Frankreichs   ultima ratio

Keine nationale Sicherheit, ohne internationale Sicherheit"

DNB. Paris, 3. April. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Senats, Henry Berenger  , schreibt in der Agence economique et financiere im Zusammenhang mit der Brüsseler Reise des französischen   Außenminifters: Wie man mit Bestimmtheit annehmen könne, seien die französische  und die belgische Regierung sich über folgende drei Punkte einig:

1. daß die etwaige Aufrüstung Deutschlands   eine Gefahr,

darstelle;

2. daß ein Rüstungswettlauf eine mindestens ebenso große Gefahr bedeute;

3. daß das beste Mittel, diefen Gefahren porzubeugen, in dem Abschluß eines Abkommens bestehe, das sowohl Kon­troll, als auch Durchführungsgarantien porsche. Berenger fügt hinzu, daß besondere Durchführungsgaran tien unerläßlich feien. Sie fönnten sich nur auf eine Gesamtz heit von materiellen Abkommen zwischen den internationalen Mächten stützen. Die Kontrolle allein, die sehr schiver durch­führbar sei, genüge nicht, besonders aber nicht gegenüber einem so bekannten Partner wie Deutschland  . Man müsse un­bedingt zu einem Abkommen der gegenseitigen Unterstützung gelangen, das sowohl militärischen als auch wirtschaftlichen Charakter trage. L

Barthou wird auf seiner europäischen Rundreise Berlin   be­rühren, aber wahrscheinlich keinen Aufenthalt nehmen. Mög­lich ist, daß ihn der deutsche   Reichsaußenminister von Neu­rath auf dem Bahnhof furz begrüßen wird.

DNB. Paris, 3. April. Die radifalsozialistische Ere No 11­velle" nimmt an, daß der Vorüßende der Abrüstungskonfe=

renz, Henderson, bei seiner Rücksprache mit dem fran­ zösischen  

Außenminister den Vorschlag machen werde, Frank­ reich   möge sich mangels einer allgemeinen Abrüstung wenig stens mit einer Abrüstung seiner Luftstreitkräfte einver­standen erklären. Das Blatt hält es jedoch für ausgeschlossen, daß die französische   Regierung sich zu einem solchen Vorschlag bereiterkläre, da seine Durchführung nur den englischen Sonderinteressen gerecht werden würde, nicht aber der inter  -... nationalen Sicherheit Rechnung trage. Man wisse in Frank­ reich   wohl, daß England eine gewisse Abscheu vor einer Poli­tif. habe, die sein Schicksal enger mit dem Europas   verbinde und es zwingen würde, aus der augenblicklichen Isolierung herauszutreten. In dem Augenblick aber, wenn es nicht mehr genüge, auf einer Insel zu leben, um in Sicherheit zu sein.. und wo die Ausdehnung der Meere den prächtigen" Egois­mus nicht mehr erlaube, gebe es keine nationale Sicherheit ohne internationale Sicherheit.

Reichstagsabgeordneter Dr. Marum tot!

Ermordet oder in den Tod getrieben?

Karlsruhe   29. März. Nach Meldung des Ge­Helmen Staatspolizeiamtes hat sich der frühere Staatsrat Marum. der sich seit Mai 1933 in Schußhaft befand, in der Nacht vom 28. auf den 29. März in seiner Zelle in Ristauerhängt. Aus der Hinterlassenschaft geht über die Gründe, die Warum zum Selbstmord getrieben haben, nichts hervor, doch besteht die Vermutung, daß Marum in einem Anfall von Schwermut die Tat vollbracht hat, da seine Beurlaubung oder Haftentlassung ihm vorerst nicht in Aussicht gestellt werden konnte."

