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Der Krieg im Osten

London  , 15. Juli. Bonar Law   bestätigte im Unterhause, daß die englische Re gierung am 11. Juli die Sowjetregierung aufgefordert habe, sos fort in einen Waffenstillstand mit Polen   einzutreten.

Die russisch  - finnischen Verhandlungen

Kopenhagen  , 15. Juli.

Wie aus Dorpat   gemeldet wird, hat die finnisch- russische Frie denstonferenz auf Vorschlag der Russen, gestern beschlossen, die Verhandlungen für zwei Wochen abzubrechen. Die Russen teilen mit, daß der Grund des Abbruchs der Verhandlungen darin zu suchen sei, daß die Finnen an ihrer Forderung, betreffend Betschanga, festhalten.

Die Fortschritte der roten Armee

T. U. Warschau  , 15. Juli. Die Fortschritte der roten Armee gehen in steigendem Tempo weiter. Nachdem Molodetschno gefallen ist, gilt der nächste Schlag Wilna  . Südöstlich von Wilna  , von Molodetschno   her, ist bereits Emorgon( 60 Kilometer von Wilna  ) beseyt. Nordwestlich von Wilna  , von Swenziany her, ist der Fluß Bilja   überschritten. Mi­chalischti ist eingenommen( 50 Kilometer von Wilna  ). Gleichzeitig dringen die Bolschewiti gegen Lida vor, um auch von Süden her Wilna   abzuschneiden. Nur die Bahn über Bialystok  - Grodno  bietet noch größere Sicherheit. An der übrigen Front hat gleich falls der unaufhaltsame Rüdzug der Bolen einges fest, so an der Bahn Minst- Baranowitschi bis Kaidanow und nördlich Sarny   bis zur Styrbrüde. Bom Festungsdreied ist außer Rowno   nun auch Dubno   von den Polen   geräumt, von wo die Bol schewiti nunmehr über Brody gegen Lemberg   vorgehen, von Dem fie noch 100 kilometer entfernt sind. Der südliche Front teil umfaßt von Kremenec südwärts den schmalen Streifen östlich Conisb bis Kamenec- Podolst. Hier war bisher das Asi Petljuras, das er aber inzwischen auch verlassen hat.

Kämpfe der ukrainischen Nationaltruppen

Bien, 14. Jul.

Der Utrainische Präsident" meldet aus Ramenec- Bodolst Dom 12. Juli: Seit vier Tagen stehen die ukrainischen Truppen, die das Gebiet von Prosturow- Mohilew gegen die bolichewistische Invasion verteidigen, in schweren Kämpfen gegen die ruslije Uebermacht. Mit dem Eintreffen der 11. boljchewistischen Armee hat hier der bolschewistische Hauptangriff eingelegt, der über Tarnopol   und Brody gegen Lemberg   gerichtet ist. Inzwischen ist es größeren Berbänden der ukrainischen Truppen gelungen, im Süden der Kampffront burch russische Ko lonnen in das Innere des Landes vorzubringen.

Der Vormarsch in Persien  

London  , 14. Juft. Reuter erfährt aus amtlicher persischer Quelle, daß bolfchewifti­sche Streitkräfte die Boorberge zwischen Teheran   und Mazanderan  erreicht haben. Falls fein wirksamer Widerstand geleistet wird, wird Teheran   ihnen bald preisgegeben sein.

Ungarn   vor nenen Ereignissen

Die Pläne der Offiziersbanden

Die Wiener Arbeiterzeitung" veröffentlicht aus Budapest  zwei Berichte über die neuen Bläne der Terroristengruppen. Danach hat am 27. Juni im Ministerium für Landesverteidigung in Budapest   eine Offiziersversammlung stattgefunden, die von den berüchtigten Weißterroristen Bronay, Sagas, Ditenburg, Gömbös   und dem Generalstabsobersten af einberufen wat. Bertreter aller Offiziersorganisationen nahmen baran tell. Sayas fagte in feiner Rebe u. a., baß die bisherige Regierung nichts für die Berwirklichungbergriftligen 3beale geleistet habe, im Gegenteil, ie hätte mit den Juben und Sozialbemotraten verhandelt. Ez jel ein Mann der Tat und werbe vor feinem Mittel, selbst dem allergefährlichsten, zurüld fchreden, um die Berwirklichung der christlich- politischen Zdeale zu erreichen. Nach ber Rebe erichten Kriegsminister Sooft, ferner bie Generale Dani und Berzevicz und in Bertretung von Sorty fein Adjutant magasbass, bie ihre Zustimmung er

feines Borhabens überzeugen und meinte, bas Geld gehöre thm nicht zu Recht. Wir beruhigten ihn, denn wir tonnten uns eines beschämenden Gefühls nicht erwehren.

