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schäßte Aufmerksamkeit auf diesen unſchein=|

soll?"

Henderson runzelte die Stirn: Also eine baren Gegenstand lenten?" Er präsentierte die j ganz gewöhnliche Erpresserin. Es liegt jetzt bei fast zu Ende gerauchte Zigarre. ,, Man braucht Ihnen, ob ich diese Dame festnehmen lassen wenigstens zwanzig Minuten, um diese schwere Merikaner aufzurauchen. Nur darf man dabei teinen Ueberfall auf eine junge Dame machen, ſonſt geht dieſe ſchöne Aſchenkerze zum Teufel. Haben Sie begriffen, Mister Henderson?"

,, Allerdings eine überraschende Wendung, aber einigermaßen einleuchtend. Und wie erklä ren Sie den sonderbaren Zustand der jungen Dame- die zerrissene Bluſe und das zerkragte

Gesicht?"

,, Ein wohlüberl.gter Trick, dem der Erfolg nur deshalb versagt geblieben ist, weil ich zu fällig ein leidenschaftlicher Raucher bin..."

,, Unsinn, Mister Henderson- erstens war das ganze ein typischer Verzweiflungsaft und keine Erpressung und zweitens ist das Mädel teine gewöhnliche Erpresserin, sondern ein außergewöhnliches schauspielerisches Talent."

,, Und was soll mit dem Mädel geschehen?" Wenn die Kleine erst vernünftig gewor den ist, will ich mit ihr sprechen. Vielleicht kann is sie bei meiner Filmgesellschaft unterbringen. is ſie bei meiner dingeſellſchaft, werben Sie

Und

das Mädel in ein paar Monaten auf der Lein­wand sehen. Mister Henderson, als eine neue Spielart des weiblichen Vamp..."

5000 Jahre Osterei

die Entstehung der Bibel und das Rot als Farbe des Feuers und des Lichtes bezeichner das Aufsteigen der neuen Sonne, die den Früh­

Eine seltsame und nicht ganz geklärte Be­deutung kommt auch dem geheimnisvollen Schlangenei zu, das die keltischen Druiden als Fruchtbarkeitssymbol verehrten.

Wie ist das denn möglich? So alt ist das Osterfest doch überhaupt noch gar nicht! Aller­dings, so lange gibt es wirklich noch kein Oster­fest. Aber das Osterei als Symbol des Frühling bringt. lingsfestes ist trotzdem gut 5000 Jahre alt. Denn es hat längst vor der christlichen Epoche bestanden. Und selbst heute sind es durchaus nicht nur christliche Völker, denen das Ei tief­ftes Sinnbild des Werdens und der Aufer­stehung in der Natur bedeutet. Gerade das Ei gehört zu den Symbolen, die überall in der Welt zugleich gültig sind, nicht weil der eine sie vom andern übernimmt, sondern einfach, weil die sinnvolle Bedeutung aus dem Gegenstande selber spricht.

Aegypter und Chinesen, Perser und Grie­chen, Kelten und Römer haben das Ei bereits in den Mittelpunkt ihrer Frühlings- und Fruchtbarkeitsfeste gestellt. Nach der indischen Legende entstand die ganze Welt aus einem Riesenzi. Im ägyptischen Tempel von Elephan­ tine   stand die Bildiäule einer Göttin, die als Sinnbild der Weisheit einen Sperber auf dem Haupte trug. Aus ihrem Munde aber entsprang, Sinnbild der Fruchtbarkeit, ein Ei. Unter den bielei. Legenden, die den Ursprung der Welt im Ei sehen, ist vielleicht eine der eindrucksvollsten jene finnische Erzählung, die folgendes be­richtet:

Ein geheimnisvoller Vogel legt ein Ei auf die Knie von Vaimainu, der es sich ent­wideln läßt und dann ins Wasser wirft. Das Ei zerbricht. Der untere Teil bildet die Erde, der obere den Himmel; das flüffige Weiß wird zur Sonne, das Gelbe zum Mond, und die Schuppen der in tausend Stücke zerbrochenen Schale werden in Sterne verwandelt."

So finden sich in zahllosen, uralten Bräu­chen und Kunstformen die Eier wieder, übrigens nicht immer nur die Hühnereier, sondern auch die Eier verschiedener anderer Vögel, wie vor allem das Straußenei.

Römische Frauen trugen in der Gerespro­zeifion, die um die Frühjahrssonnenwende statt­fand, ein Ei in der Hand. Auf einem öffent­lichen Platz in Rom wurden um die Frühlings­zeit 100 Eier verbrannt, um die Luft zu rei­nigen und die Stürme abzuhalten.

Auch in den jüdischen Osterbräuchen spielte das Ei eine Rolle. Ein hartgekochtes Ei liegt Referant dem Ziich steht, als Zumbol für den noch heute auf der Schüssel, die zur Passah­

fanenhaften Riefenvogel Zez. Es gibt sogar Gelehrte, die annehmen, die vorwiegend rote Farbe der Ostercier stamme aus der biblischen ählung, von den mit Lammblut beschmierten Posten der jüdischen Häuser in Aegypten  . Doch lisat vermutlich die Bedeutung dieser Farbe ebenso wie der ganze Brauch weiter zurüd als

Auf jeden Fall fanden die Begründer der christlichen Kirche schon einen sehr ausgebildeten Fruchtbarkeits- und Eierkult vor, als sie an die Aufteilung des Kirchenjahres und seiner Feste gingen. Um das Volf nicht abzuschrecken, ihm wenigstens dem Anschein nach seine alten Feste zu lassen, wurden die christlichen Fest: nach den altgewohnten eingerichtet, wurde das Weihnachtsfest um die Zeit des Wintersonn­wendfestes, das Osterfest um die Zeit des Früh­jahrsvollmondes gelegt. Ja, man hat sogar in der Wahl des Namens weitgehende Konzeſſio­nen gemacht. Während die romanischen Völker den alten jüdischen Namen des Passahfestes in Pâques  , diz ſlawiſchen in Paſcha etc. umbil­deten, wurde in den germanischen Ländern das Feſt der Auferstehung Chriſti   nach der heidni­schen Frühlingsgöttin Ostara benannt.

