendie französischen Präsidenten. DeShach führtnoch heute der französische Staatspräsident denTitel Fürst von Andorra. Deshach zahlt nochheute die Republik Andorra an ihren Schutzherrn, den Präsidenten von Frankreich, einJahresgehalt von 960 Franken, das zur Zeit anden Präfekten des Departements der Ostpyrenäen abgeführt wird. Die Rechte der anderen Urfehde-Partei, des Bischofs von Urgel,sind auf Spanien übergegangen, dessen Untertan der Bischof ist. Auch an den König vonSpanien zahlt dar kleine Andorra ein JahreS-gehalt von 460 Peseten. Dafür versieht derBischof von Urgel vier Monate lang daS Amtdes Kirchenfürsten von Andorra. Während derübrigen acht Monate ist der Papst in eigenerPerson Andorras höchster Kirchenfürst. DieDebütFiaskoNeue» DebütHauptstadt des Landes Andorra, La Vieja, istein kleines Gebirgsdörfchen mit einem unschein«baren romanischen Kirchlein, einem noch außdem 16. Jahrhundert stammenden Regierung-«gebäude und einer Einwohnerzahl von 700!Köpfen. Ein Gesetzbuch gibt eS nicht. DaSRecht wird nach Gewohnheit und lleberliefe«rung gesprochen. In der Hauptsache ernährt sichdaS Völkchen der Andorraner von Viehzucht, vorallem von der Schafzucht. Des Nachts wird inden unwegsamen Felsschluchten rin lebhafterSchmuggel getrieben, an dem wahrscheinlichalle Einwohner beteiligtest»!».Wußten Hie das schon?Im Altertum gab eS sehr merkwürdig-Arten von Geheimschrift; man liess zuutBeispiel den Schädel eines Sklaven rasierenund schrieb eine Mitteilung, die geheim bleibensollte, auf seine Kopfhaut. Erst wenn das Haarwieder nachgewachsen war, schickte man denSklaven mit der Botschaft an den Empfängerder Nachricht, der nun dem Mann abermals!den Schädel rasieren lieh und die Nachricht lesenkonnte.*Connan Dohle, der englische Schriftsteller,dem die Welt die Figur der Meisterdetektiv»Sherlock Holmes verdankt, bekam für seine Ro«mane von einem großen amerikanischen Maga«zin 1 Dollar pro Wort.*Der Bumerang, diese Jagdwaffe australi«schen Ursprungs, besteht aus einem dünnenStück harten Holzes, das an einer Seite flach«an der anderen gerundet ist Eine leichtachsiale Drehung ist die Ursache, daß die Wasf«stets zu d«m Werfer zurückkchrt.•2,580.000 PS elektrische Kraft werdeninsgesamt in der Schweiz erzeugt. Dir durch«schnittliche Zunahme seit 1921 durch den Neu«bau von Elektrizitätswerken betrug 100.000!PS im Jahr. Welche Schätze die Schweiz inihren Wasserkräften besitzt, zeigt sich darin, dassdie Energiemenge, die durch die Wasserkraft-