Diese Nachricht, vom Geheimen Staatspolizeiamt in Karls­ ruhe   verbreitet, gibt uns erschütternde Kunde vom Tode eines Mannes, der seit Jahrzehnten als einer der ersten in den Reihen der badischen Sozialdemokratie gefämpft hat. Ludwig Marum   stammte aus unbemitteltem jüdischem Hause 1882 in Frankenthal  ( Pfalz  ) geboren, trat er schon als junger Student in der Vorfriegszeit, getrieben von einem heiligen Idealismus, in die Sozialdemokratische Partei   ein, in der er eine Plattform für seinen Kampf um Gerechtigkeit, Volkswohlfahrt und Freiheit fand. Die beiden fozialdemo­fratischen Führer Badens Falt und Stolb waren seine ersten Lehrmeister. Als mit dem Zusammenbruch 1918 die badische Sozialdemokratie anfing verantwortlichen Anteil an der Ge­staltung des Neuaufbaus des Muschterländles" zu nehmen, leistete Marum   inzwischen ein befannter Rechtsanwalt an hervorragender Stelle wertvolle juristische Mitarbeit. Die neue badische Verfassung ist zum allergrößten Teil sein per­sönliches Werf. Seit 1914 dem Landtag angehörend, murde er später als ehrenamtliches Mitglied( Staatsrat) ins badische Stabinett berufen. Seine ausgeagichnete Begabung, eine nicht minder glänzende Rednergabe jpie sein tonales, aber immer entschiedenes Auftreten machten thy bald an einem der popu

der damals in der ganzen Welt Befremden und Abscheut aus lösenden öffentlichen Ueberführung hervorragender badischer Sozialdemokraten ins Konzentrationslager Kislau  . Dort mutete man ihm die raffiniertesten Demütigungen zu. Von allen inzwischen Entlassenen wird übereinstimmend bestätigt, daß die Schergen des Reichsstatthalters Wagner im Konzentrationslager gerade an ihm in der hinterhältigsten Weise ihren Racheburst zu stillen suchten. Aber so sehr auch die Kettenhunde ihn umkläfften, ihn seelisch und physisch zu­grunde zu richten fuchten, seine Treue zur sozialistischen   Idee und seinen geraden Charakter konnten sie nicht brechen. Zwar nerschlimmerte sich ein Herzleiden, das den körperlich ohnedies nicht besonders festen Mann schon früher immer quälte, aber er bettelte nicht um Gnade, wie es die traurigen Helden des ,, dritten Reiches" von ihm forderten. Man stellte ihm seine Freilassung mehrmals in Aussicht, doch er erfüllte die Be­dingung, die das System der Schande daran fnüpfte, nämuch sofort nach Palästina auszuwandern, nicht. Einem ihn im Konzentrationslager besuchenden national­sozialistischen Journalisten erklärte er auf die Frage, was er nach seiner Freilassung zu machen gedenke, daß er nach Karls:- ruhe zurückgehe, um seine Rechtsanwaltspraxis weiter aus­zuüben. Er lehne es ab, Deutschland   zu ver Tassen. Er sei in diesem Lande geboren und niemand könne ihn daraus verweisen. So blieb er auch nach der Ent­lassung mehrerer führender Sozialdemokraten weiter im Konzentrationslager, trug sein schweres Schicksal mit einer Zähigkeit und Ausdauer, die den Mitgefangenen, aber auch den vielen Genossen draußen im Lande Mut und Be= wunderung einflößten. Selbst fommunistische Arbeiter sprachen in diesen Wochen mit der größten Hochachtung von Marum, der bereit war, für seine sozialistische Weberzeugung

lärsten badischen Politiker, 3hr Japre 1928 jample in die nicht nur Bab- und Gut, sondern auch jela geben in die nicht nur Hab- und Gut, sondern auch sein Leben in die

Sozialdemokratische Partei   auf der Reichswahlliste in das Reichsparlament, dem er ohne Unterbrechung bis zur Auf­lösung der sozialdemokratischen Fraktion angehörte.

Seine attive pofitische Tätigkeit im Interesse der Arbeiter­flasse, sein erfolgreiches praktisches Wirfen ließen ihn zur meist­-gesuchten Zielscheibe jener Giftpfeile werden, die der Natio nalsozialismus für alle fampfbereiten politischen Gegner im Köcher trug. In einer unsäglich gemeinen, strupellosen Hetz­fampagne richtete der badische Nationalsozialismus die schimpflichsten Verleumdungen gegen Marum. Die Tatsache seiner jüdischen Abstammung wurde in der antisemitischen Psychose, der nach und nach ein großer Teil des Volkes erlag, zum Anlaß genommen, erlogene Korruptionsaffären mit seinem Namen in Verbindung zu bringen. Dieser Feldzug, der die moralische Bernichtung seines Opfers erbringen sollte, endete, so oft es auch zu einem Treffen fam, immer mit der Niederlage der blindwütigen Gegner. Sein untadeliges, Geschäft und Politik streng auseinanderhaltendes Wesen ent­fräftete alle Anwürfe der Nationalsozialisten. Rein und makellos stand der Mensch und Politiker Marum da. Um so grenzenloser wuchs der Haß, mit dem Marum von den Natio= nalsozialisten verfolgt wurde.

