Seit Monaten ist keine Nachricht mehr über das Schicksai des Berliner Anwalts und tapferen Antifaschisten Hans Litten über die deutschen Grenzen gedrungen. Niemand vermag zu sagen, in welchem Konzentrationslager oder Gefängnis sich Litten zur Zeit befindet und ob er überhaupt noch am Leben ist.
Die Beunruhigung im Ausland und namentlich unter Littens Fachkollegen war schließlich so groß geworden, daß die Internationale Juristische Vereinigung den Pariser Rechtsanwalt Rozelaar der in ihrem Auftrag dem Prozeß gegen Klaus 3meiling und Genossen vor dem„ Volksgericht" beiwohnte, bat. bei den deutschen Behörden Erkundigungen über Hans Litten einzuziehen.
Nach vergeblichen Demarchen in verschiedenen Ministerien, die alle sich für unzuständig erklärten, wurde Rechtsenwalt Rozelaar zur Geheimen Staatspolizei, Prinz Albrecht- Straße 8 geschickt. Dort, im Hauptlager der Gestapo , herrichte sichtliche Bestürzung über das Auftauchen des Ausländers, der sich so hartnäckig für das Schicksal seines unglücklichen Berufskollegen interessierte. Gin Beamter verwies ihn an den andern. Schließlich wurde er im Büro 32 von einem höheren Gestapo - Beamten empfangen. Dieser hörte zunächst widerspruchslos mit an, was Rechtsanwalt Rozelaar auf Grund von Informationen der englischen
Presse über die Mißhandlungen und Erpressungen berichtete, denen Litten in der Haft ausgesetzt war. Als jedoch der Pariser Anwalt an diesen Bericht die Bitte ichloß, seinen verhafteten Kollegen besuchen zu dürfen, und sei es auch nur in Gegenwart von Aussichsbeamten, da lehnte der Vertreter der Gestapo dies mit größter Entschiedenheit als „ völlig unmöglich" ab. Ebenso verweigerte er jede Auskunft über Littens Aufenthaltsort und beschränkte sich auf die Mitteilungen, daß er noch lebe und jetzt wieder von seiner Mutter besucht werden dürfe.
Begreiflicherweise hat der Bericht über diesen Besuch bei der Gestapo die größe Beunruhigung und Empörung der am 2. Dezember in Paris versammelten Internationalen Juriftenfonferenz ausgelöst. Die Konferenz hat in einem mit zahlreichen Unterschriften versehenen Schreiben an den deutschen Justizminister den Antrag von Rechtsanwalt Rozelaar aufgenommen und um Autorisierung ersucht, Hans Litten im Konzentrationslager besuchen zu dürfen.
Die Delegierten der Konferenz aber werden, in ihre ver= schiedenen Länder zurückgekehrt, berichten, welches Martyrium Hans Litten erleidet, dem selbst die Nationalsozia= listen nichts anderes vorwerfen" können, als daß er als Anwalt mit ganzer Kraft sich für seine Klienten eingesetzt hat. Und aus allen Ländern wird es den deutschen Behörden entgegen hallen:
Immer noch: dic Protokolle"
Soll Rosenbergs Plan gelingen?
Prag , 11. Dez. Im„ Völkischen Beobachter"( Nr. 339 vom 5. Dezember) veröffentlicht Alfred Rosenberg seinen dritten Artikel der angekündigten Serie, durch die er die ,, innere Echtheit" der„ Protokolle der Weisen von Zion " beweisen will. Der Aussaß, der„ Der Gründer des Zionismus
bestätigt die jüdische Weltpolitif" überschrieben ist und der über sechs Spalten des„ V. B." geht, besteht in der Hauptsache aus Zitaten aus dem ersten Teil von Theodor Herzls Tagebüchern, zwischen denen und dem Text der„ Protokolle" Rosenberg eine„ Aehnlichkeit" zu konstruieren sich bemüht zeigt. Er fommt zu dem Schlusse, daß Theodor Herzl nicht etwa einen Judenstaat in Palästina angestrebt hat, sondern einen Staat ohne Territorium, eine internationale zentra= listische alljüdische Vereinigung“.
