Die„ Zuckerdose der Weltisw
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Der Aufstand, der auf der Insel Kuba , der„ Zuckerdose ber Welt", ausgebrochen ist, richtet sich gegen die Diktatur des Präsidenten Machado, gegen ein Blutregime, das burch seine Massenabschlachtungen und Ermordungen von politischen Gegnern sogar in unserer abgehärteten Zeit allgemeinen Abscheu erregt. Machado war imstande, sich jahrelang gegen alle Aufstandsversuche der Bevölkerung zu halten, weil er sich nicht nur auf seine Blutpolizei, sondern auch auf die Hilfe der amerikanischen Kapitalisten stützen konnte. Kuba und seine Zuckerindustrie find nämlich, wirtschaftlich gesprochen, nichts andres als eine Expofitur einiger Neuyorker Banken, vor allem der National City Bank. Solange Hoover am Ruder war, konnte in Kuba Machado ungehindert regieren und morden.
Jm letzten Jahre waren die Zustände in Kuba derart fürchterlich geworden, daß sich der fortschrittlichere Teil der amerikanischen Oeffentlichkeit den Klagen der Rubaner nicht mehr verschließen konnte. Daß irgend mann eine blutige Revolution ausbrechen würde, war zu erwarten. Präsident Roosevelt , der seiner ganzen Einstellung nach dem Diktat der amerikanischen Banken nicht so unbedingt Folge leisten will wie sein Vorgänger Hoover, versuchte nun, eine friedliche„ Liquidierung" des Machado- Regimes in die Wege zu leiten: zum Teil, um Blutvergießen zu ersparen, zum Teil, um die Macht nicht an irgendwelche allzuradikalen Gruppen fallen zu lassen, sondern lieber an die gemäßigten, liberal- intellektuellen
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Machado wollte aber nicht gehen. Infolgedessen ist es nun doch zum Ausbruch einer blutigen Revolte gekommen. Die wesentlichen Kennzeichen der Situation sind folgende: Machado hat außer seiner Polizei und der Armee die ganze Bevölkerung ohne Unter schied der politischen Anschauung gegen sich. Auch die Amerikaner möchten den blutbefleckten Diktator gern loswerden. Die Führung der Revolte liegt in der Hand der liberalen Intellektuellen, die eine bürgerliche Demokratie herstellen möchten und gute Beziehungen zum amerikanischen Gesandten Welles unterhalten. Der Vortrupp im Kampf aber ist die Arbeiterschaft Havannas und der andern Städte, die durch ihren Generalstreik die Revolution eingeleitet hat. Diese Arbeiterschaft erwartet vom Ergebnis der Revolution auch eine soziale Umwälzung auch eine soziale Umwälzung also vermutlich mehr, als die intellektuellen Revolutionäre zu geben bereit sind.
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seinen Schergen ein Blutbad unter der Bevölkerung der Vorläufig ist es so weit, daß der Diktator, der von Hauptstadt anrichten ließ, vor der Empörung des Volkes in ein Polizeigefängnis flüchten mußte. Seinen Sturz würde nicht nur das ganze kubanische Volk als Erlösung empfinden, ihn würden die Freiheitsfreunde der ganzen Welt mit heller Freude begrüßen.
Parteien des Landes. Roosevelt schickte daher einen Gegen Einmischung von USA .
seiner besten Diplomaten, den kühlen Unterhändler Welles, als Gesandten nach Ruba und beauftragte ihn damit, den Präsidenten Machado zum freiwilligen Rück tritt zu bewegen.
Havanna , 11. Aug. Die liberale Partei Rubas lehnte in einer Entschließung die Vermittlung des amerikanischen Botschafters in den politischen Schwierigkeiten Kubas ab.
Hitler - Propaganda in Lothringen
An ihren Propheten sollt ihr sie erkennen...
" Jeder im Auslande lebende Deutsche hat die vaterlän bische Pflicht, bet jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Unfinnigkeit der vom infernationalen Judentum gegen unser Vaterland ins Werk gesetzten Grenelpropaganda aufmerkiam zu machen." Mit diesen Worten werden die wenigen Reisenden, denen die Grenzkontrolle in Perl das UeberSchreiten der blauweißroten Grenzpfähle gestattet, in Marsch gesetzt. Die Wallfahrt nach Trier hat aus dem Osten und der Mitte des dritten Reiches" zahlreiche Pilger an die Grenze geführt, die früher in Lothringen ansässig waren und die nunmehr die Gelegenheit zu einem " Sprung" in die alte Heimat wahrnehmen. Es handelt sich in der Hauptsache um heutige Beamte, die früher als stramme Feldwebels auf den Kasernenhöfen von Diedenhofen und Metz des Kaisers Soldaten zu echt wehrhaften Keris" zu erziehen hatten, und deren heute zu 100 Prozent gleichgeschaltete Gesinnung ausreichende Gewähr bietet, daß sie die Lehre ihres großen Meisters im Auslande bei jeder sich bietenden Gelegenheit" verkünden.
