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Die Freiheit
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Jahrgang 2
Freitag, den 10. Januar 1919
Nummer 18
Die Massen für Verständigung.
Einigungsdemonstrationen im Humboldthain.
Riefenfundgebung der Berliner Arbe.terschaft.
Im Anschluß an die geftrige Runbgebung ber Sawarkopf and A. E. G.- Arbeiter strömten heute bie Arbeiter und Arbeite. rinnen der im Norden Berlins belegenen Betriebe im Gumboldt hain zu einer gewaltigen Massenkundgebung zusammen. mochten an die hunderttausend Teilnehmer anwesens gewesen sein, alle erfüllt von dem einen Gedanken, burch Susammenschluß der proletarischen Front bem Brubermors ein Ende zu sehen.
Bei Beginn der Versammlung erstattete bie geftern gewählte Rommission, die bekanntlich aus Wertretern der Wehrheitsfostalisten, der Unabhängigen, der revolutionären Coleute und bes Spartakusbundes besteht, Bericht aber ihre gefirigen Ber
bandlungen mit der Regierung. Ven sechs Tribünen sprachen bie Mitglieder der Kommission zu den Massen.
Neue Berhandlungen.
Bartel bom ersten Tage an. 3hr alle mißt. daß die Einigungsverhandlungen unserer Partei an dem Starrsinn ein zelner Führer scheiterten. Heute, wo das Gewicht der Maffe in bie Bagichale fällt. wirt fich feine Regierung, feiner, der sich noch Sosialist nennt, biesem Gedanken widersehen fönnen. famer Stampf gegen die Meaktion foll uns verbinden. Echon Raffalle rief und zu: Die Arbeiter sind der Fels, auf dem die Nirche der Bufunft erbaut wird". Beigen wir uns beffen würdig! Die Industriearbeiter haben zu der Revolution im Jahre 1848 ihr Bestes gegeben, die Arbeiter und Eoldaten find im Jahre 1918 mit ihrer gangen Berion für die E.richtung der sozialistischen Republit eingetreten, fie müssen nun die Früchte ihrer Arbeit ernten. Zur jebigen Stunde, wo so viele Menschenfchen auf dem Spiele ieben. loben. den Bruderkampf einguitellen, ein jeder sein Beites zu tun, fönnen wir nicht lange Debatten pflegen. Wir alle wollen geum Blutvergichen zu verhindern. und uns alle wieder auf den Boden des Erfurter Programms stellen, das die Herzen von Millionen entflamant und für den Sozialismus gewonnen hat. Es lebe die geeinigte Arbeiterschaft! Es lebe die revolutio
näre bölferbefreiende Sozialdemokratic!
Nach Echluß der Bersammlung ordneten sich die Anwesenden au gewaltigen Temonftrationszügen, die unter Borantragung bon Tafeln, die aur Einigkeit der Arbeiter aufforberten, nach bem Innern der Stadt zogen.
Der Schrei nach Eini ung.
Der Wille der Arbeiter.
widerstehlicker. Tie Bewegung ist nicht mehr auf Beriin Der Ruf nach Berständigung wird immer lanter, un beichränkt wo Betrieb ant Betrieb einmütig ohne Unterichieb der lozialistischen Barteirichtung fordern, daß dem Bruderfriea Ginhalt getan werde. Aus dem Reiche schallt der aleide Ruf. Bayerns Ministerpräfident, die Regierung die unabhängigen Minifter Sachfens Braunschweigs, fordern Berhandlungen. Was die Arbeiter der A. E. G. und der Schwartkopfischen Werte begonnen haben, wächst fich zu einer gewaltigen Rundgebung des wahren Willens batten es fich icon io idinö ausgemalt, wie fie Sand in des deutichen Broletariats aus. Schon erichickt das Bürgertum. Die Reaktionäre Band mit der Reaierung Ebert Scheidemann unter dem
berfommando Nosfes die revolutionären Arbeiter niederwerfen würden. Das Weitere, die Restauration und Wiederberstellung ihrer eigenen Macht, würde sich dann schon
finden.
trich durch die Rechnung. Jett machen ihnen die Arbeiter einen
Deshalb hetzen sie die Regieruna au schärferem Vor
gehen.
Keine Berhandlungen. Berhänguna des Belage rungszustandes. Errichtung von Standaerichten fordert das alldeutsche Schandblatt, die Täal. Nundchau". Blut foll fließen, immer noch Blut, ein Meer von Blut soll die Arbeiter, die Sozialisten voneinander trennen. damit das Bürgertum mit den getrennten Maffen um fo leichter fertig werden fann.
