Sie sszialijllsche Auslantsprefsszu der Auslieferung.Die Wiener..Arbelter-Zeitung« sagt, vatz die deutsche Re-lkierum� vor eine schwere Entscheidung gestellt sei und ed sei gar�cht abzus-�en, welche Erichütterungen daraus noch entstehenkönnen. Ars.man den Friedensvertrag unterschrieb, habe mandie Ho'fnung hegen können, daß die Entent« die Erfüllung des�uslieserungsparagraphen nicht verlangen werde. Dieser Qp-ti,mismus sei jetzt zuschanden geworden. DaS Blaj fährt fort:Was diese Auslieferung nun bedeutet, ist in der Note, diedie deutsche Regierung schon im Januar nach Paris, also nochdar der Aushändigung der Liste gerichtet hat. anschaulich ge-ichildcrt. Zu der Auslieferung wäre natürlich ein deutschesiiteichSgesetz notwendig; aber es ist mehr als fraglich, ob dieNatioratversammlung einem solchen Gesetz zustimmen würde.Was soll dann geschehen, wenn die Nationalversammlung daSbesetz verweigert? Wenn«S diese Siegierung, die sämtliche, großeParieien vertritt, nicht erlangt, dann natürlich überhaupt keine.Uber selbst wenn das Gesetz bewilligt würde, so würden der Re-Gerung doch die Machtmittel fehlen, die. Auslieferung praktischau leuerkstelligen; eS würden ihr wahrscheinlich all« Bs-Hörden, die ReichSwehrtruppen eingeschlossen,Ö'« Unterstützung verweigern. Noch schlimmer wäreüber die politisch« Erschütterung; die Republik undihre Männer würden ihr Ansehen verlieren, die Tonter-kivolutionären, monarchistischen Treibereienan Macht und Anziehung sehr gewinnen; die ganz« Arbeit einesUchtes wäre in Frag« gestellt. WaS soll die deutsche Regierungwenn die Entente unnachgiebig bleibt?...Die»Berner Tagwacht" führt auS, daß die Verantworilichenfiir den Krieg nur von den eigenen Völkern abgeurteilt werden�nnten und daß es widersinnig fei, wenn Richter icher Ange«*«tg!« zu Gericht fitzen wollen, die mittelbar ebenso schuldig sindt<e die Delinquenten.»Freilich ist daS deutsche VolkS«lbst nicht unschuld'ig am Verlauf der Affäre. Ts hat•uf der Höh« seiner Siege alles, aber auch olles getan, um denJfrß bei der Entente uferlos zu machen. TZ würde, hätte«s ge»fjegt. genau so borniert und kun- sichtig sich zum Richter uns Ge-«ieter Über die ganze Welt aufgeworfen haben und es begingßuban die riesige Dummheit, die sich heute so bitter rächt, daßEt im Siegerwahne auch nie einen Hehl aus diesen Absichtenbuchte. Und als der Zusammenbruch kam, versäumte es wiedervl'es, um der Rache des Feindes zuvorzukommen. Wüvse eSk-b': feine Verführer zur Verantwortung gezogen haben; würde•s duvh die Tat bewiesen haben, daß daS Deutschland deS Kai-,ln') �er 3unIet' Deutschland der Ludendorff und derSchlotbarone zu existieren aufgehört habe; wäre e» selbst unnach-�h blich mit dem ganzen Gelichter zu Gtrickst gegange«, so würde�hm wehr die schmachvolle Zumutung der Auslieferungen erspartD-Aieben sein."l Der„Basier BerwSrtS" führt auS, daß die verrückt«�»chepolitik der Ententechauvinisten in der AuSlieferungS-f�age eine Situation geschaffen habe, die alle Ansätze zu einiger-Jtaßen normalen Beziehungen zwischen den Völkern wieder in«rage stellt.»In Berlin herrscht dementsprechend die größte Rat-�stgkeit. Die wunderschönste Gelegenheit zur Aufpeitschung0llet nationalistischen