revolutionären dadurch so gewaltig unterlegen gewejen, daß sie sich an die Geseze der Humanität und Menschlichkeit ge bunden fühlten, während die Gegenrevolution mit den nur denkbar grausamsten Mitteln, insbesondere auch des Terrors, die revolutionäre Bewegung niederschlug. Aus diesen Feh lern müssen wir lernen, nicht etwa aus Liebe und Neigung zu irgendwelchen Gewalttätigkeiten, nein, umgekehrt, um bie nun einmal notwendigen Auseinandersetzungen mit der Bourgeoisie abzukürzen, um die blutigen Opfer zu verrin­gern, die Arbeiterklasse vor neuen Riederlagen zu bewahren, müssen wir ihnen sagen: lernt aus den begangenen Fehlern und greift in den kommenden Kämpfen rücksichtslos und un­erbittlich zu, und bereitet euch in jeder Weise für den kom­menden Bürgerkrieg vor. Die weltgeschichtliche Auseins andersetzung zwischen Kapital und Arbeit ist nun einmal fein friedliches Kartenspiel, sondern ein harter Kampf zwischen Klasse und Klasse. Nicht umsonst hat Karl Marx   für die Epoche der entscheidenden Machtkämpfe des Proletariats aus der kapitalistischen   Knechtschaft das Wort vom Leidens weg nach Golgatha geprägt. Je klarer unsere Arbeiter­massen in diese Kämpfe hineingehen, um so erfolgreicher werden sie für uns auslaufen. Deshalb ist es die Pflicht unserer Partei, die Parole der Diktatur des Proletariats mit allen Mitteln weit flarer und lauter in die Arbeiter­massen hineinzurufen und alle damit zusammenhängende Fragen vor dem revolutionären Proletariat eingehend zu erörtern. Leider wird zum Beispiel in dem Kampfe gegen die Propaganda der K. P. D. für die sofortige Wahl polis tischer Arbeiterräte von unsern Genossen oft das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Wenn wir auch den Zeitpunkt für die sofortige Wahl von politischen Arbeiterräten nicht für gegeben halten, so müssen wir doch weit mehr als bisher den Gedanken der politischen Arbeiterräte pro­pagieren als Träger der kommenden revolutionären proles tarischen Diktatur.

Die praktische Arbeit unserer Partei ist vielfach zu sehr von dem Geiste sogenannter pofitiver Mitarbeit durchdrun­gen. Anstatt den revolutionären Grundcharakter unserer Bewegung schärfer herauszuarbeiten und immer wieder laut zu betonen, daß wir die ganze bestehende bürgerlich- demo­fratische Gesellschaft, sobald es in unseren Kräften liegt, mit allen Mitteln stürzen und einen völligen Neuaufbau der sozialistisch- kommunistischen Gesellschaft vollbringen wollen. Der bürgerlichen Ideologie müßte in jeder Hinsicht von uns weit mehr als bisher eine neue proletarisch- revolutionäre Welt entgegengesetzt werden.

Auch in der auswärtigen Politit unserer Partei ist eine geistige Umstellung dringend nötig. 3ft fie doch oft genug von pazifistischen Ideen beeinflußt worden. Welch eine Ver wirrung allein hat in den Arbeiterföpfen unsere Haltung zur Neutralitätsfrage gegenüber Sowjetrußland hervorge rufen. Das revolutionäre Proletariat in allen Ländern fennt teine Neutralität, darf feine Neutralität fennen, so wenig wie die Bourgeoisie in dem großen Kampfe zwischen Weltfapital und Sowjetrußland eine wahrhafte und freis willige Neutralität tennt. Für eine revolutionäre Massen partei fann es nur die eine Parole geben: Solidarität mit Sowjetrußland unter allen Umständen. Die praktische Unters stügung Sowjetrußlands müßte überhaupt das A und O unserer gesamten auswärtigen Bolitit sein und unsere Partet hat die Pflicht, in dieser Hinsicht weit mehr als bisher zu fun. Sofort müßte mit allen Kräften unserer Partei der völlige Boykott gegen das weißgardistische Polen   verhängt werden. Kein Munitionszug, gleich welcher Art, dürfte ens burch Deutschland   rollen. Alle Energiequellen unserer Be wegung müßten auf diese 3wede geleitet werden.

