188 .sür unsere Kinder wieder her. Hier ist es immer schön, wenn auch nicht immer Erntefest ist." Ida versprach wiederzukommen. Sie hatte an einem Tage mehr Gutes gelernt als in ihrem ganzen bisherigen Leben: sie hatte ge lernt, andere Kinder lieb zu haben. W. Marlin. o o o Der Teufel in der Not. Von Detlev von Liliencron  . Ein Ritter aus dem Stegreifbund, Der emsig seine Bauern schund, Der mußte was erleben. Wie das so tam und wie's geschah, Erzählte mir die Großmama, And die kann Märchen weben. Der Ritter hatte einen Wald, Von süßem Vogelsang durchschallt, Drin standen viele Eichen. Die eine, umfangreich wie nie, Sechs Männer kaum umspannten sie, Fand nirgends ihresgleichen. Einst sprach der Junker voller Hohn Zu einem Kätner: Komm, mein Sohn, Begleit mich in den Hagen  . Siehst du die alte Eiche hier? Die fällst du in zwei Stunden mir, Sonst soll der Block dich plagen. Der Bauer winselt und beschwört Vor seinem Herrn, von Angst betört, DaS könn' er nieinal« zwingen. Doch der sagt weiter ihm kein Wort, Dreht ihm den Rücken und geht fort: Es wird ihm schon gelingen. Da steht der Ärmste nun allein. Wer steht vermummt im Sonnenschein? Ist's einer von den Seinen? Du alter Knecht, wa« willst du hier? Den Baum zu schlagen helf ich dir, Gehöre zu den Deinen." Ein Glanz wie Blitz, die Eiche schwankt, Die Krone kracht, die Wurzel wankt, Nun liegt sie starr im Staube. Ein Wagen kommt, drei Rappen vor: Jetzt fahren wir durchs Gartentor Dem Grafen vor die Laub«. Die Klepper keuchen durch den Kot, Die Peitsche knallt, die Peitsche droht, Die Peitschenhiebe sitzen. And unbarmherzig trifft im Hag Wie Hagelwetter Schlag auf Schlag, Die magern Gäule schwitzen. Die Zügel hält der alte Knecht In seiner Linken fahrgerecht, Die Peitschenhiebe sausen. Aus seinen Fingern, fort im Trott, Spritzt Funk auf Funke, straf mich Gott, Den Kätner   packt das Grausen. Der Graf, als er den Zug gewahrt, Fährt sich verdutzt durch Haar und Bart: Das ist ja meine Eiche! Äeda, wer ist der andre Mann? Woher die Pferde, das Gespann? Was sind mir das für Streiche? Da schnarrt der alte Fuhrmann plump: Du Leuteschinder, Lauselump, Sieh dir mal an die Kracken: Dein Vater, Großvater sind zwei, Dein Argroßvater, das macht drei, Die kannten auch das Placken. Ich bin der Teufel, schäbiger Schuft, Der gern dich in die Hölle ruft, Da sollst du nicht verftieren. Nimm dich in acht, du Kundesohn, And denk an mich und meinen Thron, Sonst fahr ich bald mit vieren! ovo Eine Floßfahrt auf dem Main  . VI. Am Spessart   vorüber. Vom waldigen Epessartgebirge habt ihr in der Geographiestunde gewiß ein wenig gehört. Nehmt eure Landkarten zur Hand und packt eure Erinnerungen aus! Seht, da liegt der Spessart   im Nordwesten Bayerns  , in Unter sranken. Seine waldgekrönten Gipfel, deren höchster der Geiersbcrg ist, füllen den letzten großen Bogen aus, den der Main   beschreibt, ehe er sich nach Norden wendet, Aschaffen burg zu. Oder richtiger: das große, gegen Norden offene Viereck, das der Fluß in zahl losen Windungen und Krümmungen bildet. Wo im Norden die Spessarthöhen aufsteigen, grüßen sie nach Westen den massigen Vogels berg  , im Osten halten sie mit der Rhön   Nach barschaft. In abwechstungsreicher Flucht ziehen sie nach Südwesten, wo ihnen gegenüber am linken Mainufer der Odenwald   aufragt. Das alles könnt ihr auf der Landkarte sehen. Aber was sie euch mit allen Zacken, Jäckelchen und