Scine Majestät der Gauiciter

Wie Hitler Einfachheit versteht

Ich verlange insbesondere vom SA.  - Führer, daß er ein Vorbild in der Einfachheit und nicht im Aufwand ist. Ich wünsche nicht, daß der SA.  ­Führer kostbare Diners gibt oder an solchen teil­Adolf Hitler  .

nimmt.

Am 28. Juni nahm Hitler   in Essen   an der Hochzeit des Staatsrats und Gauleiters Terboven beil. Von dort flog er zum Kameradenmord nach München   und am Tage darauf veröffentlichte er die zwölf Gebote für die SA  ., in denen er die Schlemmereien und Prassereien der Grmordeten ver­dammte und größte Einfachheit forderte.

Da Terboven   bis heute noch nicht ermordet wurde, und da außerdem Hitler   persönlich an der Trauung seines Gaut­leiters teilnahm, muß man annehmen, daß die Lebensweise dieses Gauleiters den Forderungen des Führers nach Ein­fachheit und Schlichtheit entspricht. Es ist daher interessant, einiges aus dem Programm dieser Musterhochzeitsfeier mit­auteilen.

Am Mittwoch, dem 27. Juni, erschien in den Effener Bet­tungen folgender

' Aufruf an die Essener   Bevölkerung

Anläßlich der am 28. Juni 1934 stattfindenden Hochzeit des Staatsrates und Gauleiters Terboven findet am 27. Juni abends, ein Fackelzug, statt, an dem teilnehmen PO., HJ  ., SA  . und S. Der Abmarsch erfolgt vom Platz des 21. März um 21 Uhr.

Folgende Straßen werden berührt: Waldt­hausen-, Holz-, Viehofer-, Herbert- Norkus  -, Schlenhof-, Union  , Matthias-, Segeroth, Thomae-, Schwanenkamp, Friedrichstraße, Huysenallee, Adolf- Hitler- Plat. Hier erfolgt die Auflösung des Fackelzuges.

Am Saalbau erfolgt der Vorbetmarsch vor dem Brautpaar.

Die Trauerfeier in der Münsterkirche beginnt nach Anfahrt des Brautpaares und geladener hoher Gäste am 28 Juni um 16 Uhr.

Am Donnerstag bleibt der Saalban von 14 Uhr an für die Leffentlichkeit geschlossen.

Der Zutritt zur Kirche ist nur mit besonderen Ausweis­farten der Gauleitung gestattet. Der Adolf- Hitler- Plaz bleibt für den allgemeinen Publikumsverkehr gesperrt.

Der Balkon des Burgtasees Blau ist durch Fahnen und Wimpel der HJ., BdM  . und des Jungvolles sowie durch die Fanfarenbläser der HJ. besetzt.

Etwa 6099 Siller- Jungen werden nach besonderer An­ordnung auf dem Adolf- Hitler- Platz aufgestellt.

Vom Adolf- Hitler- Play bis zum Saalbau wird auf dem ege Afazienallee- Am Handelshof- Guyffenallee von den Organisationen der NSDAP  . Spalier gebildet.

Nach Beendigung der Trauung werden Brautpaar und Gäste in Kraftwagen durch das Spalier bis zum Saalbau fahren.

Am 28. Juni ist in Erinnerung an den Schandvertrag von Versailles   bis 12 Uhr Salbmaft zu flaggen, von 12 Uhr an werden die Fahnen anläßlich der Hochzeitsfeierlichkeiten auf Bollmast gesetzt.

Wir bitten die Bevölkerung, durch rege Teilnahme und durch Flaggen dem alten Führer und Vorfämpfer des Gaues Essen, unserem Gauleiter Staatsrat Terboven, zu feinem Ehrentage zu befunden, daß der Gau Essen   einmütig au ihm freie Gefolgschaft leistet.

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Wir machen nochmals darauf anfmerksam, daß das Werfen ven Blumen in die Fahrzeuge unbedingt unterbleiben muß. Effen, den 26. Juni 1984.

Der Kreisleiter der NSDAP  .

Essen Freytag.

Der Brigadeführer der Brigade   73 3apf

Der Polizeipräsident 8ech.

Der Oberbürgermeister der Stadt Eisen Reismann Grone  .

