Pariser Berichte

Pariser Straßenkalender

Die öffentlichen Konzerte der republikanischen Garde im Garten der Tuilerien finden jeweils Sonntags nachmittags um 4 Uhr statt, das erste Konzert ist nächsten Sonntag. Im Luxembourg- Garten spielt Sonntag die Musik der Renault­

Fabriken.

Am Samstag, 20 Uhr, spricht der französische   Minister­präsident M. Doumergue im Rundfunk. Die Rede wird auf alle Sender übertragen.

Vom 2. bis 5. Mai finden wieder in Paris   und in gauz Frankreich   ,, Tage des Buches" statt. Wer Werke über zwan­zig Franken kauft, erhält ein Kinderbuch Quel voyage" als Geschenk. Der Präsident der Republik wird in den Salons des Cercle de la Librairie, 117, boulevard Saint- Germain  , 15 Uhr, eine Ausstellung der Geschichte des Buches eröffnen.

Der berühmte amerikanische   Schriftsteller Michael Arlen  wird demnächst über London   nach Paris   kommen. Er hat einen neuen Paramount  - Film ,, Come on Mariners" vollendet.

Im Max- Linder- Kino wurde der erste Film mit Yvette Guilbert   ,, Islandfischer" uraufgeführt. Die berühmte Sängerin der Volkslieder gibt am Freitag, dem 27. April, im Chopin­Saal, 8, rue Darue ,,, eine Stunde mit Liedern".

Ein neues Buch Trotzkis

Wie bekannt wird, hat Trotki  , dessen Villa von Journa­listen und Fotografen belagert wird, ein Buch über Lenin  nahezu vollendet.

Der neue Zoologische Garten in Paris

Ueber den neuen Zoologischen Garten von Vincennes  , der

im Sommer dieses Jahres eröffnet wird, wird jetzt bekannt, daß das Gelände an der Porte Dorée 14 Hektar groß sein wird. Der See von Daumesnil ist in dieses Gelände ein­geschlossen.

Der neue Zoo, den das Museum für Naturgeschichte er­richtet, wird die neuen Grundsätze der Tierhaltung im Freien, wie sie etwa Hagenbeck bei Hamburg   und der Tierpark Hellerau   bei München   verwirklicht hat, vollauf durchführen. Felsgrotten, mächtige Höhlen, dschungelartige Heimaten, viel Sand und tiefe Wasser bilden die Wohnorte der Giraffen und Kamele, der Känguruhs und Seelöwen und wie sie sonst heißen. Die afrikanischen und asiatischen Elefanten zum Beispiel werden ein zyklopisches Blockhaus bewohnen, das die Ausmaße eines Eingeborenentempels hat. Die Menschenaffen aber werden sich auf einem halben Dutzend Eilande flink bewegen, auf deren Wassern rosarote Fla­mingos träumen. Auf dem höchsten Punkte, einem künstlichen Hügel von achtundsechzig Metern Höhe, von wo man einen schönen Ausblick auf Paris   hat, werden Gebirgstiere das

Gestein ihrer Heimat vorfinden, insbesondere wilde Schafe, Bergziegen und Gemsen. Die Felsen selbst sind mit den buntesten Farben einer pittoresken Höhenlandschaft an­gemalt.

Die Tränken und Tröge können gefüllt und gereinigt werden, ohne daß die Wärter die Käfige zu betreten brauchen. Die Tiere können auch durch eiserne Gitter, durch kleine Fensterchen, wie sie in den Gefängnissen der Menschen üblich sind, betrachtet werden. Allerdings müssen diese Fensterchen" natürlich bei den Elefanten und Nil­pferden recht ansehnlich sein, und ebenso deren Türen. Ein Gang für die Wärter und einer fürs Publikum sind mit aller Raffinesse ausgestattet.

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gibt es Zentralheizung, ein Krankenhaus, Laboratorien und alles, was für die moderne Zoologie nötig ist.

Die Bauten sind von dem Pariser   Architekten Letrosne errichtet. Der Direktor des neuen Pariser   Zoo ist der Pro­fessor Urbain, und M. Bullier ist der Veterinär. Man erwartet mit Bestimmtheit, daß sich auch die scheuesten und wildesten Tiere in Vincennes  , ohne die Gefangenschaft zu merken, vermehren werden.