Kurz darauf heulten die sirenen.

In ber ruhigen Stimmung des Abends mußte ich mich bes Borfalles entfinnen. Meine Gedanten malten Bilder, bie häusliche Szene, wie der neue Kollege sein Geld der wartenden Frau übereicht. Ich sah das freudige Lächeln auf ihrem ab gehärmten Geficht. Mußte daran denten, wie beide davon

fprechen werden, daß die Schulden nun leichter beglichen, fie bies und jenes für sich, die Kinder leichter nun anschaffen werden können. Aber ich sah die Züge des neuen Kollegen, die nur ein oberflächliches Lächeln zeigten, weil Enttäuschung, getränkte Manneswürde in seiner Seele brüteten.

Unmut, Widerwillen empfand ich gegen meine erwiesene Gefühlsrohheit. Rene brannte in mir, bag ich die Arme nicht ausbreitete, um seinen Sals sie nicht schlang, aus Freude ob feiner ehrlich- gutmütigen Offenherzigkeit, die sich fräubte gegen eine vermutete Ungerechtigteit. Aufschreien hätte ich minen, verzeihe mir, du Guter, aber wir sind ja nicht schuld an all biesem Uebel, wir nicht, wir nicht

nein

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Als ich darauf das Gelb meines Lohnes in den Koffer verichloß, tonnte ich teine Freude empfinden, denn Abscheu, Etel erfaßte mich gegen das Gift dieser Scheine. Unruhe verfolgte mich und bitter war meine Stimmung

Tegen mit besonderer Freundlichkeit zu begegnen. Doch er blieb Während der nächsten Tage versuchte ich dem neuen Rol­verschlossen, scheu mir gerenüber. Er sah mir nicht mehr offen in die Augen. Sein Wesen war von demütiger, untertäniger

Art.

Nur noch wenige Tage war er in unserer Gruppe. Er ließ fich in eine andere Abteilung versehen, wo er im Taglohn und nicht so angestrengt arbeiten mußte.

D, welche Lust Soldat zu seu

Bon Arnold Czempin  .

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Im Sonnenglanz des Julimorgens das Bornstedter Feld. Trup penübungsplaß der Potsdamer   Garde. Schindanger von ungezählten Soldatengenerationen. eine Filmaufnahme oder eine feudale Baforcejagd aus hoffeligen Ich traue meinen Augen nicht: Ist das Beiten? Aber nein, das find ja bie roten Husaren der Republit, die da ihre Rößlein tummeln. Lustig bligen die Lanzenfähnlein in ben föniglich- preußischen Farben. Seht nur den stolzen Adju­tanten, der in voller Karriere zu jener bunflen Gruppe hinüber Sprengi und Meldung, macht benn die ba? Sie schicken fich ein auf- ja, jebenfalls auf Brächtig! Aber was machen Spartatisten und andere Reichsfeinde. Uebungsschießen der Feld­artillerie, Reichswehrregiment. Jawohl, das gibts! Sie schießen fpringen auf und ab und brüllen sich an, daß es eine Lust ist. Auf der Chauffee schleppen arme Leute, Männer, tenchenbe Frauen und fleine Kinder, elende Karren mit Reifig aus dem Balde, Vorsorge für talte Wintertage. Da todt bie fämmerliche Rolonne und hebt verwundert die schwigenden Körper. In voller Straßenbreite tommt im Glanz der schönsten Friedensuniform eine Schwadron Garde du Corps   angerüdt. Blaue Röde, petje Sojen end den funkelnden Goldhelm mit der langen Spite. Barnemes

flärten. In Vertretung des Generalstabes gab Major Csiba eine Solidaritätserklärung ab.

