Notruf des Saarhandels qqinin

Rückgang des Straßenbahnverkehrs

Die über das zweite Quartal 1988 veröffentlichten Be förderungszahlen zeigen deutlich den seit mehreren Jahren in Deutschland   eingesetzten starken Verkehrsrückgang bei On Straßenbahnen. Ein Vergleich der im Laufe den des zweiten Quartals 1933( 656,5 Millionen) beförderten Per­sonen mit der gleichen Periode der vorausgegangenen Jahre ergibt folgendes Bild:

Die Dumpingpolitik des dritten Reiches" ruiniert ihn lexed

Der gleichgeschaltete Schutzverein für Handel und Gewerbe im Saargebiet hat folgende Ein­gabe an die Handelskammer gerichtet:

" An die Handelskammer au Saarbrüden, Saarbrüden 1, Hindenburgstraße 9.

Betr, Registermart.

Wir beehren uns, Ihnen folgendes vorzutragen:

Es ist Ihnen bekannt, daß wir bereits in unserer Jllinger Ausschußigung vom 29. Juni 1933 nach drücklichst auf die Gefahren hingewiefen haben, die für die Saarländischen Handel und Gewerbetreiben: den und darüber hinaus für die gesamte Wirt: Ichaft durch die Registermart hervorgerufen find. An sich hat es der saarländische Handel wegen der sehr hohen franzöfifchen Einfuhrzölle nicht leicht, mit den Ge­schäften jenseits der deutsch  - saarländischen Zollinie zu fon­

furrieren.

Seit Einführung der Registermart hat sich aber das Wett: bewerbsverhältnis derartig zuungunsten des Saarhandels verschoben, daß man das Schlimmste befürchten muß. Es ist nicht zu verantworten, daß die Dinge so weiter: Ianfen wie bisher. Es kann einfach nicht verantwortet

werden, daß die Stundenabwanderung in das Reichszoll: gebiet, die schon jetzt, während der Reisesaison und wäh­rend der Trierer   Wallfahrten sehr start war, immer allgemeiner und stärker wird. Im saarländischen Handel ist infolge dieser Vorgänge in den letzten Monaten eine erheb liche Geschäftsstockung zu verzeichnen. Wenn nun noch das Herbst und Winter und vor allem das Weihnachtsgeschäft in gleicher Weise beein trächtigt werden, so wird man ohne Ueber= treibung von einer Existenzgefährdung des Saarhandels sprechen dürfen.

Bedenkt man außerdem noch, daß man ohnedies für das Jahr 1984 bei allem langfristigen Bedarf mit einer völligen oder nahezu völligen Zurückhaltung rechnen muß, so muß man schon ernsthaft die Frage stellen, wie denn der Handel die Zeit bis nach der Rückgliederung überhaupt durchhalten foll.

Niemand kann ein Interesse daran haben, daß der Saar­handel, der in den Jahren der Abtrennung immer seine

Abwärts!

Der Mengenverbrauch von Brennmaterial hat sich noch immer als Wertmesser für den Beschäftigungsgrad der In­dustrie erwiesen. Im Mitteldeutschen Industriebezirk über­wiegt bekanntlich die Verfeuerung von Braunkohle, teils in Form von Briketts, teils in Rohtohle. Die Absatzverhältnisse im Mitteldeutschen Braunkohlengebiet vom 1. April 1932 bis 30. September 1932 und der Parallelzeit im Jahre 1983 zeigen folgende Entwicklung auf:

1. Der Gesamtumfaß für Briketts( Bahnversand und Landabjay) im Jahre 1932: 5615 000 To., in der gleichen Zeit dieses Jahres 5542 000 o., der Minderabjaz in diesem Jahr beträgt also bis einschließlich September rund 73 000 To. oder 1,30 Prozent.