Empfindungen; und auch» Sozialpatrioten machen wieder, wie am Anfang deS""iegez� in ihrer inneren Haltlosigkeit kritiklos mit, ohne zuBerken, daß sie sich selbst damit die größten Gefahren schaffenjjKh an der Stärkung der innerpolitischen Reaktion kräftig mit-�lfen. Sie können eben nicht mehr ander?, und stimmen mit*5 bie sinnlosen Phrasen über die verletzte„Ehre" usw. ein. Die�hre«ineS wirklichen Sozialisten wird durch eine solche� For-"«ung nicht im geringsten verletzt; niemand hätte, objektiv be-Ochsten Adel. Gewiß, die stärkste PrädiSposition zum künftigen�utsch-simvifch-magyarisch-türkisch-japanischen Bund gegen denS�rtrnmischsn und romanischen Westen. Fontane ist etwas breit.der Kleinmalerei sehr zugetan. Aber aller Enge abhold,»breite" Natur wie wenige; doller lebendiger Erfahrung aufunter der Oberfläche dieler GesellschastSschichten und nichtDeutschlands, sondern auch.Frankreichs, wo er 70/71 krieg»-t�tangan war, und Englands, wo er lange lebte, und voller Na-.ür-«chleit, Ehrlichkeit und oft Anmut und Feinheit. Seine�graphischen»Kinderjahre" empfehle«h Dir sehr."Im blauen Ssarasan, der russischen Kleinkunstbühne in der?ulrwst«rße. spielt daS B a la la i k a- Orchester stine schwer-Mutigen und sehnsüchtig gestrafften Weisen; Frau I ij i na zeigtschlanke und ranke Tanzgeschmeidigkeit, und von den sän-A°rn ist am besten Herr D a lm a t o f f in den kaukasischen Volks-Gedern. Ein Hauch slawischer Städte und Steppen liegt überGanzen. Aber die szenischen Anklänge an BummelrevirenjJT Brocken vom Berliner Pflaster— überlasse man lieber denetebühnen. Da tanzt jetzt im A pollo thea ter, wo jetztij'. VerwandlungSschauspieleriu F rezol i a geschickt den Haupt-de- Programms ouSsnllk, Gertrud« Barrl so«, die�"gste der Geschwister, den Polka, Walzer und einen mo-,?rnen Tanz. Ihre Anmut und Innigkeit hebt ihre Dar-».�ringen über Aa« Brettl hinaus. Eine andere Tänzerin,„ u* h Schwärzt cpf. trat im Theater im LandwehrkastnoZoo auf und zeigte vielseitig gewandte Fähigkeiten für körper-�'Ulpuschen Ausdruck einer kraftvoll gesunden Natur. Die;oi e Körperlichkeit der Schönheitsabende der Frau Cillh deh i, dl« mit ihren geschulten Begleiterinnen im Saal der� iellichast der Freunde unverhüllt tanzt, haben trotz fabelhaficr(hia 9nn os tTire'cher oder sinnlicher Aufregung ebenso wenig Anlaß, wie sie die" OlIPT* IT TN V« I M« AI U O T- � O V 1 v-, fltl"»«r unrein Empfindenden nicht verderben werden. Von.Entgleisungen abgesehen, sind hier Olga DeSmondS».??uheitStSnz»" falle» schon dagewesen) im freien rhythmischen,iim wieder überboten. Aber P r a x i t t l e S sollte man«in», ��uhheiligen dieser Abende der Nacht- und Nacktkultur1»gesegneten" Scheberzeit lieber nicht beschwören.dl, �örchenabend. Am Montag, lS. d. M.. abend» 7 Uhr. wird».*°.whrige Hildegard Beate Schnaidt im Saal der kleinenKurfürstendamm 232, von ihr selbst gedichtete Märcheni 0 T.°�ag bringen. Eintrittspreis 3 M.— In der im W ä l.D.�,,'t?'Dheat«r Mittwoch nachmittag stattfindenden Märchen-Ts»"8 Sastiert Frau Johanna Terwrn vom Deurschen«r nr d Frau Helene Lackmantki-Schaul.stildtischen Bühnen, Geh. Hofrat Dr. Karl Zeiß»um Genera'intendanten der bayerischen StaatStheater er-ti»,! und mit den Funktionen de» SchauspieldirektvrS am�"'onas.h.aker betrautbf« �5� Liebknechts Briefe aus dem Felde und dem Zuchthauie,längst Wer besprachen, kosten, wie un» der Verlag derB» l mMis�eMor si bisiMaenb mitjeil� Pi'.