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So bedeutet der Anschluß an die dritte Internationale eine geistige Neuorientierung unserer Partei, die verbunden fein muß mit einer weit stärkeren politischen Aktivität für Sowjetrußland.

Berichtigung. In unserem Artikel über Die Metallarbeiter bewegung in Italien  " in der Sonntagsansgabe muß es richtig heißen Die Ansaldo   und Jlvawerke haben jedes ein Kapital von 500 Mil Itonen Zire, nicht 6 Millionen 2tre.

Heimreife der ruffischen Gewerkschaftsbelegterten. Die ruffische Gewerkschaftsdelegation mußte Norwegen   wieder verlaffen. Ste fehrt auf einem russischen Dampfer wieder nach Rußland   zurütd.

Katerpoefte

Bon Baul Scheerbart.*)

Reimerei und Schweineret Mir ist alles einerlei! Alte Kazen sind nicht blöde. Aber jene Untermenschen, Die ich täglich braten möchte. Machen mir die Welt so öde Mir ist alles einerlei! Mensch, sei fret!

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Die Eitelfeit, die Eiteffelt Die stedt ja wohl im Narrenkleid. Doch bei den steifen ernsten Leuten Da stedt fie unter allen Häuten.

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Fahrig, lag, frivol und mischtg Ist die große Altersfunst.- Gräßlich ist der ganze Dunft.

Was denkt sich denn der junge Fant? Ich liebte nie mein Vaterland. Das tun ja schon so viel Soldaten! So selbstgefällig bin ich nicht!

Selbstzucht im Theater

In der neuen Zeitschrift für soziale Kunstpflege( Boltsbühne") fchreibt der Schauspieler und Direttor Friedrich Raysler:

Seit vielen Jahren beobachtete toh als Schauspieler während des Spiels von der Bühne aus im Zuschauerraum bet demselben Anlaß immer wieder denselben Vorgang: Sobald in der Dichtung ein fühl­barer Einschnitt entsteht, set es die natürliche Bause nach einem markanten Abgang oder fet es auch nur, daß ein Schauspieler inner­halb seiner Rede eine Fermate hält und einen stummen Gang über bte Bühne macht: sofort erhebt fich im Zuhörerraum ein Rücken, Räufpern, Schnenzen und Huften. Man spürt deutlich das Gefühl ber Erlösung des langem Stillfigen, zu dem diese oft so winzige Spielpause innerhalb einer Szene, ja tunerhalb eines einzigen Sages von einem Teil des Pubitfums fofort ausgenüßt wtro. Dieser Vorgang wiederholt sich mit absoluter Regelmäßigfelt, mit bem einzigen Unterschied, daß in einem großen Theater das Geräusch stärker ist als in einem fieineren. Ich habe ihn in allen Theatern

Aus dem im Berlag Eruft Rowohlt, unter diesem Titel bemnächst erscheinenden Bändchen dieser halbvergeffenen und vielfach zerstreuten Berse des von Losmischer Liebe truntenen Dichters und lachenden Philofophen.

Millerand und Giolitti Paris  , 12. September.

Bte Habes melbet, tft Miller and heute früh in Air- les. Baines eingetroffen. Um 11 Uhr fand die erste Zusammenkunft mit Gotlittt statt. Die Unterhaltung der beiden Ministerpräss deuten, die unter vier Angen stattfand, währte eine Stunde. Als Millerand nach der Besprechung von Journalisten befragt wurde, beschränkte er sich darauf, zu erklären, daß die Unterhaltung durchaus herzlich gewesen sei. Um 3 Uhr nachmittags fand

von 1919 zu Grunde gelegt wird. Ste will jedoch nur unter be Bedtugung verhandeln, daß Litauen   den Polen   gegenüber ei wirtlich neutrale Haltung einnehme.

