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mit versilbertem Grund. Es gibt kein bosniſches| erhöhten Boden der überdachten Borhalle ftchen Wunderbare Heilung
Haus, in dem sie nicht zu finden wären. Beim unbeschuht Gläubige im Gebet. Es ist schon Tauschieren werden auf geraubtem dunklem dunkel geworden, da führt uns der Moscheehüter Stahl feinste gestanzte Silber- und Goldplätts chen aufgehämmert, und das Ergebnis sind wunderbar feingemusterte Zigarettenetuis.
Nahe an die tausend Arbeiter und Arbeiterinnen sind in der großen, der staatlichen Monopolverwaltung unterstellten Sarajevoer Ziga rettenfabrit beschäftigt. Sie nimmt den größ ten Teil des in zahllosen staatlichen Einlöseftellen gesammelten großblättrigen gelben Tabats der Herzegowina auf, sie verarbeitet aber
eines Säufers
Von Walter Jelen
Jim Austen war der berüchtigtste Trinker
ins Innere. Ueber unsere Schuhe haben wir weite Pantoffel gezogen, auf denen wir unhör> bar über die paar Riesenteppiche schleichen, die den ganzen Raum überdecken. Nur der weiße des Gafthofes„ Golden eagle“ bei der Themse Kanzelturm mit seiner steilen geraden Treppe Sein Durst war unheimlich und um ihn zu springt in den Raum vor. Erfer mit aufsteigen- ftillen, bedurfte es ungeheurer Quantitäten der maurischer Decke aus Honigwaben und Sta- der verschiedensten Spirituosen. laftiten, Leuchter mit mannshohen Kerzen, Tages blieb er aus. Ganz plößlich. Ohne große arabische Inschriften. Nebenan die Grab ettoas gesagt zu haben. fapelle des Stifters, darin ein mächtiger Sarg,
auch die paupten
leren und kleineren Blättern. Der Tabat wird gewöhnlich erst in Arbeit genommen, wenn er drei Jahre alt geworden ist. Dann wird gespritzt, wieder gelagert, geschnitten, getrocknet und entstaubt. Erst jetzt wird er in die großen deutschen Maschinen gestopft, die in der Minute bis zu 1200 fertig geklebte und bedrudte Zigaretten ausspeien. Dabei ist der Mechanismus, der diese unglaubliche Arbeit leistet, so einfach, daß er in einer halben Minute begriffen und überblickt werden kann. Ein Stodiverf
höher sitzen die Einpaderinnen, die, im Afforo arbeitend, Wunder an Flinkheit vollbringen. Seit kurzem aber hat man mit der maschinellen Verpackung begonnen und zwei wadere Sachsen aus Chemnitz waren eben am Aufstellen der neuen Maschinen.
Als erste unter den jugoslawischen Staatsfabriken hat die Sarajevoer Tabatfabrik eine Kleinkinderbewahranstalt eingerichtet. Früh morgens bringen die Arbeiterinnen ihre Kinder mit. Das Kind wird gewaschen, gewogen, in reine Anstaltswäsche gesteckt, geht durch die Hände eines Arztes und ist bis zu Arbeitsschluß unter Aufsicht ausgebildeter Kinderpflegerinnen. Man ist zu dieser fozialen Errungenschaft, die in diesem Lande eigentlich recht unerwartet wirkt, erst einmal aus Ueberlegungen des Egoismus gekommen, denn früher mußte man die Mütter der Kleinkinder zweds Stillens zweimal während des Arbeitstages nach Hause gehen lassen. Von den Erfolgen dieses Fabrikkleinfindergartens, der übrigens sehr nett, freundlich und modern eingerichtet ist, ist man sehr bea Friedigt, und eine Kinderspielschule für die Zweibis Sechsjährigen wird eben eingerichtet.
20.000 Moslim
zu
aus grüner Seide. Andere Grabräume hoher Persönlichkeiten oder Heiliger, wie man sie in Sarajevo auch sonst noch sehen kann, schauen ähnlich aus; so z. B. die Grabkammer der sieben heiligen Brüder, die im selben Augenblick beim gemeinsamen Mittagtisch tot zu Boden fielen. Allahs Wille war die einzige Todesursache. Sie liegen begraben in dem Haus, in dem sie lebten, an der Straße, die von der unheilträchtigen Principbrücke nach Süden führt.
Seit acht Generationen hat sich das Amt des Moscheehüters von Vater auf Sohn vererbt. Sein jetziger Inhaber ist hoch in der Sechzig; er hat seine drei Söhne verloren, so wird ihm eben einer seiner Söhne, die er noch in die Welt zu sehen gedenkt, im Amt nachfolgen.
Eines der breiten Fenster in der Hofmauer hält ein weißbärtiger Alter befeßt, der dort durch die Gitterstäbe hindurch den Passanten billigen Schmuck anpreißt. Ein schneeweißer Turban fist toie ein Wafferkopf auf dem hage= ren, berschmitten Gesicht. Wie angegossen Kleben die schwarzen Hosenbeine auf den Waden, um oberhalb der Knie das Versäumte so plötzlich und unmäßig nachzuholen, daß schwer zu entscheiden ist, wo genau das Gefäß der in Frage stehenden männlichen Person aufhört, oder vielmehr beginnt. Ueber einer umfänglichen fär bigen Bauchbinde baumeln zwei magere knopflose Westenschwänze, in deren Bestimmung es nicht liegt, je geschlossen zu werden.
Wie mit einer Tarnkappe angetan, wan=
Da
Aber eines
a traf ihn einmal ein Bechgenoſſe.
erstaunt, ,, du trintit gar
nichts mehr, Jimmy?"
