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stalt an und legte fich ihm wie ein Bleigewicht auf die Brust, ihm den Atem abpreffend.

Er versuchte die Arme zu heben, da be­merfie er, daß seine Hände mit spizen Nägeln an die Erde befestigt waren. Voller Angst riß er sich los und zerbrach mit einem Schrei das Traumbild vom glühenden Sonnentag.

Es war wieder Nacht, tiefe Nacht. Große, flammende Sterne standen am samtschtvarzen Himmel und blendeten ihm die Augen. Es waren blaue, grüne und gelbe Sterne und jeder von ihnen fang eine eigene Melodie. Es war ein unmelodisches, wahnwißiges Furioso von tau­send Stimmen, das wie ein Sturm über die Erde fegte und ihn mit ungeheurer Getvalt vom Boden losriß. Es war ein heißer Sturmwind aus gelben Wüsten. Flog er den Sternen ent­

gegen? Fiel eine Sonne herab? Eine Fadel fam| bezahlt. Die drei Arbeiter, die da als Kolonne näher. ,, Eine Sternschnuppe", dachte er dumpf, zusammenarbeiten, müssen sich in diese Beträge man muß sich etwas wünschen." ,, Wünschen teilen und so kommen für den einzelnen Tagess Denten", diese Wortbilder fladerten vor verdienste von 6.- bis 20.- zustande. Bon ihm, waren das dünne Band, das zur Wirt den erzgebirgischen Waldarbeitern find aber lichkeit zurückführte. Da riß das Band: der auch sehr viele den Winter über überhaupt nicht flammende Stern wuchs zur Größe des Him- beschäftigt. Sie fißen zu Hause am Klöppelsad melsgewölbes an und stürzte dröhnend über ihm und müssen warten auf das Frühjahr, wenn der zusammen. Wald wieder zum Tagtvert rufen wird.

Als der Wächter in den frühen Morgen­stunden seine lebte Runde machte, sah er drei Gestalten zwischen den Feuern liegen. Er rief sie an, sie rührten sich nicht. Da ging er hin und drehte den einen um. In die Schwefel­dämpfe mischte sich der Geruch verbrannten Fleisches. Da büdte er sich herab, berührte die anderen und in namenlosem Entsetzen jäh zu­rüdspringend, erkannte er, daß alle tot waren.

Wenn die Waldsöhne stürzen

Im Norden, im Osten, im Westen unseres| Artschlägen hinein, bis der Baum sein Gleich Landes, überall Waldberge. Und wie hinange- gewicht verliert und sich schließlich langsam und Hebt an diese Berge und Höhenrüden, wie hin- fast bedächtig neigt, als grüße er seine grünen eingeschmiegt in die Täler, Dörfchen und Städt- Brüder zum letzten Male. Vor wenigen Minu­chen, in denen Menschen wohnen, für die fast ten noch ragte der Waldsohn stolz zum wolfen­allein in der Wald Lebensmöglichkeiten bietet. beladenen Himmel, und nun ist er praſſelnd Echon der Urgroßvater war Waldarbeiter und durch das Geäſt geſtürzt und liegt gefällt am von ihm ist dieser Beruf auf Sohn und Enkel Boden. Seines Grünschmudes wird er beraubt, überliefert worden und heute wieder geht häufig die Aeste werden abgeschlagen und häufig stehen der Sohn mit dem Vater, um frühzeitig mit auch im Winter Frauen und Männer aus den dieser beschwerlichen Arbeit vertraut zu werden. Walddörfern schon bereit, das Reisig nach Hause zu schaffen. Der gefällte Baum wird als Brenn­Holz oder Nußholz in Längen geschnitten und abtransportiert, wenn das Holz Käufer gefun­den hat.