Wie die Bewegung entstanden ist, erklärten fie, ist gestern schen gejagt worden. Wir stehen gegenwärtig im Bruder trieg, alle diejenigen, bie am Echraubstod und an der HobelBant zu gemeinsamem Arbeiten gezwungen sinb. Wir sind Gegner geworben aus politischen Differenzen. Dieser Zustand ift unhaltbar. Nur allein die sozialistische Republit fann uns retten. Wir haben mit allem, was uns zu Gebote steht, dafür einzutreten. Was aber jebt passiert, fann nicht mehr uniere Gache sein und wir müffen verlangen, daß die Maffe eingeben Ihrer Ausgabe jern full, die fie in der jebigen Zeit zu erfüllen bat. Bir wollen eine Einigung, dazu sind heute nicht allein die Betriebe der.. G. und der Firma Echwarptopff, sondern samt liche Betriebe des Nordens und der angrenzenden Vororte zufammengetreten. Schon heute früh gingen uns Mitteilungen von ben Arbeiter der Firma Borsig und der Munitions. und Waffenfabriken au, bak fie unser Borachen be. Engel, Luplow, Strawe, Schirmer, Tschesch, Grau, Brüdner, ni dits anderes, als die Mafie der Arbeiter
grüßen und mit uns eines Geistes find. Wenn die Führer run nicht für eine Errigung zu haben sind, so wird die Einigang gegen ihren Willen zvitande fommen. Wir haben das Beftreten, neren die Reaktion zu fämpfen, nicht aber gegen bie eigenen Arbeitsbrüder.
Rein Tropfen Arbeiterblut darf mehr vergoffen werben.
Die Webeiterschaft der Firma G. 8 wietufa u. Go.( 3000 Berfonen), verfang: ben fofortigen Rüdt. itt von Ebert, Scheibemann, Eichhorn, Lebebour unb fämtlicher kompromittierten Führer. Die Freiheit und bas Blut unserer Brüber ist uns au teuer, um die onberinteressen unfähiger Führer zu unterstügen. Die Gard. und Kopfarbeiter.
3. A.:
Rimé, Sommer, Schlüter.
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Die Funktionäre der Firma Gasse u. Wrede haben folgende Entschlichung gefaßt:
Un Taufenden von Broletariern das Leben zu erhalten, find die Vertrauensleute aller politischen Richtungen der Berfe
Mit allen Mtiteln werden das Bürgertum und die Rechtsjozialisten von der reaktionären Breffe aufauontidhen berincht. Alle möglichen und unmöglichen Abfichten werden der U. S. P. D. angedichtet. Nun, die 11. S. P D. will
will: Eine Regierung, zu der alle fozialistischen Parteien das Vertrauen haben, daß fie die Sache der Arbeiter mit Encraie und Unerichrodenbeit zum Siene fübren will, die nicht mit dem Bürgertum paftiert, nicht die Vertreter der alten Gewalten gegen die Arbeiterschaft an den Waffen ruft, endern die es verfteht, durch ibre flare, ehrliche. fon. die Arbeiterklaffe au
Es ist nicht unfere Aufgabe, den politischen Barteien hier/ arl Gaffe u. Wrede zu der einmütigen Ansicht gekommen, daß ihrer Unterstüßung zu vereinen. Wir wollen feine Rid baš tung ausschließen, wir wissen, daß die Arbeitermögen fie unter sich auemachen. Wir wollen den Bruderfrieg beiderlei Richtungen die Ursache des Brubergwistes sind und ausmassen der alten Bartei ebenjo das Necht haben an der
gesamte Arbeiterschaft au werden.
diesem Grunde ihre Aemter sofort niederzulegen haben. Es wird greift er auf das Reid über und droht zu einer Gefahr für die gefordert, daß die auf proletarischem Boden ſtehenden Parteien Vertrauensmänner teilzunehmen, wie die Arbeiter der anbie Regierungsstellen paritätisch bejegen. Falls eine Bartei Seren Parteien. Verfagt eine Partei, verringert sie ibre Wir stehen auf dem Standpunkt, daß die Differenspunkte biefes ablehnt, hat sie feinen Anspruch mehr, als Klaffenvertre Mihvirfung, dann werden die Arbeiter wissen, wie sie die gum großen Teil durch die Führer geschaffen find, gleichviel, fung der Arbeiter au gelten. Diese Mesolution ist dem Zentral- Störer zu behandeln haben. welcher Richtung. Run mollen wir aber alles zurüdweisen, was rat sowie den Vorständen beider sozialdemokratischen Barteien uns trennt und die Einigung hindern könnte. Unser erster Weg übersandt worden und auch dem Spartatusbund." war zum 8entialrat; bort wurden unsere Bestrebungen begrüßt. Darauf begaben mir uns zum Berliner Begirls. Borstand der USB und es wurde ein neuer Vorschlag gemacht, ber bei einigem guten Willen als Verhandlungsbasis bienen und zu einem Waffenst Gstand führen fann.