— � Frau Helene Lackmantki-Sch____Mitnchener Intendant. Der Generalintendant dertrachtet, grogere» Interesse an einer Vessrarung der verttschenKriegsverbrecher als deutsche Sozialisten. Daß die Revolutionhier gar nichts getan hat, das rächt sich jetzt. Aber das stimmt,daß eine Erfüllung der alliierten Forderung unter den jetzigenBerhältnisssn objektiv unmöglich ist."„Het Volk"(Amsterdam) schreibt:»Welchen Lauf diese Sacheauch nehmen möge, die Tatsache, daß die gegenwärtige Regierungjetzt ebenso wie bei der Unierzcichnung des Vertrages im Julisich am meisten um die früheren Machthaber sorgen oder wenig-stenZ am meisten mit ihnen rechnen muß, wird wieder die Feind-schaft derjenigen verstärken, die behaupten, daß in Deutschlandsich nichts verändert hat. Die Entente wird mit größerer Energiegegen die Beschuldigten austreten können, mit je mehr Hart-näckigkeit sie verteidigt werden. Tie Verfolgung einiger Generaleund Militärs durch ihre Feinde von gestern würde, wenn diedeutsche Regierung eS bei den zur Zeit der Unterhandlungen er-hobenen Protesten belassen hätte,«in Fall gewesvn sein, der dasstttliche Ansehen der Entente nicht erhöht hätte. Jeter Vorurteils».lose Deobachier würde über ein Verfahren, das unsympathische An-g-liagte vor nicht unporte'i'che Nich'ek bringt. daS leine gedach:haben. Die deutschen Machthaber— Minister und MehrheitS-parteien— haben allerdings niemals die Kunst verstanden, dieöffentliche Meinung für sich einzunehmen. Dazu glich ihrePolitik seit dem Waffenstillstand zu sehr der Kriegspolitik. Dazuließ sie. die Sieaktion nach der Revolution zu viel Fuß fassen.Tritt die Regierung jetzt nicht mit aller Kraft gegen die sichweigernden Beamten und ihre Beschützer auf, dann wird sie noch»mals als Mitschuldige der Kriegsschuldigen erscheinen, die sieselbst ungestraft ließ und jetzt aller Verantwortung entziehen will.Bei einer anderen Behandlung der Sache würde das Bewußtsein,daß der Friedensvertrag unbedingt revidiert werden muß, weiterin der Welt durchgedrungen sein. Dagegen wird der Gedanke,daß die Bedingung:': Notwendig waren, um Deutschland zur Vcr»nunft zu bringen und unschädlich zu machen, so fürchten wir, jetztwiederum Feld gewinnen."Der holländische Hafenarbeiterstreik. Am Freitag nachmittagwurde die Manifestation der HassNarbeider verschickt. DerStreik wird jedenfalls in Rotterdam und Amsterdam heute mittagzwölf Uhr beginnen.Zlblehnung der allgemeinen Dienstpflicht in Amerika. Diedemokratischen Mitglieder im Abgeordnetenhaus haben in einerParteiversar-�nlung mit 106 gegen 17 Stimmen beschlossen, WeGesetzeSvorlage zur Einführung der allgemeinen Dienstpflicht a b«zulehnen, obgleich der Präsident Wilson vor einigen Tagenin einem Brief auf die Annahme drängte.Das südafrikanische Parlament«st aufgelöst worden. Am10. März finden Neuwahlen statt.Aus der Varleipresse.Die soeben erschienene Nr. 7 der unabhängigen sozialdemokra»tischen Wochenschrift»Der Sozialist" enthält folgende Bei-träge: Kritische Stunde van Rud. Bveit'chxid; Ver»nunft Monarchisten von August Erdmann; Dt« Au»bUdung deS Nachwuchs«« im Auswärtigen Amvon Kuno Tiemann; Anarchieder Wirtschaft vcm BrunoAffch; Tagebuch.»Der Sozialist"«scheint wöchenklich einmal und ist durchall« Buchhandlungen, durch die Post oder durch den VerlagT. Bremscheid, Berlin W. IS. zum Preist: von vieatetzährlichMck. 