Abreise der russischen Delegation nach Riga  London  , 12. September Die Ruffische Handelsabordnung erhielt ein Telegramm vo Tschitscherin  , in dem erklärt wird, daß die russisch- utrainisch Friedensabordnung am 11. September nach tiga abrette

eine neue Zuſammenkunft ftatt, an welcher der italienische Bots Kriegsmaterialschmuggel nach Polen  

schafter in Paris  , der auf Wunsch Giolittis hier eingetroffen ist, der französische   Botschafter in Rom  , sowie Berthelot und Alliotti teilnahmen.

Paris  , 13. September.

Nach der zweiten Unterredung in Aix- les- Bains   erklärte Millerand über die Genfer   Konferenz, Lloyd George  habe auf die belgisch  - französischen Vorschläge noch gar nicht ants worten fönnen, und Giolitti habe nicht die geringsten Einwendun gen gemacht. Ueber die Sowjetfrage sagte er, es bestehe das Abkommen zwischen den Alliierten, das vor acht Monaten abge schlossen worden sei: Handelsbeziehungen, teine polis tischen Beziehungen. Das Abkommen sei bisher loyal an­gewandt worden. Er glaube aber, daß der einzige Artikel, den Rußland   ausführen könne, die Propaganda sei, und an deren Eins fuhr nach Frankreich   habe er nicht das geringste Interesse.

Nach dem Journal" hat Millerand gejagt, um endlich zum Frie den zu kommen, habe man Polen   erklärt, es solle fich mit Mäßigung ausrüften, um das baldige Zustandekommen des Friedens zu ermöglichen. In der Adriafrage bleibe es bei der englisch  - französischen Politit von San Remo  , also: teine Inter­ventionen irgendwelcher Art.

Abbruch der englisch  - russischen Berhandlungen?

TU. London, 18. September. Ramenet ist aus London   abgereist und zwar, wie man in unterrichteten Kreisen sagt, für immer. Die politischen Verhandlungen zwischen England und Rußland   gelten für abgebrochen. Auch Krassin   wird aller Boraussicht nach die englische   Hauptstadt Krassin   wird aller Voraussicht nach die englische   Hauptstadt verlaffen.

Nachträglich tft bekannt geworden, daß Kamener an den Vers bandlungen mit der Redaktion des Daily Gerald" wegen einer Subvention des Blattes mit ruffischem Gelde tell­genommen hat. Das Gelb soll aus dem Verkauf der nach London  gebrachten russischen Kronjuwelen stammen.

Lloyd George   protestiert

HN. London, 12. September. Bant Daily Telegraph  " erklärte Bloyd George in einer Unterredung mit 2amenem und Krassin  , daß er gegen die Art und Weise, in der die bolschewistischen Vertreter während thres Aufenthaltes in England Propaganda trieben, energisch protestieren müsse. Er wies darauf hin, daß die antibritische Propaganda im fernen Osten unvereinbar mit einer Biederaufnahme der Handelsbeziehungen sei.

Tschitscherin an die litauische

Regierung

EU. Kowno  , 18. September. fitfcerin bat an ble litanische Regierung eine Note gerichtet, in der er angibt, die noch befesten Teile Litauens   unter ber Bebingung zu räumen, daß keine polnischen Truppen in dieses Gebtet einbringen dürfen. Auf Grund diefes Auerbietens tann erwartet werden, daß es zwischen Polen  und Litauen   zu einer Berständigung wegen der Haltung Sitauens gegenüber Rußland   tommt. Für eine Verständigung spricht im übrigen auch ber Umstand, daß England Bolen energisch bavon abgeraten hat, weiter vorzurüden und daß Frantreich fich in diesem Sinne Polen   gegenüber ausgesprochen haben soll. Hinzu tommt ferner, daß die Bolschewitt eine neue Offensive gegen Polen  planen.

Die polnisch litauischen Friedensverhandlungen

TU. Warschau, 18. September.