2. Der Rohtohlenabsab hat sich etwas anders ent­wickelt. Die Vergleichszeit des Vorjahres weist eine Zahl von 2 297 000 To. auf, die des Jahres 1933 eine solche von 2 347 000 To., so daß Mitteldeutschland   schließlich mit einem Mehrabsatz von 50 000 To. Kohle( 2,17 Prozent) abschließt. Ueber den Brikettabsatz in der Industrie im besonderen ist zu bemerken: Während im ersten Vierteljahr 1932( April bis Juni einschließlich) rund 646 000 To. abgesetzt wurden, betrug der Absatz 1933: 611 000 o., das entspricht einer Winder lieferung von 35 000 To. Im Juli dieses Jahres besserte sich das Verhältnis gegenüber dem Vorjahrsmonat, es wurden 6000 To. mehr abgesezt, so daß nur noch ein Minderabsatz von 29 000 To. übrig blieb. Auch im. August trat noch eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr ein, und zwar um 9000 Tonnen, so daß der Minderabsatz auf 20 000 To. fant. Im September aber verschob sich das Bild nach der anderen Seite. Im vorigen Jahr war eine Steigerung des Absatzes vom August zum September um 32 000 To. zu bemerken, in diesem Jahre aber nur eine solche von 10 000 To.; im Sep­tember 1932 verglichen zu Sepetmber 1933 ist ein Minder­absatz von 12 000 o. feststellbar, so daß tatsächlich der Abjaz Ende September 1983 gegenüber der Vorjahrszeit einen Rückgang um rund 32 000 To. aufweist.

..Behördentuche" gefragt Sonst große Flaute

Die DA3. berichtet: Das Geschäft bei den Samm garnspinnereien ist während der letzten beiden Mo­nate sehr schleppend gewesen, weil dieser Kreis von Firmen während der Woll- Hausse in den Monaten Mai und Juni unverhältnismäßig große Quanten an ihre Ab­nehmerschaft, die Webereien, verkauft hat und diese nun nicht einteilen". Das heißt: Die Verkäufe sind zur Ab­nahme per später gemacht worden, aber der Abruf von seiten der Webereien erfolgt nicht oder nur in so ge= ringem Umfange, daß von seiten der Kamm­garnspinnereien keine oder nur sehr wenig neue Einkäufe in Rohmaterial gemacht wer= den. Die Verdienstspanne, die sich vorübergehend etwas erholt hatte, ist inzwischen schmaler geworden. Das Aus= landsgeschäft läßt trop Verwendung von Strips au wünschen übrig. Dabei sind die Produktionskosten fast unvermindert auf ihrem hohen Stand geblieben.

In der Baumwollspinnerei ist die Beschäftigung weiterhin zufriedenstellend, so daß die Belegschaft vermehrt werden konnte. Die Aussichten werden nicht ungünstig be­urteilt, um so mehr, als die kürzlich erfolgte Erhöhung der Zölle ausländischer, namentlich englischer Garne, die Aus­landskonkurrenz abschwächen dürfte.

Jm Wollhandel ist in der letzten Zeit eine größere Geschäftsspanne eingetreten. Die Umsäße bleiben in fast

vaterländische Pflicht erfüllt hat, nun unmittelbar vor der Wiedervereinigung mit Deutschland   einem Rampf auf Leben und Tod überantwortet wird. Es gilt auch hier an der Saar  , volkswirtschaftliche und nationale Werte zn erhalten.

Die Situation ist denkbar klar. Alle Hilfsmittelchen, wie erschwerte Beschaffung der Registermart, Einlösungsverbot für Grenzorte usw. sind undiskutabel, weil ihre Unbrauch barkeit erwiesen ist. Es gibt nur zwei ernsthafte Möglich­feiten: 100

Entweder wird der Saarländische Handel in die Lage ver: fett, seinen gesamten Warenbezug aus Deutschland   zu 100 Prozent mit Sperrmart zu bezahlen( in dem Falle wäre in etwa wieder ein Gleichgewichtsverhältnis in der Kon­furrenzlage herbeigeführt) oder aber, falls diese Forde: rung nicht zu verwirklichen sein sollte, fommt nur ein gefeßliches Berbot des Ans und Berkaufes von Regifter: mart aus Registermartguthaben in Frage, so, wie es der Danziger Senat durch Verordnung vom 80. September Danziger Senat durch Verordnung vom 80. September 1933 erlassen hat.

Wir möchten allerdings nicht verschweigen, daß uns dieses Verbot nicht ganz sympathisch ist und wir dem ersten Weg den Vorzug geben. Wir bitten die Handelskammer in der bringlichsten Form, unverzüglich und mit dem erforder­lichen Nachdruckt die Verhandlungen in diesem Sinne weiter: zuführen. Es ist Gefahrim Verang. Es gilt, die für unsere Saarwirtschaft im Augenblidernftefte Gefahr abzustellen.

Falls es Ihnen notwendig und zweckmäßig erscheint, zn Ihren Berliner   Verhandlungen Vertreter unserer Organi: fation hinzuzuziehen, stehen wir selbstverständlich gerne zur Berfügung, um so die Verhandlungen auf breitere Basis zu ftellen.

