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Für unsere Kinder
voraus und untersuchte den Weg, und wenn nach ein paar weiteren Monaten waren seine Beine so lang geworden, daß es mit Leichtigfeit über die Hecke hätte springen können. ( Fortsegung folgt.)
er daheim war, lag Karr vor der Türe und beobachtete alle Aus- und Eingehenden mit scharfem Auge.
Wenn im Waldhaus alles ganz still war, wenn ringsum fein Schritt laut wurde und Karrs Herr sich an den jungen Bäumchen, die er in seinem Garten heranzog, zu schaffen machte, vertrieb sich Karr die Zeit damit, mit den Elchkälbchen zu spielen.
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Die Lichtfeinde.
„ Jetzt brauchen wir das Licht nicht mehr zu fürchten!" jubelten die Maulwürfe und die Eulen.„ Wir haben der Sonne Vernichtung angedroht, wenn sie noch einmal scheinen sollte!"
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( Schluß.)
Im Anfang hatte Karr gar keine Luft verspürt, sich mit dem Tier abzugeben. Da er aber seinem Herrn auf Weg und Steg nachlief, kam er auch mit ihm in den Stall, und während dieser das Kälbchen mit Milch tränkte, saß Karr vor dem Stande und schaute zu. Der Waldhüter nannte das Kälbchen Graufell; er Als er eine Weile gezogen war, kam er zu meinte, einen feineren Namen verdiene es einem Vorwert und fragte den Amtmann, ob nicht, und darin stimmte Karr mit seinem er feinen Großknecht nötig hätte. Ja," sagte Herrn überein. So oft er das Kälbchen an der Amtmann, ich kann einen brauchen; du sah, meinte er, seiner Lebtag noch nie etwas siehst aus wie ein tüchtiger Kerl, der schon so Häßliches und Unförmliches gesehen zu was vermag, wieviel willst du Jahreslohn haben. Das Kälbchen hatte lange schlotterige haben?" Er antwortete wiederum, er verBeine, die wie lose Stelzen unter seinem langte gar keinen Lohn, aber alle Jahre wollte Körper saßen. Der Kopf war sehr groß; er er ihm drei Streiche geben, die müßte er aushatte ein gleichsam greisenhaftes Aussehen halten. Das war der Amtmann zufrieden, und hing immer auf die eine Seite herunter. Denn er war auch ein Geizhals. Am andern Die Haut saß runzelig auf dem Körper, als Morgen, da sollten die Knechte ins Holz fahren, hätte das Tier einen Belz an, der nicht für und die anderen Knechte waren schon auf, er es gemacht worden wäre. Auch sah es immer aber lag noch im Bett. Da rief ihn einer an: gedrückt und mißmutig aus; aber merkwürdiger- Steh auf, es ist Zeit, wir wollen ins Holz, weise stand es stets schnell auf, sobald es Karr vor dem Stande erblickte, wie wenn es sich über den Anblick des Hundes freute.
Mit jedem Tage wurde das Elchfälbchen elender; es wuchs nicht, und schließlich konnte es sich nicht einmal mehr aufrichten, wenn es Karr sah. Einmal sprang der Hund zu ihm in den Stand hinein, und da leuchteten die Augen des Kälbchens auf, wie wenn ihm ein besonderer Wunsch in Erfüllung gegangen wäre. Von dieser Zeit an besuchte Karr das Kälbchen jeden Tag; er blieb stundenlang bei ihm, leckte ihm den Pelz, spielte und scherzte mit ihm und teilte ihm dies und das mit, was ein Tier des Waldes wissen sollte.
Und es war merkwürdig, von dem Tage an, wo Karr auf den Gedanken kam, zu dem Kälbchen hineinzugehen, begann dieses zu wachsen und zu gedeihen. Als es dann erst ein wenig zu Kräften gekommen war, nahm es in wenigen Wochen ungeheuer zu, und schon nach kurzer Zeit hatte es feinen Platz mehr in dem kleinen Stande, sondern mußte in einem Gehege untergebracht werden. Und
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und du mußt mit." Ach", sagte er ganz grob und trozig, geht ihr nur hin, ich komme doch eher wieder als ihr alle miteinander." Da gingen die andern zum Amtmann und erzählten ihm, der Großknecht läge noch im Bett und wollte nicht mit ins Holz fahren. Der Amtmann sagte, sie sollten ihn noch einmal wecken und ihn heißen die Pferde vorspannen. Der Großknecht sprach aber wie vorher:„ Geht ihr nur hin, ich komme doch eher wieder als ihr alle miteinander." Darauf blieb er noch zwei Stunden liegen, da stieg er endlich aus den Federn, holte sich aber erst zwei Scheffel voll Erbsen vom Boden, kochte sich einen Brei und aß den mit guter Ruhe, und wie das alles geschehen war, ging er hin, spannte die Pferde vor und fuhr ins Holz. Nicht weit vor dem Holz war ein Hohlweg, wo er durch mußte, da fuhr er den Wagen erst vorwärts, dann mußten die Pferde stille halten, und er ging hinter den Wagen, nahm Bäume und Reisig und machte da eine große Hucke( Verhack), so daß kein Pferd durchkommen konnte. Wie er nun vors Holz tam, fuhren