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Ein Schreckensjahr in Maroffo.
Schilderung eines Legionärs.
fen der Deutschen ins Lager zurück. Außer jünf und sechs Brandschußwunden hatte man ben Wetelesen mit dem Gewehrkolben die Schä deldecken eingeschlagen. So wurden am 23. Juni drei deutsche Jünglinge im Alter von 17, 19 Im Januar 1924 verbreitete sich in Ham- fuhren über hohe, tahle Berge, durch große aus- und 23 Jahren, namens Hildte, Bollmann und burg das Gerücht, daß auf dem spanischen Kon- getrocknete Flußbette, und öfters famen wir Bornemann, meuchlings und bestialisch ermor julat junge Leute für Eisenbahnbau in Spanien durch Gegenden, die Zeugnis ablegten, daß schon det. Auch für uns wurde die Behandlung schlech angeworben werden. Arbeitslosigkeit und Hun harte Kämpfe gewesen waren. Spät abends later, die Strapazen drückender, aber dennoch ger trieben auch mich dazu , Deutschland zu ver- men wir im Legionsfelblager Ben- Tieb an und wurden die Zähne zusammengebissen, hofften lassen, und so unterschrieb ich am 8. Januar wurden in Zelten untergebracht. Kein Offizier wir doch noch immer auf den Tag der Freiheit. 1924 den in deutscher Sprache abgefaßten, gün- fümmerte sich um Ordnung und Reinlichkeit Im Monat August waren in ganz Marotto ftig lautenden Arbeitsvertrag. Nachdem ich die und bald waren wir verdreckt und verlauft. Nun die Eingeborenen aufständisch geworden, die Le Bazbehörde auf meine Anwerbung aufmerksam erst lernte ich kennen, daß ich in einer Berbre- gion wurde in Marsch gesezt, in Melilla eingegemacht hatte, wurde mir ein Auslandspaß be- cherlegion Soldat war, denn Spanier, die in schifft, und schon am 2. September verteidigten schleunigt ausgestellt. Visum und Fahrschein be- ihrer Heimat wegen schwerer Berbrechen wie wir unter schweren Verlusten die hartbedrängte fergie der spanische Konful. Am 10. Januar Raub, Mord und Totschlag zu zehn und zwan- Stadt Tetnan. Meine bezw. die zweite Bandera berließ ich mit noch vierundzwanzig jungen zig Jahren Kerker verurteilt werden, werden wurden am 15. September in die Kampfzone Leuten auf dem deutschen Dampfer Cap Norte gleich wom Gericht zu vier und fünf Jahren Larache geschickt. Auf sechs Tage langem Marsch Hamburg. Am 14. Januar verließen wir im Dienstzeit in der Fremdenlegion begnadigt. jäuberten wir die Straße Tetuan- Tanger. Nach Hafen von Bilbao das Schiff. Noch einmal Diefe Leute haben uns Deutschen das Leben er- hartnäckigem Gefechte wurden wir am 22. Sepfette die Schiffsmusikkapelle ein und spielte das schtvert, uns schifaniert, bestohlen und oben- tember umzingelt und eingeschlossen, mußten fchöne Abschiedslied: Muz i denn Kalte trein beschimpft. Jede Beschwerde bei den Offi- dann im Rugelregen eine Steinmauer auf Schauer überliefen mich, war ich doch ohne zieren war zwedlos, denn nur ihre eigenen bauen und den Verteidigungskampf aufnehmen. Sprachkenntnisse, vollständig mittellos im Aus- andsleute bekamen recht. Am 6. März erhielt Jetzt begann für uns ein Hungerleben. 