VERLAG OPRECHT& HELBLING, ZÜRICH  

Ernst Bloch  

ERBSCHAFT DIESER ZEIT. Kart. Fr. 6,- Leinen Fr. 8,-. Hier ist eine Art Navi­gationsbuch dieser Zeit, durch sie hindurch und in die kommende.

Heinrich Regius DAMMERUNG, Notizen in Deutschld.Kart. Fr. 4, Leinen Fr. 6,-. Hier wird leiden­schaftliche Abrechnung gehalten mit den Widersprüchen und Verlogenheiten der bürgerlichen Gesellschaft.

Korang Trang.

DIE UNVERBINDLICHEN, Roman aus den Tropen. Kart. Fr. 4,-, Lei­nen Fr. 6,-. Eine Groteske von ganz ungewöhnlichem geistigen Ausmak. Korang Trang muß als Betrachter und Gestalter von hohen Qualitäten be­zeichnet werden. Dr. A. Kleinb., Karlsb.

Theodor Wolff  

DER KRIEG DES PONTIUS PILATUS  1914-1933. Kart, Fr. 9, Leinen Fr. 11,- Theodor Wolff   zeichnet das Kriegsbild mit lebendigem Stil und hervorragender Kenntnis des Gegenstandes und der agierenden Personen. Wiener Zeitung  , Wien  

Bernard Brentano BERLINER NOVELLEN. Leinen Fr. 3,50. Brentano   fängt Berlin   atmosphärisch unüber­trefflich, seine Menschen werden wirklich Gestalt, die Idee wird Vorgang und Er­Neue Freie Presse, Wien  

lebnis.

S

Ignazio Silone  

DIE REISE NACH PARIS, 5 Nov. Kart. Fr. 4,-, Leinen Fr. 6,-. Der Verfasser gibt in den 5 Novellen erneute Beweise seiner feinsinnigen Erzählerkunst Silones dichterische Freiheit ist gewachsen.

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Diese

interessanten

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der VOSTI

Saarbrücken Saarlouis Neunkirchen  

EUROPA  - VERLAG, ZÜRICH  

August Forel

RÜCKBLICK AUF MEIN LEBEN. Groß­format, 14 Bilder. Kartoniert Fr. 6,50, Leinen Fr. 8,50. Die Erinnerungen des großen Arztes, Menschen und Wissenschaftlers.

Pertinax

OESTERREICH 1934, die Geschichte einer Konterrevolution. Kart. 5, Leinen Fr. 7,- Ein ausgezeichneter Kenner der öster­reichischen Verhältnisse schrieb dieses hoch­bedeutsame Buch, Volksrecht, Zürich  .

W

C. u. H. Michaelis W, O. Somin DIE BRAUNE KULTUR, ein Doku­mentenspiegel. Kart. Fr. 5,- Leinen Fr. 7, So vollkommen ist dieses Werk, dals auch der verborgendste Winkel des braunen Chaos darin abgeleuchtet wird. Das Neue Tagebuch, Paris  

André Malraux

SO LEBT DER MENSCH. Prix Goncourt  1933. Kartoniert Fr. 5,50 Leinen Fr. 7,50 Dieses Buch ist mehr als weise: es ist tief und schön zugleich, schön in allem Grauen u. in aller Traurigkeit. Nationalzeitung, Basel  

Konrad Heiden  

GEBURT DES DRITTEN REICHES  . Kart. Fr. 5, Leinen Fr. 7,-, Dieses Buch kann das Buch der Generation werden, die aus dem deutschen   Unheil lernen will, um es zu überwinden. Arbeiter- Zeitung  , Wien  

Walther Rode

EV DEUTSCHLAND IST CALIBAN,

Streitschriften Pamphlete. Kartoniert Fr. 3,50, Leinen Fr. 5,-, Das Beste, was ich seit Nietzsche   über die Deut­Emil Ludwig schen gelesen habe.

Durdis Guckloci

Die Frau des in Oesterreich   gehängten Schutzbündlers Koloman Wallisch  , Genossin Paula Wallisch  , arbeitet seit längerem an einer Biografie ihres Mannes, die den Titel tragen wird: ,, Ein Held stirbt". Noch vor Weihnachten soll das Buch im Handel erscheinen. Es wird, auch wenn die lite­rarische Vermittlung der Witwe hingenommen wird, also die riesige Memoirenbibliothek erweitern, die sich seit zwanzig Jahren in dieser furchtbaren Zeit, und mitten aus ihr heraus, entwickelt hat.