Der neue Citroen

Die große Autofabrik Citroen  , die vor einiger Zeit mit einem Riesenessen für mehrere tausend Personen ihre neuen Hallen eingeweiht hat, befindet sich bekanntlich trotz dem gewaltigen Absatz ihrer Wagen neuerdings in einigen Schwierigkeiten. Der Inhaber des großen Hauses M. André Citroen   hat jetzt mit einigem Optimismus einen neuen höchst eleganten 7 PS.- Wagen, in Verbindung mit Modellen von 8, 10 und 15 herausgebracht und dabei der Presse er­klärt: ,, Unsere neuen Montage- Bänder, zwei in Javel( in der bekannten Pariser   Fabrik an der Seine  ), eine im Vorort Levallois gestatten uns, 50.000 Wagen mehr als im Vorjahre zu verkaufen. Diese Zunahme geht jedoch nicht auf Kosten unserer Konkurrenz, da wir unsere Ausfuhr entwickelt haben und der Gebrauch des Autos zunimmt, weil wir dem Publikum die Wagen geben, die es erwartet." Sicher ist der neue Typ von besonderer Schönheit.

Neues französisches Strafgesetzbuch In der französischen   Republik   wurde Ende1933 ein Ausschuß von Strafrechtlern eingesetzt, um eine Aenderung des Code Pénal  herbeizuführen. Diese Fachkenner haben jetzt den neuen Entwurf nach dreijähriger Arbeit und hundert Sigungen dem Justizministerium unterbreitet. Das neue Strafgesetz, das juristisch von außerordentlichem Interesse ist, wird der Kammer nach ihrem Zusammentritt zugehen.

Vorsitzender des Ausschusses war M. Matter, der General­staatsanwalt des Kassationshofes, Berichterstatter ist der Rat J.-A. Roux. Derselbe Ausschuß wird auch eine neue Prozeß­ordnung ausarbeiten.

worden, von denen sie die edel in der Ruhe hingestreckten IEFKASTEN

Raubtiere beobachten können. Die Giraffen besitzen Futter-* krippen in verschiedener Höhe, je nach der Länge ihres Halses, Jugendfürsorge auch hier. Die Elefanten, die die Angewohnheit haben, mit ihrem langen Rüssel elektrische Leitungen durch Umdrehen der Knöpfe anzustecken oder auszulöschen und dergleichen, sehen sich vollkommen kahlen Wänden gegenüber. Die Gebirgstiere endlich können, ohne in die Ebene klettern zu müssen, oben auf den Felsen schlafen, da Abgründe und Tiefen für sie gehauen sind. Selbst für die Mastodonten, die Ueberbleibsel an Ur. tieren, ist indirektes elektrisches Licht vorhanden. Ferner

Ein Charakter

Von Walter Kell( Paris  )

Ein Mann steht auf zur Verteidigung der französischen  Demokratie. Furchtlos erhebt er seine Stimme, kühn wirft er die Brust dem Ansturm der Faschisten entgegen. Hören wir ihn selbst:

,, Der faschistischen Front tritt eine geschlossene Front der Republikaner   entgegen... offene Verschwörung der Maur­ ras  , Taittinger   und La Rocque gegen das Regime... Ist es wahr, daß die Sureté Générale Listen von Geiseln und Ver­dächtigen besitzt, die von den Croix de feu  " aufgestellt wurden und daß man für die Bedrohten schon Konzentra­tionslager hergerichtet hat?... Stimmt es, daß die ,, Croix de feu  " ihre Organisation verbessern und Sturmtrupps be­waffnen?..."

Wie sollte nich das Herz jedes Antifaschisten höher schlagen, wenn er solch flammende Anklage liest! Wie freut ihn das tapfere Bekenntnis dieses Mannes zu Freiheit und Demokratie! Schade nur, daß der Held ausgerechnet Louis Thomas heißt.

Für diejenigen, denen der Herr noch nicht vorgestellt sein sollte: Louis Thomas ist einer von jenen französischen   Jour­nalisten, die im Laufe des vorigen Jahres ,, zwecks objektiver Berichterstattung" nach Berlin   gebeten wurden und restlos begeistert zurückkehrten. Louis Thomas, das ist der Mann, der mit dem rabiaten, aber ehrlichen Reaktionär Léon Bailby den Le Jour" gründete und dann mit Schimpf und Schande davongejagt wurde, weil es die Spatzen von allen Dächern Paris  ' pfiffen, daß er im Solde von Göbbels  - Thyssen steht. Louis Thomas, das ist der Mann der nach solchem Miß­geschick zu der berüchtigten Zeitung Midi" des Stavisky­Hehlers Pierre Darius stieß, um darin jene Schimpfkano­nade gegen die deutschen   Emigranten loszulassen, deren Un­flätigkeit ergraute Müllkutscher zum Erröten brachte. Louis

stud. jur. London  . Ihrem Briefe entnehmen wir: Die deutschen  Propagandastellen für das Ausland überschwemmen zur Zeit die englischen Universitäten mit Werbeschriften, in denen die englischen Studenten aufgefordert werden, im Sommer Deutschland   zu be= suchen. An der Hochschule für Politik sollen im August zahlreiche Vorträge in englischer Sprache über die nationalsozialistische Re­volution, die Judenfrage, den Marxismus, die nationalsozialistische Staatsauffassung, die deutsche   Außenpolitik, das deutsche   Heer und die SA. gehalten werden. Für englische Lehrer soll ein zwei Monate langer Kurs über Rassentheorie, Arbeitsdienst und Wehrsport ge­