Die Effener Bolkszeitung" berichtet über den Fackelzug folgendes:

Fackelzug zu Ehren des Gauleiters und Stadtrats Terboven  

Anläßlich der heute stattfindenden Hochzeit des Gauletters und Staatsrat Terboven fand gestern abend ein Fackel­aute statt, an dem sich sämtliche NS.- Formationen beteiligten. 3er Bug entwickelte sich auf dem Plah des 21. März und ging von da aus durch die Waldhausen, Holz-, Adolf- Hitler-,

Wagen der sogenannten Führer und der lächerlichsten Unter­führer vor den Hotelpalästen. Als in Hamburg   fürzlich der Herr Reichsjugendführer das Jugendherbergsschiff Hein Godenwind" feierlich der Jugend übergab, hatte jeder Junge erwartet, daß sein Führer" als erster dort übernachten würde.

Die enttäuschten Jungen

mußten aber ihren Führer" davonfahren und vor dem ersten Hotel mit seinem Gefolge absteigen sehen. Wen wun­dert es, wenn die Jungens den fettgefressenen Baldur", wie sie höchst diszipliniert ihren Führer bezeichnen, aus den Salons holen wollten?

Herbert- Norkus  -, Schtenhof, unton, Mattytas, Segerorp­Thomae, Schwanentamp-, Friedrichstraße, Hunffenallee zum Adolf- Hitler- Plat. Die Straßen waren mit Fahnen festlich geschmückt. Am Parthotel war ein Triumphbogen auf= gebaut, ebenfalls war vor dem Hauptportal des Saal­baues ein großer Triumphbogen errichtet, unter diesem Triumphbogen war ein Podium angeordnet, von dem der Gauleiter mit seiner Braut den Vorbeimarsch des imposanten 3uges abnahm.

Der Gauleiter war von seinem Stab umgeben. Man fab in seiner Nähe außerdem den stellvertretenden Gauleiter Dr. Reismann­Unger, den Oberbürgermeister Grone, den Kretsleiter Freitag, Polizeipräsident 3 ech und zahlreiche andere in der Oeffentlichkeit bedeutende Per­sönlichkeiten.

Der Saalbau war in strahlendes Licht getaucht. Als die Spite des Fackelzuges den Saalbau erreichte, leuchtete auf dem Balkon des Saalbaues ein bengalisches Feuer auf, das einen festlichen Glanz verbreitete. Der Vorbeimarsch am Saalbau begann gegen 22.10 Uhr und dauerte ununterbrochen bis gegen 23.15 Uhr. Man darf annehmen, daß sich an dem Zuge ungefähr 20 000 Perionen beteiligten.

Von der Kapelle angeführt, marschierte zunächst die PO. an dem Gauleiter vorbei, es folgten dann die national­sozialistischen Betriebszellenorganisationen. Besonders reizvoll war das Bild der in Fest uniform marschierenden Knappen, es folgte dann wieder die PO., anschließend kam die Hitlerjugend  , dahinter die SA  ., zunächst die SA.- Standarte 58. Einen besonderen Ein­druck machte der exakte Parademarsch des Feldjägerkorps.

Es folgten die SA.- Standarten 60, 218 und 219, den Schluß der SA  - Formationen machte die Motor- SA. In der unend­lichen Reihe der Sechserkolonnen kam dann das NSKK  . und der Fliegersturm. Als Höhepunkt wurde allgemein der schneidige Vorbeimarsch der ES., Sturmbann 1, gewertet. Während des ganzen Borbeimarsches stand der Gauleiter mit zum Gruß erhobenem Arm auf dem Podium.

Es ist fast überflüssig zu sagen, daß das Ereignis eine große Menschenmenge herbeigelockt hatte, die die Straßen umjäumte. Echon vor 21 Uhr mußte die Huyffenallee wegen der ungeheuren Menge für den Fahrverkehr gesperrt wer­den. Ein starkes Aufgebot von Polizeibeamten sorgte für die reibungslose Abwicklung des Verkehrs.

Triumphbogen waren errichtet; was sie gekostet haben, verschweigt die Essener Boltszeitung". Viele, viele tausend Mark. Eine Blumenpracht wie nie war dort ent­faltet. In dieser Blumenpracht war das Podium errichtet. Damit das Brautpaar zur Geltung fam, war eine besondere starke Lichtleitung zu dem Triumphbogen gelegt und ganz besondere Lampen bestrahlten das Brautpaar in der Nacht besondere

gekostet, war nicht in Erfahrung zu bringen. Aber so Herr­liches hat Essen   in der besten Zeit der Hochkonjunktur, als in der Kanonenstadt für alle Herren Länder Kanonen gemacht wurden und die erlauchtesten Herrscher tamen, nicht gesehen. Und nun erst die Trauung.