In einem Diedenhofer Restaurant lief uns ein folcher Apostel in die Arme. Anknüpfung ist gleich gefunden. Beamter selbstverständlich, ehemaliger Offiziersstellvertreter, im Herzen Deutschlands bei der Regieruna" Was liegt also näher als die Politik. Unser Hitlerapostel ist vorsichtig. Aber das lothringer Bier ist billig und nicht so wirkungslos, wie man oft behauptet. Die zehnte Runde fährt eben auf, als unser Gast verschämt seinen Rockaufschlag umschlägt. Aha, Stahlhelmer!
Jawohl und Gott sei Dant! Noch stehen wir, und kein Mensch wird sich erfühnen, unfere Existenz anzutasten. Denn wir sind das einzige Bollwerf gegen den Nationalbolschewismus der Hitlertruppen. Wir und die Reichswehr . Mit uns stehen unser verehrter Reichspräsident von Hindenburg und General Blomberg. Wenn die wollen, dann hört der braune Sput auf, und das über Nacht! Vorläufig ist es noch nicht so weit. So wie es früher in Deutschland war, konnte es nicht weiter gehen.
Die heutige Serrschaft der A. and S. stand haben. Das find reguläre Räubers banden, denen kein ehemaliger Frontsoldat und vor allen Dingen fein Stahlhelmer die Hand reicht. Lauses jungen, die von der Mutter noch abgehalten wurden, als wir im Dred der Argonnen lagen, und die wollen uns heute auf der Nase herumtanzen. Deren schnöjes lige Führer sollen wir alte Kämpen grüßen. Wie gesagt, noch ist es nicht so weit. Wenn wir heute gegen die Bande losschlügen, hätte das deutsche Volt kein Vers ständnis für unsere Tat. Aber der Moment kommt und er ist nicht mehr sehr fern, wo man in Deutschland diese Banden satt haben wird. Dann rappelis! Jawohl!" Und was halten Sie von Ihrem Reichskanzler?"" Hitler? Ein Gente, ein Uebermensch, wie er seit Luther nicht mehr geboren wurde. In Deutschland wird sein Name nur mit Ehrfurcht genannt, und jeden Tag, den wir erleben dürfen, danken wir unserem Schöpfer erneut für den Strom der Gnade, den er durch die Hand unseres Kanzlers in reicher Fülle über unser Vaterland strömen läßt. Auch das Ausland wird sich einstens seiner Haltung einem solchen Edelmenschen gegenüber schämen und ihm danken, daß er Europa von der Judenpest befreit hat, und es ihm gleich fue."
aber tann und darf noch viel weniger Bes
Vorläufig aber wird Ihr Vaterland vom Auslande boyfottiert. Und ihre Wirtschaft?"„ Gibts gar nicht! Wenn die Judenpropaganda zu Ende ist, wird das Ausland sehen, daß es fich selbst geschädigt hat. Die ganze Welt braucht die deutschen Waren, die in ihrer Qualität niemals erreicht werden können. Man wird uns noch anbetteln, wenn man die Wirtschaftsbeziehungen abgebrochen, und den Juden gefolgt hat. Das ist übrigens alles Lüge und Blödsinn. Neh men Sie eine beliebige deutsche Zeitung und sie werden feststellen, daß unser Export glänzend steht.
„ Das Ausland macht sich aber seine eigenen Gedanken über ein Volt, das seine eignen Volksgenossen in Zuchthäusern und Internierungslagern verkommen läßt!"