Kein Wunder, daß man nach dem nationalsozialistischen Staatsstreich den Genossen Marum   als einen der ersten verz haftete. Nicht erst seit Mai, nein seit Mitte März 1933 befand sich Marum   in Schutzhaft". Er nahm teil an

"

Schanze zu schlagen.

Nun erreicht uns die traurige, Kunde von seinem Tod. Noch kennt man nicht die näheren Begleitumstände, die Marum, vorausgeseßt, daß nicht ein fürchterliches Ver= brechender A. vorliegt, in den Tod getrieben haben. Es ist auch jetzt überflüssig, darüber jest Untersuchungen alt= zustellen. Marum ist so oder so ein Opfer der barbarischen Rache methoden, mit denen das

neue" Deutschland   Adolf Hitlers   seine ehemaligen, jest völlig entmachteten politischen Gegner verfolgt. Wenn Marum wirklich selbst Hand an sich gelegt hat, so tat er es jedenfalls, weil er den viehischen Methoden nationalsozia= listischer Vergeltungspolitif nicht mehr gewachsen war. Sein Tod ist eine Demonstration gegen den neu= deutschen   Barbarismus. Marum steht vor uns als Märtyrer, der für seine Ueberzeugung und die Sache der Arbeiterklasse Deutschlands   starb. Die badischen Arbeiter und darüber hinaus alle freiheitlich gesinnten. Menichen werden diesen edlen, uneigennützigen, im Dienst des Sozia­lismus sich selbst verzehrenden Menschen nie vergessen. Er bleibt einer neuen Generation leuchtendes Vorbild sozialistischer Treue und Heldentums.

Die Aften des Falles Marum aber werden erst geschlossen,

Berliner   Bischof Dr. Bares sprach am Karfreitagnachmit tag in der Berliner   St.- Hedwigs- Rathedrale. Seine Predigt wurde, durch Lautsprecher übertragen, in die anderen Kirchen weitergegeben. Auf dem Platz vor der Kathedrale hatten sich allein über 20 000 Katholiken versammelt. Die Rede des Bischofs war eine in die üblichen religiösen Formen ge­fleidete erschütternde Abwehr jenes widerchristlichen Geistes, der, wie jeder der Hörer des Bischofs wußte, nirgendwo stärker lebendig ist als im Nationalsozialismus, seinen Ideen und seinen Herrschaftsformen.

Bischof Bares sagte wörtlich: Christus war und wird wieder sein die Rettung der Menschheit vor dem Geist der wird aus allem Leid auch in der heutigen Zeit triumphierend Lüge und Grausamkeit, der blutgierigen Wolluft. Die Kirche hervorgehen. Mit der Kirche Christi wird kein Gegner fertig. Glaubt man sie zu Boden gezwungen zu haben, im nächsten Augenblick schon steht sie wieder ruhig, stolz und stark da, und die da glaubten, eine Grube gegraben zu haben, fallen selbst hinein."

Wer etwa noch 3weifel trägt, wen Bischof Dr. Bares ge­meint haben könnte, der wird von der Berliner   Presse hin­reichend belehrt. Der Berliner  , Lofalanzeiger" spricht von einer befremdenden Rede". Sie weise Töne auf, die leicht misverstanden werden könnten. Wo sei denn noch ein Gegner da? Die rote Gottlosigkeit, die der Bischof allein meinen fann", sei von der deutschen   Erhebung überwunden worden. Nicht weniger unzufrieden ist der Tag": Man dürfe wohl annehmen, daß die Rede des Bischofs eine Auslegung er­fahre, die Mißverständnisse ausschließe."

Das sind einige Stimmen aus der gleichgeschalteten Presse. Das Echo der nationalsozialistischen. Blätter fehlt bis zu diesem Augenblick. Wir sind gespannt darauf. Es wird sehr heftig sein wenn man nicht im letzten Augenblick aus taf= tischen Gründen ein Signal gegeben hat, zunächst zu schweigen..