Die polnische Regierung i bamit einverstanden, daß den Frie bensverhandlungen mit gitanen die Demarfationslinie

beobachtet, in denen ich gespielt habe, richte diese Bellen also feineswegs etwa besonders an das Publikum der Wolfsbühne, von dessen Ehrfurchtsgrad gegenüber dem Kunstwert ich im Allgemeinen einen hoben Begriff habe; ich meine das gesamte Theaterpublikum über­haupt ohne Ansehen des einzelnen Theaters.

Selbstverständlich tft es nicht leicht, längere Zett hindurch stillznftzen. Aber erstens: warum geschieht nicht dasselbe in musikalischen Pausen bet Konzerten oder Opern? Ich habe es noch nie bemerkt. Zweitens: wenn man fich wirklich konzentriert, vergist man zu husten. Drittens: wenn man diesen Huften wenigftens immer das mühsam Unterdrückte anmertte! Der Borgang läßt sich gewiß auf sehr natürliche Weise erklären. Aber er beweist, wieviel auf dem Gebiete ber fünstlerischen Selbsterziehung des Theaterpublikums noch zu geschehen hat.

Man stelle fich vor: Jm Kunstweit einer Dichtung entsteht eine Baufe, die nichts weniger als willkürlich, die sartefte fünstlerische Absicht ist. Der Dichter, der Schanspieler, der Regisseur haben diese Pause mit aller Liebe ausgearbeitet, fie wachen mit aller Sorgfalt über sie, weil sie im Rhythmus des Geschehens, im Rhythmus von Rebe und Gegenrede die Stille bebentet, das Anhalten des Atems! Und das Publikum, anstatt dieses Anhalten des Atems mitzuleben: hufiet, rührt und verschnauft sich.

Ich spreche vom Publitum und weiß natürlich, daß viele barunter beretts ebenso denken wie tch. Aber es müßten alle sein. Wenn es anch faft lächerlich klingen mag, solche Forderungen aufzustellen in unserer allerneuesten Zeit, wo die Selbsterziehung des Publikums in den Theatern ein denkbar tiefes Niveau erreicht zu haben scheint gerade deshalb muß daran erinnert, an die Mithilfe der ehrfürchtigen Elemente im Publikum appelliert werden.

Es muß alles geschehen, damit die Auffassung Allgemeingut merde, daß jeder Zuhörer ein tätiger, lebendiger, unentbehrlicher Mit­arbeiter ist am Kunstwert eines heaterabends, fein passiver zufälliger Ohrenzeuge auf Grund einer Eintrittslarie

Das italienische Erdbeben

Die Gegend, die von der jüngsten Erdbeben- Katastrophe heimgesucht worden ist, liegt an der Riviera di Levante  , an der Bahulinie, die von Genua   nach Bisa führt, und der Herd des Bebens, das Gebiet, in dem die größten Berbeerungen angerichtet worden sind, befindet fich nordöstlich von Spezia  , dem großen italienischen   Kriegshafen. Der nach den bisherigen Meldungen völlig zerstörte Dit Fivizzano liegt im Etruskischen Aperuin, da, wo dieser im Norden in den Ligarischen Aper nin übergeht, und ist ein echt italienisches Bergstädt­chen von etwa 17 000 Gir wohnern. Öftlich von Fivizzano   sowohl wie im Norden der Stadt erheben sich die Berge des Apennin   bis an mehr als 2100 m Bbbe; Fivizzano   felbft hat leine Eisenbahnvers bindung, ist aber von Spezia aus im Auto in etwa einer Stunde zu erreichen. Süblich davon liegt die berühmte Marmorstadt Garrara

Prag, 12. September.

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In einer an die Regierung gerichteten Rundgebung der tschechti deutschen   Föderation der Eisenbahner heißt es, daß täglich nad Polen   Kriegsmaterial geschmuggelt werde, und zwar besonderen Wagen, die Plakate mit der britischen Flagge tragen und mit der Aufschrift versehen sind, daß sie unter dem Schu einer englischen Gesellschaft stehen.

