Völker In Sturmzeiten Nr. 13

Völker in Sturmzeiten

Im Spiegel der Erinnerung- im Geiste des Sehers

Donnerstag, 6. September 1934

Die deutsche   Disziplin Von Jules Huret  

( Schluß)

., Der Absolutismus  , der in der Sozialdemokratischen Partei vorherrscht, ist sogar ein besonders charakteristischer Be­weis für die Einigungskraft der deutschen Disziplin. Ob die drei Millionen sozialistischer Wähler sich im wahren Sinne des Wortes Sozialdemokraten nennen können, ist eine Frage, die nicht hierher gehört. Jedenfalls gehorchen und stimmen sie mit einer Einmütigkeit, die ihresgleichen sucht. Ver­einzelte Versuche, die Partei zu trennen und Bebels Despo­tismus zu bekämpfen, sind fehlgeschlagen. Bebel ist der Her­zog und Markgraf der Arbeiterpartei geblieben; nach wie vor steht er den Souveränen als Souverän gegenüber, und über­dies als Tyrann. Er trägt keine Krone, und sein Programm unterscheidet sich wesentlich von demjenigen der Könige, seiner Gegner und Nacheiferer; aber er ist Herr, und jeder findet es ebenso natürlich, ihm zu gehorchen, wie er zu be­fehlen. Man behauptet, daß es nicht so bleiben wird, und man wartet Bebels Tod ab, um der Partei ein wenig Luft, Raum und Leben zu verschaffen. Der Despotismus dieses Ar­beiterherzogs erstickt alle selbständigen Regungen seiner wohldisziplinierten Offiziere, die sich trotzdem vor ihm beu­gen und sich seiner Autorität fügen. Er muß sterben, damit seine Partei in Tätigkeit treten kann."

,, Von Natur aus Polizist"

Doch gibt es neben all diesen Vorteilen auch böse Miß­bräuche!

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Der Preuße ich sage ausdrücklich nicht der Deutsche  ist von Natur Polizist. Es soll auf der ganzen Welt kein Land geben, wo so gern denunziert wird, wie in Preußen. Und darauf beruhen die erstaunlichen Erfolge der deutschen   Poli­zei. Obwohl sie weniger gewandt, weniger erfinderisch und auch nicht so rasch in der Hypothese sind wie die franzö sischen Polizisten, bringen sie es doch zu sehr bemerkens­werten Resultaten, und zwar dank der Beihilfe der gesamten Bevölkerung, die sie bei jeder Gelegenheit aus allen Kräften unterstützt. Die preußischen Behörden fördern diese Nei­gung, und es gibt in Berlin   und im ganzen Königreich ein weitverzweigtes System von Denunziationsprämien.

Wir haben einen angeborenen Widerwillen gegen diese Sitte. Dennoch läßt sich darüber streiten. Der feige Schurke, der eine Sache ganz heimlich, und nur um zu schaden, oder aus angeborener Bosheit zur Anzeige bringt, ist offenbar ein unerträgliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft. Denn dem Prinzip nach müßte man die Menschen stets nach ihren Beweggründen beurteilen, um gerecht zu sein. Nun möchte ich aber glauben, daß der Preuße gerade von jenem Sinn für Disziplin, von dem ich Beispiele angeführt habe, dazu ge­trieben wird, eine Nichtachtung oder Verletzung der Gesetze zur Anzeige zu bringen. Die und die Sache ist verboten. Er tut sie nicht, obwohl er sich vielleicht dazu versucht fühlt. Sieht er nun, daß ein anderer seinem Gelüst nachgibt und nicht gegen seine Neigungen ankämpft, so tadelt er ihn innerlich wegen seiner Schwäche und Aufsässigkeit, und da er selbst der Versuchung nicht unterlegen ist, so findet er es gerecht, daß der Schuldige bestraft wird. Ein sehr edler oder sehr christlicher Charakter wird auf diesem Punkt stehen bleiben; da er die Macht der Versuchung kennt, so wird er dem Missetäter verzeihen oder sich voll Verachtung gegen fremde Schuld an seinem eigenen Tugendstolz genügen lassen. Doch was man von einer alten, kultivierten Rasse verlangen kann, das darf man nicht von dem rauhen, unpolierten Preußen erwarten, der kaum aus dem Gröbsten herausge arbeitet und noch nicht genügend erzogen ist, weder zum Guten, noch zum Bösen. Ich sagte es bereits: er kann nichts weiter als fraglos gehorcken. Und das ist schon viel für ein Volk, das noch mehrere Jahrhunderte nach den Lateinern in Tierfelle gehüllt, in den Urwäldern hauste.

