chvorDie Auseinandersetzung LuxemburgDie Schlußreden auf der Berliner Generalversammlung.H. Luxemburg: Unsere erste Pflicht ist e», jede VriZcke zn der/iScuioSrügen Rexiervng«tbznbrecbcn. Da» ist unsere Forderung,dud damit sind wir im Recht.— Da hat sich nun vorhin der Gen.fym* Barth hingestellt und seine revolutionären Heldentaten aufge-tfpätti«! sohlt. Wenn der Gen. Barth wirflich ein so großer Revolutionärcht ree ch, dann hat er sich in den letzten fünf Wochen sehr schnell ab»ntnit�I' �wirtschaftet. Jetzt nimmt der Gen. Barth an allen konterrevo-lutionären Slktionen der Regierung Eöert» teil. Warum ist er indiese Regierung eingetreten? Warum ist er nicht in den Reihen'"JL x Proletariat» aebkieden, dort, wo der Platz«ine» wahren Revo-- Pep> rvonär» ist? Rein, Genossen, einzelne Personen machen die Revo-Z r nicht: wenn die Revolutton nicht von den Massen selbst»«hT?•n8fl(:�' s« ist sie keine» Schuß Pulver wert.— Ttröbel hat»iä e'' �8?kführt, daß die Pertreter der U. S. P. zur revolutionärenMitarbeit sich an der Regierung beteiligen müssen. Rein, Ge-> die c darauf kommt e» für un« Sozialisten an, zu regie-Irbei� 1*"' �"dern den Lapitali»mu« zu stürzen. Noch ist er mebt er-bcn fif W'tiert, noch besteht er.— da gilt e» nicht, zu zeigen, daß wirra«.' ,ine regierungsfähige Partei sein können, und daß wir jetzt infür l� Regierung al» Sozialisten nicht regieren können, da» istin �reit» bewiesen. Man hat un» gesagt, daß wir lange wartenetc 3'o.i müßten, bi» die Mehrheit de» Proletariat» sich zu unseren revo-indem � lutionären Anschauungen durchgerungen habe. Diejenigen, die> nese» Argument geltend machen, verkennen ganz und gar da«älfi« �'.evendige und energische Tempo der revolutionären Tntwicklung.oor et� wir sind e». die zur Herrschaft kommen wollen, sondern wir,er d«� wollen, daß die Mebrbeit de» Proletariat» die politische Macht inwest' Händen gat. Alle oiejenigen, die den Popanz der* tionoldersamwlung aufgerichtet haben, haben ver-llige'-Z.�irrend auf die Massen gewirkt und die revolutionärejtZanwl Entwicklung auf Monate und Jahre zurückgeschraubt.—für ijj di l f e rd i n a. ha! da» demokratische Prinzip betont. Aberein�'J diese formale Gleichheit der Demokratie ist Lug und Truv, solana«noch die ökonomi'che Macht de» Kapital» besteht. Man kann nichtn«!* mit der Bourgeoisie und den Junkern darüber debattieren, ob manden Sozial»mu» einführen solle. So-ia!iSmu» beißt nicht, sich inwing«»m Parlament zusammensetzen und Gesetze beschließen. Sozial!»»■u» bedeutet für un» Niederwerfung der herrschenden Klassen mitd» 7 l!-' � ganzen Brutalität(Große» Gelächter), die da» Proletariat inia-St-'�inem Kampfe zu entwickeln vermag. Die Nation alver-. e'cmmlung soll dazu dienen, den Abgrund zwischen Kapital unde». S«lrbeil zu überbrücken. Ihr sieht jetzt vor der Entscheidung, wel--«ei� Weg ihr gehen wollt, entweder mit un» oder mit Scheide-enden e'�ann. E« gibt jetzt kein Ausweichen mehr, mir ein Entweder—R' i"*Cbeii«1' Haese: vir stehen alkerding» vorder»nt-aacnai� Ich r i d u n g. D'k Genossin Lutzemburg steht nicht da« Pro-"den'�arlat wie e» in Wirklichkeit ist und