Wir möchten schon ieht für alle Ihre Maßnahmen, denen wir schnellen und durchgreifenden Erfolg wünschen, bestens danken.

Mit ausgezeichneter Hochachtung! Schugverein für Handel und Gewerbe im Saargebiet e. V. Der 1. Vorsitzende: Der Geschäftsführer: gez. R. Beder. ges. Dr. Renth."

..Ziemlich starken Widerspruch" Abwärts in der Konsumgenossenschaft

Die Konsumgenossenschaft Eintracht" e. G. m. b. H. Köln hielt ihre Generalversammlung ab. Zu Ein­gang der Versammlung warf die Verwaltung einen furzen Rückblick auf die legtjährige Vergangenheit der Konsum­genossenschaften und die damit im Zusammenhang stehende Krise, die zweifellos auch heute noch be stehe. Das Geschäftsjahr 1932-33 sei für die Eintracht eins der schwierigsten Jahre gewesen, die die Genossenschaft überhaupt durchgemacht habe. Nach der glücklichen Ueber­windung der durch Krieg und Inflation entstandenen Schäden habe die allgemeine Wirtschaftskrise eingesetzt, bis dann im laufenden Jahr die mit der Staatsum= wälzung verbundenen Erscheinungen in voller Gewalt auf die Genossenschaft eingedrungen seien. Aus den dadurch bedingten3wangsläufigkeiten hätten sich Verluste ergeben, auf deren Entstehung weder die Leitung noch irgendein Mitglied Einfluß gehabt habe. Hinzu komme natürlich die verminderte Kauffraft der Bevölkerung mit ihren Auswirkungen auf das laufende Geschäft.

Nach dem Bericht des Vorstandes ist der Gesamtumsatz in dem Mitte 1933 beendeten Geschäftsjahr auf 14,1( i. 2. 16,76) Mill. RM., also um 15,8 Prozent, zurückgegangen. Von dem Gesamtumsatz entfallen u. a. auf Lebensmittel 9,5( 11,1), auf den Bäckereiumfaß 1,8( 2,1), auf den Mezgerei­umfaß 1,2( 1,6), auf die Weinkellerei 0,29( 0,31) und auf die Kaffeerösterei 0,49( 0,61) Mill. RM. Die Bilanz zeigt gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Liquidi  tät. Immerhin glaubt die Verwaltung angesichts der Um stände, die im Konsumgenossenschaftswesen eingetreten sind, mit dem finanziellen Ergebnis noch zufrieden sein zu können. Ziemlich starkem Widerspruch begegnete der Vorschlag der Verwaltung, der eine Rückvergütung von nur 3 Prozent( i. B. 5 Prozent) für das abgelaufene Geschäfts­jahr vorsieht. Allerdings fonnte die Berwaltung darauf Hinweisen, daß es sich hier nicht um ihren ureigensten Vor­schlag handle, sondern daß sie in diesem Punkt den Weisungen höherer Stellen folgen müsse; die Deutsche Arbeits­ front   habe angeordnet, daß die Rückvergütung den Sab von 3 Prozent nicht übersteigen dürfe. Die Unzufrieden­heit eines größeren Teils der Genossenschaftsdelegierten bezog sich nicht zuletzt auch darauf, daß nur die Hälfte der Rückvergütung in bar und die andere Hälfte in Waren ausgeschüttet werden soll. Erwähnt werden muß noch der Vorbehalt der Verwaltung, daß unter Umständen die drei prozentige Ausschüttung ganz in Waren ausgezahlt werden muß.

Die ,, Dinta" nazisch

Die als Ausbeutungsschule berüchtigte Dinta" ist vom Herrn Ley der Deutschen Arbeitsfront   eingegliedert worden, also gewissermaßen staatlich als oberste Ausbeutungsbehörde autorisiert. Punkt 1 des 10 Punkte umfassenden Erlasses des Len lautet: Das Dinta steht in der Deutschen Arbeits­ front  , es arbeitet im Sinne des Nationalsozialismus und unterliegt grundsätzlich der Oberaufsicht der Partei als der Hüterin der nationalsozialistischen Welt."

allen Sorten in mäßigen Grenzen. Lediglich wollen, Ohrfe'den aus USA  .

die für Behördentuche usw. geeignet sind, waren ge­fragt. In Kammzug war ziemliche Zurückhaltung seitens der Kammgarnspinner zu beobachten, wozu einesteils das ruhige Garngeschäft, andernteils die nicht unbeträchtlichen Schwankungen des Pfundkurses mit ausschlaggebend sind. Die quantitativ geringen Abschlüsse erfolgen zu Preisen, die feine Wiederbeschaffungsmöglichkeit auf den Uebersee märkten bieten.