Fast das ganze Jahr über wird Holz ge­schlagen. Alz   Brennholz wird das Holz auf Meter geschnitten, gestapelt und verkauft. Doch auch in die Papierfabriken und Sägewerke wandert es, um dort verarbeitet oder zugeschnit­ten zu werden. Viel Holz aus unseren böhmi­schen Wäldern nimmt seinen Weg aber auch nach Sachsen  , wo es in den Papierfabriken oder alz Bauholz verwendet wird. Bei den bekannten Rohstoffschwierigkeiten, der Ersatzwirtschaft des Dritten Reiches   wird unser Holz dort auch in die neudeutschen Kleidungsstoffe verarbeitet... Wir folgen den Waldarbeitern nach dem Holzschlag: Dämmerung liegt noch über den tief verschneiten Bergen, wenn die Holzfäller früh morgens aus ihren Hütten treten, ihre Ge­birgsdörfchen verlassen, um im Walde ihr rauhes Tagtverk zu verrichten. Eisig pfeift der Winter­Sturm ihnen ins Geficht und das bißchen Wärme, das sich vom Holzfeuer des Kamins in ihre Kit­tel verfangen hat, ist rasch ausgetrieben. Mit umwidelten oder bestiefelten Beinen stampfen die Arbeiter auf den verschneiten Wegen dahin, arbeiten sich durch hohe Schneewehen, bis sie endlich, schweißgebadet und erschöpft von dem langen und beschwerlichen Weg, an ihrer Ar­beitsstelle, dem Holzschlag, ankommen.

Schwißend und pustend frarle ich bergan, dem Holzschlag zu. Bis weit über die Knie ver­sinte ich beim Anstieg in dem hohen Schnee. Oft auch trete ich in ein Loch, das von Schnee ver­weht ist und nicht zu sehen war. Endlich aber habe ich es doch geschafft. Schon von weitem höre ich die Arthiebe durch den stillen Winter­wald klingen. Wie der Zweischlag der Schmiede auf dem Amboß   singt diese Musik ihre Melodie, deren Echo von den Bergen widerhallt. Wie ich näherkomme, legen die Arbeiter die Aerte aus den schwieligenhänden und umspannen mit siche cherem Griff die Säge. Hin und her und her und hin, rib- ray- rip- rat schnurrt die Säge ihr Lied. Zähne beißen sich immer tiefer in das Fleisch des Baumriesen, bis er zu zittern und 3 wanken beginnt. Die Arbeiter legen die Säge zur Seite, Hlemmen Holzkeile in die Schnitt­wunde und treiben diese Keile mit schweren

Alfred.

" Wir antworten Ihnen...!"

Eine humorvolle Blütenlese aus amerikani­schen Redaktionsstuben berichtet von

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Friedrich Steiner.

Einen nicht unwichtigen Bestandteil aller amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften bil­det die sogenannte Briefkastenede"- ein fo misches Sammelbeden fachlicher, komischer, nachdenklicher und manchmal sogar philoſophi­scher Fragen aus der Leserwelt. Die Beantwor tung derartiger Anfragen stellt an die psycho­logischen Kenntnisse besondere Anforderungen. Aus dem reichhaltigen Material, das Frage und Antwort widerſpiegelt, mögen folgende Koſt­proben dem europäischen Zeitungsleser zur Er­heiterung dienen:

An den Ipswich Star" ftellte ein Reser folgende Antwort: Mir hat ein Einbrecher mei­nen Hund gestohlen. Was soll ich tun?" Antwort der Redaktion: Besorgen Sie sich fünftighin zwei Wachhunde, damit der eine auf den anderen acht gibt!"

Im ,, Arcanum Bulletin" ist folgende An­frage vermerkt: Wie kann ich verhindern, daß mein Wohnungsnachbar allen Leuten gegenüber äußert, er wohne neben einem Idioten?" Der Briefkastenonkel empfiehlt diesem Leser: Wechseln Sie sofort Ihre Wohnung!"