denkt. Große Massen der'ten H Arbeiterschaft habe» bi» auf den beutigen Tag noch nicht denDrenniingSstnch zwischen sich und den Sozialpatrioten gezogen.Tcit dem August tttt« warte ich darauf. Aber e» ist sicher, daß�2°» hinter Ebert und Scheidcmann noch heute große Schichtentwoch, 8»n serer Arbeiterschaft siehe«, d'« noch nicht die revolu-b e°s tionare Klarheit und Energie besitzen, die die Genossin Luxemburg. lS7 ss Die Spartaku?leute machen un» einen Bor-ne 2! i"dutf darau». daß wir in die Regierung«ingetreten und bi» heuteS' i in geblieben find. Ich'pr-cke für mich und meine Freund«.K.'1 indem ick, erkläre, daß wirll»berl«ute al» morgen au»-frei I'«'n t« n würden. Tag für Tag habon wir dort mit den Mehr-f. 1 tsozialisten zu kämpfen. Aber ich bin i m I n t« r« s se de»z i a l i» m u» und de» Proletariat» in die Regierung gegan».. und die Geschichte wird un» auf Grund der Protokoll« dererhandlungen da» Beugni» ausstellen, daß wir nickt«inen ein«fsn Augenblick unfern Standpunkt aufgegeben haben. sLeb»ter Beifall.)Die Genossin Luxemburg hat gesagt, daß die neuen�reihehen, die die Regierung dem Bolke durch ihr« Ge-setze garantiert hat. nicht» andere» seien, al» di« der-»steten Schulden der Bourgeoisie. Jawohl, wir habenTezeifl- doch gewiiß;, daß in Deutschland durch die ficrrchafl de» Junker-~ Sfcjl tum, die Reste de» s;eudali»mu» noch bestanden, und daß e»unsere erste Arbeit sein mußte, sie zu beseitigen. Da» ist ge-schehen. Wir baben völlige Freiheit der Presse hergestellt.—Hberlein hat behauvtet. daß die Regierung den Gemeinde-borstebcr von Nori«ndorf mit seinen alten bureaukrati.stben Vollmachten aulgestattet habe, dagegen.die L�Räte vonDiariendors ihre» Recht» beraubt hätte. Selb« wenn die» wahrwäre, so wäre da» kein Vorwurf gegen die Reich»regierung. da"efe Angelegenheit zu dem Arbeitsgebiete der preußischen Staat».Legierung gehört. Aber der Vorwurf trifft gar nicht zu;denn c» bandelte sich gar nickt darum, den V.-Räten da» Rechtder Kontrolle zu entziehe«, sondern nur darum,»in« Der-stivung de» Perwa!tung»app»rat«» zu verhindern. Di« Spar-lakulleute selbst lab«« im Anfang der Revolution erklärt, daß e»°>e Aufgab« de» Prolerariat» sei, diesen verwaltungtapparat Im�ang zu balten.Di? Spartakusleut« b-hcupw sierner, daß die A.» n. G.-Rätedir Blüte und die Quintessen, der proletarischen Revolution seien...der wir kennen doch alle dies« Rät« und wissen sehr gut, daßdarin auch ein« groß« Anzahl von Bourgeois und bürgerlichenIntellektuellen sich befinden. Heute ist der Unter»Uessmer gor nicht mehr in der Lag«, bei den WahlenjWt Nationalversammlung einen Einfluß auszuüben, wieinlher. Jeder Sozialist weiß, was er bei den Wahlen zu tun hat�"d kein Einfluß kann ibn hindern, seinen Willen zu bekunden,�i« SparlokuZieutc laufen gegen di« Nationalversammlung*iurm, ohne zu beachten, naß e» sich dabei nur um eine vorüber-lohende Erscheinung handelt und nicht um«in langlebige» Paria»went. dessen Aufgabe e» wäre. Gesetze ,u fabriziere».Da«WtrafGß® i» R,n Prinzip der Demoh.atieRept�fZ'"'r nach wie vor in Ebren. W:r haben noch nicht alle«von S'jj'?s�rnt, wa» wir in den Vergangenen Jahrzehnten unserer sozial!.und»s'chen Agitation gelernt haben. Wir wollen die Mehr-ausSe stir un» gewinnen. Haben Marx und Engel»orliei,' jsmal»� em Wort gegen die Demokratie gesagt? Habenisce.f.'5 erklärt, daß die Demokratie nicht die Grundlage de» So�iali»-rasst'y i'n» sein könne? Gen, Luxemburg will die A.. und S.