Für Behördentuche" sagte man früher Uniformen! Es handelt sich natürlich nur um Stoffe für Gerichtsvollzieher und Briefträger.

Eine amtliche Erklärung der amerikanischen   Regierung vom 18. Oktober stellt fest, daß in wenigstens 27 Fällen amerikanische Reisende in Deutschland   angegriffen worden sind, und zwar in 20 Fällen von Hitler- Leuten. Die Schul­digen wurden nie verfolgt. Der amerikanische Botschafter in Berlin   wurde angewiesen, ausdrücklich zu erklären, daß sich die amerikanische   Regierung nicht mehr mit offiziellen Ent­schuldigungen begnügen fönne, sondern verlangen müsse, daß die Angreifer streng bestraft und die amerikanische   Botschaft von der Art der Bestrafung unterrichtet werde. Daraufhin sind bereits eine Anzahl SA.- Leute in Berlin   und Düsseldorf  auf Anordnung der Geheimen Staatspolizei verhaftet worden. Binnen 24 Stunden wurden sie als Täter ermit telt" und festgenommen. Ueber die Art der Strafe verlautet man die Schuldigen ins Konzentrationslager zur Aufsicht über Marristen".

Abonn.ert die Deutsche Freiheit noch nichts; vielleicht bringt man bie Schuldigen ins

-

Jahr

2. Quartal 1983

1932

"

"

1981

"

"

"

"

1930 1929

"

Beförderte Personen Verkehrsrückgang

( Millionen) 656,5

in Prozen

725

9,4

858,2

28,5

1016

85,4

1128,4

41,8

Gesamtzahl der Pläge 2 757 803 1 466 187

Straßenbahn Autobus

Von den mit Autobus beförderten Fahrgästen sind im Jahre 1982 nur 34 164 881 Fernstrecken gefahren. Die Auto busse kommen also fait ausschließlich für die Personenbeför derung auf furzen Abständen in Frage. Die Zahl der auf Fernstrecken beförderten Personen hat jedoch von 1981 auf 1932 um eine Million zugenommen. Die Eisenbahnen be faffen sich daher mit der Frage, welche Maßnahmen zu er greifen sind, um sich das Verkehrsmonopol auf den Fern strecken zu erhalten.

Konkurse und Vergleichsverfahren

Im Laufe des September 1938 hat der Reichsanzeiger 218 Konkurse ohne die wegen Massenmangel abgelehnten An träge auf Ronturseröffnung( darüber gibts feine Zahlen!) sewie 89 gerichtliche Vergleichsverfahren bekanntgegeben: Konkurse mit Forderungen August Proz. 1. unter 1000 RM.

2. 1000 bis 10 000 RM. 3. 10 000 bis 100 000 RM. 4. 100 000 bis 1000 000 RM. 5. 1 000 000 M. und mehr

Juli Proz

90 18,6

87 15,5

190 89,3

225

40,0

172 35,5

211

37,5

27

5,6

38

6,7

5

1,0

2

0,3

Im August 1983 wurden folgende Millionenkonfurse er öffnet: Runge- Werke AG.( Kautschukwarenfabrikation) Bers lin- Spandau; Dr. Walter Jänefe, Komm.- Gef.( Drud und Verlag von Zeitschriften), Hannover  : August Reiners u. 6. AG.( Tabaf- und Zigarrenfabrik) Bremen  ; Berliner   Zei tr ngsverlag Gmbh.  , Berlin  ; Kommerzienrat Balter Scharr ( Nachlaßvermögen), Berlin- Grunewald.

