Der Tintenfisch des..BT."

Klarheit bei Mosse  

Letzte Nachricht: Der Verlag Rudolf Mosse   hat die Zahlungen eingestellt.

Herr Karl Better, einst Reklamechef der Berliner   Gast wirtsmessen und verwandter Branchen, heute General direktor der dem Juden Hans Lachmann- Mosse   abge­preßten Rudolf- Mosse- Stiftung- GmbH., besagtem Better ist durch das mehrzöllige Fett etwas an die Nieren ge­gangen. Er hatte es sich so schön gedacht! Mit den be henden Füßen, die so schnell den Boden der Tatsachen fanden, im direktorialen Zimmer auf- und abgehend, aus gewichtiger Zigarre den blauen Dunst hervorstoßend, den er jahrelang mit erprobter deutscher Treue allen Freun den vorgemacht hat, so also überlegte er: Diese undank­baren Banditen von jüdischen Lesern bestellen haufen weise das Berliner Tageblatt" ab, trotzdem ich daraus eine braune Zeitung gemacht habe, neben der doch sogar der Völkische Beobachter" erröten muß. Halt, ich habs, ich muß diesen Judenschweinen noch deutlicher zeigen, wie ich mich für sie geopfert habe, um ihnen das Tage­blatt" zu erhalten! Ich werde dem Zeiz sagen, er solle in der Brücke" über das Thema Die Juden in Deutsch  land" schreiben lassen! Also 3eiz soll ,, mal kommen")

uns gemein gehabt. Sie spielen sich jetzt auf Rosten derer, die würdig ihr oft schweres Schicksal tragen, als Märtyrer auf und fühlen sich vollkommen zu Unrecht berufen, aus ihren sicheren Winkeln Schmutz und Unrat über unsere ernsten und aufrichtig gemeinten Bemühungen auszus gießen."

Also haben sich die Pinners, Sinsheimers und sonstigen Konzessions- Juden wieder einmal für einige Wochen das Wohlwollen ihres Göbbels erkauft. Und ihr Better wird weiter das ihm gebührende Vertrauen seiner neuen ( wievielten?) Gesinnungsgenossen genießen, als ihr junger Mann in den Gesamträumen der jüdischen Aus­gabe des Völkischen Beobachters" schalten können. Allerdings wenn

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wenn nicht inzwischen selbst Nazi- Behörden Bedenken kommen, neben ihrem Obersten Hauptmann von Köpenick   noch einen zweiten Röpenicker zu dulden. Denn mittlerweile ist die Methode ruchbar geworden, mit deren Hilfe des Vetters Karl das Unternehmen Rudolf­Mosse- Haus in seine braunen Händchen zu bringen ver­stand. Zuckmayer   hätte Stoff zu einer noch aktuelleren Komödie, also: Wenn man in den Tagen der nationalen Revolution" durch das Mosse- Haus in der Jerusalemer Straße   ging, sah man allerorten und aller Dertchen stünd­lich sich vermehrende Tagesbefehle plakatiert, die in den größten Lettern unterzeichnet waren Ohst, Staats­kommissar". Ein Herr Ohst war nämlich eines Tages bei dem reichsten Lehrling von Berlin  ", genannt Lachmann­Mosse, in der schönen, in der neuen braunen Nazi- Uni­form erschienen, hatte statt jeder besonderen Legitimation zwei Pistolen auf den Tisch gelegt, bestellte sich als Staatskommissar für das Rudolf- Mosse- Haus" und streckte dann seine deutschen Beine unter den Tisch im Zimmer des Tagblatt- Chefredakteurs. Wie war er ins heraus: Zwischen Vetter und Ohst bestanden schon lange Haus gekommen, wer hatte ihn geschickt? Jetzt ist es vor dem 5. März recht herzliche Beziehungen, er war die Zeiz ließ sichs von seinem Better nicht zweimal sagen, Rückversicherung des strammen Republikaners und lie setzte sich auf den verläßlichen Hintern und diktierte Schreibebriefe an alle, die da berufen sind, den jüdischen ferte für gutes, dem jüdischen Mosse- Verlag entnommenes Geld verläßliche Nachrichten aus der Hitlerpartei. Als Lesern des Tageblattes" mit der ganzen Aufrichtigkeit nun die nationale Erhebung" kam, ohne den unermeß­ihres deutschen   Gemüts zu versichern, daß man es eigentlich macht- und herrschsüchtigen Better in den Rang eines lich mit den lieben Juden" gar nicht so schlecht meine.