Maßnahmen zur Behebung der Irveitslosigkeit

Bom Reichsarbeitsministerium wird uns mitgeteilt Nachdem die Reichsregierung bereits im Juli d. J. 35 Millione Mart zum Zwecke einer besonderen Fürsorge für langfristige beitslose bewilligt hat, hat sie sich jetzt, wie der Reichsarbeits minister Brauns im voltswirtschaftlichen Ausschuß mitgeteilt hat, mit Rücksicht auf die Berschärfung der Wirtschaftskrise se anlaßt gesehen, die den Ländern in einem Rundschreiben mit geteilten Bedingungen für die Gewährung dieser besondere Fürsorge zu mildern. Zum Ausgleich der dadurch entstehender Mehrbelastung hat das Reich weitere 10 Millionen Mar bewilligt. Die Einzelheiten in der Durchführung dieser be sonderen Fürsorge, insbesondere die Art und Höhe ihrer Leistun gen, sind den Ländern und den Gemeinden in ge wissem Umfange überlassen.

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Daneben läßt sich die Regierung denAusbau der produ tiven Erwerbslofen fürsorge durch Bereitstellung neue Arbeitsgelegenheit mit besonderem Nachdrud angelegen sein. G wird insbesondere angestrebt, den Erwerbslosen solche Arbeits möglichkeiten mehr als bisher zugänglich zu machen, die sich außer halb der eigentlichen Zentren der Arbeitslosigkeit befinden. den Ländern und Gemeinden die Aufnahme der Notstandsarbeite zu erleichtern, sind die Reichszuschüsse dazu neuerdings erhöht wo Sen. Im übrigen ist die Reichsregierung der Auffassung, daß die Arbeitslosenfürsorge nur im 3usammenhang mit de gesamten Wirtschaftslage gelöst werden kann.

Die letzte Bemertung gibt uns Veranlassung zu dem Hinwels daß es uns als die Aufgabe der Regierung erscheint, die Wir schaftslage durch Erteilung erheblicher Aufträge zu beeinflue durch die die Arbeitslosen beschäftigt werden.

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Austritt aus der Auswandererorganisation. Die Geno B. Fähnrich und 5. Fleischer   senden uns im Auftrage aus Rußland   zurüdgefehrten Auswanderer, folgende Erflärung Die am 9. d. M. aus Rußland   nach Deutschland   zurüdgete ten Genossen erklärten in der am Sonnabend, den 11. b. M. gehaltenen Bersammlung, ihren Austritt aus dem Berein b Interessen- Gemeinschaft der Auswanderer" nach Sowjetrußlan

Zu dem Bericht über die Generalversammlung der Intere Gemeinschaft in der Sonntagsausgabe ist noch nachzutragen, b von den Diskussionsrednern festgestellt worden ist, daß einige 3 rüdgefehrte während ihres Aufenthaltes in Rußland   ber u fchen Regierung mit der deutschen   tapitalistischen Regierung droht haben. Weiter hat einer der Zurüdgefehrten, name Koch, unter Zeugen öffentlich erklärt, wenn er feine 4000 Schweigegeld betäme, dann würde er in der bürgerlichen Bre den russischen Kommunismus aufrollen. Nicht genug damit, d die Zurückgekehrten selbst die Arbeit verweigert hätten, hätten auch noch versucht, die einfichtigen Genossen von der Arbeit ab halten.

Arbeitslosentumulte in Wiesbaden  . Am Sonnabend es in der Stadtverordnetensisung, in ber über die fo berungen der Arbeitslosen beraten wurde, wiederholt zu Tumulte und Unterbrechungen durch Besucher der Tribüne, hauptsächlich beitslose. Der Lärm verfärtte fich, als die Forderungen abgeleh wurden. Heute veranstalteten die Arbeitslosen Rundgebungen vor b Rathaus und versuchten in dieses einzubringen, wurden aber von Bolizet abgedrängt, wobei einige Personen verhaftet wurden.

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tige Einbruchszone der Grbrinde darstellt. Wie verlautet, beträgt Zahl der durch das Erdbeben in Italien   etöteten vierhunder Rund tausend Bersonen wurden verlegt. Der Sachschade beträgt mehrere Millionen. Ferner find 25 000 Personen obdachlo fie tampieren im Freten.