-Rate an--- M.. 5t c de» Parlament» setzen. Sie werdest ja erleben, in welcherkülllsM Dichtung sich die A.» und S,-Räte entscheiden werden._ Ich bin durchaus nicht mit allem einverstanden, wo» von der.rgjxrung getan wird Von Ansang an war ich mir voll-�witnen klar darüber, daß bei dem Ausammenarbeiten mit den�ehrheit»sozialis:en da» Resultat nur eine Diagonale der�äste sein könne. Wären wir nicht dagewesen, so wärev lwn» ander« gewesen. Sie meinen, e« wäre aufklärend fürPartei und die Massen, wenn wir au« der Regierung au»»!�en würden? Nein, dann würden sick die Massenn un« trennen.— dieselben Massen, die fich nicht von�cheidemunn getrennt haben, al« da» Schandurteil über Liebknech:■"St wurde.In den vergangenen fünf Nochen haben Ich und meine'"und« dreimal vor der Frage gestanden, au« der Regierung/Zutreten. W'r hätten e» ich kann e» Ihnen versichern, sehr.'"e getan. Aber im Interesse der Revolution sind wir ge-cben. Und jetzt komm» e» mir aus eine» an:daßda»Pro-'ariot selb st seine Macht erkennt und sie g«--"ichi.'? iß wahrlich c'n starke» Stück, zu behaupten, wir hätten die4 igeosie, unseren Gegner, bewaffnet. Man wollte hier al» Be-dafür die Giud«ueiiwebr heranziehen. Sie wissen aber, daßitre�nfäStä."rfjder Schuldige sofort festgenommen worden ist. Heut« habe« Tiein den Zeitungen den Erlaß der Regierung zur Bildung einerPoliZwehr gelesen. Ich mach« Sie darauf aufmerksam, daßdieser Erlaß nicht vom Kriegsministerium ausgeht, sondern vonden VolkSbcauftragten. In Ziffer S de» Erlasse» wird bestimmt,daß nur Freiwillig« in die Deikswehr aufgenommen werden, undin Ziffer 4, daß die Freiwilligen selbst ihre Führer wählen.Eamit ist die Kommandogewalt abgeschafst, und zwar für samt.liche Garnisonen, für das ganze Heer in der Heimat. Nur inganz beschränktem Umfang ist die Kommandogewalt vorläufigbeibehalten worden, nämlich insoweit sie notwendig ist zur Rück-bcfördcrung der Soldaten. Denn autgeschlossen war e». daß dieSoldatenräte allein den DvmvbilifationSplan für ein Millionen»Heer durchführen konnten,Wir brauchen zur Wiederanfrichfung unsere» WirtschastS»leben» die Mitarbeit auch der-geistigen Berufe, der Techniker, derIngenieure, der Angestellten in den Behörden und Verwaltungen,der Spezialarbeiter, Auch unsere Genossen in Rußland konntendiese Mitarbeit bekanntlich nicht entbehren. Die Räteregierungmußte sich zu Kompromissen verstehen, um diese Schichten für sichzu gewinnen und mit ihrer Hilf« den verwaltunaSapparat inGang zu setzen. Wir müssen also mit diesen Schichten der Be-völlerung rechnen, da wir sie nicht entbehren können.Liebknecht hat Klage darüber geführt, daß die Generale, di«konterrevolutionären Anschläge unterstützen, noch in Amt undWürden sind. Da» ist nicht richtig. General Eberhard ist aufeinmütigen Entschluß dea Regierung sofort entlassen worden.Sixt von Arnim konnte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ent-irästen. Und Hindenburg. dessen kann ich Sie versichern, wirb nursolang« noch in seinem Amte bleiben, bi» die Temobilisation er-ledigt ist. Gewiß sind Ucbergriffe von selten der militärischenBefehlshaber in einzelnen Fällen vorgekommen. Aber Sie dürfenüberzeugt fein, daß wir sie nicht stillschweigend hingenommenhaben.