Um

Röchlin

Eine französische Aktion

DNB. Paris, 3. April. Der elsässische Senator und ehe­malige Unterstaatssekretär Dr. Pfleger hat an den Justiz­minister ein Schreiben gerichtet, in dem er um Aufklärung darüber bittet, wie es möglich sei, daß der von einem fran­ zösischen   Kriegsgericht im Abwesenheitsverfahren verurteilte Großindustrielle Hermann Röhling frei nach Frankreich  tommen tönne und die französischen   Grenzbehörden fein Recht hätten, ihn zu verhaften. Dr. Pfleger fordert dent fran­zöfifchen Justizminister auf, die Maßnahmen zu treffen, die einer solchen Mißachtung der französischen   Gerichtsbarkeit ein Ende machten.

Der Matin" behauptet, daß Röchling   nach dem Kriege in Heidelberg   eine Spionage- und Propagandazentrale gegen Frankreich   errichtet habe.

Röchling  , der schon 1919 vom Kriegsgericht in Amiens   im Abwesenheitsheitsverfahren verurteilt worden sei, habe jedoch stets unbehelligt ins Saargebiet reisen fönnen und be­nube sogar seit einigen Jahren den Weg über Elsaß­Lothringen, wenn er sich an der Spitze einer Saarabordnung zu den Völkerbundsverhandlungen nach Genf   begebe. Nöch­ ling   balte sich außerdem häufig in Paris   auf. ohne daß die Bolizei gegen ihn vorgehe.

Shreckensfahrt

eines Freiballons

Cines

Ein Insasse herausgeschleudert

dub. Paris  , 3. April. Eine abenteuerliche Ballonfahrt, die am Montagabend in Candas bei Amiens ihren Abschluß fand, haben zwei französische   Ballonfahrer hinter sich. Zwei junge Ingenieure waren am Ostersonntag in der Nähe von Amiens   aufgestiegen, ohne anscheinend über besondere Er­fahrungen auf dem Gebiete der Ballonfahrt zu verfügen.

Als sie in den Abendstunden in unmittelbarer Nähe von

Amiens   landen wollten, stießen sie mit der Gondel gegen eine elektrische Zeitung. Der Anprall war so heftig, daß einer der beiden Insassen, der als einziger einige Führerkenntnis besaß herausgeschleudert wurde. Der Ballon, der dadurch wesentlich erleichtert wau, gewann sofort wieder an Höhe und trieb die ganze Nacht über der Gegend einher. Erst am Montag sackte er langsam ab. Sierbei stieß die Gondel gegen eine Baumfrone, so daß der Ballon vollkommen vernichtet wurde. der übriggebliebene Insasse erlitt leichte Ver­Testungen, fonnte sich aber noch zur nächsten Gendarmerie­Station beaeben, wo er Bericht über seine abenteuerliche Fahrt erstattete. Die Leiche seines unglücklichen Begleiters wurde nach langem Suchen gefunden.

wenn ein gerechter Michterspruch die Hauptverantwortlichen In der Martinswand verstiegen

für das tragische Schicksal dieses Mannes, die Wagner, Wacker, Pflaumer und Röhler getroffen hat.

Berliner   Bischof vor Hunderttausenden

Rettungsversuche bisher erfolglos

dnb. Innsbrud, 3. April. In der Martinswand, der be fannten senkrechten Felswand bei Innsbruck  , von der die leberlieferung erzählt, daß sie schon Kaiser Maximilian   bei nahe zum Verhängnis geworden wäre, hat sich gesten ein Innsbrucker   Kletterer namens Hugo Niederlindner ver=

Die da glauben, uns eine Grube zu graben, fallen selbst hinein!" egen. Er konnte fich ſelbſt nicht mehr befreien. Nachdem die

Aus ganz Deutschland   erfahren wir, daß die Kirchen aller Konfessionen an den Ostertagen außerordentlich start besucht gewesen seien. Verzweifelte, Enttäuschte und Hoffende fanden sich vor den Altären, im Gebet. Es war für unzählige gläubige Menschen ein einziger, in ein Gott­bekenntnis gefleideter Protest gegen die braune Diktatur. Noch sechs von 64