Times" kam diese Anfrage: Ist es wahr, daß An den ärztlichen Ratgeber der Florida  bei zu reichlichem Alkoholgenuß die Zähne aus­fallen?"- Prompt antwortet die Redaktion: Nur wenn sie falsch sind. Nach starkem Alko­bolgenuß wird gewöhnlich nur die Zunge

Doch so einfach und leicht, wie das hier ge­schildert wird, ist die Arbeit derHolzfäller im Win­ter nicht, und auch im Sommer hat dieser Beruf seine besonderen Tüden. Sie müssen hinaus, ob die Wintersonne lacht oder Schneeſtürme über den Kamm fegen, denn der Tag ruft mit seiner Arbeit. Allerlei heimiüdiſche Gefahren bedrohen diese Arbeiter. Die Kälte schlägt so rasch durch die dünnen Lumpen. Rheuma  , Ischias und andere Krankheiten sind oft die Folgen. Die Glieder werden rasch starr und steif, weshalb auch immer das Feuer geschürt werden muß, an dem sich die Arbeiter für Sekunden einmal wär­,, Mein Gatte knurrt andauernd. Woher men, und an dem sie auch ihre Mahlzeiten ver­zehren. Der hohe Schnee hemmt die Beweglich- kommt das?" erkundigte fich Mrs. Jdenbader feit und beschränkt die Sicherheit des Gehens. bei dem Häuslichen Ratgeber" des Midlond Stürzt ein Baum, dann heißt es behende zur Star."., Beachten Sie die Antwort weiter Seite springen, und sind die Glieder erstarrt, unten!", lautet der Bescheid. Meine Ehe ist ist der Boden hart gefroren, versinken die Arbei- ein wahres Hundeleben. Können Sie mir erklä ter einmal unerwartet im hohen Schnee, dann ren, warum?" fragt ein Leser. Vielleicht weil geschieht sehr leicht ein Unglüd! Schon so man- Sie es wie der Gatte der Leserin weiter oben her Holzfäller hat seinem Berufe die gefunden machen", lautet die Antwort. Knochen geopfert, ist vom stürzenden Baum zu Boden gerissen und unter ihm begraben worden.

Loder!"

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..Ich habe irgendwo gelesen, daß Löwen­bändiger seltsamerweise niemals an Rheuma­ tismus   und Gicht zu leiden haben. Können Sie mir dafür eine Erklärung geben?" Tautet eine Anfrage beim Maritime Merchant." Sehr einfach. Angehörige dieser Berufe werden eben nicht alt genug, um diesen Krankheiten zum Opfer zu fallen", lautet die lafonische Antwort der Redaktion.

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Ob im Böhmerwald   oder im Erzgebirge  oder in irgendeinem Gebirge im östlichen Teil unseres Landes, überall haben die Holz­fäller ein schweres Dasein. Die Abhängigkeit von der Forstverwaltung, auf die sie angewiesen sind, zwingen sie in vielen Fällen auch zur Ver­leugnung ihrer Ueberzeugung...Wes Brot ich esse, des Lied ich singe", dieses Wort wird wahr Eine besorgte alte Dame schickte diese An­auch bei vielen Waldarbeitern, die gar oft der frage an den Detroit Advertiser: Ich lasse Hunger zum Mitsingen auch eines verhaßten meinen Sohn zur Militärakademie in Weſt Liebes zwingt. Trotz der Schwere des Berufes Point   gehen. Nun möchte ich gern wissen, was er und der großen Gefahren, die er mit sich bringt, sein muß, um mit militärischen Ehren begraben sind die meisten Waldarbeiter von ihren Brots zu werden?" Tot", lautet der bündige herren nicht einmal gegen Unfall versichert. Bescheid. Höchstens der Krankenkasse gehören sie an. Und Eine nicht minder originelle Frage richiei die Löhne? Sie sind sehr unterschiedlich. Im ein Leser an das ,, New York   Evening Journal": Erzgebirge   zum Beispiel werden für einen können Sie sich vorstellen, daß wenige ruhig Raummeter 8.50, 10.- und 12.- gesprochene Worte mein ganzes Dasein und

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