,, Ober"

Die Autorität! Wo sich auch nur das geringste Anzeichen von Autorität offenbart, da beugt sich der Deutsche  . Er sagt zu sich selbst: ,, Hier ist eine Autorität, die also nützlich sein

muß; ich kenne ihre Gründe nicht, aber ich billige sie; man muß also gehorchen."

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Der Hotelportier mit seinem Schild und seiner Tressen­mütze ist ein wahrer Potentat. Sämtliche Dienstboten unter­stehen seinen Befehlen. Die Reisenden reden ihn stets ,, Herr Portier" an. Der Kellner, der in den Restaurants die Zah­lungen entgegennimmt denn die bedienenden Kellner sind in der Regel nichts weiter als seine Angestellten-, heißt ,, Oberkellner"; und da ,, Kellner  " kein sehr berückender Titel ist, und der Oberkellner eine Autorität repräsentiert, so haben seine respektvollen Klienten begonnen, ihn schlank­weg Ober" zu nennen. Aber in Deutschland   kann man nun einmal in Achtungsbezeugungen kein Maß halten, und so hört man denn auch oft, daß die Leute ,, Herr Ober" rufen. Kann es etwas Lächerlicheres geben?

Der Erfolg davon ist, daß diese Leute zuweilen mit ihrer Autorität Mißbrauch treiben, besonders kleinen Leuten gegenüber. Man muß sie deshalb von Zeit zu Zeit zur Ord­

nung rufen.

Der Uniformträger denkt:..Dieser Mensch hat keine Uniform, das will ich ihm schon fühlbar machen." Und er ver­fehlt nicht, es zu tun. Die Preußen des Nordens gehen sogar noch weiter: sie bilden sich alle ein, daß sie eine Uniform tragen! In Berlin   schlagen die Kellner, welche Unteroffiziere oder auch nur gemeine Soldaten gewesen sind, in gewissen be­scheidenen Restaurants den Gästen gegenüber einen befehls­haberischen Ton an, als ob sie mit Soldaten redeten. Es klingt unbeschreiblich unverschämt. Sie sagen ,, Bitte", wie man in Kasernen ,, Marsch" sagt.

Ich möchte diese Eindrücke noch näher durch Beispiele be­leuchten. Wir befinden uns in einem kleinen Ort von 3000 Einwohnern; ein reicher Mann aus einer benachbarten großen Stadt( er hat sich vom Geschäft zurückgezogen, ist Stadtrat und Vetter eines Ministers) will den Stationsvorsteher um etwas bitten. Er geht auf ihn zu, indem er den Hut abnimmt. Der Stationsvorsteher, ein großer, dickbäuchiger Mann mit vorquellenden Augen, starrt ihm unverschämt ins Gesicht( ich muß zugeben, daß er ihn nicht kennt), hört ihn mit halb ab­gewandtem Kopf an, erwidert auf seine Bitte nichts weiter als: Unmöglich!"( es handelte sich darum, einen leicht zu­gänglichen verbotenen Weg zu passieren) und dreht ihm den Rücken. Der reiche Vetter des Ministers mit seiner bescheiden errötenden Miene sah diesem dicken Individuum mit roter Mütze gegenüber aus wie ein Negerdienstbote, der vor dem König von England, Kaiser von Indien, steht. Ich fühlte mich durch diese Nichtachtung meines Begleiters ein wenig gede­mütigt und empfand eine wahre Empörung über die Vor­schriften", die diese uniformierten Angestellten sich sogar zu erklären weigern! Die Insolenz dieser Leute, die stolz. darauf waren, Mißbrauch mit ihrer Amtsgewalt zu treiben, er­regte meinen heißen Zorn. Ganz ohne falschen Patriotismus muß ich sagen, daß mir die etwas großtuerische Unbefangen heit und die affektierte Ungeniertheit der Franzosen   im Ver­kehr mit ihren Behörden denn noch lieber ist, als diese unter­würfige Schüchternheit der Deutschen  .