Wer hat nicht alles Memoiren geschrieben? Der Exkaiser und sein Knock- out- Gegner Lloyd George  , der geschlagene Hindenburg   und der siegreiche Foch, Scheer und Lord Fisher  , Poincaré   und Bethmann, der Bürokrat von Jagow und der Weltmann Nitti, der ermordete Erzberger und der ans Ziel gelangte Masaryk  . Hitler   selbst hat sein Ei, allerdings nur ein Windei, auch dazu gelegt mit seinem ,, Kampf", obschon er damals eigentlich noch gar nichts anderes erlebt hatte, als seinen obergährigen Putsch in München  . Es ist ja auch danach!

In fast allen diesen Memoiren steht zu lesen, daß alle es natürlich grundfalsch gemacht haben; nur der Held des Buches hat immer alles gewußt und alles richtig eingeschätzt und nur die Schnödheit höherer Gewalten ist schuld daran gewesen, daß zuletzt es doch eben anders gekommen ist. Wird das in Wallischs Bekenntnis aus der Armsünderzelle, das seine wackre Frau für ihn niederschreibt, auch enthalten sein?

Wir glauben: nicht! Wer für sein Ideal trotzig zum Galgen geht, braucht nicht die Rechtfertigung vor jener selben Welt, die sich ihm zum Henkerdienst bereit gestellt hat. Er verachtet sie und benützt sie deshalb nicht als Beicht­vater! Diesen Memoiren wird das sehr banale Motiv der Selbstgefälligkeit fehlen, das Wilhelm den Narren selbst dann noch nicht im Stich ließ, als sich die Gartentür von Haus Dorn hinter ihm bis zum Tode schloß. Darum aber grade wird Wallischs Buch wahrscheinlich auch nur die Leser finden, denen es nur um eine Sache zu tun ist! Und war es eine kleine Sache, für die unser Wallisch den Hals in den Strick legte?

Der kostbare brasilianische Kaffee, der alljährlich auf die Meerestiefe versenkt wird, damit die Preise für den in den Lagern und Stores verbliebenen Rest hübsch hoch bleiben, spielt seit langem das corpus delicti in Sachen Gegenwarts­kapitalismus. Selbst die Nicht- Sozialisten entsetzen sich vor der Sinnlosigkeit, daß die aromatischen braunen Bohnen die Haifische, die sie noch nicht einmal mögen, zu schlucken

Oesterreichs   Staatsrat Die Arbeiter haben nichts zu sagen

Die Zusammensetzung der Gesetzgebenden Körper­ schaften  ", die im Sinne der neuen, dem österreichischen Bolf offroyierten Verfassung ernannt worden sind, ohne daß das Volk auch nur den geringsten Einfluß auf die Auswahl seiner " Vertreter" gehabt hätte, fennzeichnet deutlich das anti­soziale, arbeiterfeindliche Regime des christlichen Stände­staates.

Präsident ein Heimwehrmann

Paris  

Deutscher Klub

Am Samstag, dem 15. Dezember, um 21 Uhr: Geselliges Beisammensein mit Tanz. Damen und Herren sind als Gäste sehr gerne willkommen. Eintritt für Mitglieder frei, für Gäste 5 Franken( Stellungslose 3 Franken). Die Adresse des Deutschen   Klubs lautet: Salons Le Péristyle  , 31bis, Rue Vivienne( Métro: Bourse).

Präsident des Staatsrates und damit auch Präsident der BRIEFKASTEN

Körperschaft, der scheinbar Gesetzgebungsrecht zusteht, des Bundestages, ist ein Heimwehrmann, der Betriebs­direktor der Bundesbahnen Ingenieur Noua ckh. Er war Kommandant der Eisenbahnwehr und wurde vor zwei Jahren wegen seiner Zugehörigkeit zur Heimwehr zum Direktor be= fördert. In der Präsidentschaft des Heimwehrmannes kommt der ausschlaggebende Einfluß der Heimwehrfaschisten zum Ausdruck.

Von 50 Staatsräten ein Arbeiter!