75 land. An Land empfing uns eine Militärpa ich meine Feuertauje. Nach kurzer Artillerie- Gramm Brot und eine Dose Deljardinen waren trouille und führte uns in die Kaserne. Mit deckung wurde die Legion in Stellung geschickt aufere Nahrung pro Kopf und Tag. Nur falziges Fahrschein und Zehrgeld ausgerüstet, bestiegen und an diesem Tage waren viele Deutsche, die Salpeterwasser war erreichbar und dieses zu wir noch am gleichen Tage unter Bewachung erst vor kurzer Zeit das Elternhaus verlassen trinken war streng verboten. Aber der Durst den Zug. Ueber Madrid , Cordoba gings quer hatten, um sich in Spanien eine feste Stellung war so gewaltig, daß keiner widerstehen konnte, burch Spanien und wir erreichten nach drei zu gründen, für„ Spaniens Ehre" gefallen. und nun brachen die schwersten Krankheiten wie bolien Tagen die Hafenstadt Algeciras bei Gi- Der Araber, ein ferniger, baumhoher Ruhr, Fieber, Diphtheritis usw. aus. Kranken braltar. Hier machte uns die Bevölkerung auf- Naturmensch, verteidigt mit Todesverachtung und Verwundeten tonnte teine ärztliche Hilfe merksam, daß wir nicht für Arbeitszwede in seine Heimat und so erhielt die dreckige, diszi- werden, und nun haben wir in Massen unsere Spanien blieben, sondern in die Legion nach plinlose Verbrecherlegion eine Niederlage nach Kameraden beerdigt. Am 26. September verMaroffo gebracht würden. Daraufhin verwei- ter andern. Im Monat Mai waren wieder suchte die spanische Führung einen Gegenstoß; gerten wir am 18. Januar den Weitertransport, heiße Kämpfe und schwere Verluste zu verzeicher mißlang. Viele Geschütze und Maschinenge waren aber bald machtlos, als eine starke Mili- nen und nun wurde, nachdem der Araber nicht wehre sowie vierhundert Mann, darunter viele tärbewachung mit scharfgeladenen Gewehren aus seiner Stellung weichen wollte, am 8. Mai Deutsche, fielen in Araberhände, von denen sie, unter den schwersten Drohungen und Kolben- ein Befehl erlassen mit folgendem Wortlaut: erst aufs gräßlichste gequält, ums Leben geStößen uns an Bord eines spanischen Fracht Jeder Legionär, der einen Araberkopf bringt, bracht wurden. Und an diesem Tage begann im schiffes brachte. Nach dreistündiger Seefahrt in erhält 50 Besetas Brämie." Dann begann das Bager die Selbstmordepidemie vom Legionär Ceuta in Afrika angelommen, führte man uns grausame Spiel. Die Spanier hackten nicht nur soldaten zweiter Klasse bis zum höchsten Offi in das Quartell der Legion. Nun wurden uns dem Feinde, sondern auch den eigenen, schwer- zier. Berzweiflung und Strapazen, Hunger und bie Haare turzgeschoren, wir wurden ärztlich verwundeten und toten, auf unserer Seite fämp- Durst waren die Beweggründe. Jeder sah Geuntersucht, in die Uniform der Legio gesteckt und fenden Arabern mit dem Seitengewehr die spenster und fühlte sich schon in den Händen der waren sofort unserer Zivilkleider beraubt. Wie Stöpfe ab und brachten sie den spanischen Offi- blutgierigen Araber. Dieser Verzweiflungs Schwerverbrechern nahm man uns Fingerab zieren. Abgehackte Stöpfe wurden auf das Ba- tampf dauerte achtundzwanzig Tage, bis endlich drücke ab und photographierte uns. Als auch fonett gespießt, höhere Offiziere haben derartige große Truppenmassen zusammengezogen wurden bies geschehen war, legte man uns den eigent- Gruppen photographiert. So haust das zivili- und unter großen Schwierigkeiten bis an unser lichen Legionärvertrag vor, der diesmal in spa- fierte Spanien in Marokko und nennt es Kulti- Lager durchbrachen. Vierundzwanzig Stunden nischer Sprache abgefaßt war und auf vier vierung. Seit jenem Tage wurde es für uns später begann der Rückzug. Unter Zurücklaffung Jahre lautete und zu dessen Unterschrift wir Deutsche unerträglich. Hunderte Hilferufe gin- von unzähligem Kriegsmaterial mußten wir wurden. Wer nicht unterschrieb, gen an die deutschen Behörden. Wir schilderten das