Rosenbergs Konstruktionen sind derart Haarspalterischer Art, daß sie auch den enragiertesten Antisemiten langweilen müssen. Aber man weiß, daß Rosenberg mit seiner Serie etwas anderes bezweckt, als die Echtheit der„ Protokolle" zu erweisen: sein Zie ist, die Zionisten durch Vorwürfe an= geblicher landesverräterischer Betätigung unter Druck zu setzen und auf diese Weise mittelbar einen Verzicht auf die Fortführung des Prozesses gegen die„ Protokolle" in Bern zu erwirken.
Rosenberg gehört zu denjenigen Führern des Nationalfozialismus, die ihre Position einzig und allein auf Hitlers Freundschaft ausbauen, sonst aber immer nur„ Geschirr zerbrechen"; so wurde Rosenberg letztens durch den AußenMinister Neurath, wenigstens vorläufig, abgehalftert" und darf sich in der eigentlichen Außenpolitik nicht mehr betätigen. In der Fortführung des Berner Prozesses sieht er nun seine außenfulturelle" Betätigung, die in der Hauptsache in der Verbreitung der Protokolle" und ähnlicher Pamphlete besteht, gefährdet. Er hat den innigsten Wunsch, ein Urteil in Bern auf jeden Fall zu verhindern. Indessen dürfte es
Der Schutzengel
Gegenüber der melodramatischen Schilderung des Deut schen Rundfunks, der über den Tag der nationalen Solidarität erzählte, die Minister hätten schutzlos als Volksgenossen unter Volksgenossen gesammelt, verweisen wir auf einen Bericht im Montagmorgenblatt der Frankfurter Zeitung ". Man erzählt da über die besonders beliebte Familie Goebbels :
Vor dem Columbushaus, gegenüber der Paudler, sammelte Frau Dr. Goebbels und frundliche Polizeibeamte achteten darauf, daß man die Gattin des Inspirators dieser Solidaritätsbekundung nicht gutwillig er= drückte... Nicht anders ging es vor dem Hotel Adlon zu, wo Dr. Goebbels Ernte hielt. Tausende von Schaulustigen blieben sogar noch stehen, als Dr. Goebbels in grauer Zivilkleidung längst verschwunden war, um an verschiedenen Stellen der Stadt unerwartet aufzu= tauchen. So auf dem Potsdamer Platz gegenüber seiner Gattin. Die ihn begleitenden SS. - Leute bildeten rasch eine Kette, um dem Minister Platz zu schaffen.
An Polizeischuß und SS. - Schuß scheint es also nicht ge= fehlt zu haben.
Bestrafung von Kirchenaustritten Wenn sie aus politischen Gründen erfolgen
Das führende katholische Blatt des Westens, die„ Salzburger Chronif", teilte vor einigen Tagen mit, daß Glaubensübertritte, die„ nachweisbar" eine politische Demonstration zugunsten verbotener politischer Parteien darstellen, mit der für die Verwaltungsgerichtsbarkeit zu= lässigen Höchststrafe von sechs Wochen Arrest oder 2000 Schilling Geldbuẞe bestraft werden. Nunmehr wird diese außerordentlich interessante Meldung dahin interpretiert, Austritte aus der katholischen Kirche dieser Bestrafung unterliegen.
Rosenberg heute, wo Deutschland sehr um seinen moralischen Kredit in der Welt besorgt und besonders um die Stärkung seiner Position in Genf bemüht ist, faum gelingen, einen Schlag gegen den Zionismus zu führen, der international anerkannt ist und unter Völkerbundsprotekto= rat steht.