Für die soziale Zusammensetzung des Staatsrates ist fenn­zeichnend, daß die Arbeiter und Angestellten aus dieser für 10 Jahre ernannten Körperschaft so gut wie völlig ausge­schaltet sind. Ein einziges Mitglied des Staatsrates, der christlichsoziale Arbeiterführer Kunschaf, ist aus der Arbeiter­schaft hervorgegangen. Alle anderen Mitglieder des Staats­rates gehören den besitzenden Klassen an und sind den Inter= essen der Arbeiter- und Angestelltenschaft völlig fremd. Bei den letzten Wahlen sind auf die sozialdemokratische Arbeiter­und Angestelltenschaft 42 Prozent aller abgegebenen Stimmen entfallen. Diese 42 Prozent der österreichischen Bevölkerung haben überhaupt feine Vertreter, sie sind zu politischen Heloten degradiert.

Zehn Adelige, sechs Offiziere

Für die soziale Zusammenseßung des Staatsrates ist fenna zeichnend, daß unter den Ständevertretern" der Adelsstand und der Offiziersstand am stärksten vertreten sind. Schon die erste Sichtung der Liste der Staatsratsmitglieder ergibt, daß mindestens 10 von den 50 Staatsräten Adelige sind, und zwar zum Teil Angehörige des höchsten Adelsstandes, wie der Fürst Schönburg- Hartenstein  , der Graf Hoyos  , der Graf Thurn- Valsassina  , einer der reichsten Großgrundbesitzer, der Graf Coreth, ebenfalls ein reicher Großgrundbesitzer, der Baron Morsey, und andere Angehörige des hohen und mittleren Adels. Mindestens 6 Mitglieder des Staatsrates, also mehr als 10 Prozent, sind Berufsoffiziere, die jetzt noch zum Teil aktiv sind. Ein großer Teil der Adeligen sind reiche Großgrundbesitzer, außer ihnen wurde noch eine Reihe von Großbauern in den Staatsrat berufen, so daß neben Adeligen und Offizieren großagrarische Interessenvertreter im Staats­rat dominieren.

Ebensoviel Unternehmer: wie Arbeitervertreter

Im Bundeswirtschaftsrat kommt die soziale Entrechtung der Arbeiter und Angestellten ebenso deutlich zum Ausdruck. Die Unternehmer der verschiedenen Wirtschaftszweige haben im ganzen genau so viel Vertreter wie die Gesamtheit der Arbeiter und Angestellten, obwohl es selbstverständlich um ein Vielfaches mehr Arbeiter und Angestellte als Unternehmer gibt.

kriegen, während sich Landgerichtsräte im dritten Reich Kulturarbeit des Völkerbundes

mit dünner, schollenverhafteter Zichorie begnügen müssen. Nun ist man aber diesem duftenden Komplex kapitalisti­schen Unsinns auf den Leib gerückt! Praktisch, wie schon in der Ortssage die berühmte Wiener   Hausfrau genannt wird, hat der Wiener   Frauennotbund sich an die brasilianische Regierung gewandt, ihm und seinen Betreuten an der Donau  doch wenigstens einen kleinen Teil des guten Produkts zu überlassen, das man zum Tode des Ertrinkens verurteilt habe. Die Brasilianer sind ohne und mit Minister porte­feuilles samt und sonders Caballeros. Sie haben eingewilligt. Der Gratiskaffee sollte nun kommen...

Da naht das Unglück in Gestalt eines Fachmannes für Kaffeeprobleme. Hoch das Spezialistentum! Der Mann vom Fach hat nämlich den Wiener   praktischen Nothelferinnen haargenau ausgerechnet, daß der geschenkte brasilianische

Kaffee, wenn er nach Hinterlegung aller Zoll, Tarif- und sonstigen Gebührnisse glücklich im Schatten des Stefans­domes lagern wird, genau siebzig Groschen das Kilo oder keine fünfunddreißig Pfennig das Pfund weniger kostet, als der, den man gegen blankes Geld in den Wiener   Geschäften kaufen kann. Grade etwa zehn ganze Prozent hätte man durch den Edelmut Brasiliens   und den praktischen Sinn der geborenen Weanerin für die Armen gerettet und dem Kapi­talismus entrissen. Ob sich da der Umstandsweg noch lohnt? Moral: Auch aus dieser kleinen Kaffeegeschichte sei zu er­kennen, daß man das große Ungeheuer Kapitalismus   wirklich nicht tötet, indem man ihm den Bart schert oder in den Schwanz zwickt.