Es wurde dann beschlossen, daß für den Fall der endgültigen Ab­rechnung alle Sozialdemokraten und Juden erschlagen werden sollen. Im einzelnen sieht das Attionsprogramm der Terroristen vor: die Belegung der Boft- und Telegraphengebäude, die Entwaff nung der Polizei, die Belegung der Reptawas- Bahn und der Zei tung Billag", die Beseitigung der jüdischen Kapita listen, sowie der Gefangenen der Interniertenlager und der po­litischen Gefangenen im allgemeinen, die Belegung der Burg in Ofen und des Weichbildes von Budapest  , die Umzingelung ber Arbeiterviertel, die Niedermegelung der in ihnen wohnenden Verdächtigen und die Ausrottung aller Juden, deren man habhaft werden kann. Unterzeichnet ist das Dokument nach der Arbeiterzeitung" von Seyas, Ostenburg, Ben­gyel, Pronay und Bibo.

Die Arbeiterzeitung" macht schließlich noch darauf aufmerksam, daß die Vertreter der Entente mission in Budapest   von dem Plan der Offiziersbanden in Kenntnis gelegt worden sind. Das jezige ungarische Regierungssystem fei eine Schöpfung der Entente. Diese trage daher auch die Verantwortung für alles Entfegliche, was in Ungarn   noch geschehen könnte.

Das dänische Hilfswerk

Kopenhagen  , 15. Juli.

Das dänische Komitee für den Ferienaufenthalt deutscher Kinder in Dänemart blidt dieser Tage auf eine einjährige Tätigkeit zurüd. Am 4. September 1919 tam der erste Transport reichsdeutscher Kinder nach Dänemart. Seitdem haben über 8000 deutsche Kinder Pflege und Erholung in Däne mart   erhalten; davon war die Hälfte Arbeiterfinder, die andere Hälfte Mittelstands- und Beamtentinder. Diese wurden hier auch eingefleidet und jedes Kind betam durchschnittlich nach mehrmonat lichem Aufenthalt noch 15 kilogramm Lebensmittel mit

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Anzahl Gewehre in ihrem Saufe liegen und fragten nach Sand granaten und leichten M.-G. Am nächsten Tage ging es mit etwa 360 Gewehren in den anderen Bezirk des Kolberger Kreises, in die Gegend um Deegow. Auch hier wurde wieder alles verteilt. Auf eine Frage, daß es sich doch kaum um Bewaffnung der Eins wohnerwehren handeln könne, sagte der Gendarm recht vertraulich Es sollen die Gewehre an die Einwohner verteilt werden, damit dieselben nicht in den Depots von den kontrollierenden Entente­fommissionen entdedt und beschlagnahmt werden. Auch hätte man auf diese Art ein Seer, zwar nicht in den Kasernen, aber doch bewaffnet in den Dörfern. Weiter steht fest, daß Geschütze aus­einandergenommen, die Rohre vergraben, die Räder in Schuppen gestellt wurden, um auf diese Weise im Bedarfsfalle eine schlag­fertige Armee zu haben."

Wir geben diese Zuschrift wieder, um Herrn Seedt, ber in Spaa fich schlecht unterrichtet zeigte, das Gedächtnis zu schärfen. Waffenlager werden nicht von der Arbeiterschaft unterhalten, son bern   vom reaktionären Bürgertum. Die Depots find angelegt wor ben von militärischen Dienststellen, Herr Seedt tann das im Vertrauen aus seiner allernächsten Umgebung erfahren.

Das bedrohte Koalitionsrecht

Mit Bezug auf die gegen den Streit der Berliner  Anwaltsgehilfen gerichtete einstweilige Berfügung des Landgerichts II in Berlin   hat Genoffe Kunert im Reichstag eine Anfrage eingebracht, in der es heißt:

It bie Reichsregierung bereit, burch sofortige Aufhebung dieses Beschlusses das durch die Verfassung gewährleistete Koalitions recht der Arbeiter und Angekellten zu schützen? Was gebenkt die Reichsregierung Richtern gegenüber zu tun, bie ihre Unabhängigkeit benuken, elementare Rechte u ignorieren und zu beseitigen?

nach Hause. Die meisten Kinder wurden in Privatquartieren Die Kosten für die Besagungsarmee

untergebracht, ungefähr 500 wurden den sechs errichteten Kinder­heimen zugeteilt. Die gleiche Anzahl Kinder wurde auch in Kin derheimen in Deutschland   verpflegt. Bisher wurden von dem nischen Komitee für die Unterbringung der Kinder in Dänemark  rund 90 000 kronen ausgegeben, für Anschaffung von Kleibern für die Kinder ungefähr 45 000 kronen. Für 100 000 Kronen Kleider und Lebensmittel wurden nach Deutschland   ver­schickt. Für Batete an die Kinder und Kinderheime wurden vom Romitee bisher 10 000 kronen ausgegeben. Nach Deutsch­Desterreich wurden für 180 000 kronen Lebensmittel verschickt und außerdem wurden von dort 600 reichsdeutsche Kinder in Däne mart untergebracht. Im Ganzen hat das Komitee für seine Hilfs. tätigkeit für deutsche Kinder bisher 425 000 kronen ausgegeben, die ausschließlich durch Sammlungen in Dänemart aufgebracht sind.