(Beifall,) Sobald die Demobilisatton be»endet ist, ist gleichzeitig auch die Kommando»gewalt beseitigt.Wenn die SpartakuSleut« den Kampf gegen die Nation alverfammlung auf ihr« Fahn« schreiben, so wird au» dieser Parolenicht ein Kampf des Pcoletariats gegen di« Bourgeoisie eni-brennen, sondern vielmehr ein Bruderkampf zwischenProletariat und Proletariat.(Lebhaste Zustim-mung.) Eberlein hat hier al» angeblich ganz neue Wei»-heit die Fortsetzung de» Klassenkampfe» proklamiert. Al» ob nichtauch in der Nationalversammlung der Klassenkampf fortgesetztwerden könnte. Auch Marx und Engel» haben stet» gefordert,daß der Klassenkampf auch auf dem Boden de» Parlamente» aus»gefochten werden solle. Niemal» haben wir den Parlament-:-riSmu» an sich verherrlicht, und ihn, wie manch« Sozialisten, al»den einzigen Weg zum Soziasiimu» betrachtet. Wir haben ihnanderseits aber auch nicht prinzipiell abgelehnt. Nur den p a r-tamentarischen KretiniSmu» haben wir verworfen.Weil wir nicht wünschten, daß da» Proletariat in der bürger-lichen Atmosphäre de» alten Reichstage» ersticke, deswegen sindwir stet» gegen die Autschaltung de» Proletariat» von der Strußegewesen. Aber da» Parlament ist eine der Waffen de» kämpfen-den Proletariat»; und e» soll all« sein« Waffen, auch dies«, g».brauchen.Di« Genossin Quxenburg hat gesagt, wir müßten d«, dmrevolutionäre« Erfahrungen unserer Genossen in Rußlandlernen. Alle», wa» wir Gescheite» gemacht haben, da» haltenwir von ihnen gelernt. Also gibt selbst die Genossin Luxem-bürg zu, daß wir in Deutsckland doch einmal etwa» Gescheite»ssemacht haben, wenn e» auch keine originale Leistung gewesenist.(Heiterkeit.) Ich selbst habe ein volle» Verständni» für dieTitanenaufgabe, die die Bolschewisten in Anzriss genommenhaben und im Reichstage habe ich da» stet» in klaren Wortenanerkannt Da» wird mich aber gleichwohl nicht hindern, anchrer Politik Kritik zu üben und auf de« tiefen Unterschied derdeutschen und russischen Verhältnisse hinzuweisen,— Di« Genossin Luxemburg hat mich in einem Punkte völlig miß-verstanden: norm gebend, sagt« ich, nicht maßgebend mußder Wille de» Proletariat» für unsere politisch« Haltung sein.Di« Resolution Luxenburg bedeutet politisch den Tod de» Pro»letariat». E» geht nicht an, daß wir bei den Wahlen allein und«in»sam absei:» stehen. Im Gegenteil! Wir müssen mit einem klarenProgramm in den Wahlkampf ziehen. In früheren Zeiten habenwir doch stet» so stolz«rflart: Noch«in paar Jahre, und wirwerden die kapitalistische Gesellschaft au» den Sattel heben.Warum wollen wtr denn gerade jetzt im Augenblick der Revo-lution, so kleinmütig verzagen und kein vertrauen zu unsererKraft zeigen? E» ist nicht wahr, daß die Gegenrevolution durchdie