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Ich habe nur selten erlebt, daß irgend jemand sich gegen den Druck dieser Autorität auflehnte. Nur diejenigen Deut­ schen  , die sich viel in anderen Ländern aufhalten, empfinden ihn:

,, Es wird zu gut für mich gesorgt," sagte ein Berliner zu mir ,,, und das ist mir langweilig! Ich möchte lieber ein wenig Freiheit genießen, wenn ich einen Fuß vor die Tür setze, und nicht immer die Hand eines Sicherheitsbeamten spüren. der mich beschützt, mir aber lästig ist." Gespräche mit Gelehrten

Ich plauderte eines Tages mit einem hervorragenden Ber­ liner   Professor über diese Frage, und er sagte:

,, Beneiden Sie uns ja nicht um unsere blinde Unterwerfung unter jede Autorität und um unsere Demut gegenüber der Macht. Wenn unser Wohlstand und unsere Macht auch zum Teil aus dieser etwas knechtischen Subordination erwachsen sind, so liegt das daran, daß wir ihrer bedurften, um uns aus unserem bisherigen Zustande herauszuarbeiten, und daß sie nebenbei in unserer Natur liegt. Sie haben einen anderen Weg eingeschlagen und ihre Bestimmung schon früher er­

no?

( 1912)

füllt. Wir sind dabei, die unsrige zu erfüllen. Will Deutsch­ land   jetzt höher emporstreben, so müssen die Deutschen   sich ihrer Würde und eines gewissen Freiheitssinnes bewußt wer den. Es gibt noch zu viele Leute, bei denen der Gehorsam die Stelle der Intelligenz, der Initiative, des Verstandes und

der Urteilskraft vertritt.

Will dagegen Frankreich   seine alte Weltstellung zurück­erobern, so muß es seine übermäßige Neigung zur Opposition und zur Mißvergnügtheit bekämpfen und endlich einsehen, daß Ordnung und folglich auch Disziplin etwas sehr Nütz liches sind. Mit einem Wort, Sie müssen sich freiwillig und mit Ueberlegung disziplinieren, während wir unsere Fügsam­keit und unseren blinden Respekt abschütteln müssen, um zu wohlüberlegtem Respekt und zu reiflich erwogenem Ge­horsam zu gelangen. Sie werden dann ordentliche Menschen sein, und wir freie Menschen. Auf diese Art werden wir uns näher kommen, um einander schließlich auf ideale Weise zu ergänzen... Was heute noch trennend zwischen uns steht, ist gerade das Uebermaß, dem jeder sich auf seine Weise hingibt. Sie gehorchen nicht einmal denjenigen Gesetzen, die Sie selbst gemacht haben( Sie brauchen nur an Ihre Konser vativen und an Ihre Sozialdemokratie zu denken!), und wir sind allzu bereit, jedem Ukas zu gehorchen, über welchen man uns nicht um Rat befragt hat.

Bei Ihnen herrscht ein Unabhängigkeitstrieb, der an Anar­chie streift, und der unseren Ordnungssinn verletzt bei uns eine uralte Gewohnheit, uns jeder Autorität bedin­gungslos zu unterwerfen, die wieder wohlgeeignet ist, Sie zur Verzweiflung zu treiben.