Und A H. Zeiz kam, denn er kommt immer. Er kommt, menn ganz Rot die Modecouleur ist und Spartakus das Mossehaus besetzt und man sich dabei im Zimmer Wolffs, des Tageblatt- Chefredakteurs", einige Tage lang als journalistischer Berater des Besatzungschefs aufspielen und großmächtig Ausweise unterschreiben kann. Er kommt, wenn, im Spiel der Farben, die sogenannte Demo­kratie sich rosa schminkt. Er kommt, wenn nach langer Nacht Deutschland   erwacht und allen, die das noch nicht gewußt haben sollten, zum Zeichen der nationalen Ers hebung die Augen blau und die Rücken braun geschlagen werden. Dann marschiert A. H. Zeiz wieder Titelseite an

Titelseite mit den neuen Kameraden und befolgt jedes Klingelzeichen.

Da hat der Zeiz das nun so fein gefingert und mit dem Köder dicker und ausnahmsweise sofort zu bezahlender Honorare die trefflichsten Zeugen für den Opferdank des Tageblatt" für das deutsche   Judentum herangeholt.- Dennoch sind die unersättlich- jüdischen Leser undankbar genug, erst recht in hellen Haufen auf das bedruckte Klosettpapier zu verzichten. Und jene Menschen, die un­verschämt genug waren, den Aufenthalt im Ausland dem in Hitlers   Zuchthaus- Deutschland vorzuziehen, diese Auf­sässischen hatten gar die Unverschämtheit, zersetzende Kritik an dieser Kulturgroßtat zu üben."

Das ist, wie gesagt, unserem lieben Vetter durch die ausgiebigen Fettpolster an die Nieren gegangen. Was tut man da? Man kommandiert den willfährigen Auslands­korrespondenten des Blattes, sofort aus den sie beher­bergenden Ländern zu schreiben, welch gewaltigen Wider­hall dort die Diskussion" in dem deutschen Weltblatt" gefunden habe. So war es denn schwarz auf weiß zu lesen, daß man in London  , Paris  , Warschau  , Prag  , Buda­ pest   und Stockholm   tagelang die eigenen Sorgen voll­kommen vergessen und von nichts anderem als der Publi kation im Tageblatt" gesprochen hat.

Aber jenen gewissenlosen Grüppchen, namentlich in Wien   und Prag  ", wird es in vollstem Einverständnis auch mit unseren jüdischen Redaktionskollegen" von der ,, Gesamtredaktion des Berliner Tageblatts" folgender­maßen und ordentlich gegeben: Die Kaffeehaus- Literaten und Schmocks, die bei ihrem vorübergehenden Gastspiel in Deutschland   nur Durchfälle erleben konnten oder ihre Scheinerfolge lediglich dem Zusammenhalten ihrer Clique zu verdanken hatten, haben zu keiner Zeit etwas mit

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Chefs des geſamten Hauſes erhoben zu haben, war der

Plan zwischen zwei Edelmännern schnell beschlossen: Du, lieber Dhst, kommst einfach als Staatskommiffar", mistest den Laden aus und machst mit dem Juden Lach­mann ganz kurzen Prozeß. Jeßt muß er raus, und wenn ich erst den Laden in der Hand habe, dann sollst Du mal sehen!"

So beschlossen, so geschehen. Ein Greuelmärchen? Nun, dann lest gefälligst die hier folgende amtliche Erklärung des Berliner   Polizeipräsidiums:

Polizeipräsidium der Stadt Berlin  , Abteilung 1. An...

Auf Ihr gefälliges Schreiben vom...... teile ich Ihnen ergebenst mit, daß weder vom Polizeipräsidium noch von einer anderen amtlichen Stelle ein Kommissar beim Verlage Rudolf Mosse   eingesetzt worden ist. Ebensowenig ist von mir eine Anregung über Personal­entlassungen oder Kürzungen von Gehaltszahlungen ergangen. Die Aufnahme des Herrn Ohst in dem Ver­lag beruht auf freien Vereinbarungen zwischen dem Verlag und Herrn Ohst. Die Vereinbarungen sind ohne Mitwirkung und Wunsch einer behördlichen Stelle ge­troffen worden. Die von dem Vertreter des Verlages Rudolf Mosse   vor dem Arbeitsgericht gemachten An­gaben sind daher nicht zutreffend. Es ist selbstverständ­lich, daß der Verlag seinen tariflichen und sonstigen Verpflichtungen nachzukommen hat.

gez. Reinke.

Sicher hätten die beiden munteren Knaben noch lange an der Quelle sigen können und ihr Krug wäre weiter

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zum Brunnen gegangen, wenn nicht der peinliche Zwła schenfall mit Hanussen gekommen wäre.

