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die Pariser Februar- Revolution hinein. Sie fand Zündstoff Sie fand Zündstoff und Lumpen genug, aber keine geschickten Feuerwerker und Strategen. Sie überraschte gleichmäßig Liberale und Radikale. Ein Umstand, ein charakteristisches Merkmal der 48 er Bewegung machte sich besonders geltend. Die soziale Rebolution, verkannt, vergessen und verachtet von den deut schen Liberalen, hatte die französischen Grenzen leise überschritten, hatte sich mit ihrer deutschen Schwester in den Fabriken und it Weberdörfern vereinigt und heischte, wie die zertretene Gewissensfreiheit, ihre Anerkennung neben der politischen rage. Waren es nicht verkörperte Rachegedanken, finstre anarchische Dämonen, welche den Ruf nach Brot unheimlich in die Ohren der Satten und Uebersättigten gellten? Ach nein, die deutschen Arbeiter wollten nur Gerechtigteit, sie forderten nur ein menschen würdiges Dasein, nur die Befreiung aus der Zwingherrschaft des Kapitals, nur das Recht, ihren leiblichen und geistigen Hunger stillen zu dürfen; und wenn sie zuweilen irrten und sich von einer leicht erklärlichen Erregtheit zu anarchischen Excessen hinreißen ließen, so war dies einzig und allein die Schuld ihrer Lehrmeister und Vormünder, die Schuld der staatlichen Vorsehungen."
Gegenüber nun diesem gewaltigsten Auftauchen der drei unzertrennlichen Fragen, der politischen, sozialen und religiösen, hatten die Liberalen theils nicht Muth, theils bon 1808 und 1813 durchzuführen. Sie zogen es vor, die nicht Ehrlichkeit genug, die eisernen Consequenzen von 1789, Soziale Bewegung, die mehr als Phrasen von ihnen for derte, zu verleumden, die Demokratie unter der Kezermüze des tothen Gespenstes" und der„ Anarchie" an die„ GesellschaftsRetter", an die Reaktion zu verrathen. So wurde der glühende Revolutionsstrom von 1848 und 49 gezwungen, vor den Thronen stehen zu bleiben, zu stagniren, zu erkalten. So war es den Liberalen noch einmal gelungen, die Krater zu verstopfen, daß deutsche Volk in die unsäglichste Verwirrung und Muthlosigkeit zu stürzen. Warum? Der Schein- Consti tutionalismus, der ganz geschickt war zur blutigsten Henkerarbeit und drückendsten Inquisition, bot ihnen den Freiheitsflitter, mit dem sie die Nacktheit ihrer furzsichtigen In teressen Politik, den Bankerott ihrer politischen Ideologie kunstreich zudecken fonnten. Und was war die Folge dieses Frevels einer Partei, die bis zu den jüngsten Beiten herab in erborgtem Prunk einherstolzirt ist? Die Liberalen, die Männer der ,, halbheit" hatten das Vertrauen
zum Bolke, zu den Regierungen und zu sich selbst ver
bens ist man weniger geneigt, die Wahrheit dieses Ausspruches gelten zu lassen, als auf dem politischen, und doch ist die ganze Geschichte nur ein fortlaufender Beweis für dieselbe. Das alte Rom eroberte und beherrschte den Erdkreis durch seine Heere, und die Heere waren es, welche den Gäsaren über den Kopf wuchsen, nach ihrem Belieben Kaiser ein- und abseßten, und Rom bis auf die äußere Form der Macht zerrieben, so daß es nur noch eines Fußtritts der Germanen bedurfte, um den ganzen morschen Plunder über den Haufen zu werfen. Demselben Schicksale werden auch die aus der Gewalt hervorgegangenen modernen Militärstaaten verfallen. Sie werden an dem Krebs des Militarismus innerlich ausfaulen, äußerlich noch eine Weile fortgrünen, wie hohle Weiden, und dann beim ersten Sturm zusammenbrechen.