Nationalversammlung gekräftigt wird. S» kommt nur daraufan, daß da» Proletariat feine volle Macht einsetzt. Jawohl, e»ist nicht««»geschlossen, daß wir die Mehrheit nicht gewinnenwerden. Dann wird da» Proletariat wissen, wa» e» zu tunhat und weiter kämpfen. Da» bedeutet aber für un« keines»weg«, daß in diesem Fall di« Nationaldrrsammlung durch«inenPutsch beseitigt werden soll.Man hat un» ferner Vorwerken wollen, daß di« Regierungda» Proletariat entwaffne. Auch da» trifft nicht zu. E« istvielmehr nur angeordnet worden, daß alle Waffen und alle Au».rüstungSgegenstände die zum HeereSgerät gehören und al» solcheStaat»eigcntum sind, abzuliefern seien. S» ist Ihnen ja be-kannt, daß Waffen, Pferd«, Lastauto» usw. zu Spottpreisen airPrivatpersonen verschleudert wurden. Dieser Zustand konntenicht geduldet werden im Interesse der Allgemeinheit. Niemandaber, der eigene Waffen besitzt, ist aufgefordert od»r gezwungenworden, sie abzuliefern. E» kann also keine Red« dävon sein.daß die Proletarier, die Waffen besitzen, entwaffnet werdensollen.Der Spartakusbund fordert die sofortig« Einberufung de»Parteitage«. Da» ist aber in diesem Zeitpunkt nicht durchzusetzen,Gewiß sollen bi«_ Parteigenossen da» letzte, entscheidend« Urteilüber unsere Politik fällen. Aber in revolutionären Zelten gilt e»,rasch und entschieden zu handeln. Da muß auch einmal«it einerDiktatur innerhalb der Partei selbst gearbeitet werden.Die dritte Resolution, die un» hier vorgelegt worden ist, birgteinen inneren Widerspruch und ist unannehmbar. Man kann un.möglich die Nationalversammlung verwerfen und gleichzeitig inden Wahlkampf ziehen. Man kann den Arbeitern nicht sagen:Geht hin zur Wahl, aber geht al» Gegner hin. Nein! Wir wollenda» Proletariat zum Wahlkampf aufrufen mit der klaren Parole:Gegen den Klerikalitmu», gegen die Junker, gegen di« Bour.geoissel«Lebhafte Zustimmung,) Da» Parlament ist«in» Formund der Geist der Revolution soll diese Form mit soziallsiischemInhalt erfüllen. Wir wollen alle unsere Waffen ergreifen, sieschwingen und wir werden siegen. Dann wird im Rahmen derDemokratie der SezinliSmu» Wirklichkeit werden.(Lang an,haltender, stürmischer Beifall.)Der auf per Verbandsgeneralversammlung zu Protokoll g«.geben« Antrag Ed, Bernstein» lautet:Antrag!Die Generalversammlung de» verbände» sozlakbemokrail-scher Wahlverein« der Unabhängigen Sozlaldemolrati» Berlin»und Umgegend beschließt:In Anbetracht der Tatsache, baß M« Beendigung be»Kriege» und die Herstellung der Republik Deutschland dengrößten Teil der sachlichen Gegensätze, welche zur Spaltunqder deutschen Sozialdemokratie geführt hoben, teil» in Wegfallgebracht und teil» ihrer Schärf« beraubt haben, und daß fernerhie Sicherfiellung der Republik und ihr AuZdau km Gintt« SäGrundsätze der Sozialdemokratie da» Zusammenarbeiten alle»Sozialdemokraten ohne Unterschied der Fraktion erfordern,fordert die Generalversammlung de» verbände» die verband»-leitung aus, mit der Leitung der RechtZsozialisten Berlin» undUmgegend in Verhandlung zu treten, behuft Vereinbarung ge-meinsamer oder fall» die» nicht zu erzielen ist, verbundenerListen für di« bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlunglung.<•II.Ein gleicher Vorschlag ist der Leitung der Spartakusparteizu machen, sofern diese sich rückhaltlos auf den Boden der demo-kratischen Grundlätz? stellt, wie sie im Erfurter Programm derdeutschen Sozialdemokratie niedergelegt sind und sich vev-pflichtet, von jedem Versuch der Gewaltanwendung gegen diegegenwärtige Regierung der Republik und die von dieser mitder Aufrechterhaltung oer Ordnung detraulen Personen Abstand zu nehmen.Strelts und fllmtfeffatloieu In Berlin.Testern morgen legten die Arbeiter in einer Anzahl BerlinerBetriebe die Arbeit nieder. Der Betrieb der Firma Schwartzkopffruhte völlig, ebenso streikten die Arbeiter der Berlin-AnhaltischenMaschinenfabrik, der Firma Borsig, der Deutschen Waffen, undMunitionsfabriken, der Knorrbremse und ein Teil der Belegschaftder A. E. G. Die Demonstranten zogen mit roten Fahnen ander Spitze nach dem Stadtinneren. Hier trafen sie mit einemgrößeren Zug von Arbeitern au» den Daimler-Werken und au»der Fabrik Wegner, Marienfelde, zusammen. Buch in eiligenkleineren Fabriken ruhte die Arbeit.Gegen l! Uhr versammelten sich am Brandenlburger Torgroße Massen, die unter Vorantragung roter Fahnen durch dieSiege»all«e zum Rolandbrunen zogen. E» wurden Hochruf« aufdie Revolution und die sozialistische Republik ausgebracht. DieTafeln trugen die Inschrift:.Der Zentralrat oi» höchste Instanz",»8 Stunden Arbeit— 8 Stunden Muß«— 8 Stunden Schlaf",.Die ganz« Macht den Arbeiter- und Soldatenräten". DurchZuzüge au» anderen Stadtteilen war di« Zahl der Demonstrantenauf viel« Tausend« angeschwollen. Sie zogen nach dem Abgeord«neteuhau», wo Karl Liebknecht eine Ansprache hielt. Di«Massen zogen daraufhin nach der Wilhelmstvaße, an dem Reich»-kanzler-valoi» vorüber zu den Linden und von hier zumFriedrichshain.*Testern nachmittag 8 llhr fand anschließend an die voran»gegangene Demonstration eine imposante Kundgebung von eu».40 000 Arbeitern und Arbeiterinnen der Firma Siemen» vor demReichStagSgebäude statt. Der Redner, Genosse Scholz«, würdigt«ewgehend die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Lag« undkennzeichnete insbesondere da» auffällige verhalten der Mehrheit».sozialistischen Führer, welche sich jetzt so sehr um die Revolutionkümmern, während fie noch eine Stund« vor Ausbruch der Revo-lution dieselbe mit allen Mitteln zu verhindern suchten.Zum Schluß wurde durch stürmischen Beifall das Gelübd« er-neuert. sich zu rüst«n und zu«ehren gegen jede Gefahr, di« derRevolutton droht.vle bayerische Regierung und die Tschechen.Die Wiener«Reichspost" beschuldigt die bayerische Regiertlnz,W« Tschechen gegen die Deutschböhmen wiederholt unterstützt zuhaben. Da» Blatt verweist auf die offenbar nicht richtig. Mel»dung. baß K o h l e n s e n d u n g e n. die für Deutschösterreich be»stimmt waren, in Bayern beschlagnahmt wurden und er»innert an dl« jüngst« Veröffentlichung der Korrespondenz Hoff-mann,«ine» offiziellen Organ» der bayerischen Regierung, welch«di« Verhältnisse in Deulschböhmen al» ruhige bezeichnet und«v-klärt hatte, in Deutschböhmen bestände zwischen Deutschen