Hitler und Göring   waren Tranzengen auf dem Standes: amt und in der Münsterkirche. Ferner nahmen teil Adjudant Brüdner, Reichspressechef Dr. Dietrich und Ober­führer Schau b.

Oberbürgermeister Dr. Neißmann- Grone nahm persönlich die Trauung vor. Seine Rede war so interessant, daß wir sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten. Nach den Effener Zeitungsberichten führte der höchste Standesbeamte der Arbeiterstadt aus:

Ein seltenes Glück," so fagte er, ist heute über Essen  ausgestreut. Aus dem uralten Eichbaum, den wir in unserer stammesfundlichen Ausstellung im Museum in den letzten Wochen sehen fonnten, dem Stammbaum der Där Boven, der seit 1550 in der schwarzen Erde unseres Stiftes ver­wurzelt steht, schließt heute den Ehebund ein Sproß Josef Terboven   der politische Leiter des rheinischen Nord­westens nns Alten die große Hoffnung für die Zukunft. Er vermählt sich mit einem Fräulein aus dem äußersten Often, deren Vorfahren hart wie Stahl gewesen sein müssen. Ein glückliches Symbol. Die zarte Blume tommt aus der Fremde, aber sie ist kein Fremdling, denn sie fommt als langjährige Parteigenossin und wird hier so von der Liebe von Tausenden umgeben, daß sie glaubt, in der Heimat zu sein. Und dieses frobe Fest breitet sich aus zu einem poli­tischen und geschichtlichen Ereignis. Unser tausendjähriges Aifindi, gegründet, befestigt und zweifellos besucht von Karl dem Großen, hat zahlreichen deutschen   Kai­fern von Otto dem Großen bis zu dem Teilen Hohenzollern  , eine feste Burg und eine geruhige Gaststätte geboten. Wenn

hältnisse im Reiche erzielt werden fönnte. Das Saarvolk aber, und besonders die saarländischen Nationalsozialisten feien vor allen Illusionen gewarnt!

Wer Deutscher ist,

darf heute nicht mehr Nationalsozialist sein! Dies rufen den Deutschen   an der Saar   nicht die Separas tiften" zu, sondern die deutschen   Bolksgenossen aus dem Neich!

Jedermann gesteht offen, daß im Reiche noch niemals ein Reichsminister Heb

so äußerst

ausgesprochener Bonzenbetrieb

größesten Ausmaßes geherrscht habe. Selbst die Beteiligten nehmen schmunzelnd und still solche Feststellungen zur Kennt­nis. Unregelmäßigkeiten finanzieller Natur bis in die unter­ſten Geldverwaltungen hinein, lösen einander ab. Unnenn­bar viele solcher Einzelheiten, der verhaltene Unwille der großen Masse der Bevölkerung, der unerbittlich scharfe 3wang zum fast täglichen Dienst, die ständige Erbitterung über vielerlei Unrecht, die wachsende tägliche Not und Sorge, die Unterdrückung jeder Freiheit, Zwang und Pflicht, Pflicht und Zwang, und immer wieder:

die ständige bumpfe Unzufriedenheit

über allen Dingen ruhend, das ist die Atmosphäre des All­tags drüben im Reich, in der das Volk nur noch gerade

vegetiert.

Glaube nur niemand, daß auch nur eine Zeile übertrieben ist. Die möglichen Zweifel fönnien durch einen furzen Aufenthalt in Deutschland   schnell und leicht korrigiert wer­den. Eine Reihe von mir bekannt gewordenen Mißhand­lungen von Nichtnationalsozialisten teile ich nur darum nicht mit, weil eine positive Bestätigung von den Betroffenen aus begreiflichen Gründen nicht zu erhalten war.

Das deutsche Volf würde befreit anfatmen, wenn durch den Widerstand des Saargebietes eine Aenderung der Vera

Ein Sadist, der genau wie Hitler ständigen Mann markiert

den an­

des

Man schreibt dem Voltsrecht" in 3ftrich: Reichsminister Rudolf Heß  , der Stellvertreter Führers", ist durchaus nicht der harmlose Biedermann, als der er sich in seiner jüngsten Rede dem Auslande gegenüber gegeben hat. Wir schöpfen aus Gerichtsaften, um zu zeigen, welcher sadistischen Schandtaten dieser Mann fähig ist.