Fragen wir einmal, was denn überhaupt die stehenden Heere, die von dem besten Mark des Staates zehren und dessen
haben?
Die stehenden Heere nahmen in Europa ihren Anfang seit dem dreißigjährigen Kriege. Bis dahin vertrauten die Fürsten die Sicherheit ihres Landes den Waffen ihrer Bür ger und Bauern, zu denen sich im Kriegsfall gemiethete Lanzknechte gesellten. Lanzknechte gesellten. Erst als der dreißigjährige Krieg, dem die kulturgeschichtliche Aufgabe gestellt zu sein schien, den Beweis zu liefern, welcher furchtbaren Verwilderung und Bes stialität der Mensch fähig sei, beim Friedensschluſſe unzählige, plötzlich brodlos gewordene Lanzknechtsbanden aller Nation zurückließ, fingen die Fürsten an, aus diesem schrecklichen Bodensatz stehende Heere sich zu bilden. Die nächste Folge davon war, daß sich Bürger und Bauer der Waffenführung entwöhnten, und daß sie, ohnmächtig der Soldateska gegenüber, ihrer alten verbrieften Freiheiten verlustig gingen. Auf den allzeit schlagfertigen stehenden Heeren richtete sich die absolute Fürstengewalt auf, die es in ihrer Unumschränktheit im vorigen Jahr
hundert bekanntlich bis zum wohlorganisirten und schwung
haften Menschenhandel mit den eigenen Unterthanen brachte. Schubart und Schiller haben diesen deutschen Landesvätern ein unvergängliches Schanddenkmal errichtet.
Wohl, man konnte dem Bürger, wenn er seine alten Rechte zurückforderte, die Pike durch die Brust rennen, oder eine Kugel vor den Kopf schießen. Aber konnte man auch den
Ideen mit kaltem Eisen zu Leibe gehen? Es war unmöglich;
denn so oft man es versuchte, wurden selbst die Steine lebendig, richteten sich aus dem Pflaster auf, wo sie bisher jeder mit Füßen getreten hatte, und schlugen die stehenden Heere in die
In der sogenannten Nationalhymne Preußens fommt
loren; fie waren weder tauglich, eine fonservative Richtung, Flucht. noch eine oppofitionelle Richtung zu vertreten; sie waren aber nur dazu da, in den Tagen der schwärzesten Reaktion aller folgender Vers vor: getreueste" Opposition zu spielen, die Glocken von Frankfurt läuten zu lassen; sie dienten der Regierung, um der felben eine neue Aera" zu ermöglichen, dieselbe zu glorificiren, und ihr das Laviren aus dem„ Niemals!" in das Fahrwasser der deutschen Einheits- und Macht- Politik zu
erleichtern;
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fie vertauschten, geschickten Taschenspielern gleich,
und noch immer ist dieser verhängnißvolle Vers zur Wahrheit geworden. Haben die Regimenter, welche Jakob II. von England zum größten Theil mit französischem Gelde unterhielt,
die Losung Freiheit urplößlich mit der Parole Einheit ihn zu schüßen vermocht, als er der verfümmerten Freiheit
und Macht!
( Fortsetzung folgt.)
Was nützen die stehenden Heere?
Der griechische Philosoph Anaximander sagt:„ Woraus das Dafeiende seinen Ursprung hat, dahin muß es auch noth wendig seinen Untergang haben." Auf keinem Gebiet des Le
Großbritanniens den Gnadenstoß zu verseßen hoffte? Er mußte über den Kanal flüchten, und die Krone der Stuarts ist nicht wieder aus dem Meere aufgefischt worden. Ludwig XVI . und Marie Antoinette endeten auf dem Schafott, trotz aller Begeisterung, mit welcher die französischen Gardeoffiziere in der Orangerie von Versailles für sie zu sterben schwuren, und Karl X. und Louis Philipp mußten auf flüchtigen Sohlen das schöne Frankreich verlassen. Keine Armee vermochte sie an der mißbrauchten Macht zu erhalten, und auch der Märzmonat des