6>— zu beziehen. Prei» der Einzelnummer 75 P-ß.»Hast 4»Der Arbeiterrat" ist«rschienem. Au» demInhalt: Nieder mit NoSke, e» leib: dm Kaiser von Max Siewer«.Die große Initiative, Das BetriebSrälegesetz z Zt. der Diktaturde» Proletariats, Krmservai'ive etyer revolutionäre Dheo-rie vonKaÄ Mochicnim.Zu beziehen durch den- Vorlag Berlin C. 25, Münzstr. 24.Preis deS Abonnements monatlich Mk. 2.40, vierteljährlich Mk. 7.20.Eingebest Mk. 0.75.wärt»" und seinen Freunden bekannt, Dvotztem hielt eS des»Vorwärts" nicht füic notwendig, die von ihm ausgestellte fwlschaBehauptung richtig zu stellen. Er konnte sich diese Irreführungder GewerkschaftSmitglieider ja leisten, das Organ der Ver-leumtdeten war durch daS Verbot mundtot gemacht.Wenn nun-aber in dem Flugblatt der S. P. D. die LugadeS„Vorwärts" wider besseres Wissen wiederholt wird, dannwissen wir nicht» was wir zu solchen hantgesottenen Lügnern sagensotten. Diese Leute, bei, denen der Zweck die Mitter heiligt, wun>tern sich noch darüber, dag ihr Einfluß auch bei den gewcrkschaftzlich organisierten Arbeitern immer mehr schwindet.Hartgesottene Lügner.Nach den blutigen Ereignissen vor dem Reichstag am13. Januar leistete sich der.Vorwärts" u. a. auch die falsche Behanptung, daß die Unterschristen unter dem Aufruf in der„Freiheit", der zu der Demonstration aufforderte, zum Teil gefälscht worven seien. Für diese Behauptung konnte da» Biattkeinen Beweis erbringen und ist dann auch nicht mehr daraufzurückgekommen, nachdem eS erfahren hatte, daß im Gegenteileinige Gewerkschaften sich darüber beschwert haben, daß ihreNamen nicht mit unter dem Aufruf standen.An anderer Stelle wird dieser Schwindel aber neu aufge-wärmt. In oiesen Tagen wurde von der S. P. D. in Berlinein Flugblatt verteilt, worin u. a. von neuem behauptet wird,daß unter Fälschung der Namen der Organisationen die Arbeiteer au» den Betrieben»hinausgehetzt" ivorden seien.Wir stellen deshalb heute— da wir eS zu damaliger Zeitinfolge des Verbots nicht sofort konnten— folgendes fest:Am 7. Januar hat die Vorständekonferenz der Berliner Gewerkschaften i« dem festgelegten Werturteil Wer den �EntwurfdeS BetttebsrätegesetzeS diesen abgelehnt und die Vorstände derGewerkschaften Groß«Berlins verpflichtet,»der durch den Eni-Wurf möglichen Täuschung der Arbeitnehmer durch Aufklärungentgegenzuarbeiten und zur Abwehr jeder Verschlechterung bestehender Rechte aufzufordern." Aus dieser sä st einstimmigangenommenen Entschließung geht hervor, daß die Berliner Gewerkschaften zum Protest gegen das geplante Gesetz bereit waren.Dessen ungeachtet wurde der Aufruf nicht veröffentlicht, ohnenochmals die ausdrückliche Zustimmung der unterzeichneten Kör-perschasten eitrHeholt zu haben.