F. E. Roth,

Der Völkerbund   hat auf ein Ansuchen Chinas  vier Ingenieure: je einen Engländer, Franzosen, Hol­länder und Italiener, dorthin entsandt, um eine Reihe Fra­gen der Wasserkraftanlagen und der Wegever­besserung zu prüfen. Die Vorarbeiten wurden auf Grund der chinesischen Angaben gemeinsam mit einem französischen, einem amerikanischen   Fachmann und in Verbindung mit dem Dresdener   Professor Engels betrieben, einem be­sonderen Kenner des Hoangho und langjährigen Berater der chinesischen Regierung für die Wasserkraftanlagen an diesem Fluß.

Diese Maßnahme beruht auf einem Abkommen vom Mai 1931, wonach die technischen Organisationen des Völ­ferbundes berufen sind, dem chinesischen nationalen Wirt­schaftsrat Sachverständige für technische, hygienische und son­stige Aufbauarbeit jeder Art zuzuweisen.

Er ist also doch nicht ganz umsonst auf der Welt!

Basel   verbietet die Diffamierung von Juden

Basel  , 12. Dez. In Basel   besteht seit einiger Zeit eine kleine politische Gruppe, welche eine antisemitische Zei­tung unter dem Namen Volksbund" herausgibt. Der Re­gierungsrat des Kantons Basel- Stadt   hat nun der Zeitung und ihren Hintermännern unter Androhung strafrechtlicher Ahndung jede gemeine Schmähung der jüdischen Rasse oder des jüdischen Glaubens verboten. Unter dieses Verbot fallen insbesondere der öffentliche Gebrauch der Verwünschung " Juda verrecke", die öffentliche Verbreitung des Anwurfes, daß die Juden zu ritualen Zwecken Menschen töten, die öffentliche Aufforderung, sich des Verkehrs mit Juden als etwas Entehrendem zu enthalten, jede gemeine Verspottung oder böswillige Verunehrung der Gegensätze, die von den Juden aus religiösen Gründen verehrt werden oder ihrem Cultus dienen

Der Schutzverband Deutscher Schriftsteller"( fociete allemande des gens de lettre), Gruppe Paris  , veranstaltet am Freitag, dem 14. Dezember, im Saal I J der Mutualite um 8.30 Uhr einen Vor­tragsabend Es werden sprechen: Ilja Ehrenburg  , Andre Malraux  , Klaus Mann   über: Die Bedeutung des Moskauer Schriftsteller­Kongresses für die zeitgenössische Literatur".

Flottenkonferenz". Der gegenwärtige Stand der Flottenrüstungen bei den fünf stärksten Seemächten in der Welt ist etwa folgender: Vereinigte Staaten  : 1228 000 Tonnen, England: 1172 000 Tonnen, Japan  : 898 910 Tonnen, Frankreich  : 658 091 Tonnen, Italien  : 515 979 Tonnen, Deutschland  : 172 480 Tonnen. Diese Tonnenzahl verteilt sich auf die einzelnen Kategorien etwa folgendermaßen: Vereinigte Staaten  : 15 Dreadnoughts, 20 Kreuzer, 229 3erstörer, 83 11- Boote; England: 15 Dreadnoughts, 44 Kreuzer, 187 Zerstörer, 52 U- Boote; Japan  : 10 Dreadnoughts, 39 Kreuzer, 104 Zerstörer, 61 U- Boote; Frankreich  : 9 Dreadnoughts, 17 Kreuzer, 70 Zerstörer, 88 11- Boote; Italien  : 4 Dreadnoughts, 24 Kreuzer, 95 3erstörer, 23 U- Boote; Deutschland  : 7 Dreadnoughts, 8 Kreuzer, 32 Zerstörer.

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der Brief von Ernst

Au mehrere. Die sensationellen Dokumente- und die Denkschrift der Reichswehr   an Hindenburg  , die in den letzten Tagen durch die Weltpresse. gegangen sind, werden, wie wit erfahren, in dem Weißbuch über die Erschießungen des 30. Juni" in den Editions du Carrefour, Paris  , erscheinen, zu dem der schwedische Senator Branting das Vorwort geschrieben hat. Aus diesem Vorwort veröffentlichen wir nachstehend einen Auszug. Branting schreibt: 3wischen der deutschen   Bartholomäusnacht und dem Reichstagsbrande besteht ein tiefer innerer Zusammenhang. Der Nationalsozialismus hat sich durch Verbrechen den Weg zur Macht zu bahnen versucht, er häuft Verbrechen auf Verbrechen, unt die Macht zu halten. Die Technik des 30. Juni entspricht nahezu bis ins kleinste Detail der Technik des 27. Februar 1933."