Die musikalisch- dramatische Arbeitstagung vom 7. bis 16. August 1933
Hermann Scherchen erfreut sich als Interpret moderner Musik des besten Rufes; die neuzeitlicher Musik aufgefchloffene Jugend aller Länder fühlt sich ihm verbunden; die Schaffenden und Nachschaffenden kommen zu ihm und die Musiker, die im Orchester spielen, wissen, daß fie feinen besseren Orchester- Erzieher finden können als Hermann Scherchen . Mit großer Geduld, verantwortungsbewußt gegen das Werk, das er zur Aufführung angenommen hat, gibt er nicht Ruhe, bis die Wiedergabe einer Partitur de m Slangbild entspricht, das er in sich trägt, dessen Realisierung fich in den Proben vollzieht. Von dieser Werk besessenheit erfüllt, möchte Hermann Scherchen , daß unserem Dirigentennachwuchs, dem es bei allem guten Willen noch oft an handwerklichem Können gebricht, weitergeholfen werde. Was nüßt alle Erziehung der Orchester, wenn Musiker, die auf diesem vollendeten Instrument zu spielen haben, technisch unzureichend vorgebildet find? Aus diesen Erwägungen heraus rief Scherchen in diesem Jahr zur Durchführung eines Dirtaentenfurfus auf, den er in aller Stille und Weltabgefchiedenheit in Riva, einem fleinen Ort der Schweiz , abzuhalten gedachte. Nicht nur Orchesterdirigenten, auch den Orchestermusifern sollte Gelegenheit gegeben werden, sich auf das Spiel schwieriger moderner Werke vorzubereiten. Den musikalischen Verhältnissen Rivas angemessen, wollte man sich im Studium auf moderne Kammermufifliteratur beschränken.
Diesen Plan Scherchens griff nun die Stadt Straß burg , Bürgermeisterei und Konservatorium, auf. Ste stellten Scherchen das ausgezeichnete Orchester Municipal, ferner ein Bläser- Orchester, die Musique Municipal ( Kapelle der Feuerwehr) und die Räume des Konservatoriums fostenlos zur Verfügung und Scherchen willigte, cin Gelingen seiner Arbeit möglichst zu garantieren, ein, den Kursus von Riva nach Straßburg zu verlegen.
Aus allen Ländern kamen die Schüler: aus Deutsch land , Desterreich, Holland , der Schweiz , Italien , Frankreich , Ungarn , Belgien , Dänemark und Jugoslawien . Wir treffen Komponiften, die sich mühen, die technischen Dinge zu erlernen, die fie befähigen, ihre Werke selbst zu dirigieren, Kapellmeister, die ihren Beruf schon jahrelang ausüben und dennoch
wünschen, sich weiterzubilden; aber auch Musiker, die noch nie vor einem Orchester gestanden haben.
Von morgens 8 Uhr bis hart an die Mitternachtsstunde wurde zunächst ohne Orchester und Klavier- sechs Wochen lang Partitur ſtudiert und unter Hermann Scherchens Anleitung dirigiert. Er verlangt, daß jeder Schüler seine Partitur im Kopf habe. Nach diesen Trocken- DirigierWochen" mit einem gewissen Sarkasmus sprechen die Schüler von ihrer Arbeit als einem musikalischen Trockenschwimmen steht man sich nun seit zwei Wochen Tag um Tag vor das Orchester gestellt. Technische Unzulänglichkeiten, Hier ein zu steifer Arm, dort allzugroßer Ueberschwung der Bewegung, sind behoben. Da probt einer den Satz einer Sinfonie von Gustav Mahler . In einem Nebensaal studiert der andere mit den Bläsern Bladimir Vogel. Die nicht vor dem Orchester stehenden Kursisten haben im Orchester mitzuwirken. Da fist Palotai, Soloviolincellist des Philharmonischen Orchesters Budapest , neben Straub, dem 1. Hornisten des berühmten Mengelberg - Concertgebouw- Orchesters Amsterdam , Dea Gombrich, Wien , eine Meisterschülerin von Adolf Busch , neben Klug, dem Soloflarinettiften des Sinfonischen Orchesters St. Gallen. Ein vielgesuchter und geplagter Mann ist Rascher, befannt in allen europäischen Rundfunksendern, nicht minder Benzon, der in Kopenhagen Flöte bläft; die Trompeter sind von Brüssel und Parts. Man kommt von Lon don, Göteborg , Bern , 3ürich. Auch Deutsche haben sich eingefunden und alle hocken in diesem wahrhaft euro päisch zusammengefügten Orchester einträchtig mit den Stol legen aus Straßburg zusammen. Als Verständigungsmittel bedient man sich des Französischen; wer mit der Sprache nicht zurecht kommt, darf getrost seine Wünsche in Deutsch vor bringen. Einer hilft dem anderen; ob hinter dem Pult oder als Chef d'orchestre- ein jeder Diener am Wert.