Die Breßfreiheit uit eine Errungenschaft der Revolution und barf nicht durch die Revolution unterdrückt werden. Es muß eln Mittelweg geschaffen werden, dem alle zustimmen fönnen. Run wellen wir u.18 crnent zu einer friedlichen Demonstration zusam. menfinden, um durch unsere geschloffene Maffe auf Regierung und Führer einzuwirken. Wir gehen ohne Baisen, bewußt, baß auch die Soldaten und als ihre Arbeitsbrüder erfen nen und unier Beitreten billigen. Der morgize Ton soll uns wieder auf diesem Blake versammelt sehen, in der Hoffnung, daß dem Blutvergießen ein Ende gemacht ist.
Im Navien des Barteivorilandes der Unabhängigen Partei begrüßte Genosse Hermann Stadtte ten geftrinen Beichluß und bie heutige Demonstration der Arbeiterschaft. s ergebe ich So führte er aus ein neuer Ausblid in eine andere Zeit. Tas jenige, was ihr aus vollem Herzen aum Leichluk erhoben habt, war ban Beitteben bez Seituna bez Unabbanaiaen
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Die Funktionäre bes 8000 Berfonen starken IiIampen wertes ber A.G.G. haben folgende Protest resolution an den Bentralrat gefandt:
Die Beauftragten des obenstehenden Betriebes, die beiden fos. Richtungen angehören, richten an den Zentralrat das bringende Ersuchen, das gegenseitige Befämpfen der Arbeiterschaft sofort zu beenden und durch Schaffung eines Kabinetts, in dem alle soz. Barteien vertreten sind, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen.
Das und das allein ist es, worum es sich im gegenwärtigen Moment bandeln kann. In friedlichen Peiten treten in parlamentarischen Ländern aus wirflid) gegeringeren Ursachen Minister, die Mißerfolg gehabt haben, auriid. Hier, wo es sich um die größten Tinge bandet, um Sein oder Nichtiein der Revolution und des Sozial: smus, ioll an fleinen raftionsinteressen der Sieg der A.beiter idheitern? Das müssen die Arbeiter, das werden sie zu verhindern wissen.
In der Nieienfundgebung, die heute früh im Humboldt. bain für Verständigung stattgefunden hat, an der alle Be triebe des Nordens teilgenommen haben, hat die EiniDie Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma Beermann fopff- Werte Bericht erstattet. Der neue Verjuch der 1... " ngstommiffion der A. E. G. und der Sch varkbefchloffen folgende Meiolution: D., zu Verhandlungen zu gelangen, bat jubelnde 3stim Die heute am 9. 1. 1919 im Gewerkschaftshaus versammelten mung gefunden. Tie Sommission wird im Namen des Ber Arbeiter und Arbeiterinnen aller politischen Richtungen der liner Broletariats aller Stichtungen dem Zentrairal Sozialdemokratie der Firma C. Beermann sind zu der ein die Willenskundgebung der Arbeiterschaft überbringen. mütigen Ansicht gefemmen, daß sie den Brudermord entschieden Wir halten es für undenkbar, daß der Rentralrat über berurteilen. Sie find ber Meinung, daß die bisherigen Führer aller dri Richtungen fofort zurüdzutreten haben und anderen Genossen, die das Vertrauen der Arbeiterschaft besißen, Plaß zu maden haben. Die Breßfreiheit ist wiederherzustellen. Dieje Mes dution werde einſtimmig angeremmen,
diesen Vorschlag leichtbin hinweggeht. Dazu würde er au aroße Verantwortung auf sich faden. Er hat die Wahl, der Bruderkrieg fortzuießen und damit die Zukunft der deut ichen, fozialistischen Revolution au acfährden, den alten Ge
walten wieder aur Macht au berhelfen, oder aber dem Blut
bert- Stif