Für unscrc KinderU)7ansall schüttelte ihn. Als der vorüber war,sagte mein Vater zu Nachbar Justus:„Dasist der letzte Frühling, den ich erlebe; ich sühlees. Dort oben," er zeigte mit der Hand nachdem Rennstieg,„habe ich mir beim Holzfällenden Rheumatismus geholt, und dort untenim Schleifkotten, da hat mir der Staub dieLunge zerfressen. Was soll aus dem da wer den?" Dabei deutete der Vater mit der Handauf mich und schaute mich wehmütig an.Auf einer nahen Tanne sang eine Amsel ihrAbendlied. Pfingsten lag mein Vater auf derBahre.—Als hätte ich das alles gestern erst erlebt,ist mir diese Erinnerung Heuer vor Osternwiedergekommen, wo Arbeitslosigkeit mir dieZeit gebracht hat, auf meine Jugend zurück zublicken. Die Frage meines Vaters hallt inmeinem Herzen nach:„Was soll aus dem dawerden?" Denn dem Manne, der aus demKnaben geworden ist, wachsen vier liebe Kinderheran. Aber zu diesem Manne ist auch diefrohe Botschaft gedrungen, daß die Arbeiten den sich kämpfend von Not und Knechtschaftbefreien können. Er glaubt an die Auferstehungder gekreuzigten Arbeit. Und so hofft er fürdie Kinder der Arbeiter auf eine schöne Zu kunft, wenn sie kämpfen lernen, wie die Väterkämpfen. August Eichel.c> o oAus der römischen Geschichte.(Fortsetzung statt Schluß.)Der Grund und Boden, welcher der haupt sächlichste Reichtum war. geHörle allen gemein sam und wurde anfänglich auch gemeinsambebaut; alle wichtigen Angelegenheiten wur den in Versammlungen beraten und ent schieden, an denen alle Glieder der Gemein schaft teilnahmen. Solche Geschlechtsgenossen schaften haben auch bei den allen Germanenbestanden, und sie bestehen heute noch beiindianischen Stämmen. Ihr werdet späternoch ausführlich von ihnen hören.Sehr viele Einrichtungen und Eigentümlich keiten im allen Rom lassen den Ursprung ausder Geschlechtsgenossenschaft mit ihrer Gleich heit des Besitzes und der Rechte ganz deutlicherkennen. Lange blieb der Grund und Bodenim buchstäblichen Sinne des Wortes„dasVaterland", das Land, an dem jeder freie,gleichberechtigte römische Bürger dank der Ab stammung von dem gemeinsamen Stammes vater ein Anrecht hatte, weil es das gemein sameEigentum aller Geschlechtsgenossen war.Aber im Verlauf der Zeilen änderten sich dieVerhältnisse, es entstanden Unterschiede imBesitz und im Recht. Dem römischen Volkegehörte ursprünglich nur als freier, gleich berechtigter Bürger an, wer aus einer der3<X) Gentes hervorgegangen war, die sich baldnach der Gründung von Rom zusammen geschlossen haben sollen. Die in die StadtEinwandernden und die Bewohner der unter worfenen Nachbargebiete waren nicht gleichenRechtes mit ihnen. Bei der Verteilung vonLändereien bekamen sie keinen Anteil, sie konntenauch kein« öffentlichen Amter bekleiden unddurften nicht an den Versammlungen teil nehmen, welche öffentliche Angelegenheitenberieten und entschieden.Aber noch wichtiger als die Unterschiede,die auf der Abstammung beruhten, wurdenmit der Zeit die Unterschiede im Besitzstand.Sie entstanden dadurch, daß das Land auf hörte, gemeinsames Eigentum aller zu sein,daß es den einzelnen nicht nur zur Benutzungfür eine bestimmte Zeit angewiesen ward,sondern daß es dauernd in ihr Eigentumüberging. Nun war der Grund dafür gelegt,daß manche reich zu werden vermochten, unddaß andere arm blieben, und daß die einenfür den Vorteil der anderen arbeiten mußten,von ihnen ausgenutzt, ausgebeutet, das heißtals Beute behandelt werden konnten. Zuerstwaren die Unterschiede zwischen Reichen undArmen nicht sehr bedeutend, der Abstandzwischen beiden wurde jedoch größer undgrößer. Neben dem Ackerbau blühte das Handwerkempor, der Handel entwickelte sich und brachteReichtum ins Land. Die Unterwerfung benach barter Stämme und später ganzer Volker ver größerte Rom durch die fruchtbarsten Land striche und führte unermeßliche Beute in dasReich, darunter den wertvollsten Schatz vonallem: Sklaven, die für ihre Herren arbeitenmußten. Im dritten Kriege der Römer gegenMazedonien(169 v. Chr.) wurden in Epirusallein 79 Städte geplündert und 150000 ihrerEinwohner als Sklaven fortgeführt. Der sieg reiche Feldherr, Paullus Aemiiius, lieferte alsBeute an die Staatskasse 24 Millionen Markab und viele Kostbarketten, darunter 400 un geheuer große goldene Kränze. Bei CäsarsTriumphzug, nach den Kriegen gegen die Gal lier, gegen Ägypten, Pontus und Numidienwurden über 250 Millionen Mark für dieStaatskasse mitgeführt und 2822 goldene