Zionistische Antwort
Berlin , 11. Dez. Als Antwort auf den dritten Artikel Alfred Rosenbergs im„ V. B." führt die Jüdische Rundschau " u. a. aus:„ Rosenberg ignoriert vollkommen den entscheidenden Bunkt, daß keines von den Zielen der angeblichen " Pro.ofolle" jemals von Herzl vertreten wurde. Vielmehr war das einzige Ziel der Herzlichen Politik, die Welt von der Judenfrage zu erleichtern, den Juden eine eigne Volksheimat in Palästina zu verschaffen. Eine darauf gerichtete " Weltpolitik" braucht nicht enthüllt zu werden, da sie von niemandem geleugnet wurde. Jede auf ein bestimmtes Ziel gerichtete Bestrebung bedarf doch menschlicher Bemühungen, die man als„ Weltpolitif" bezeichnen kann. Herzl war der Meinung, daß die jüdische Zukunft nur in einer eigenen Existenz liegen kann, also gelöst aus der Verflechtung mit den Interessen aller Völker, die nach Herzls Meinung immer zu Reibungen führen muß. Herzl war der erste Jude, der den Antisemitismus ohne Ressentiment be= trachtete und seine tieferen Gründe zu erfassen versuchte. Herzls Tagebücher beweisen, daß er alle ja auch schon damals landläufigen antisemitischen Vorwürfe, die später von dem antisemitischen Verfasser der„ Protokolle" registriert worden sind, als eine Folge der anormalen jüdischen Situation erkannte und ihnen jede Grundlage durch eine einschneide ide Aenderung des jüdischen Lebens entziehen wollte. Das ist aber das ganze Gegenteil jener angeblichen„ Weltpolitit", die nach den„ Protokollen" von den Juden beabsichtigt sein soll."
Karwahnes Ende
Nationalsozialistische Edelrasse
Aus Hannover wird uns geschrieben:
B. Karwahne, früherer Kommunist, später nationalsozia listischer Reichstagsabgeordneter, zuletzt Verbandsleiter des Deutschen Fabrikarbeiterverbandes und Direktor des Wohl fahrtsamtes der Stadt Hannover , ist seineer sämtlichen Funktionen enthoben worden. Diese zeitweilige Enthebung darf jetzt schon als endgültige betrachtet werden. Karwahne selbst bezeichnet die Entlassung als Folge seiner rethorischen Ausfälle gegen Kapitalisten. Daneben hat sicher eine Rolle gespielt seine Arbeit als Leiter des Wohlfahrtsamtes. Sie bestand darin, daß er sinnlose Verordnungen erließ. Unter den Beamten des Amtes herrschte die stillschweigende Uebereinstimmung, die Anordnungen des Direktors zu übersehen und sich nicht danach zu richten.
..Gnadenbringende Weihnachtszeit" Wie regierende Sadisten sie auffassen
Berlin , 11. Dez. Die Justizpressestelle Berlin teilt mit Um den Angehörigen und Bekannten von Strafgefangenen und Untersuchungshäftlingen unnötige Ausgaben zu ersparen, wird darauf hingewiesen, daß nach den Strafvollzugsvorschriften vom 1. August 1933 die Uebersendung von Lebensmitteln und Weihnachtspaketen Strafgefangene oder Untersuchungshäft linge nicht mehr gestattet ist, und daß etwa eingegangene Pafete an den Absender zurückgeschickt werden müssen.
daß nicht Uebertritte, sondern nur d demonstrative Verlumple Hitlerbonzen
Begründet wird diese Verfügung damit, daß die Behörden in vielen Fällen feststellen konnten, daß von verschiedenen Lagern jenseits der Grenze" eine Glaubens= austrittspropaganda als politische Demonstration zugunsten verbotener politischer Parteien( also wohl vor allem der nationalsozialistischen und der sozialdemokra= tischen) gewertet werden, unterliegen sie nach Auffassung der Sicherheitsbehörden auch der gesetzlichen Ahndung. Es braucht wohl nicht besonders daran erinnert zu werden, daß unmittelbar nach den Februar- und Juliereignissen in Desterreich eine starke Kirchenaustrittsbewegung festzustellen war, die mit einer starken Eintrittsbewegung in die evangelische Kirche verbunden gewesen ist. In Oesterreich gilt Konfessionslosigkeit übrigens auch heute noch und heute vielleicht mehr denn ie als etwas moralisch höchst Bedenk
liches.