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Eine wissenschaftliche Korrespondenz schreibt hierzu: Bon alters find die Landschaften Italiens   verheerenden Erderschütterungen an gesetzt gewesen, besonders Süditalien   und Sizilien. Diese Landscha ift über einem einzigen, riesenhaften Bulkan aufgebaut, deffen Leben äußerungen, völlig unberechenbar im Zeitpunkt thres Auftretens ihrer Intensität, fortdauernd Süditaliener und Sizilianer mit und Vernichtung bedrohen. Besuv, Aetna   und Strombolt, bie br ununterbrochen tätigen Bultane, stellen gewiffermaßen die Effen be gewaltigen unterirdischen Herdes dar, nub die auf ihrer Spize fe fich fräuleinden Rauchsäulen, bie unaufhörlichen Explosionen im Strate des Strombolt mahnen an die nie schlummernden Gewalten im Schol der Erde. Aber das Erdbeben von Avezzano   wie die jetzige, nene Katastrophe von Fivizzano   zeigen, daß auch Mittel- and Obertali niemals vor den unheimlichen Gewalten des Erdinnern sicher daß die ganze Apenninen balbinsel ein nie völlig zur Ruhe kommend Bebengebiet bildet. Es sind nicht eigentliche vulkanische Bebe die die größten Zerstörungen im Gefolge haben; so hatte ja auch dem Erdbeben von Messina  ( 28. Dezember 1908), dem verheerend der Neuzeit, ber Aetna   tetne besonderen Beichen erhöhter vuit nischer Tätigkeit gegeben. Anch die jüngste Ratastrophe geh wieder in die Reihe der zahlreichen tettonischen Beben, fich Jahr für Jahr in größerer Zahl, wenn auch glücklicherwei meist nur in schwächerer Form, wiederholen. Diese tettonic Erdbeben sind eine Eigentümlichteit geologisch verhältnismä junger Erdgebiete, die in ihrer Entwicklung noch nicht zur g fommen find. Das glühende Innere der Erde scheint bort no bis in be hältnismäßig geringe Entfernung von der Oberfläche reichen. Aber es fühlt sich fortwährend weiter ab, und die

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fallenben Gesteinsschichten, dem ungeheuren Druck der darüb liegenden festen Erbkrufte ausgesetzt, halten bei der durch die

fühlung bewirtten Busammenziehung diesem Druck ni

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stand. Es entstehen unterirdische Hohlräume, über denen sich, ungeheuren Erdmaffen schieben und zerren, bis schließlich die Ma der Schollen dem Riesendruck nicht mehr widerstehen und nach inn ftürzen. So bildet das ganze Zyrihenische Meer einschließlich Ligurischen Meerbusens, an dessen Küste fich die jüngste Rat fizophe ereignet hat, ein nie zur Ruhe kommendes Gebiet tektonisch Beben. Einst war es Land, brach dann zusammen und wurd schließlich vom Meere überflutet. Die drei großen Inseln Sizilie Sardinien und Korsita müssen einftmals mit dem italienischen   Fe

land verbunden gewesen sein.

Die tatastrophalen Folgen tektonischer Beben geigen fich nat lich um so ver hängnisvoller, je dichter die davon betroffenen Ban striche bewohnt sind. Je massiver die Ortschaften und Städte Berheerungen und die Opfer an Menschenleben. Deshalb

mit den weltberühmten Steinbrüchen und vielen Dörfern, wo jetzt baut find, um so schwerer find die durch die Erdstöße verursacht

zahlreiche Zote zu bellagen find. Als Ursache des Erdbebens in Italien   tommt nach einer Mitteilung der Zentralftelle für Erdbeben forschung in Jena   eine weitere Schollensentung im Offlügel

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man in Japan  , das zu den nnruhevollsten Bändern des Erbbal

gehört, feit jeher ber zahlreichen Grdbeben halber die Häufer

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der Umrandung des Golfes von Genua   in Frage, die eine gewals aus ganz leichtem Material; die Gefahr, von einstürzenden Trümme

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