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Der Tod auf den Briefmarken

Geschichte in Postwertzeichen

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Man weiß, daß die kleinsten amtlichen Wertpapiere, die Briefmarken, uns an zahl reiche Vorgänge der Weltgeschichte erinnern. Aber nicht nur große Siege, Eroberungen oder Entdeckungen spiegeln sich in dieser Weise auch mancherlei tragische Ereignisse der Ver­gangenheit haben so einen ernsten Widerhall gefunden. Es gibt eine gar nicht so fleine Gruppe von Postivertzeichen, die in irgendeiner Form den Begriff des Todes verkörpern, so seltsam dies für kleine Hilfsmittel des Postver­kehrs erscheinen möge.

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zösischen Infanterieregiments durch plötzliche Verschüttung zum Massengrab wurde.

Einer anderen opferreichen Katastrophe gilt eine bulgarische Marke mit der teilweise zerstörten Hauptkathedrale von   Sofia. Im als Merkmal für Gift benüßte, tourde April 1925 war in der Haupstadt   Bulgariens übrigens als abschreckendes Bild auf primitive der General Georgiew ermordet worden. Als Postmarken von   Epirus gesetzt. Es handelt sich zwei Tage später in der Kathedrale die Beis um ein Erzeugnis der griechischen Aufstän- segungsfeier stattfand, wurde von Terroristen dischen in Südalbanien im Jahre 1914. Der ein Bombenattentat verübt, das annähernd leibhaftige Tod in Gestalt eines Sfelettes er zweihundert Menschen das Leben kostete und ichien 1923 auf russischen Wohltätigkeitsmarken den Kirchenbau schwer beschädigte. Viele To zugunsten der Hungerhilfe in der   Ukraine; fie desopfer forderte auch das folgende schivere Exs stammten im übrigen aus der   Berliner Reichs- plosionsunglück, das sich am 10. Feber 1933 in druckerei. Grabdenkmäler und Sarkophage ge- Neunkirchen im Saargebiet ereignete; drei aus schichtlicher Persönlichkeiten findet man eben diesem Anlaß erschienene Wohltätigkeitsmarten falls auf verschiedenen Marken abgebildet. Der geben den Schreckensort wieder. Eine Art Ge funstvolle Sarg, der die Gebeine des Kolum- genstück dazu bildet eine Markenausgabe der bus enthalten soll, ist zum Beispiel auf einer Dominikanischen   Republik; sie erschien zum Marke der Dominikanischen   Republik( in Weft- Besten der vielen Opfer des gewaltigen Zyklons  indien) dargestellt.   Russische Postivertzeichen vom 8. September 1930 und man bemerkt geben nicht nur das Mausoleum   Lenins an der darauf die zerstörten Stadtteile Moskauer Kremlmauer wieder, sondern auch Domingo. das Grab Karl Mary' auf einem   Londoner Friedhof.

Da sind zunächst die verschiedenen soge­nannten Trauermarten, mit denen man ver­storbene Herrscher und Staatsmänner in neuerer Zeit zu ehren pflegt. So erschienen be­fanntlich erst vor furzem in Südslawien beson­dere Gedenkmarken zum Zeichen der Trauer um König Alexander den Ersten, der in   Marseille von Mörderhand fiel. Den Bostwertzeichen mit dem Bildnis des Königs wurde ein schwarzer Aber sogar Sterbeszenen selbst sind des Rand aufgedruckt, entsprechend dem Vorbild der öfteren, zur Erinnerung an berühmte Männer, wenige Wochen früher erschienenen deutschen als Gegenstand für Briefmarken gewählt wor Trauermarken für den heimgegangenen Reichs- den. Den Tod Gustav   Adolfs in der Schlacht bei präsidenten von   Hindenburg. Fast gleichzeitig   Lützen schildern beispielsweise Gedenkmarken erinnerte die österreichische Post durch eine   Schwedens von 1932. Auf der künstlerischen schwarze Porträtmarke an das tragische Ende Zeichnung sieht man, wie der König tödlich ge­des Bundeskanzlers   Dollfuß. Man folgte hier- troffen vom Pferde und seinem Begleiter in mit wieder dem Beispiel   Belgiens, dessen Post- die Arme sintt. Marken   Italiens veranschau verwaltung im Frühjahr 1934 dem Königlichen die Ermordung des mittelalterlichen Albert, der durch Absturz von einem Felsen den Florentiner Heerführers Francesco   Ferrucci. Tod fand, ebenfalls eine schwarze Trauermarke Andere italienische Markenbilder stellen den gewidmet hatte. In derselben oder in ähnlicher Tod des heiligen Frans von   Assisi und den Art trauerte man 1924 bis 1926 in   Rußland heiligen Antonius von   Padua auf dem Sterbe­um den Revolutionsführer   Lenin, in   Litauen lager dar. Auch schön gestochene Postwertzeichen um den Patriarchen Basanavicius, den Vors von San   Marino haben das Ableben des erst­Tämpfer der litauischen Unabhängigkeit, in genannten frommen Mannes illustriert;  USA. 1923 um den verstorbenen Präsidenten Mönche, Engel und Vögel sieht man dort um Harding- um nur einige Beispiele für diese ihn trauern. postalischen Totenfeiern zu nennen.