Aber haben Sie wohl bemerkt, daß unser Volk, das sich so willig in alle ihm auferlegten materiellen Bedingungen fin det, seine Geistesfreiheit unbeschränkt erhalten sehen will? Abgesehen von Amerika  , werden Sie in keinem Lande der Welt eine so unbedingte Denkfreiheit finden wie bei uns." Bald darauf unterhielt ich mich mit einem Berliner  . Ge­lehrten, Dr. Vogt, der mich aufgefordert hatte, ihn in seinem Laboratorium aufzusuchen, wo er Gehirne in Scheiben von 1/100 Millimeter Dicke zerschnitt, um das Geheimnis der Zel­len zu ergründen. Er gab dem Professor in bezug auf seine Ansicht über die außerordentliche Gedankenfreiheit in Deutschland   vollkommen recht und führte mehrere Beispiele dafür an.

,, Ein luxemburgischer Jesuitenpater, namens Wasmann  , ein berühmter Zoologe, der die Parasiten der Ameisen aufs eingehendste studiert hat, predigt am Rhein   den Darwinis­mus," sagte er. Er gibt zu, daß die Menschen vom Affen abstammen, was die Kirche bis jetzt immer bestritten hat. Aber er hat ein Mittel gefunden, um diese wissenschaftliche Hypothese mit dem Dogma in Uebereinstimmung zu bringen und zwar durch eine sehr sinnreiche Erklärung. Er sagt nämlich: ,, der Mensch stammt allerdings vom Affen ab, aber in dem Moment, in dem der Affe zum Menschen wurde, hat Gott   ihn durch ein Wunder mit Verstand begabt. Daher rührt der Unterschied zwischen Tieren und Menschen.

Die ersteren hat Gott   in ihrem ursprünglichen Zustand be­lassen, die letzteren besitzen ein Gewissen, eine Seele!"- In der reformierten Kirche gibt es jetzt eine Menge von Pa­storen, die geradezu Aufsehen erregen. Sie treiben es so weit, daß sie von den Kanzeln herunter absolut persönliche Glau­benssätze predigen. Die Konsistorien u. a. das kölnische versuchen sich ins Mittel zu legen und den verirrten Seelen­hirten auf den rechten Pfad zurückzuführen; aber er leistet Widerstand, und seine Gemeindekinder schließen sich ihm an und drohen damit, daß sie en masse aus der Landeskirche austreten werden, wenn man sie nicht gewähren läßt. Und das Konsistorium drückt ein Auge zu. Viele Pastoren sind nicht weit vom Pantheismus entfernt, wenn man danach schließt, wie weit sie sich bei ihren Bibelauslegungen orthodoxen Standpunkt entfernen. Der kürzlich verstorbene Pastor Kalthof in Bremen   war sogar Präsident einer moni stischen Gesellschaft, in der man sich zu den Häckelschen Theorien bekennt, die für uns Christen auf reinen Atheis mus hinauslaufen.

vom

..Endlich darf man auch nicht vergessen," schloß der große Psychologe seine Abhandlung, daß Luther   ein Deutscher

war..

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Der Evangelist Johannes

Von Karl Hauptmann

Die breiten Stufen zum Portal einer badischen Landes­irrenanstalt schritten ein Gendarm und ein Strolch aufwärts. Und das Verhör, das der junge, braunbärtige Arzt im Empfangs­zimmer mit dem Strolche vornahm, ergab, daß man es mit einem im Lande aller Deutungslosigkeiten angelangten Fremd­ling zu tun hatte. Daß des zerlumpten, abgemagerten, ver. schmutzten Strolches behaarte Ohren nur noch ganz taub der Sprache der Verständigkeit lauschten, ohne zu begreifen. Daß seine braunen Augen Arzt und Krankenschwester und Gen­darm und den Pfleger im weißen Leinwandkostüm anstaunten mit unbegreiflich wähnendem Erwägen, als wenn in seinem Wolkenkreise unbekannte Heilige mit ihm gingen. Nichts von irdischem Erfragen und Auskunftgeben über ein Vagabundenleben. Nur als wenn jetzt längst die Zeit ge kommen wäre, wo die Seelen der staubigen Wanderer ein­ander zulächelten und voreinander Lieder sängen.