Thomas, das ist der Mann, der mit dem so erarbeiteten Reichsmarkkonto den bis dahin schroff hitlerfeindlichen Cri du Jour" kaufte und in eins der offiziellen Naziblätter von Paris   umformte. Es ist das endlich der Mann, der den Cha­rakter besitzt in einem solchen Organ die oben zitierten ge zur Ehre der Demokratie zu schreiben.*)

Es kam die fürchterliche Devisenklemme der Reichsbank und Göbbels  ' Goldstrom floß dünner. Trauernd sieht Herr L. Thomas die letzten Felle wegschwimmen. Stavisky ist tot, die ganze Brüderschaft ,, sitzt" oder rauft sich die ergrauen­den Haare und nun steht auch noch der andere Kommanditär des Herrn Thomas, die Firma Hitler  , vor der nackten Pleite! Was tun, großer Gott, was tun?

Herr Louis Thomas wußte, was tun? Er tat, was Leuten seines Schlages in solcher Lage einzufallen pflegt: Er unter­nahm einen Erpressungsversuch. Dabei verfuhr er mit der großartigen Technik des klassischen Pariser ,, maitre- chan­teur". Wenn die Sache trotzdem schief ging, so lag das aus­schließlich daran, daß er sein Opfer schlecht gewählt hatte, denn Madame Hanau, der die Rolle der ,, Singenden"( Zah­lenden) zugedacht war, versteht sich zu wehren.

Der Cri du Jour" des Herrn Thomas erscheint jeden Samstag Morgen. Am Freitag, dem 30. März, nun, also am Vortage einer der letzten Ausgaben, wurden Frau Hanau  durch Boten Probeabzüge ins Haus zugestellt, die eine massive Karikatur und ein verleumderisches Pamphlet gegen sie selbst enthielten. Kurz danach rief ein ,, Unbekannter" an und erlaubte fich Madame Hanau   zu fragen, was sie zu tun gedenke.

Frau Hanau   tat das einzig Richtige: Sie übersandte die Probeabzüge" nebst Klage wegen Erpressung dem Unter­suchungsrichter. Wieder winken die Pforten der Sante" einer Blüte des Pariser   Hitler- Journalismus. Unsere Wünsche begleiten ihn.

*) Nummer 327,

Der Erfolg

liegt in der Reklame!

Inserieren Sie deshalb in der

,, Deutschen Freiheit"

Man

halten werden. An der Marburger   Universität sind ebenfalls Vor­lesungen für Engländer über das neue Deutschland   vorgesehen. Für die Reisen werden Fahrtermäßigungen versprochen." sollte außerdem den Engländern vorschlagen, einige Dutzend deutsche SA.- Garnisonen zu übernehmen, damit sie den deutschen  Faschismus nicht nur in der Theorie, sondern ein wenig auch in der Praxis genießen können.

W., Saargemünd  . Ihre Ahnung" ist richtig. Es ist ein verball­horntes geistliches Lied, das die Nazis für ihr barbarisches Gesangs buch zurechtgemacht haben. Das Gedicht ist eines der innigen geist­lichen Lieder von Novalis   und sein ursprünglicher edler Wort­laut ist:

Wenn ich ihn nur habe,

Wenn er mein nur ist,

Wenn mein Herz bis hin zum Grabe

Seine Treue nie vergiẞt;

Weiß ich nichts von Leide,

Fühle nichts als Andacht, Lieb und Freude.

Das Lied richtet sich also an Jesus   und nicht an Hitler  , den viele seiner Anhänger allerdings über den Heiland der Christen stellen. Das Lied von Novalis   müßte übrigens für alle Nazichristen ein Greuel sein. Es lautet an andrer Stelle:

Wo ich ihn nur habe,

ist mein Vaterland..

Von Blut und Boden und Rasse also keine Spur! Dafür allerdings von echtem Christentum.

Antisemit". Sie irren sich. 1. werden Sie uns nicht so leicht einen Christen namhaft machen können, der das sehr schwere, wenn nicht ganz unerfüllbare Gebot der Feindesliebe durchzuhalten wußte; 2. finden Sie eine ähnliche religiöse Ethik schon lange vor Christus in den Sprüchen Salomonis, Kap. 25, Vers 21 und 22:

Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürftet ihn, so tränke ihn mit Wasser.

Denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der Herr wird dirs vergelten.

Ihnen und Ihresgleichen täte es überhaupt gut, sich ab und zu in den Sprüchen Salomonis umzutun. Die Weisheit dieses Buches ist unerschöpflich und zeitgemäß wie je. Schon damals gab es dies selben Menschensorten wie heutzutage: Wenig Weise und unzählbar viele Narren.

Dr. med. S., Paris  . Ihnen verdanken wir die Uebersendung von Zeitungsberichten, denen zufolge Professor Schede in seiner Er­öffnungsrede zum Kongreß der Deutschen Orthopädischen Gesell­schaft u. a. gesagt hat, es sei die Rückgratpflege, die Erziehung zur strammen Haltung" als die wichtigste Aufgabe der deutschen  Orthopädie. Sie muß finngemäß gleichzeitig auch der Seelen­orthopädie, der Bekämpfung demokratisch- liberalistischer Rückgrat verkrümmung dienen." Auch ein gewisser Prof. Henke wußte Er­gögliches zu erzählen: man müsse das Volk nicht nur möglichst ge­schickt im Hauen, Schießen und Stechen, sondern auch möglichst ge= schickt im Marschieren machen". Es müsse ausgebildet werden zu dem unermüdlichen, starken Schritte, welcher in der Völkerwande­rung das große Weltreich der römischen Imperatoren und in unsern Tagen die neueste, schwache Kopie desselben( Frankreich  ) über den Haufen marschiert hat". Banse ist eben nur einer von sehr vielen Kriegsprofesoren in Deutschland  .

Paul P., Basel  . Nein, wir lesen das Organ des Reichsverbandes der deutschen   Preise nicht mehr regelmäßig. Es widert uns an. Trotzdem haben Sie natürlich recht: man müsse die Deutsche Presse" immer lesen, um sich von dem heutigen Zustande deutscher   Journalis stit zu überzeugen. In Nr. 15 liest man folgende Notizen: Schriftleiter Erich Holz vom Deutschen Nachrichtenbüro in Danzig  , bisher Pressereferent der SA.- Standarte 128, wurde zum Leiter der Abteilung 3( Presse) beim Stabe des SA.- Standorts Danzig   ernannt.

Schriftleiter Kurt Neher, Konstanz  - früher Pressereferent der Standarte 114, wurde zum Pressereferenten der Brigade   156 ernannt. An seine Stelle trat Schriftleiter Ernst& orn, ein be­währter Kämpfer der Bewegung.

Sie wundern sich, daß auch die Brigaden und Standarten ihre eigenen Schriftleiter und Pressereferenten haben. Wir nicht. Nur die ältesten deutschen   Redakteure, die in Nahrungssorgen an ihren Seiseln hängen und sich ducken, schütteln noch manchmal die Köpfe darüber, was aus ihrem geliebten Beruf geworden ist.

Frankfurter  . Sie schreiben uns: 3um 80. Geburtstag des vera storbenen Erfinders des Salvarsan, Paul Ehrlich  , sollte hier eine schlichte Gedenkfeier stattfinden, die jedoch von den Behörden verboten wurde, da Ehrlich Jude gewesen sei. Hier heißt es: Ehrlich" währt am längsten. Es gibt nicht wenige unter der brau­nen Bonzokratie, die dieser jüdischen Erfindung ihre kämpferische Wiederbelebung zu verdanken haben.

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Ruhrgebiet  . Ihrem Briefe entnehmen wir: Aus acht Großstädten des Ruhrgebietes wurden 3870 Kinder, weil sie durch politische Ver­hezung im Elternhaus verwirrt seien, ihren Eltern abgenommen und nach Pommern   und Schleswig- Holstein   aufs Land als Land­helfer geschickt!" Das bedeutet also eine Art Konzentrationslager für Kinder! Immer neue Teufeleien ersinnen die in Deutschland  herrschenden Bandenführer. Welch ein Haß wird doch von diesen Beuten ausgesät.

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H. B., Stockholm  . Sie übersenden uns einen Beitungsausschnitt, dem wir entnehmen: Auf der Jagd nach Doppelverdienern war man auch auf die Hebammen verfallen, bei denen es sich bekanntlich meist um verheiratete Frauen handelt. Nunmehr ist eine Entscheis dung herausgekommen, nach der es sich hier ausnahmsweise nicht um ein ungerechtfertigtes Doppelverdienertum handele."- Gönnen wir den Hebammen diesen Sieg.

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Piz in Dud­ weiler  ; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken  . Rotationsdruc und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 8, Schüßenstraße 5.- Schließfach 776 Saarbrüden.