Beim Hitlerputsch im Münchener   Bürgerbräufeller am Abend des 8. November 1923 waren auch die bayerischen Minister Knilling, Gürtner, Dr. Schwener und Wuzelhofer verhaftet und in die Villa des alldeutschen Verlagsbuch­händlers Lehmann verschleppt worden. Den Oberbefehl über die Bewachungsmannschaft führte der spätere Privat­sekretär Hitlers   Oberleutnant Rudolf Heß  . Er tat alles, um die Haft des bei den Hitlerleuten besonders verhaßten Mitgliedes der Bayerischen Volkspartei   möglichst unange­nehm zu gestalten.. Auf Befehl des Heß verlangte die Wache in der Lehmannvilla von dem Minister Dr. Schweyer, daß er während der Nacht seine Zimmertür offenhalte. Gleich­zeitig wurde ein Maschinengewehr mit Lauf gegen sein Nachtlager postiert. Der im Zimmer befindliche Ofen durite nicht anaeichürt werden. Am anderen Morgen

gente zu diesem yowyzentuchen gep Ste, mein are erschienen sind mit ihren alten treuen Gefolgsmannen, vot affem mit Ihnen, Herr Ministerpräsident G6­ring, wenn wir die beiden Ehrenbürger der größten Metallstadt Deutschlands   gleichzeitig begrüßen dürfen, so sept fich für uns heute diese stattliche Reihe der erlauchten Besuche fort, die für die Stadt ein Ruhm und für die Geschichte ein Ereignis sind. Um diese Stunde in etwa festzuhalten, hat die Stadt Effen heute ein Goldenes Buch

begonnen. Es soll ein Ausdruck dafür sein, daß heute mik dem dritten Reich" und diesem Besuch eine Epoche der Stadt eingeleitet wird."

Man würde den Eindruck verwischen, wenn man dieser Rede auch nur ein Wort hinzufügen würde. Nach der Trauung fand das Hochzeitsmahl statt, worüber die Presse folgendes berichtet:

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Bei dem Hochzeitsmahl gab der alte Mitkämpfer des Gauleiters Terboven  , SS  .- Gruppenführer 3 e ch, seiner Freude über die enge Verbundenheit Ausdruck, die hier an der Tafel offenbar werde, wo gute alte Kampffameradschaft Minister= den SA  .- Mann mit dem Arbeiter verbinde. präsident Göring   beglückwünschte das Braut= paar im Namen der Partei herzlich und feierte auch die Braut des Gauleiters Ter= boven als alte Nationalsozialistin und Mit­ftreiterint. Ministerpräsident Göring   fchloß feine Rede mit einem dreifachen Sieg- ei!!" auf den Führer und das Brautpaar."

"

Während der Feier war der ganze Saalban mif allen seinen Wirtschaftsräumen und Nebensälen, die viele, viele Tausende von Menschen faßten, nur für die Hochzeitsgäste reserviert.

Das ist das dritte Neich". Alles Dagewesene wird in den Schatten gestellt. Ja, man muß ihnen zugestehen, sie können Feste feiern. Wie klein muß sich wohl Frau Krupp   vorge­kommen sein? Gegen diese Feierlichkeit war ihre Hochzeit in der guten alten Zeit nur etwas Bescheidenes. Die Essener  Bevölkerung fragt sich mit Recht, wer bezahlt das

alles?

Und ein alter Eingeseffener fagte: Ja, früher zu Wilhelms Zeiten haben wir in Essen   große Feste gefeiert. Strupp hat dann große Stiftungen an die Stadt gemacht. Die Stadt Essen   hat nie einen Schaden gehabt. Krupp auch nicht, denn er nahm das Geld an Verdienst für Kanonen sogar von anderen Staaten wieder ein. Und jetzt bekommt Essen   keine Stiftung, nein, ich glaube, die Steuerzahler müssen noch alle stiften, um die Kosten des großen Festes zu begleichen."