Der Strolch begann auch mit dem Ausdruck der Achtlosig­keit mitten hinein in alles Reden ein Lied zu singen: ... Jerusalem, du hochgebaute Stadt, 18Jame

Wollt' Gott  , ich wär' in dir! Mein sehnlich Herz so groß Verlangen hat, Und ist nicht mehr in mir."

Bis man es ihm freundlich verwies.

Der Fremdling sah wunderlich verwahrlost aus. Ein weicher, wolliger Bart war ihm lang und wirr und ein wenig dünn gewachsen. Sein Haupthaar hing wie das eines heiligen

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Manues, lang und lockig braun, beinah bis auf die Schultern. Sein Auge war brennender Güte voll, fast weinselig könnte man sagen. Aber nicht vom Weine, sondern von seiner Er­leuchtung im letzten, verzehrenden Fieber. Seine Gesichts­züge hatten eine unverkennbare Größe. Und es ist kein Zweifel, daß der Arzt, und vorher schon der Gendarm, als er ihn in einem jungen Eichenwalde rauchend und stöhnend im Moose liegend gefunden, eine Anwandlung von Scheu und Ehrfurcht nicht hatten unterdrücken können.

Der Kopf des Mannes war mächtig gegenüber der gänzlich abgemagerten, dürftigen Gestalt, die in einem schmierigen, verblichenen Jackett steckte, und deren Hosen an den Füßen wie zerfranst waren. Des Bettlers Füße waren erdig und nackt und bluteten. Hut und Stock hatte er nicht mehr, der ausdrucksvolle Strolch. Und keine Frage der Umstehenden hallte aus ihm wider. Das scheue, ruhlose Lächeln suchte verständnislos an den irdischen Gewalten herum, die ihn um­gaben. Schon durch das Irrenhausportal und an der Portier­müge vorüber war er mit einer drolligen Demutgebärde vorübergeschwebt. Und betastete jetzt den Ring am Finger des Arztes und den schweren Säbel des Gendarmen. Und er langte auch nach der eiligen Feder des Schreibers, der am Bürotische saß und vergeblich immer warten mußte, bis aus dem Munde des Arztes einige Vermerke über diesen jämmer­lichen Landstreicher kamen,

Der Fremdling redete fortwährend vor sich hin. Er nannte auch ein paarmal den Evangelisten Johannes  .

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..Meinetwegen!" sagte der Arzt, der ein sanfter, aber scharfer Beobachter war. ,, Lassen wir ihn dabei... nennen wir ihn einfach den Evangelisten Johannes  .. aus sieht er noch eher wie der Täufer  ... ih Gott.. ganz egal, der Mensch jetzt noch für einen Namen trägt... Johannes in der Wüste... oder meinetwegen auch Evangelist Johannes  . schreiben Sie also... der Evangelist Johannes!"

Uebrigens war der Strolch trotz seiner Wetterbräune furchtbar bleich und abgezehrt im Gesicht. Der braune Bart umrahmte ganz eingefallene Züge. Und wie ihn der Arzt auch nur flüchtig untersuchte, bemerkte er gleich, daß er zwei große Brüche am Leibe hatte, und gab sofort Befehl, daß man ihn in ein Krankenzimmer und ins Bett schaffte.

Offenbar ging ein Schüttelfrost durch den hageren Leib. obwohl die brennenden Augen ohne Acht innerlich hastig beschäftigt waren. Und neue Fieberideen ihn schon wieder zu beleben begannen.

Als man ihn aus dem Empfangszimmer hinausführte, be­gann er im Korridore von neuem feierlich zu singen: ..Jerusalem, du hochgebaute Stadt, Wollt' Gott  , ich wär' in dir! Mein sehnlich Herz so groß Verlangen hat, Und ist nicht mehr in mir."

( Fortsetzung folgt.)