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Für unsere Kinder

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und in seiner Rechten blitzte ein Stahlpfeil. Die Frösche aber stimmten einen Sieges­gefang an, der mit dem schönen Schlußvers endete: Quicquat, quicquat, quictoria!"

Alsbald erschallten die Trompeten zum Angriff.

Pausback war König der Frösche und nicht der Menschen, daher machte er es auch nicht wie deren Fürsten  . Er hielt seinen tapferen Verbündeten sein Wort: Die Krebse, welche bisher unter der Oberhoheit des Froschkönigs gestanden, wurden seit dem denkwürdigen

Drauf! Hurra!" schrien alle Mäuse, Hurra!" die Frösche gleicherweise. Mit Hurra ging es drauf und dran, Und ringsum hub das Kämpfen an. Hageldicht regneten die Schüsse aus den Rohrhalmflinten der Frösche; Sand und Erbsen prasselten aus den Holunderblasrohren der Mäuse. In hellen Haufen prallten die Maus- Froschmäusefrieg ein freies Bolt, und sind es auch bis heutigen Tags geblieben.

und Froschsoldaten gegeneinander, das Blut floß in Strömen. Schon neigte sich das Kriegs­glück den Mäufen zu, deren tapferer König auf einer kleinen Anhöhe seine Armee befehligte, währenddem der Froschmonarch, hoch in der Hand eine gewaltige Rohrfeule, auf einem grünen Lattichblatt stehend, seine Krieger zum Rampfe anfeuerte. Schon begannen die Frösche zu fliehen und sich haufenweise ins Wasser zu stürzen. Auch der schwerverwundete König Pausback schoß in die fühle Tiefe, um sich von seinem Leibarzt Keckerfis verbinden zu lassen. Da saß er tief betrübt und hörte von fern das Siegesgepfeife der Mäuse und das Wimmern seiner sterbenden Frösche. Seine Sache schien verloren. Horch  , da knackte es neben ihm im Rohr und hervor trat der Fürst der Krebse und sprach, sich demütig mit über der Brust gekreuzten Scheren verneigend: König Pausback, seit Jahren sind wir Strebse deine Vasallen; versprichst du mir und den Meinen die Freiheit, so sind wir bereit, dich von deinen Feinden zu befreien."" Wohlan, es sei," rief Pausback, feid frei, wenn Ihr meine Feinde besiegt!" Da stürzten sich die Scherenritter auf die Mäuse.

Die Scheren flappten, schnappten, zwidten, Die Mäuslein firampelten und quickten, Sie sprangen hoch im blutigen Tanz, Das Krebsvolt tipp in Bein und Schwanz. Da faßten auch die Frösche frischen Mut; im Verein mit den Krebsen schlugen sie das Mausheer in die Flucht. Hui, wie rissen die Berfolgten aus in wilder Haft, die Schwänz lein unterm rm, wie frochen sie in alle Löcher, bie sie fanden, wie war das Schlachtfeld mit Toten und Todwunden bedeckt!

Die Frösche und Krebse aber zogen als Siezer heim, während die dem grimmen Tod entkommenen Mäuse voll Trauerns und Jam­merns in Maululina anlangten. Am nächsten Morgen, da man die Gefallenen bestatten wollte, hatten schon Eulen, Wiesel, Weihen und Raben den Plan gesäubert.

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Kleine Fabeln.

Die Sonne und das Brennglas. Ich bin überzeugt, daß es mir mit leichter Mühe gelingt, die dürre Heide in Brand zu setzen!" sagte die Sonne.

Allein es gelang ihr nicht, so heiße Strahlen fie auch herabsandte.

Endlich nahm sie die Hilfe eines fleinen Brennglases an und im Nu stand das trockene Gras in Flammen.

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Mistkäfer und Biene.

"

Du willst eine Künstlerin sein?!" sagte ein Mistkäfer entrüstet zu einer Biene. Welche Anmaßung! Ich wüßte nicht, daß du aus Mist schöne runde Kugeln drehen könntest!"

Die Spinne.

" Dein Netz muß ich als außergewöhnlich groß und start loben!" sagte eine Spinne zu einer anderen.

" Ich hoffe auch," erwiderte diese, darin die Sonne fangen zu können!"

"

Der Zweifler.

Das soll ein Turm sein?" rief ein Spah. Solange ich darin fein Spayennest entdeckt habe, glaube ich es nicht!" Hans Reiter  .

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Kinderliedchen.

Es tanzt ein Butzemann In unserm Haus herum di dum, Er rüttelt sich, er schüttelt sich, Er wirft sein Säckchen hinter sich. Es tanzt ein Buzzemann In unserm Haus herum.

Verantwortlich für die Redaktion: Frau Klara Betfin( Sundel). Wilhelmsböbe. Boft Degerloch bet Stuttgart  . Druck und Berlag von Baul Singer in Stuttgart  .