Die ,, alte Garde" der Korruption
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Der Betriebszellenobmann Hans Herbig in Berlin , der Gelder der Winterhilfe unterschlagen hatte, wurde vom Schöffengericht Leipzig zu einem Jahr und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Herbig, der seit 1922 der NSDAP . als„ alter, verdienter Kämpfer" angehörte, bezog 400 Mark Monatsgehalt; mit den unterschlagenen Geldern hatte er sich ein Auto gekauft und eine Vergnügungsreise unter
nommen.
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Ein Nazi- Vertrauensmann, Hilfskassierer der„ Deutschen Arbeitsfront "( dessen Name von der Nazipresse schamhaft verschwiegen wird), stand vor dem Kölner Schöffengericht wegen Unterschlagung. Er hat das unterschlagene Geld, wie vor Gericht festgestellt wurde, mit einer Wirtin verzecht. Die Höhe des Strafmaßes wird nicht mitgeteilt.
Die Wurzeln der Mordpolitik
Jm Pariser sozialistischen„ Populaire" gibt A. Lerro ug eine lichtvolle Betrachtung über die Vorgeschichte des Attentats von Marseille :
Wir erwarten nicht viel von der Aussprache, die sich in Genf an diesen Gegenstand knüpfen wird. Die Verfahrenswege sind unbegrenzt und ganz dazu angetan, zu nichts zu führen. Trotzdem war es notwendig, die Budapester Banditenregierung an den Pranger zu stellen. Diese Regierung konnte Banknoten fälschen, ohne deshalb belästigt zu werden. Sie konnte unter Mitwirkung des anderen „ Ehrenmanns", Mussolini , den Waffenschmuggel von St. Gotthard betreiben, ohne die mindesten Zwangsmaß nahmen zu erfahren. Warum sollte sie sich da scheuen, auf ihrem Gebiet ein Arbeitsfeld einzuräumen? Denn der Terrorismus, der zum Attentat von Marseille geführt hat, ist zweifellos faschistischer Art. Vor allem durch die Quellen, die ihn genährt haben, die politischen Interessen, denen er gedient hat. Man findet ihn in enger Verbindung mit dem italienischen, ungarischen, deutschen Faschismus, mit den österreichischen Monarchisten und Heimwehren. Der kroatische Faschismus der Gruppe Pawelitsch ist es ebenso durch seine theoretischen Gedankengänge wie durch seine politischen und sozialen Bestrebungen. In einem Aufsatz vom Februar 1934 erklärte die Ustacha ,„ mit allen Mitteln zu kämpfen gegen das jüdische, kroatenfeindliche Südslawentum, den internationalen Kommunismus und die marxistische Flaumacherei in allen in ihren Formen". Der General Sarkotitsch, ein anderer kroatischer Separatistenführer, feierte in seinem Blatt den„ Duce, der das italienische Volk von Freimauerund bolschemistischen Fesseln befreit hat".
Wern Pawelitsch in Kroatien zur Macht gekommen wäre, würde die Arbeiter- und Bauernbevölkerung den Segen des„ nationalen" Faschismus kennen lernen, der durchaus nicht weniger Unterdrückung birgt, als die serbische Diktatur. Die Pawelitsch- Bande steht zu uns im schärfsten Gegensatz und muß als ein unbedenklicher und gefährlicher Feind bekämpft werden.
Dieselben Erwägungen gelten für die Terroristen der ORJM. Mörder der kommunistischen u. demokratischen Arbeiter und Bauern Bulgariens . Die Mazedonier der ORJM. waren die Helden der Zankoff- Staatsstreiche von 1923 und der grausamen Niederwerfung des Kommunisten und Bauernaufstandes. Ihr Haß galt Stambulski, namentlich weil er für eine Annäherung an Südslawien eintrat, und sie haben in wenigen Jahren etwa 700 Mazedonier, Anhänger des Balkanbundes, ermordet. Wir sind trotzdem dem Bundesgedanken treu geblieben, dem einzigen, der imstande ist, der Balkanhalbinsel eine Organisation zu geben, die sie von der nationalen Ueberreizung nie wird erreichen können.