„ Mein", sagte Jim,„ ich trinke nichts mehr. Ich habe genug davon." Der Gedanke an den Alkohol schien ihn traurig zu stimmen. Ein konvulfivisches Zittern durchlief seinen Körper.
,, Wieso bist du auf einmal unter die Abstinenzler gegangen?", fragte der andere, Bist du vielleicht auch bei der Heilsarmee oder sonst wo?"
,, Nein", entgegnete Jim.„ Ich bin nira gends, und trotzdem trinke ich keinen Schluð Alfohol mehr. So wahr ich der Sohn meines
Vaters bin."
du
,, Und warum...?“
2
,, Ich hatte ein furchtbares Erlebnis." ,, Erlebnis?" wiederholte der Freund. Was ist dir denn im Reusch passiert? Bift in einen Straßengraben gefallen?“
"
,, Ach, wenn's sonst nichts wäre." ,, Hat man dich etwa arretiert? Wegen Störung der nächtlichen Ruhe?" ,, Aerger..
-
-
,, Oder hat man dich in deiner Trunkens ausgeplündert? Wie?" heit beraubt ,, Es war tausendmal ärger...“ ,, Oder hast du dir eine Moholbergifa tung geholt?"
,, Wenn es weiter nichts gewesen wäre", fagte Jim, es war ärger, tausendmal ära
ger.
,, Verdammt noch einmal", wetterte der
Freund, was denn...?"
...
N
Als ich das lettemal nach Hause kam.■■ sternhagelboll.. ich war ganz besoffen und es war schon halber Vormittag... da geschah es. Ich werde den Anblid nie vera gessen nie..." Jim zitterte wie eint leines, frierendes Kind; auf seinem Gesicht malte sich der Ausdruck unbändiger Furcht. Also
B..
deln die verschleierten Frauen in den Gassen. Sie sehen, aber werden nicht gesehen. Nich: anders leben sie hinter den Fenstern ihrer Zim mern, deren engmaschigen Holzgitter wohl das Heraussehen, aber nicht das Hineinsehen erlauben. Auf der Straße gehen die Frauen Die zwanzigtausend Moslims, denkbarst einfach und einförmig angezogen. Ein die in Sarajevo wohnen, bevölkern die unge- weites Tuch, bis zur Stirn über den Kopf gezählten kleinen Häuser an den Hängen. Aus der legt, umhüllt den ganzen Oberkörper, und läßt hellen Tünche der weißen, lichtblauen oder rosa nur die Hände und das Gesicht frei, das selbst der Freund. Wände springen die dunklen markanten Stöcke wieder von einem schwarzen Gesichtstuch vollund Kreuze der kleinen Fenster. Vom gegenständig verdeckt ist. Es gibt freilich Abstufungen überliegenden Berghang gesehen, legen sich die in der Strenge der Auffassung vom Verhüllt Ziegeldächer der unteren Regionen wie Schup- sein. Manchmal wird das schwarze Tuch so pen übereinander, aus deren friedlicher Ge- dünn, daß es eher ein Kokettierinstrument als meinschaft da und dort ein dünnes grellweißes ein religiöses Erfordernis darstellt. Das kommt Minarett aufsticht. Das Minarett bildet ge- aber selten vor; keine Frau ist so unnahbar wöhnlich zusammen mit einer Pappel ein stil wie die Mohammedanerin. bolles schlankes Paar. So dünn sind die kleineren unter den Minaretts, daß man den Kopf schüttelt bei der Ueberlegung, daß sich da ein Muezzin hinaufzwängen soll.
Rings um die Moscheen wachsen zylindrische oder kantige, lange und furze, aufrechte und schiefe Grabsteine aus dem Gras, ziel- und planlos über den ungeformten Wiesenboden verstreut. Manche tragen ein berdidies gerilltes Ende, einen Turban darstellend, andere im Relief Nrummjäbel und Mondsichel. Rund um den Brunnen im Hof siten die Gläubigen und obs liegen mit Eifer und unermüdlich ihren Fuß-, Arm, Augen- und Ohren- Waschungen. Die Begova- Moschee ist jetzt geschlossen, aber vor den vergitterten Fenstern auf dem mattenbelegten
Das schwarze Gesichtstuch wird abgenom men, wenn das Nahen eines fremden Mannes nicht zu befürchten ist. Auch das weite Webertuch eignet sich ja zur vorübergehenden Bedeckung. Passiert nun das Unglück und fällt der Blid eines Mannes auf das enthüllte Gesicht, so läuft die strenge Muselmannin zum nächsten Brunnen und wäscht ihr Gesicht. Fährt man auf der Landstraße an ihnen vorbei, so bleiben sie zugedeckt und mit dem Gesicht zum Straßenrand gefehrt, wie Salzsäulein solange stehen, bis der Bösewicht um die nächste Ede verschwun den ist. Dreht man sich auf seinem enteilen den Gefährt um, so erblidt man einen gewende ten Kopf mit leichgelüftetem Tuch, dahinter zwei neugierige Augen.
A. S.
was hast du gesehen?" drängta
,, Oh...", ftammelte Jim. Der Steuers exekutor war wieder einmal da.. Und ich fah ihn doppelt! Doppelt sah ich ihnl■■■ Verſtehſt du?“
Humor
Der Doktor: Leider, er ist tot. Der Kranke: Nein, ich lebe noch. Die Pflegerin: Schweigen Sie, der Arzk weiß das besser.
,, Wie lange waren Sie mit ihm berlobt?" ,, Ich kann's Beim besten Willen nicht sagen Meine Uhr ist steh'n geblieben."
hüt