Eine Bilanz der Kirchlichen Ostern ergibt, daß weder der

In Bayern   wehrt sich der Kardinal Faulhaber mit wachsender Entschiedenheit gegen die nationalsozialistischen. Forderungen auf Auflösung der katholischen   Jugend­verbände. Er richtete am 26. März einen Brief an den bayerischen Staatsminister Wagner, der jetzt im Wort­laut veröffentlicht wird und den Herrn Minister in erschütternder Weise Lügen straft. Faulhaber. weist ihm nach, daß er eine Unterredung mit ihm, dem Kar­dingl, bewußt unwahr wiedergegeben habe. Wohl sei es rich­tig, daß er den Wehrsport dem Staat überlassen habe. Da­

ersten Rettungsversuche durch andere Bergsteiger ergebnis­los geblieben waren, rüdte abends die Innsbruder, Feuer­wehr, aus, die im Lichte von Scheinwerfern versuchte, mit Hilfe von Leitern zu dem Verstiegenen zu gelangen. Jedoch auch dieser Versuch blieb ohne Erfolg. Niederlindner konnte sich während der Nacht an einem kleinen Bäumchen feſt= binden, so daß er vor dem Absturz bewahrt wurde. Heute früh wurden die Versuche, zu ihm zu gelangen und ihn aus seinter Lage zu befreien, wieder aufgenommen.

Protestantismus   noch der Statholizismus von Friedens genen müsse der Graichungsfoort, Theaterfielen, Das Neueste

anzeichen sprechen dürfen. Im Protestantismus   besteht der Kampf zwischen den Anhänger des Pfarrernotbundes und den deutschen Christen  " in unverminderter, Heftigkeit fort. In Schlesien   verlangen die deutschen Christen" die Verhaftung des Bischofs 3äufer. Man bom­bardiert sich gegenseitig mit Rundgebungen und Gegenfund­gebungen, Behauptungen und Gegenbehauptungen. Die " deutschen Christen  " verbreiten verleumderisches Material gegen den Pfarrer Niemöller   vom Pfarrernotbund, um ihn unmöglich zu machen. Von den 64 Breslauer, pro­testantischen Geistlichen sind nur noch sechs bei den deutschen Christen  " geblieben. In einem Flugblatte des Pfarrernot­bundes heißt es: Haltet eure Geistlichen, die für das Evan­

gelium von Ghriftus eintreten, die Treue, damit die Gemein­

schaft des Glaubens und der Liebe nicht ein leeres Wort unter uns fei. Stärft sie im Glaubensfampf durch fürbittendes Gebet."

Singen, Turnen, Wandern und Skifahren, den katholischen  Jugendverbänden verbleiben. Was die Uniform betreffe, fo habe er auf den Schulferriemen und auf das Messer, nicht aber auf eine einheitliche Tracht der katholischen   Bünde   ver­zichtet. Man erfährt ferner aus diesem Briefe, daß der Minister mit der gänzlichen Unterdrückung der katholischen  Jugendverbände gedroht und erflärt habe, wenn das Kon= tordat nicht wäre, hätte ich die katholischen   Verbände längst zerschlagen... Es wird der Tag kommen, wo man alle Jugendheime haben wird,"

Es handelt sich bei diesem Brief des Kardinals an den Minister um ein diplomatisches Aftenstück voller Spitzen. Es läßt erkennen, daß von einer Annäherung zwischen

Katholizismus und Nationalsozialismus   nicht die Rede sein

fann.

Dafür gibt es jetzt ein nicht weniger wichtiges Dokument. Der erst vor furzem von Göring   in sein Amt eingeführte

Bei einem Fener in Kafr Helal in Unterägypten   wurden mehr als 400, Wohnhäuser zerstört..

Das außerordentliche Heilige Jahr 1933/34 erreichte mit der Heiligsprechung des Gründers des Saleffaner- Ordens Don Bosco   am Ostersonntag und der Schließung der Heiligen Pforte   am Oftermontag unter ungeheurer Beteilis gung von Pilgern aus aller Welt seinen Abschluß.

Auf der Nordosteisenbahn ist in der Nähe eines Vororts von London   ein Zug von Sonntagsausflüglern von einer Rangierlokomotive gerammt worden. Fünfzig Personen wurden verlegt.

Nach einer Meldung aus Agadir   raste ein Militärauto kurz vor der Einfahrt in die Stadt gegen einen Baum und stürzte in einem tiefen Graben, Die Injassen, drei Fremden: legionäre Wiener  , Lebel und Bindijont, wurden auf der Stelle getötet,