Daß die Geschenke nicht ansblieben, versteht sich von selbst. Die Frau erhielt ein fabrikneues wunderbares Auto und groß und klein brachten Gaben. Böse Zungen behaupten, alle die Vorfahren von dem früheren kleinen Banteamten, jetzigen Staatsrat Terboven  , die kleinen Kötter  ( Kleina bauern), die Handwerker, die Wirte und Händler, hätten alle zusammen seit dem Jahre 1550 nicht soviele Geschenke erhalten wie der jezige Gauleiter und seine zarte Blume" aus dem Osten.

Ein Kriechertum hat sich da wieder bemerkbar gemacht wie selten. Jeder wollte beim Gauleiter lieb Kind sein und schickte Geschenke. Verehrung und Zuneigung konnte nua bei wenigen festgestellt werden.

Ein hübsche Wohnung hat das junge Paar auch, nämlich die Villa des früheren Oberbürgermeisters und späteren Reichsinnenministers Dr. Br a cht. Dem jungen Paar stehen achtzehn 3immer zur Verfügung. Was ist früher ge schimpft worden, wenn die kleinen Bonzen" mit ihren finderreichen Familien ein bescheidenes Haus bezogen. Da wurden die Nazizeitungen voll geschmiert, Häuser fotogra fiert, und jetzt, wo junge Leute ein Haus mit 18 Zimmern beziehen, ist alles in Ordnung". Ja, früher gab es auch nur Bonzen" und jest Generaloberbonzen.

Wie lange noch bis zum furchtbaren Erwachen? Die Effener Arbeiter nehmen jede Woche eine Feierschicht mehr auf sich, um einem weiteren Kameraden die Möglichkeit zur Arbeit zu geben, sie schränken sich ein, damit die Stadt und das Reich die Arbeitslosenunterstügung sparen und Sig tausende" von Mark verplempert für Ausschmückung der Straßen, für Mußit, Fahnen, Feuerwerk aus Anlaß dem Hochzeit eines Gauleiters.

Der Führer, der Ministerpräsident und so und soviele tommen von Berlin  , um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. S, armes dentsches Volt, wohin wirst du geführt?

Und das alles einen Tag vor dem berühmten" 30. Junt 1984! Von der Prunkhochzeit zur Mordnacht...

wurden die Minister Dr. Schweyer und Wuzelhofer auf An­ordnung des Heß in einen Kraftwagen verladen und dem Gebirge zugefahren. Heß machte die Fahrt mit. Um die. Todesangst der Minister zu steigern, ließ er den Kraftwagen wiederholt in den Wäldern anhalten, die Begleitmannschaft aussteigen und im Walde nach geeigneten Plätzen zur E:- richtung von Galgen berumsuchen. Es waren qualvolle, Augenblicke für die verhafteten Minister, sie standen beide unter dem festen Eindruck, daß ihr letztes Stündlein ge­schlagen hätte. In den Krenz- und Querfahrten verloren fie jede Orientierung. In Tölz   begab sich Heß in das Han3 eines Nationalsozlalisten und erfundigte sich nach dem Stand der Dinge in München  . Schließlich ließ Seß die Minister mit zwei verwegenen SA.- Kerlen allein, sie, wie fich später herausstellte, ganz erhebliche Vorstrafen wegen gemeiner Verbrechen hatten. Wieder ging die Fahrt kreuz und quer weiter. Dr. Schweyer verlor völlig die Nerven und drohte zusammenzubrechen. Am späten Abend wurden dann die beiden Minister von ihren Begleitern nach München  zurückgebracht. In der Hauptverhandlung, in der Heß   nur zur Festungshaft verurteilt wurde, bedauerte er, daß seine Untergebenen die Minister nicht noch länger festgehalten hätten. Er selbst hätte dies getan. Das Gericht hat fest­gestellt, daß Heß die beiden Minister aus eigenem Entschluß ins Gebirge verschleppte und als Geiseln auf einer Sfihütte festhalten lassen wollte. Minister Dr. Schweyer hat aus­drücklich erklärt, daß dieses Unternehmen zu Lasten des Oberleutnants Seß fällt und insofern eine besondere Ge­meinheit darstellt als es geradezu in sadistischer Weise darauf angelegt war, die Minister stundenlang in peinliche Todesangst zu versetzen". Er hat vorausschauend auch ge­sagt, daß die Anhänger einer solchen Bewegung intitande sind, die größten Verbrechen des Terrors zu verüben. Das ist inzwischen in Deutschland   längst Tatsache geworden und einer der Rührenden dabei ist der Stellvertreter des Führers", Reichsminister Rudolf Heß  .

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