Für unsere Kinder 59 gesetz mit seinem Belagerungszustand den Wahl kampf in Berlin   1881 ungeheuer erschwerte. Die Polizei duldete keine Vereinigung, welche in der breitesten Öffentlichkeit die sozialistischen  Ansichten vertreten und für August Bebels Wahl gewirkt hätte. Sie wälzte hunderterlei Hinderniffe allen Versuchen in den Weg, durch das gesprochene oder geschriebene Wort das zu tun. Sie war sofort hinter jedem her, der für die Wahl Bebels eintrat. Und dieser selbst durfte nicht einmal zu den Wählern sprechen. Auf Grund des Belagerungszustandes war ihm der Aufenthalt in Berlin   verboten. Aber nichtsdestoweniger regten sich im ge heimen die Kräfte, die für den Sozialismus Stimmen warben. Mochten sich die Schergen des Unrechts und der Gewalt an die Fersen jedes bekannten Sozialdemokraten heften: er brachte es doch fertig, mit den Freunden zu sammen der Polizei ein Schnippchen zu schlagen und gemeinsam zu beraten, was geschehen könne, um die sozialistischen   Lehren zu ver breiten. Hundert Späheraugen konnten nicht verhindern, daß über Nacht wie von Heinzel männchen sozialistische Flugblätter verbreitet und Ausrufe angeschlagen wurden. Für einen ausgewiesenen oderverhaftetenRädelsführer" traten bald zwei Kämpfer in die Schranken. Nicht die Männer allein, auch die Frauen be griffen, daß sie für den Sozialismus und die Wahl seines Bannerträgers kämpfen müßten. Wie hätten sie auch ihr Herz vor der Stimme der Hoffnung verschließen sollen, die durch den Sozialismus zu ihnen von besseren Zeiten sprach? Gerade das Sozialistengesetz ließ sie ja fühlen, wie schwer die Hand der Reichen und Herrschenden auf den Arbeitenden lastete. In der Familie aber, von den Müttern hörten auch die Kinder vom Sozialismus, und in mancher jungen Seele wurde das Ahnen wach, daß es eine große und gerechte Sache sein müsse, um deretwillen Väter und Brüder kämpften, Verfolgungen und Elend trugen. Ein Schutzmann ertappte ein neunjähriges Mädchen, das mit Kreide in großen steisen Buchstaben an eine Haustür schrieb:Wählt Bebel  !" Er frug nach dem Namen der blassen, hohlwangigen Missetäterin, nach Namen und Wohnung des Vaters. Lieschen so hieß die Kleine stand tapfer Red' und Antwort. Als der Schutzmann weiter examinierte:Was ist dein Vater?" antwortete sie stolz:Ein Aus gewiesener." Der Vorfall wurde bekannt und kam in den Zeitungen. Er rief bei den Ar beitern helle Begeisterung hervor. Wenn un gelenke Kinderhändchen zur Wahl des Sozial demokraten aufforderten, wenn ein kleines Mägdelein sich so wacker vor dem gestrengen, schnauzbärtigen Schutzmann hielt, wie furcht los, wie opferfreudig mußten sich dann die Arbeiter für die Wahl des Sozialdemokraten Bebel   einsetzen! Niemand wollte sich von einem Kinde beschämen lassen. SS hat Lieschen dazu geholfen, daß am Wahltag die Sozialdemokratie einen für die Zeit wirklich glänzenden Erfolg errang. Zwar wurde Bebel   nicht in den Reichstag   gewählt, durch einen Slimmzettel auf seinen Namen bekannten sich jedoch rund 200cx) Wähler als Anhänger der Sozialdemokratie. Das war ein Fortschritt, der die Feinde der Arbeiter er zittern machte. Und diese hatten Grund dazu. Die Sozialdemokraten des vierten Berliner  Wahlkreises haben unverzagt mit Hingebung weiter gearbeitet und gekämpft. Es dauerte nicht lange, und sie hatten ihren Vertreter im Reichstag: Paul Singer  , der bis zu seinem Tode im vorigen Jahre nicht nur der Arbeiter schaft Berlins  , sondern der Arbeiterklasse von ganz Deutschland   wegweisend vorangeschritten ist. Bei jeder Wahl bestätigten die Arbeiter des vierten Berliner   Wahlkreises aufs neue mit vielen Zehntausenden von Stimmen, daß sie treu zur Fahne der Sozialdemokratie stehen. Und das werden sie auch bei der diesjährigen Wahl am 12. Januar bekunden. Ob wohl auch diesmal wieder Kinderwünsche und Kinder hände zum Sieg der Sozialdemokratie bei tragen, zu dem sie gar mancherlei tun können? Wir hoffen es, und zwar nicht bloß für den vierten Berliner   Wahlkreis allein.Was ein Häkchen werden will, krümmt sich beizeiten." Wer die Freiheit erwählen will, der muß früh beginnen, ihr zu dienen.«. s. ovo Nixe Binsefuß. Bon Evuard Mörile. Des Wassermanns sein Töchterlein Tanzt auf dem Eis im Vollmondschein, Sie singt und lachet sonder Scheu Wohl an des Fischers Äaus vorbei. Ich bin die Jungfer Binsefuß, Und meine Fisch wohl hüten muß, Mein' Fisch, die sind im Kasten, Sie haben kalte Fasten; Von Böhmerglas mein Kasten ist, Da zähl' ich sie zu jeder Frist.