Die Finanzlage des Reiches

Die deutsche Volkswirtschaft"( Nr. 13) schreibt unter diesem Titel: Nach einer Mitteilung des Reichsfinanzministeriums ist der Haushaltsplan des Reiches für 1933 gesichert. Das Aufkommen aus direkten Steuern entspricht bis zum 1. August 1933 den Schäßungen. Es sind zwar gewisse Unsicher heitsmomente bei den indirekten Steuern, insbesondere bei den Zöllen wegen der Unsicherheit über die Gestaltung der Einfuhrverhältnisse, vorhanden. Bis jetzt ist jedoch auch an diesem Punkte feine Gefährdung für die Reichsfinanzen zu erbliden. Die Ausgaben find allgemein hinter dem Vors anschlag zurückgeblieben. Allerdings pflegt das in den ersten Monaten des Jahres immer zu sein. Ausgaben und Ein nahmen glichen sich in den ersten fünf Monaten des Rechnungsjahres 1983 annährend aus. Der Finanzbedarf des Reiches beträgt 1933 5,57 Milliarden Mart  . Der Gesamt fehlbetrag war am 31. März 1,88 Milliarden Mart  . Der gesamte Finanzbedarf von Reich, Ländern und Gemeinden ist in den Jahren 1925 bis 1929 von 14,5 Milliarden Mart auf 20,9 milliarden Mark gestiegen, um im Jahre 1932 auf 15,5 Milliarden Mark zu fallen. Auf der Einnahmeseite iſt ebenfalls ein erheblicher Rückgang zwischen 1929 und 1932 festzustellen, der allein bei Steuern und Zöllen 4,2 Milliarden Mark ausmacht, obwohl die Steuerquellen aufs äußerste ausgeschöpft wurden, z. B. durch die Erhöhung der Tabak steuer um 30 Prozent, die Erhöhung der Umsatzsteuer auf 2 Prozent, die Verdoppelung der Zuckersteuer, die Erhöhung der Biersteuer und die Neuschaffung der Ledigensteuer. Die Gesamtverschuldung von Reich, Ländern und Gemeinden be trug am 31. März 24,5 Milliarden Mark gegenüber 18,2 Milliarden Mark Ende 1929. Die Garantieverpflichtungen machten am 1. Januar 1933 1,58 Milliarden Mark aus. Das Reich hat bis zum 31. März d. J. rund 90 Millionen Mark auf Grund dieser Garantien zahlen müssen. Die Reichsschuld setzte sich aus 9,8 Milliarden fundierter Schuld und 1,7 Milliarden schwebender Schuld am 31. August zusammen. Die Vor­belastungen für die nächsten Jahre sind folgende: für 1984 700 Millionen Mark aus dem Papenprogramm und 200 Millionen Mark aus dem Reinhardprogramm und der Entschuldungsverordnung für die Landwirtschaft.

für 1934.... 700 Millionen Mark für 1936.... 780 Millionen Mark für 1987.... 750 Millionen Mark für 1988.... 715 Millionen Mark

Sparkasseneinlagen geringer

Die Spareinlagen der preußischen Sparkassen sind im September um 3 Mill. auf 6325 mill. RM. gestiegen: davon RM. auf Aufwertungsgutschriften 0,6 Mill, RM. 3insgut­entfallen auf den reinen Einzahlungsüberschuß 2,4 Mill. schriften sind im Berichtsmonat nicht erfolgt. Gegen über dem Vormonat sind die Einzahlungen um 8 Mill. auf 263 Mill. R M. gefallen, die Rück zahlungen um 15,2 auf 260 Mill. RM. gestiegen. Insgesamt ergab sich daher ein kleinerer Einzahlungsüberschuß als im August.

Metallkonjunktur

( Inpreß): Aus der Produktionsstatistik der Frankfurter  Metallgesellschaft in Frankfurt am Main   sind folgende Zah­len zu nehmen:

Im August 1933 stieg die deutsche Kupfererzeugung, gegen 3520 Tonnen im Juli, auf 4778 Tonnen; die eigene 3inf­erzeugung stieg von 4068 Tonnen im Juni auf 4377 im Juli und auf 4528 Tonnen im August 1933( Monatsdurchschnitt 1932: 3500); auch die Bleihüttenproduktion ist gegenwärtig um 20 Prozent höher als im Monatsdurchschnitt des Vor­fahres... Im übrigen stehen Großbritannien   und die Ver­ einigten Staaten   heute an der Spize der Metall- Lieferanten des neuen Deutschland  .

Der Begriff Hausgehilfin

Mädchen, die als Hilfen in religiös- faritativen" Anstalten beschäftigt find sind nach der Arbeiterversorgung"( Heft 1764) den Hausgehilfinnen in Privathaushalten gleichzu stellen da fie in einfamilienhaftes Gemeinschaftsleben" auf genommen sind. Die Mädchen sind daher weder in Kranken­fasse noch in die Arbeitslosenversicherung einzubeziehen. Das dritte Reich" bedeutet sozialpolitische Reaktion in uns vorstellbarem Ausmaß