-'In GewsrkschaftSkrvisen ist eS bekannt, daß nachträglich Ge-werkichaften, die wcht unter dem Aufruf angeführt waren, sichhierüber beklagten, da in deren Mitgliederkreisen zu Unrecht dcrAnschein erweckt werden konnte, daß ihr Vorstand mit dem Aufruf nicht einverstanden war. Diese Tatsachen sind dem»VorDie Wahlordnungmit Nachtrag rumGesetz über Betriebsrätevon S. Aufhäusar50 PfennigIst erschienen!Suchhandlung» Freiheit", Breite Strasse 8-9.Wer kann da noch mit.Wie bereits mitgeteilt, sollen vom 1. März, vb dieTarife der Staatseisenbahn um 100 Prozent erhöht werden,mit Ausnahme des Zäahverkehrs in den Großstädten, dereiner besonderen Ta.risreg?tung unterliegt. Die Erhöhungder Frachtsätze wird auf die Preise der Lebensmittel, starkei-nwirken.Wer vom 1. März ah eine Reise tun will, muß doppelteFahrkarten lösen. War heute schon das Reisen für diebreite Masse der Bevölkerung eine kostspielige Sache, s»wird das in Zukunft in noch viel höherem Matze der.Fall sein.Nun reisen ja die Angehörigen der minderbemitteltenBevölkerung nur im äutzersten Notfalle, aber eben deshalbwird es ihnen in Zukunft noch teurer gemacht als bisher»Volkswirtschaftlich genommen, bedeuten hohe Eisenbahn»tarife eine schwere Schädigung der Volkswirtschaft. Sie er»schweren den Verkehr von Ort zu Ort. von Land zu Land.Wir kehren immer mehr in frühere Zeiten zurück. Schonhaben Autounternehmer versucht, Autolmien zwiiHenlgröheren Städten einzurichten, aber die Benutzung solcherAutos ist noch kostspieliger eis die Bahn und war auch nureinträglich, als die Bahn überhaupt nicht fuhr. Wir müssen!uns auch bereits mit der Verteuerung der Fahrkarten imNahverkehr vertraut machen, wodurch natürlich in ersterLinie nur Arbeiter und Angestellte getroffen werden. Vordem Kriege hat man den Lokomotivinteresfenten Rechnunggetragen, indem das alte Abgeordnetenhaus sich sträubte,an die ElekttMisierung der Eisenbahn heranzugehen. Längerals ein FaM beriet man in Kommissionen über die Elek»trisierung, oder besser gesagt, man schleppte die Verband»lungen so hin, daß schlietzlich der frühere Minister Bretten-dach verzweifelnd erklärte, jetzt mache er nicht mehr mit. Jetzträcht sich diese schwere Unterlassungssünde; hätten wir heutedie Elektrisierung der Eisenbahn, wäre die Kohlenfragenicht so aktuell wie daS Honte Fall ist. Agrarier und Jndu-striebarone haben ein vollgerüttelt Matz Schuld an demheutigen Eisenbahnelend.Zur Wohnungsnot.Die Wohnungsnot steigt. Die Wohnungsämter find mach.ios.Wenn sie da und dort einige Räum« beich.agnahmen. so ist daSbei der Not nicht der Rede wert und so sehen sich Wohnungsämtergegivungen, de» großen Andrang» Wohnungssuchender wegen ihreListen vorläufig zu schließen. WaS nützt eS denn WobnungSsuchendoin eine Liste einzutragen, wenn keine Wohnung nachgewiesen wer-den kann? Ter Direktor b.S WchnungZmnteS teilt mit, daß derZuzug aus ehemals deutschem, jetzt polnischem Gebiete anhalte.Bei einer Recherche wurden in einem Hause allein 7ll Personenau« Galizien angetroffen, von denen nur 19 polizeilich angemeldetwaren. Allein in Berlin steht etwa 32 OOOwahnuirgsuche»-den Fa Milien ein Angebot von, höchstens 820Wohnungen gegenüber. Leere Wohnungen werden kaum noch an.gemeldet. Was als Material den Wohnungs lnspektionen zur Ver»stigung gestellt wird, ist entweder durch Denunziationen bekannt ge-worden oder