undTschechen ein friedlicher Au»tauschverk-Hr. Schließlich behauptetdi«.Reichlpost", die bayerische Regierung habe da» Ersuchen, diefür gewisse deutschböhmische Gebiete bestimmte Post über Bayer»leiten zu lassen, abgelehnt.Hoffentlich erweist die letzt« Beschuldigung sich ebenso al»falsch wi« semerzeit die Meldung de» Wiener christlichsozialen Or.g«n». der bayerische Ministerpräsident habe von Pari» au« Bei«sung erhalten, kein« Zuschüb« für Deutfchösterreich durch Bayer»durchzulassen.;Gewerkschaftliches.Differenzen im Deutschen Opernhau».Da» Personal de» Deutschen Opernhause» war am Tonnt»»in den Ausstand getreten, weil die Direktion trotz der von ihrselbst wiederholt anerkannten Notwendigkeit, di« Forderung d«»Personal», ihm«ine den Verhältnissen entsprechende Entlohnungzu gewähren, ohne Verhandlung glatt abgelehnt hatte. Am-Au»»stand beteiligten sich da» Orchester, Chor, Balle: t. Bureau, tech«nische« und Hauspersonal. Die vertrauenSmänneriomnftssio«trat unter vermittelung de» Charlottenburger Polizeipräsident««.Herrn Stadtverordneten Richter, in Verhandlungen mit der Direk»tion, und der Magistrat«suche« die Kollegen und Kolloginn««,vorläufig die Arbeit wieder aufzunehme», um dadurch zum möe-lichst gedeihlichen Abschluß der Verhandlungen beizutragen. DceVorstellung, di« am Sonntagabend infolge de» Streik» au»fiel,konnte am Montag wieder stattfinde».?-ii( Former und Gießereiarbeiter befinden sich noch im Au».stand«. Verhandlungen, die«km Sonnabend im Beisein de» voll-zug»rate», de» Herrn von Borsig, dem verband der Arbeitgeberund de» Kollegen Cohen vom Metallarbeiterverband stattfände»,verliefen ohne greifbare» Resultat. Herr Borsig erklärte, e» seiunmöglich, in so kurzer Zeit mit den übrigen Kommission»»Mitgliedern zu sprechen. Cohen erklärte, sich nur al» Gast zubetrachten, Al» Erg-bni» wurde der Kommission folgende»Resutat über die Verhandlungen übermitielt:Nachdem heute eine Aussprache zw schen der Organisationde» deurschen Metallarbeiterverbond«» einerseits und der Oraanl?sation de» industriellen verbände» andererseit» unter Hinzuziehung von Vertretern des vollzuSrate» statngefurden hat, hatsich solgonde» herausgestellt. Auf Grund der Richtlinien vom22, November de« Vollzug»rate» ist selbiger nicht in der Lage,den Former und Gießere:ark>eitern bei der Durchführung barForderungen..AKovdarbeit in Lohnarbeit" unter d'n gege»wärtigen Verhältnissen die Wege zu ebnen. Di« generelleRaielung der Lohnarbeit sowie die Sozialisierung der dazu g«.eigneten Großbetriebe kann nur durch die Gesetzgebung erfolge«.Die endgültige Regelung der Aivielegenhetten der Former untzGießereiarbeiier soll in der am Donner»tag stattfindende»Sitzung unter Hinzuziehung der beiden Organisationen und derVertreter der Branche für Aroß-Berlin geregelt werden.?lu«diesem Grunde schlägt die Kommission di» Wiederausnahm« darvrveit am Montag vor.Die Fünfetkommilsion empfahl die Aufnahme der Arlei!Nach einer scharfen Diskussion beschloß die Versammlung vonetwa 8000 Kollegen gegen 80 Stimmen den Ausstand weiie: zuführen und die übrige Metallarbeiterschaft Berlin» zur Soli-Verität aufzusovdern.