ssür uns« »ingeschlichen. die bemüht waren, Verwirrung anzurichten. Da kam ein junger Drechsler- gejelle nach Leipzig  , wo die Arbeiter beson ders stark in Bewegung waren. Als August er war es die erste Versammlung des Arbeiterbildungsvereins in Leipzig   verließ, hatte er seinen Platz gesunden, er blieb in Leipzig  . Am Tage stand er an der Drehbank, den Abend verbrachte er über Büchern oder in Versammlungen. Mit Feuereifer vermehrte er seine Kenntnisse. Er begann zu reden. Erst zögernd und stockend, dann immer sicherer und kühner. Was den Arbeitern fehlte, darüber wußte August Bescheid. Er rief ihnen zu, ihre Wünsche nicht mehr heimlich mit sich herum zutragen, sondern sie laut und nachdrücklich auszusprechen, zu fordern, was ihnen not tut, dafür zu kämpfen. Zusammenschließen sollten sie sich und einig sein, einig, einig! Einigkeit gibt Kraft! Und August zeigte seinen Brüdern auch, wofür sie die Kraft der Einigkeit aufbieten sollten. Für das Recht der Arbeiter, für ihre Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung. Dank ihrer Kraft sollten sie eine neue Ordnung in der Welt herbeiführen, eine Ordnung der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit für alles, was da Menschenantlitz trägt. Dieses herrliche Ziel, das höchste und schönste, das die Geschichte der Menschheit kennt, war August besonders von den drei gewaltigen Denkern und glühen den Freiheitskämpfern Marx, Engels und Lassalle gewiesen worden. Je eifriger er ihre Werke las, desto tiefer wurzelte in ihm die Uberzeugung fest, daß das Ziel erreicht werde» könnte, und desto klarer lag der Weg vor ihm, den er weilerschreiten mußte. Diesem Ziel sein ganzes Leben zu weihen, erschien August als daS reinste Glück. Im Dienste der guten Sache fand er sich mit gleichgesinnlen Männern zu sammen, mit denen ihn lebenslang die innigste Freundschaft verband. Fragt nur Vater und Mutler, wer Wilhelm Liebknecht  , werder rote Postmeister" gewesen ist, sie werden es euch gern sagen. Tausende und immer Tausende von Arbeitern scharten sich um August und seine Freunde. Da brach der Krieg zwischen Deutschland  »nd Frankreich   aus. Ströme von Blut drohten die Einigkeit, die Brüderlichkeit der Arbeiter aller Länder zu ersticke», für die August un ermüdlich stritt. Was hals es, wenn die deut schen Arbeiter in einem Heer zusammenstanden, wenn sie die Waffen gegen ihre französischen Brüder richteten, die arm und geknechtet waren wie sie? Auf welche Seite sich der Sieg auch Kinder neigen mochte August sah klar, daß für lange Zeit ein blutiger Strom das französische und deutsche   Volk trennen würde. Darum er hob er seine Stimme gegen de» Krieg und brandmarkte ihn als ein Verbrechen an der Menschheit. Das war eine unvergleichliche Heldentat.- Die ungeheure Mehrzahl Deutscher  war ja für den Krieg begeistert, der den deut schen Waffen Sieg auf Sieg brachte und von dem das Erstehen eines geeinten Reiches er hofft wurde. Feigling, Vaterlandsverräter wurde August von den Feinden der Arbeiter gescholten, die Steinwürfe verblendeter Volks haufen zertrümmerten die Fensterscheiben seiner Werkstatt und bedrohten sein Leben. In den Jahren nach dem Kriege gab eS Arbeit in Hülle und Fülle. August mußte bald hier, bald dort sein: in Volksversammlungen sprechen, die Arbeiter nach ihrem Berufe in Vereine zusammenschließen helfen» dafür kämp fen, daß ihre Arbeit weniger hart und besser entlohnt wurde. Die Arbeiter hatten ihn schon längst als ihren Vertreter in den Reichstag   ge schickt. Dort war er unablässig bemüht, Gefetze zu erringen, die dem Wohl der kleinen Leute dienten, und solche zu beseitigen, die sie schä digen konnten; dort geißelte er unbarmherzig alles Unrecht, das den fleißigen Volksmassen zugefügt wurde; dort rief er sie selbst zum Kampf für Brot, Wissen und Freiheit. Augusts und seiner Freunde Worte fielen auf guten Boden. Die Zahl der Anhänger wuchs, aber auch die Feiudschast derer, die aus der Not und Unterdrückung der Arbeiter Vorteil zogen. Und sie waren gar mächtig. Verfolgungen über Verfolgungen trafen die Freiheitsbe- strebungen der Arbeiter und ihre Führer. Gegen August kehrte sich besonders der glühende Haß der Feinde. Sie wußten, alle Schätze der Welt hätten es nicht vermocht, ihn der Sache der Unterdrückten untreu zu machen, so ver suchten sie ihn auszuhungern. Niemand sollte Waren aus seiner Werlstatt kaufen. Das traf den jungen Meister hart, denn er hatte für Weib und Kind zu sorgen. Und es kam noch schlimmer. Zweiundzwanzig Monate mußte er alsHochverräter" in Festungshaft verbringen,» weil er es gcivagt hatte, für eine Zeit zu kämp. fen, in der es weder Reiche noch Arme, weder Herren noch Knechte geben würde. Die Ve- geisternng für seine Überzeugung wurde durch all die Prüfungen nur erhöht. Am herrlichsten bewährte sich aber Augusts  Talent, KrastundTreueinden schweren Jahren, die l87S für die deutschen Arbeiter anbrachen.