W. K., Amsterdam  . Das beste Buch über die Saar   ist unbedingt das im Ringverlag, Zürich  , erschienene aktuelle hier spricht die Saar  " von Theodor Balk  . Es war nach acht Tagen vergriffen. Der Verlag bringt nunmehr die zweite Auflage in Höhe von 5000 Erem­plaren heraus. Gleichzeitig erscheint eine englische Uebersetzung des Buches unter dem Titel Die Saar   aus erster Hand".

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,, Kraft durch Freude  ." Wir erfahren durch Sie: Von einem Teils nehmer einer Oberbayernfahrt mit Kraft durch Freude  " wird uns berichtet, daß an dieser Fahrt Fabrikantentöchter rudelmeise teil­genommen haben. Eine Nordlandreise setzte sich ebenso ausschließlich aus sehr vermögenden Leuten zusammen, so daß sich ein Prokurist, der immerhin ein Monatseinkommen von 800 Mark hat, geradezu als Prolet in dieser Gesellschaft fühlte. Jetzt sind Richtlinien für die Teilnahme erlassen, die eine Höchstgrenze des Einkommens festsetzen. Auch soll im kommenden Jahr kontrolliert werden, daß nur Mit­Hoffen wir cs. glieder der Arbeitsfront teilnehmen können." Reichsbannerkamerad. Von einer kurzen Auslandreise schreiben Sie uns: Ein Malermeister einer nordwestdeutschen Großstadt, der 40 Gesellen beschäftigt, berichtet, daß er und ein Jnnungskollege von ihm je einen Gesellen entlassen wollten. Daraufhin erhielten die Meister einen Besuch vom Arbeitsamt. Der Beamte teilte ihnen mit, sie sollten den Gesellen den Lohn in Höhe der Unterstützung weiter­bezahlen und könnten diesen Betrag an ihrer Steuersumme in Abzug bringen. Das geschieht auch. Diese Vorfälle wurden auch in der Innungsversammlung behandelt. Der 3wed ist natürlich, die Zahl der Arbeitslosen zu verschleiern."

Ostfriesländer. Von einer kurzen Reise ins Ausland, die Sie zum ersten Male mit der Deutschen Freiheit" bekannt machte, schreiben Sie uns u. a.: Ich bereise großbäuerliche Betriebe und finde überall sehr flaue politische Stimmung vor: Jn. einem Falle wollte ich mich verabschieden, da sagte der Gutsbesitzer: Bleiben Sie noch, in einer halben Stunde fommt der Moskauer   Sender." Ich bin erstaunt und versichere, daß ich Moskau   noch nie gehört habe. Darauf der Gutsherr: Gott, man mill doch auch mal was anderes hören." Und auf Nachfrage ergänzt er, daß er bei dieser Methode keine unrühmliche Ausnahme unter seinen Kollegen sei." Früher Niedersachsen  ". Ein bäuerlicher Verwandter schreibt Ihnen aus der Heimat: Bei uns haben Bauern in der Naziversammlung freie Aussprache verlangt. Als man ihnen diese verwehrte, stand dennoch ein Mann auf und begann zu schimpfen. Er wurde ver­haftet. Daraufhin erklärten die übrigen Bauern: Wir denken wie er, dann müßt ihr uns mitverhaften. Tatsächlich hat man dann etwa 30 Leute verhaftet, jedoch am andern Tag wieder freigelassen." Mallorca  . Ihnen hat ein gut unterrichteter Freund aus der Heimat geschrieben: In Niedersachsen   sind bei den diesjährigen Sammlungen zur Winterhilfe die Spender von selbstgemachten Konserven verpflichtet worden, auf die Büchsen ihre Namen zu schreiben. Eine Nachfrage bei den Sammlerinnen hat ergeben, daß in vergangenen Jahren in vielen Konservenbüchsen nichts als Sand oder alte Knochen waren. Das soll unterbunden werden dadurch, daß durch den Namen jederzeit der Geber festzustellen ist."

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Piz in Dude weiler; für Inserate: Otto Rubn in Saarbrüden. Rotationsdruc und Berlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 8, Süßenstraße Elleßfach 776 Saarbrüden,