Englands gute Finanzen

London  , 14. Juft.

Amtlich wird gemeldet, daß England im vergangenen Jahre die Mehrheit der bei neutralen Ländern aufgenommenen Anleihen zurüd bezahlt hat. Nur die Vereinigten Staaten   find noch in hervorragendem Maße Gläubiger. Der Gesamtschuldenbetrag ist hervorragendem Maße Gläubiger. Der Gesamtschuldenbetrag ist um 86 136 000 Pfund vermindert worden.

Wer verschiebt die Waffen?

Zu diesem Thema wird uns geschrieben:

Ende Auguft oder Anfang September 1919 hat ein Kraftfahrer ber D. 5. 2. Kolberg   folgenden Auftrag erhalten: Um 7 Uhr frülh L. zum Artilleriedepot zu fahren, und dort wurden unter Aufsicht des Oberfeuerwerters, eines Gendarmen und des Beauftragten etwa 396 neue tomplette Infanteriegewehre, Modell 98, und vom Mu­nitionsbepot etwa 54000 Schuß, verlaben. Unter Begleitung bes Gendarmen und zwei Mann des Freitorps Sindenburg ging die Fahrt um 10 Uhr von Kolberg   ab und zunächst nach Stolzen berg. Sier wurden 68 Gewehre bei dem Gemeindevorsteher mit einer bestimmten Anzahl Munition abgeliefert. Der Gendarm fagte, daß er von seinem Auftraggeber, Hauptmann Usbe, die Ertlärung erhalten habe, es würden die Gewehre zur Bewaffnung ber Einwohnerwehren gebraucht. Nun find aber auch außer den Gemeindevorstehern zwei große Gutsbefizer, Herr Baron D. Barnetutt mit etwa 96 Gewehren, und ein anderer Herr mit 78 Gewehren bedacht worden. Beide hatten aber noch eine

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ble Serr'n Offiziere! Die Offiziere ber Republit! Donner wetter, schide Taille, Monotel, blizende Achselstüde, die treuzbesäte Brust von Wichtigteit geschwellt, auf elegant tänzelnden Pferden! Lieb' Baterland, magst ruhig sein!... Ueberhaupt bie Bferde! Ueber 700 prachtvolle Exemplare. Wozu haben sie um Gottes willen so viele Pferde nötig, denkt man in seiner Einfalt. Ich meine immer, die Landwirtschaft leide solche Not baran. Dumm topf, schau hin: ba fahren Strümperwagen und Dogcarts bie Herren" nach Botsdam( ltebe Etappengewohnheit!). Und dann brauchen fie ja auch so viel Pferde für die Bagagewagen, bie bringen doch das Heu und bringen das Brot für die braven Schüßer der Republit, und wer sollte denn sonst die bunten Kanonen ziehen? Nein da stützt eines das andere! Sörst du, jekt tommt auch die Mufit! Richtig, wieber rote Susaren, des diden Eitel Friedrich Leibhufaren. Gott  , wie nett, noch immer schwingt der schwarze Kesselpauter seine Schlägel- ein legtes Ueberbleibsel unserer Kolonien er ist uns erhalten geblieben! Was spielen die Soldaten der Republit? Seil dir im Siegertrang? Nein- noch nicht! Deutschland  , Deutschland   über alles" spricht aus, was alle fühlen. Und der bebrillte Oberlehrer, der feine bleichfüchtige Schülerschar für frohe Spiele in den Wald führt, hat's tief begriffen und als das Tschingdada schweigt, intoniert er mit feinen Jungen die liebe, herrliche Siegertranzhymne, und bie Herr'n Offiziere der Republi!( bie uns 5 Milliarden toften sollen, wenn die Entente fich wirklich einseifen läßt), grüßen gnädig vom Stolzen Pferderüden herab und er möchte wahrhaftig feht's thm an mit dem Regenschirm einen Bräsentiergriff machen. Denn noch immer flingis und jubelts in jedem echten Preußenherzen: Der Soldate, der Soldate, das ist der schönste Mann im ganzen Staate! Ach- tung! Broletarter! Augen rechts!!