Lager fluchtartig verlassen. Tote und Verurde eingesperrt, erhielt nur halbe Stoft und darin unsere Anwerbung. Erlebnisse und Stra- wundete, Kranke und Zusammenbrechende bliewurde mit schweren Schlägen mürbe gemacht, pazen und forderten unsere Befreiung aus der ben liegen und waren dann den Quälereien der er sein„ Todesurteil" unterzeichnete. Noch spanischen Mördergrube. Aber bald mußten wir Araber ausgesetzt. Die Sehnsucht, noch einmal m 18. Januar brachte man uns auf dem zwölf einsehen, daß uns niemand helfen konnte, und liebe deutsche Muttererde zu sehen, trieb mich Rilometer langen Weg nach Dar- Riffien. Hier nun wurde vereinbart, den unfreiwillig einge- am 12. Dezember zur Flucht. Nach 44- stündigen befanden sich schon 150 Deutsche, die auf gleiche gangenen Vertrag zu brechen und zu fliehen. Strapazen erreichte ich die Stadt Socolabar in Weise in Hamburg angeworben worden waren. Noch ehe es dazu lam, hatte man Berdacht ge- Französisch- Marokko. Von den Franzosen gut Dar- Riffien ist das Legionsausbildunglager und schöpft, ließ daher alle Deutschen entwaffnen aufgenommen und verpflegt, wurde ich am 5. ift mit einer hohen Mauer umgeben. Bollständig und nahm gleichzeitig 38 unserer Kameraden Februar 1925 auf dem französischen Bassagierabgeschlossen von der Außenwelt liegt es am feft, die als Rädelsführer beschuldigt wurden. dampfer Anja als Passagier in Casablanca einStrande des Mittelländischen Meeres. Nun be- Am 23. Juli brachte man die Festgenommenen geschifft und nach Marseille befördert. gann unsere militärische Ausbildung, die wir auf einem Laftauto nach Melilla, wo sie sich 24. Februar betrat ich wieder deutschen Boden, sehr bald begriffen; wir behielten auch bald die vor dem Kriegsgericht zu verantworten hatten. dem Tode entronnen, dem von 1200 verschlepppanischen Kommandos, denn deutsch wurde mit Kurz vor der Abfahrt bat noch einer der Häft- ten Deutschen 800 zum Opfer gefallen sind. uns überhaupt nicht gesprochen. Außer kleinen linge seine umherstehenden Kameraden um seine wischenfällen konnte hier keiner über die Be- Wäschtasche. Drei seiner besten Freunde kehrten handlung flagen und so schrieben viele nach der auch bald damit zurück. Der Wachhabende konvor allen Dingen die spanischen Weine. Dadurch granaten in der Tasche. Der Inhaber meldet Heimat, daß es ihnen gut ginge, und wir lobten trolliert und findet außer Wäsche drei Hand-| Zu væl getrunken!" Wic geläufig ist diese tamen jede Woche weitere größere Transporte sogleich, daß er wegen Platzmangels im Koppel- Voraussetzung der Armut gegenüber, und doch deutscher junger Leute nach Afrika. zeug die empfangenen Handgranaten in der träfe zu wenig gegessen" weit eher das Rechtc. Nach sechswöchiger Ausbildung wurde ich Wäschetasche aufbewahrt habe. Der Offizier V. v. S. it noch 220 Legionären in Geuta eingeschifft schenkt ihm aber keinen Glauben, sondern verurb wir landeten nach sechzehn Stunden See- mutet, daß ein Attentat geplant war, läßt dafahrt in Melilla. Mit Gewehr und Munition be her die drei Ahnungslosen fesseln, aus dem LaGefährlich ist nur das unterdrückte Wort; waffnet, wurden wir auf Lastautos in das in- ger führen und ohne Gnade niederschießen. Die das verachtte rächt sich, das ausgesprochene ist nere Aufstandsgebiet Marokkos fördert. Wir weichen brachte man zur Schau und zum Schref=
gezwungen
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Otto Haentschel. 0000000000
Börne.