Jedenfalls: Karlchens Röpenickiade ist entlarvt. Sein Osaf von Köpenick   hat ausgespielt.

Glaubt nur, Jhr gewissenlosen Grüppchen, namentlich in Wien   und Prag  ", Ihr Kaffeehaus- Literaten und Schmocks", der Generaldirektor der Rudolf- Mosse- Stif tung- GmbH. würde jetzt sehr gerne mit Euch tauschen! Aber, wer möchte es! Als er damals, in den Frühlings­tagen der nationalen Revolution", mit beiden Platt füßen den Boden der Tatsachen betrat, eröffnete er ſeine fröhliche Reise ins Dritte Reich mit dem Imperativ Klarheit!" Nun, man hat vollste Klarheit über ihn. Den Tatbestand kann selbst ein Tintenfisch des Berliner Tageblatt" nicht mehr verdunkeln. Waldemar Grimm.

Rassenkunde

Deutschland scheint noch immer nicht von den Juden bes freit zu sein. Es hat sich herausgestellt, daß die Herren Reichs­wehroffiziere bei der Wahl ihrer Großeltern zu mindestens 40 Prozent nicht vorsichtig genug gewesen sind. Deshalb gilt das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums  " nicht für die Reichswehr  . Aber auch sonst erwachsen Kompli tationen.

Da ist zum Beispiel der Staatssekretär Erhard Milch  , Gö­rings besonderer Vertrauensmann für Luftfahrtangelegen­heiten, von ihm sofort in ein hohes Staatsamt berufen. Was mag dieser Staatssekretär des Dritten Reiches   über den Kommissionsrat Benno Milch   und dessen Ehefrau Lina Milch denken? Wird er sie noch als Großeltern anerkennen, obwohl sie in Breslau   auf dem jüdischen Friedhof begraben sind? Weiterhin dürfte Herr Dr. Göbbels   nicht sorgenfrei sein. Es ist zwar noch nicht gelungen, seine seltsame Physiognomie rassenmäßig" zu ergründen. Was wird aber das Schicksal seines jüngsten Kindes sein? Mutter Magda, die neue rei­gende Dame" des eleganten Berlins  , hat nämlich das Pech, Tochter eines Juden zu sein. Ihre Mama, die nunmehr wie­derum mit einem Herrn jüdischer Abstammung, namens Friedländer, verheiratet ist, hat schon früher sich gegen jü­dische Fremdlinge nicht ausreichend wehren können. Aus einer durch die heiligen Bande der Ehe nicht legitimierten Freundschaft mit dem jüdischen Kaufmann Ritschel in Godes­ berg  

am Rhein   ist des Dritten Reiches Propagandaministerin

hervorgegangen. Armer kleiner Göbbels! Wenn du einmal zur Schule gehen solltest, wirst du zur Judenschule gehen Armer kleiner Göbbels....

müssen!

Foltersknechten ausgeliefert Eine amtliche Kundgebung

Bremen  , 19. Juli. Die Bremer   Polizeidirektion hat vor kurzem folgende Kundmachung veröffentlicht:

Im Anschluß an die Plakatierung Letzte Warnung!" hat der Polizeiherr die Anordnung getroffen, daß sämt liche Personen, die trotz allen Warnungen in Zukunft noch wegen marxistischer Propaganda oder an= derweitiger staatsfeindlicher Betätigung in Haft genoms men werden,

zunächst einem nationalen Verband zu geführt werden sollen. Der nationale Verband hat die Aufgabe, zur Unters stügung der politischen Polizei die Fest= genommenen eingehend über ihre Strafe tat vorbereitend zu vernehmen und sie dann mit dem Ermittlungsergebnis der Geheimen Staatspolizei zuzuführen.

Die Festgenommenen werden also von der Polizei der SA. zur eingehenden Vernehmung", das heißt zur Fol terung, ausgeliefert, um dann mit dem Ec­mittlungsergebnis" zerbrochenen Knochen und blu­tigen Striemen tigen Striemen- ins Konzentrationslager oder ins Krankenhaus überführt zu werden. Damit ist bewiesen, daß die Folterungen der Verhafteten nicht Uebergriffe sadistischer Banden sind, sondern im Auftrag von Hitlers   Behörden geschehen.

Verantwortlich: für die Redaktion Joh. Piz: Inserate Otto Kuhn  , beide in Saarbrücken  . Druck und Verlag: Bolfsstimme" G. m. b. H., Saarbrücken  , Schüßenstraße 5.

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