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man

In den Kammerspielen bringt die Sommerbirektion Stabet, unter Proteft der Deutschen Bühnenschriftsteller, Die Rotbrüde ein älteres französisches Lustspiel von Grifac and Croillet zur Aufführung. Und darum Protest? Wo guter Geschmack und Kunstsinn verbannt find, haben auch außerkünstlerische Momente zu Ichweigen. Von dem Stüd selbst wäre zu sagen, daß es bas ippische Beispiel der Bariser Ehebruchstomödien ik Die Auf­führung, mit Käthe Dori und Sans Juntermann in ben Hauptrollen, traf den leichten französischen   Ton, und half fo bem Stüd zu einer belfälligen Aufnahme.

L. K.

Strauß Walzertraum" weit über allen Operettentitich ber Gastspiel der Romischen Oper im Rose- Theater. Oscar  legten Jahre ich erhebend, burchprickelnd voll Wiener Blut und Leichtigkeit hatte auch im Rose- Theater einen allgemeinen Er. folg. Die Darsteller waren trok Sommerhige gang bei der Sache. Nur das Orchester!

den 16. Juli, abends 7 Uhr, in der Brauerei Sappolot statt. Das nächste Volkstonzert bes Blüthner  - Orchesters findet Frettag, U. a. wird gelpielt: Schuberts S- Moll- Symphonie", Berlioz   aus ben 16. Jult, abends Uhr, in der Brauerei Sappolot statt. Manfred", Flötentonzert von Mozart  ( Solift Rich Mobus). Rar ten find zu haben im Sigarengeschaft Horsch, Engelufer 15( Bewert Ichaftshaus), Orchesterbureau, Lukomftr. 76( 11-1 Uhr), Fret heit", Breite Str. 8/9, und an ber Abendtaffe.

Boltstunstabend, Sonnabend, 17. Juli, abends 7% Uhr, in ber Aula der Königstädt. Oberrealhule, afteur Straja 4 pera taltet von Seinz Saur und Grid Remitein mies von Gertrud Satis( Gejang)

Brüssel, 14. Juli.  ( Savas.)

Die Blätter melden, daß die Wiedergutmachungskommission nach. Brüfung der deutschen Beschwerden wegen der ungeheuren Kosten der militärischen Besetzung der deutschen Gebiete die von Deutsch­ land   in Ausführung der Bestimmungen des Friedensvertrages zu zahlende Summe auf 7 Franken pro Tag und Soldat festgesetzt hat.

Die faarländischen Kommunalwahlen. Mie aus Saars brüden gemeldet wird, war die Wahlbeteiligung zu den Kom­munalwahlen sehr rege. Infolge des verzwidten Listen­fystems wird die Feststellung der endgültigen Wahlergeb nisie noch einige Tage in Anspruch nehmen.

Nach dem vorläufigen Ergebnis erhielten Stimmen: 3entrum 7835, Sammlungsliste( Demottaten und Deutsche  Boltspartei) 7380, Sozialbemotraten 5381, na b hängige 3542, Deutschnationale 591, Wirtschaft. liche Bereinigung 204.

Wiedereinführung von Fahrpreisermäßigungen auf ter Eisen­bahn. Die im Kriege außer Kraft gelegte Fahrpreisermäßigung für Fahrten zu wissenschaftlichen und belehrenden Zwecken und zu­gunsten der Jugendpflege wird jest wieder gewährt.

Die Gärung in Italien  . In dem von Jtalien besetzten Gebiet in Joria sollen am 8. Juli Offiziere und Mannschaften eines Batail Tons des italienischen Infanterie- Regiments Nr. 14, unter den Ru­fen: Nieder mit dem König! Es lebe Lenin  !" demonstriert haben. Die Offiziere forderten die Mannschaften auf, die besetzten Ge­biete zu verlassen. Erst als das italienische Kommando Berstär­fung erhielt, wurden die Meuterer entwaffnet, abtransportiert und acht Offiziere verhaftet. Weiter wird gemeldet, daß in Rück­wirtung der Vorfälle in Spalato es in Triest   zu einem blutigen Konflikt mit den Kroaten tam  , wobei zwei Bersonen getötet und breißig verwundet wurden. Zwei Drudereien wurden zerstört.