Am„ Schwarzen Brett" des Konservatoriums hängen die Probezettel ein jedes Werk verlangt eine andere Orchesterbesesung: man hat zu tun, man ist sparsam mit der Zeit: und„ Armeebefehle" cherchen 3:" Die Dirigenten find verantwortlich für ihre Proben und deren Zustandekommen. Dirigenten, die zu spät zu ihren Proben erscheinen, werden ihre Musiker fünftig nicht mehr vorfinden", vermeldet der eine. Man flopft nicht auf der Penha in jedem Taft ab.
" Volksgenossen? Ich bitte Sie, Juden sind doch teine Bolfsgenossen! Und die andern, die haben sich die Bäuche vollgefressen, Millionenvermögen auf Kosten des hungernden Volkes errafft. Das ist heute anders gewor den. Wir haben mit eisernem Besen gefegt."
„ Aber die internationale Verständigung und besonders Deutschlands Verhältnis zu Frankreich ?"
" Wird geregelt! Ich sagte Ihnen bereits, daß wir, wir alten von der Front das Heft einmal ganz in Hand nehmen werden. Mit unseren alten Gegnern fommen wir schon ins Reine. Auch die Italiener waren einmal unsere Feinde. Und wir wissen aus sicherer Quelle, daß auch in Frankreich der Faschismus marschiert. Auch hier wird man einmal die Judenbande am Kanthaken holen, die seit Jahrhunderten einen Reil zwischen unsere Völker treibt. Wenn wir Elsaß Lothringen und unsere Kolonien wieder haben, und dann ist Schluß. Dann kann die ganze Welt kommen. Dann steht Deutschland , Frankreich und Italien wie ein Block. Das sind dann die vereinigten Staaten von Europa . Drei verschiedene Rassen, aber jede frei von Juden! In diesem Sinne. Zum Wohle meine
Herrn!"
Man nannte einft das deutsche Volk das Volk der Denker. Armes Deutschland , an deinen Propheten wird man dich erkennen!
Und am nächsten Abend war ich ebenfalls in einem Lokale in Diedenhofen der Ohrenzeuge folgender Epistel:
„ Es ist nicht wahr, daß Hitler die Juden verfolgt. Ich war in Trier bet einem Geschäftsfreund, der Jude ist. Der treibt sein Geschäft mit derfelben Ruhe wie seit Jahrzehnten. Die ganze Propaganda ist von den Oftjuden aufgezogen und bezahlt, die jetzt hierherkommen, um sich ansässig zu machen. Wenn Hitler diese Kerle vertreibt, hat er Recht. Das muß auch hier einmal tommen. Hitler hat die Gefahr erkannt und beugt ihr vor. In Deutschland fann jeder deutsche Jude in Ruhe seiner Tätigkeit nachgehen. Ich habe mich selbst davon überzeugt. Alles andere ist Lügenpropaganda."
Alles horcht und staunt! In den Taschen knistern die Zeitungen, die von den Schandtaten im britten Reiche" Beugnis geben. Im Aether überschlägt sich die Stimme des Judenfreffers Göbbels. Auf den Mienen der Zuschauer Itegen Zweifel. Man kann nie wissen. Und hier ist ein Zeuge, der drüben war, der mit eigenen Augen gesehen hat, was vorgeht. Sollte doch etwa Propaganda usw. Jawohl meine Herrschaften, Propaganda! Propaganda, von Hitler bezahlt, Propaganda unterirdisch, Propaganda umso schmählicher, als der Propagandist selber ein---- Jude ist!
Schweizer Grenze verletzt Uniformierte Nazileute dringen ein...
Basel , 11. August.( Eig. Ber.) Die Frechheiten der Nazis gegenüber dem Ausland werden immer toller. Ihr Wüten gegen die eigenen Volfsgenossen genügt ihnen nicht mehr. Sie möchten ihr Herrschaftsbereich ausdehnen und mißachten darum die ihnen durch die Landesgrenzen gezogenen Beschränkungen. Ihr Vorgehen gegen Desterreich ist typisch. Aber es ist nicht vereinzelt. Aus Augst wird uns ein Vorfall berichtet, der eine schwere Verlegung der schweizerischen Grenze darstellt und unbedingt zu einer Untersuchung der Behörden Veranlassung geben muß. Es handelt sich um folgendes:
Am Kraftwert Augst- Wyhlen besorgen abwechslungsweise ein Schweizer und ein Deutscher den Stauwehrdienst. Offens bar wurde nun der deutsche Wärter als Leser des„ Deffents lichen Dienft" und der Arbeiter- Zeitung " denunziert. Die SA. machten Haussuchung in seiner Wohnung, trafen ihn aber nicht zu Hause an. Sente nacht drangen nun die unis formierten Nazis über das Stauwehr in das auf Schweizer Gebiet stehende Wärterhäuschen und durchsuchten es nach verbotenen“ Druckschriften. Es wurde ihnen ausdrücklich gesagt, und zwar wie man uns mitteilt, durch Schupobeamte, daß sich das Häuschen auf Schweizer Gebiet befinde. Das gehe fie nichts an, fie seien von ihren Vorgesetzten zu ihren Hands lungen beordert worden. Die Nazifrechlinge führten denn auch ihre Polizeihandlung auf fremdem Boden zu Ende.