Seit dem 3. Jahrhundert nach Chr. wur­den in den Kirchen zum Osterfeste Eier ge= fegnet, die man sich später unter Beobachtung verschiedener Bräuche zum Geschenk machte. Besonders die Kinder beglückte man damit. Und die Sitte, singend durch die Straßen zu ziehen, und an den Häusern Eier zu erbetteln, war schon früher sehr verbreitet.

Der französische   König Heinrich II.   war der erste, aus dem Osterei über seinen symboli­fchen Wert hinaus eine wirkliche Kostbarkeit zu machen. Er schenkte Diana von Poitiers   zum Osterfeste ein töstliches Geschmeide, das in ein Perlmutterei eingeschlossen war. Diese Sitte verallgemeinerte sich, zuerst am prunkli- benden französischen   Hofe, dann auch an den anderen europäischen   Fürſtenhöfen, die es den eleganten Franzosen gleichtun wollten. Eier aus kostbaren Metallen, mit Juwelen eingelegt, wurden her­gestellt und verschenkt.

Am längsten hat sich diese Sitte der fost­baren Ostereier in Rußland   erhalten. Bis zum teilung inwelengeſchmückter Oſtereier an die Umsturz war am russischen Kaiserhof die Ver­

Höflinge üblich. Am Ostermorgen umarmie und füßte der Zar feierlich alle Mitglieder seiner Familie in Anwesenheit der Truppen und machte ihnen Geschenke. Kostbare Kleinode die­fer Art. Ofterzier aus Malachit und Lapizlazuli, Oitercier zum Oeffnen, in denen sich zierliche Kunstwerke, Wagen mit Pferden, Modelle von

Unser Theater

Einst war Theater ungeheures Beben Des Menschen, in des alten Schicksals Bein. Dann war es Spiel mit Menschen, schöner Schein.

Was kann Theater heute sein? Das Leben.

Denn nicht wie Wolken, die darüber schweben, Bald schwarz von Donnertragik fernhin

fchrein,

Bald possenhaft wie weiße Lämmerreihn Uns in den falschen Happy- Himmel heben­

Die Bühne steht auf Erden, in der Zeit. Sie läßt sich vom Geschehen rins durchwehen Und will sich doch auf eigner Achse drehen, Hier kämpft der Traum der Kunst um Wirk­lichkeit.

Theater fämpft, mit zwangloser Gewalt, Und seine Taten werden sich uns lohnen, Wenn, ungenannt im Index der Personen, Die Freiheit mitspielt, eine Haupt­gestalt.

Alfred Wolfenstein  .

Schlössern usw. befanden, werden noch in vielen europäischen   Fürstenschlössern als Geschente russischer Zaren gezeigt.

In Rußland   werden übrigens auch heute noch besonders hübsche, buntlackierte Ostereier in Holz hergestellt, die die kleinen Leute ein­ander schenken; die Revolution hat diesen Brauch keineswegs abgeschafft.

Das Verstecken der Ostereier ist eine typisch germanische Sitte. Ihr Ursprung ist unbekannt.

Auch der Osterhase, ebenfalls nur in ger= manischen Ländern bekannt, verleugnet seinen heidnischen Ursprung nicht. Er war das Tier der Göttin Ostara. Ursprünglich sind sogar viele Oſterkuchen in Hasenform hergestellt wor= den. An seine Stelle ist aber vielerorts heute das Lamm getreten, dessen christliche Bedeutung unleugbar ist, und das deshalb als Sinnbil's besser verstanden wird.

Mannigfache Spiele werden mit den Oster­eiern getrieben. Da gibt es Gegenden, in denen zwei Gruppen gegeneinander spielen, die Eier in verschiedene Körbe zu werfen suchen, andere, in denen die Eier gerollt werden, wieder andere, wo das Kippen" üblich ist, das Aneinander­stoßen zweier Eier, bei dem derjenige gewinnt, dessen Ei keinen Sprung bekommt.

In der Großstadt ist allerdings an die Stelle des Hühnereis mehr und mehr das süße Ei getreten, das aus Schokolade und Marzipan und aus Zucker unter Verwendung vieler Far­ben und Ingredienzien hergestellt wird. Oder man wählt eines der bunten, hohlen Papp­deckeleier, in die man dann an Schmuck und Spielzeug, an fleinen und großen Dingen alles hineinlegen kann, was man zu Ostern Freunden und Verwandten schenken möchte.

Aber stets wird die Eiform bevorzugt. Und obwohl sich der Schenkende selbst darüber oft nicht flar ist, offenbart sich doch im Feit­Zeit der Induſtrialisiert den überkommenen halten an der uralten Form, selbst in unserer eine tiefe, unbe

Sinnbildern, die schon vor vielen tausend Jah­ren wie am heutigen Tage Freude und Dank­barkeit des Menschen ausdrücken für das neue Werden in der Natur, den Beginn des Früh­lings und das Aufsteigen der Sonne.

Dr. St. G.