Verbandstag der Buchdruckerei­Hilfsarbeiter

2. Berhandlungstag

Röhl vom Hauptvorstand schildert seine Tätigkeit. Puchers auftreten sei geradezu brutal- diftatorisch.

Großmann Berlin weist nach, daß die Minderheit im Ver­bandsorgan nicht zu Worte gekommen. Zu dem Bericht des Raffierers führte er aus, daß er von einem Finanzminister" mehr erwartet hätte. Wenn Lodahl glaube, nach dem Grundsay Bise mards handeln zu können, der sagte: laßt fie grollen, Hauptsache ist, sie bezahlen, was sie sollen", dann irre er. Es sei ein Standal wie die Kollegen im Reiche durch das Verbandsorgan über Berlin  unterrichtet würden. Die Berliner   Kollegen würden nicht zerstören ober zersplittern. Sie wollen lediglich ble Gewerkschaften zu Klaffenlampforganisationen umformen. Eine Niebertracht wäre es, zu sagen, bie Berliner   seien Schulb baran, daß die Kollegen in der Proving nicht die Sähe des Reichstarifs erhalten hätten. Die Berliner   Unterhändler waren es, die im März dafür gesorgt haben, daß die Provinzkollegen diese Säge erhielten. Es wäre Demagogie feitens Buchers, zu behaupten, daß er dafür gesorgt habe. Buchers Ansichten über die Arbeitsgemeinschaften feien nain. Rebner geht ausführlich auf die Arbeitsgemeinschaften ein. Die Opposition will die Demokratie in den Gewerkschaften, die Seit dem 2. Auguft 1914 burch Legien, laut eigenen Ausspruch, aus gemerzt ist. Eingehend schildert der Redner bie Arbeiterbewegung eit ihrem Bestehen. Nicht nur die Erfämpfung eines austomm lichen Lohnfahes sei nötig, sondern eine Steigerung zur denkbar höchsten Stufe. Die Ausbeutung sei zu beseitigen. Die Geschichte der Arbeiterbewegung habe gelehrt, daß manche Führer allerdings der Vorstellung zum Opfer fallen, ihre eigene Bolitit" sei eine selbständig wirkende Kraft, die sie ohne Rüdsicht und ohne Beach­tung des Willens der Arbeiterklasse selbständig spielen lassen müßten, um erfolgreich zu sein. So auch Bucher  ! Wenn man auch die Opponenten ausschließe, ihre Ideen lebten weiter.

Krumrei Berlin   geht auf seinen Ausschluß ein. Er zerpffüdt bie Anschuldigungen Buchers, belen Wahl faut Statut nicht zu läffig fet. Er bringt die Beweise, daß in einzelnen Zahlstellen bei ber Wahl Buchers mehr Stimmen abgegeben worden find, als überhaupt Mitglieder vorhanden sind. Bucher   lege das Statut aus wie er wolle.

Kretschmar Leipzig( Opp.) geht gleichfalls auf die Kriegs­politit und Arbeitsgemeinschaften ein. Er warnt vor Ueber Spannung des Bogens. Er teilt mit, daß der Gauleiter Behrenb anläßlich des Rapp- Butsches einen Brief an die Krimmitschauer Mitgliedschaft geschrieben habe, in dem er die Ansicht vertritt, daß ber Generalftreit von Rätefanatitern ausgerufen worden sei. Nette geistige Leiter der Organisation!

Herrmann Dresben( Opp.) wenbet fich gleichfalls gegen die Arbeitsgemeinschaften and tritt für den Industrieverband ein. Wenn ber Oppo" abfolut nicht entgegenkommen würde, bann sei ein Konflit nicht zu vermeiden.

Gloth Berlin   wendet sich gegen den Ausschluß von Marg und Krumrei aus dem Hauptvorstand. In der heutigen Zeit hätten bie Arbeitsgemeinschaften ihre Bedeutung verloren. Er schildert eingehend die Stellung der Berliner   Mitglieber zum Hauptvor stand und tommt zu dem Schluß, daß der Berbandstag nicht acht­los an den Anträgen ber Berliner   vorübergehen könne und dürfe. Lohse Hamburg tritt für einen Ausgleich mit der Opposition etn. Ein Ausschuß oder andere demokratische Einrichtungen müßten geschaffen werden. Außerdem spricht der Redner für Schaf­fung bes graphischen Bundes, als einer Etappe für den Industrie

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