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Wie der große portugiesische Dichter Ca­  moes auf dem Sterbebett von seinem schwarzen Diener Abschied nahm, ist auf Gedenkmarken  Portugals bon 1924 zu sehen, desgleichen das

von San

Schach- Ecke

Geleitet von Wenzel Scharoch. Drakowa Nr. 33.

Post Modlan bei Teplitz-   Schönau. SCHACHAUFGABE Nr. 249. Von J. Bettmann. Schwarz: Kd5, Th4, Lb8, Bd7.( 4)

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Matt in zwei Zügen! Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach

Spalte einzusenden.

Lösungszug zu Nr. 246: Dc4- b5!

Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge­Franz u. Walter Ludwig. Kwitkau; Tesař Franz,

nossen ein: Levic Josef,   Lindau b. Brux, Robek Suchei; Hyna Josef u. Hyna Franz, Hostomitz: Triltsch Gustav, Wisterschan: Schöffel Anton, Emil,   Tetschen: Beutel Wilhelm,   Arnsdorf b.  Tetschen; Ulbert Rudolf, Proseditz.

Schöbritz; Tepper Franz,   Karlsbad; Dinnebier

Eine seltsame Erinnerung wurde durch das Erscheinen der erwähnten Trauermarten wach­gerufen. In   Serbien wurde 1904 zur Hundert­jabrfeier der Befreiung von der türkischen Herr schaft und zum Jubiläum der Dynastie Kara- prunkvolle Grabmal des ruhmreichen Ver- Weiß: Ka4, De2, Ta6, h5. Sc4, e5, Bb2, c5, d4.( 9) georgewitsch eine Reihe von Gedentmarken ver- fassers der Lusiaden". Zum hundertsten To­ausgabt, die nebeneinander die Köpfe des ersten destag Simon   Bolivars, dem mehrere füd­Herrschers aus diesem Geschlecht und des da amerikanische Länder ihre Befreiung von der maligen Königs Peter des Ersten( des Vaters spanischen Herrschaft verdanken, ließ Kolum- Erscheinen der Aufgabe an den Leiter dieser des in   Marseille erschossenen Alexander) zeig- bien 1930 eine eigenartige Gedenkmarte er­ten. Dreht man die Marke um, so erscheint für scheinen; es ist die Wiedergabe eines Gemäl den aufmerksamen Blick wie fast jeder des, das den feierlich aufgebahrten Leichnam Sammler weiß- ziemlich deutlich ein Toten- des großen Nationalhelden zeigt. Das gleiche kopf oder eher eine Totenmaste, die aus den Land hat übrigens einmal auch eine historische Gesichtern der beiden Königstöpfe entsteht. An Hinrichtungsszene als Markenbild verwendet. diesen Zufall, knüpften sich damals allerlei In neuester Zeit ahmt die russische Post dieses Gerüchte und abergläubische Prophezeiungen absonderliche Beispiel nach, als sie 1933 die Er­in Bezug auf das fünftige Schicksal der schießung von 26 Sowjetkommissionen durch Dynastie. Kurz vorher war auch schon eine die Gegenregierung in   Baku auf einer Brief= andere serbische Markenreihe gewissermaßen marke zur Darstellung bringen ließ! vom Tode gezeichnet worden. Im Jahre 1903 waren Briefmarken mit dem Bildnis des damaligen Königs Alexander des Ersten aus dem Hause Obrenowitsch zur Ausgabe vorbe reitet und bereits fertiggestellt, als Alexander in   Belgrad mit seiner Gattin von Offizieren ermordet wurde. Daraufhin wurde der Königs­kopf auf den Marken mit dem   serbischen Wap­pen überdruckt und völlig verdeckt, und die Aus­gabe gelangte nur in dieser Form in den Ver­

Schließlich wird in dieser postalischen Welt, wie den Sammlern befannt, an man­cherlei tragische Stätten erinnert, an denen der Tod besonders reiche Ernte hielt. Man denke nur an die zahlreichen Schlachtenbilder mit gefallenen Kämpfern- Martenmotive, mit denen so viele Postverwaltungen in die Ge schichte der Länder zurückgegriffen haben, daß eine Aufzählung hier zu weit führen würde. Eine Schüßengrabentragödie aus dem Welt­frieg wird von einer   französischen Briefmarke Ein im Postwesen zum mindesten recht festgehalten. Sie deutet die Ueberreste einer jewöhnliches Zeichen, ein Totenschädel mit der damaligen Stellungen vor   Verdun an, die getreuzten Knochen- wie man es früher etwa im Juli 1916 einem großen Teil eines fran­

febr.

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Wettkampf Nestersitz gegen Rosawitz.

Am Sonntag, dem 1. September, trug die junge Nestersitzer Schachsektion ihren ersten Wett­kampf aus. Die Rosawitzer Gäste mußten sich nach schönem Kampfe mit 5: 2% Punkten als geschlagen bekennen. Dieses Resultat ist ein sitzer Nur so weiter. schöner Erfolg der aufwärtsstrebenden Nester­

Funktionärkurs am 9. u. 10. November in   Aussig.

Um einem lang gehegten Wunsche aller

Schachsektionen zu entsprechen, entschloß sich der Bundesschachausschuß, in den Tagen 9. und 10. November in   Aussig,..Volkshaus", einen Schachkurs für sämtliche Kreis-, Bezirks- und Sektionsleiter durchzuführen. Den Schachgenossen wird nahe gelegt, von dieser Veranstaltung reich­lich Gebrauch zu machen.