Wir wissen wohl, daß Deutschland , Desterreich und namentlich Italien intrigieren, um den kroatischen Separatismus gegen die Belgrader Regierung aufzuputschen. Heute betreibt jeder Separatismus in Südslawien das Spiel der fremden Imperialisten, um eine Knechtschaft gegen die andere zu vertauschen. Der Separatismus ist keine Lösung der Frage der inneren Verwaltung Südslawiens. Aber gerade diese Ueberzeugung läßt uns um so schärfer die allserbische Politik der Belgrader ,, Staatsmänner" und Offiziere bekämpfen, die erst diesen Separatismus erzeugt und die verbindenden Fäden des nationalen Lebens verwirrt haben. Die Einheit des südslawischen Volkes wird nur möglich sein durch Freiheit und in der Freiheit.
Betrachten wir die Tatsachen: 1921 schwor König Alexander auf die erste Verfassung,„ immer getreu zu bleiben den großen Grundsäßen der Verfassung, der Volks vertretung und der echten Demokratie, alle beruhend auf dem allgemeinen Stimmrecht". Jm Gegensatz dazu richtete sich die serbische Vorherrschaft mehr und mehr im Lande ein. Die Führer der kroatischen Bauernpartei, Basarick, Paul und Stephan Raditsch, wurden am 20. Juni 1928 in offener Skuptschina ermordet. Die un= verhüllte Diktatur wurde durch den Staatsstreich vom 6. Januar 1929 eingeführt. Eine neue Verfassung wurde am 3. September 1931 auferlegt und als Rückkehr zum parlamentarischen System ausgegeben. Aber, wie das Komitee der französischen Schwerindustrie, hier gewiß ein unverdächtiger Zeuge, in einem Bericht vom 3. Januar 1933 sagt:„ Es ist nur eine Aenderung der Form. Tatsächlich besteht der Absolutismus fort."
Nach dem Tod des Königs Alexander sah es einen Augenblick aus, als würde man die außergewöhnliche Lage benutzen, um wenigstens den Rückweg zur Ordnung und Gesetzmäßigkeit anzutreten. Nichts geschah! General Peter Jiskowitsch, Führer der„, weißen Hand", großer Freund der russischen Emigranten, die Hitler - Einflüsse nach Südslawien leiten, hat sich in das neue Ministerium gedrängt, wo er einer der Hüter der alten Politik sein wird. Nichts hat sich geändert. Die Gelegenheit ist verpaßt, vielleicht für immer.
Der Weg zur Ausrottung des kroatischen Terrorismus geht über Genf , Best, Rom . Aber er muß auch über Belgrad gehen. Dort stecken die Grundwurzeln, die nur durch Rückkehr zur Freiheit auszureißen sind.
Späte Erkenntnis
Das christlichsoziale„ Linzer Volksblatt" richtet in seiner letzten Nummer heftige Angriffe gegen die völkischen Turnvereine, die zum großen Teile in der letzten Zeit wieder aftiviert wurden, und verlangt, daß auch die ehemaligen sozialdemokratischen Turnvereine wieder zugelassen werden. Das Blatt schreibt: Man hat bei den roten Turn= und Sportvereinen daran gedacht, sie nicht wieder erstehen zu lassen, sondern sie durch Neuschöpfungen auf vaterländischer Basis zu ersetzen. Für diesen Gedanken sind auch wir ein= getreten, aber dann muß das gleiche mit den deutschvölkischen Turnvereinen geschehen. Wir könnten sogar verstehen, daß man die Arbeiterturnvereine gegenüber den deutschvölkischen Turnvereinen bevorzugt. Dem Staate müßte daran geTegen sein, die ehemalige sozialdemokratische Arbeiterschaft zu gewinnen, weil sie einen weitaus wertvolleren Bestandteil der Bevölkerung bilden als der in verlogenen Phrafen befanaene, betont nationale Teil der Bevölkerung, mit dem man ohnedies niemals in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft eine vernünftige, gerade, chr= liche und zielführende Politik führen konnte und führen fann.