Soweit der uns gemeldete Tatbestand! Er qualifiziert sich, wie bereits erwähnt, als schwere Grenzverlegung. Man stelle sich vor, was erfolgt wäre, wenn die S.- Leute wirklich verbotene Schriften gefunden hätten? Sie würden sich jeden falls des„ lebeltäters" versichert haben, der sich wohl auf Schweizer Gebiet nicht hätte verhaften lassen. Es ist höchste Zeit, daß endlich zum Rechten gesehen wird, bevor die Nazis frechheiten ein großes Unglüd verursachen. Wir fordern eine sofortige strenge Untersuchung und wenn sie die Richtig: teit unserer Darstellung ergibt, woran wir nicht zweifeln, entschiedenes Auftreten gegen die Urheber.
Man übt nicht Ausdruck", sondern achtet auf richtigen musikalischen Verlauf. Man wiederholt nicht sinnlos!" unterrichtet der andere den, den es angeht...
Nun sollen die Schüler unter Beweis stellen, was sie gelernt haben. Bereits in den Orchesterproben hat sich Her mann Scherchen zurückgezogen. Ein jeder ist für das Gelingen seiner Aufführung nunmehr nur sich selbst verantwortlich. In 16 Konzerten, die der Musik der verschtedenen Länder und Nationen gewidmet werden, ist jedem Gelegenheit gegeben, sich ausgiebig fünstlerisch zu betätigen.
Willi Reich , Wien , eröffnete die beiden Konzertwochen mit einem Vortrag, den der Straßburger Sender übertrug: Sinn und Bedeutung der Straßburger Arbeitstagung". Alois Haba spricht in mehreren Vorträgen über die Lebensgeschichte der Musik, Prof. Doedhar- Bombay über Indische Musik. Am Abend nach den Aufführungen und Vorträgen ist den Teilnehmern an dieser Arbeitstagung Gelegenbeit gegeben, Meinungsaustausch zu pflegen. Und n ein Besonderes: Zu den Konzerten werden feine Eintritts farten verkauft, auch nicht, wenn Scherchen persönlich einige Konzerte und Opernaufführungen dirigieren wird. Alle Teilnehmer find gleichzeitig ja irgendwie auch Mitwirfende. Auch den Solisten erite räfte sind darunter, Pela Bartok( Budapest ). Prof. Walter Frey( 3ürich), Marya Freund ( Paris ), Joachim Röntgen ( Winterthur ), Rachel Thaut vöge( Brüffel) und Allan . Busch, der künstlerische Beirat der englischen Arbeitersängernehmen feine Honorare an. Man ist auf einer Arbeitstagung. Wer kein Instrument zu spielen vermag, wird eine Stimme haben, im Chor mitzusingen. Diejenigen, die musikalisch nicht irgendwie zu erfaffen find, aber doch aus startem Intereffe heraus der Taoung beiwohnen möchten, erhalten ihre Gaftfarte gratis! Gelobtes Land der ufit!
Unter den Protektoren dieser Arbeitstagung finden wir eine Reihe bedeutender Namen: Den Vorsitz führt Prof. Dent von der Univerfität Gambridge, Vorsitzender der In ternationalen Gesellschaft für neue Musik. Ferner Prof. Vrunières- Paris . Ravel . Rouffel- Paris , Gerda Bufoni- Berlin . Madame Glaude Debusin- Paris , Alma Maria Mahler - ien der Direktor des Straßhnraer Konfervatoriums M. Fris Münch. der besondere Verdienste um das Rustandekommen diefer Tagung erworben hat, und die konsulen der Schweiz , Niebetlande, Italiens und der Tschechoslowakei . wh.