wird vom Wohnungsamt durch Teilung beschlagnahm-ter Wohnungen und Ausbau von gewerblichen Räumen geschaffen.DaS Ganze ist jedenfalls nur ein Tropfen auf eine« heißen Stein.Herr Laporte sagt serner: Der Frage, weshalb trotz einwandfreifestgestellten Bevölkerungsrückgänge» die Wohnungsnot andauerndsteigt, kann nur erwidert werden, daß eS sich nicht um die absoluteBevölkerungsziffer bei der Nachfrage von Wohnungen handelt, so»-dern um die Anzahl der Haushaltungen. Diese aber ist rapid iinWachsen begriffen, man kann fast von einer HeivatSepioemie reden,zu der leicht erkennbare Gründe vorliegen.(Sehnsucht noch eigs-nsm Heim für die Feidsold-nen, Schwierigkeit der Besoldung von,Dienstpersonal, Unmöglichkeit„er Verpflegung in Gasthäusernwegen der hohen Kosten usw.)'Die zurückkehrenden KtiegSgescknxgenen werden in dieser Hinsicht die Lage fragloö noch verschärfeu.Dazu kommt für Berlin die immer stärker anschwellende V?r-waltungstättgkeit des Reiches und die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit den fremden Staaten und deren An»forderungen von EureauS. Unterbringung von Familien ujw.Wenn da» Wohnungsamt mit Mühe und Not eine KrirgSgefellfchaftaus einem Haufe entfernt hat, beansprucht sicher in den nächsten24 Stunden das Reich die Räume für einen der stark durch diesc-ntrÄisation vermehrten VerwcrltungSztveige. Anstatt wie Sitngländer beschleunigt Bureaubaracken von Reich» weiten zu bauen(ein großer Teil de» Auswärtigen Amts in London soll im Hhde-Park in Baracken untergebracht sein), verlangt man dauernd vonden überlasteten Kommunen weitere Hergabe von Bureauräumen,Ein RiestnbureaüfauS in Berlin-Schöneberg, da» der DeutschenErdötgesell schaft gehört, bleibt auS Mängel an Mitteln im Rohbausteben, wahrend vom Reich unter großen Kosten die so notwenoigenHotSIZ und andere Räume zu Bur�auzw ecken vermietet werden... Die Neubauiätigksit in Grotz-Berlrn war im vergangen«�Jahr« fast ergebnislos, ober trotzdem kann man sich nicht de» Ein-drucks erwehren, daß bei scharfer Kvnzewralidn der vorhandenenMittel und Kräfte etwas ganz andere» hätte geleistet werden kön.nen. Auch hier tritt wieder deutlich da» BÄ der unglaublichenkommunalen Zersplitterung des Groß-Berliner Verwaltung»?«-biete? in Erscheinung.In Berlin ist schleunigste Herstellung von mindesten» SiM bi»8000 hygienisch einwandfreien Zweizimmerwohnungen da? drin-aendite Gebot ocr Stunde. Denn die Zustände weichen von Tagzu. Tag unhaltbarer und können auch durch die schä'fste Beschlag-nöbmeaktion der Wohmmg-ämter grundsätzlich nicht gebessertwerden.Auch auf dem Gebiete der WobnvnaSfvasse leben wir nun dieFolgen deS Krieges. Wähnend der Mässenichläch'srei galt allesmtr.Kriegszwecken, beute stsbt man ratlos kr. Mit den Kriegsverbrechern, die den Krieg und das Elend auf dem Gewissen haben,müßte Fraktur geredet werden.Die Aerzte werden teurer.Die Aerzl'kammer für die Provinz Brandenburg und deuStadtkreit Berlin hat beschlossen:»Mit Rücksicht auf die allgemein weitergehende Teuerunglnd auch die Aerzte. zu einer entsprechenden Erhöhung sämtlicherHonorare genötigt. Sie sind deshalb nicht mehr in drr Lage.ihren Honorarforde rangen die Sätzs den vcrattslcn G-bübren»eümm»uaeuatzfi»st.......