Für unsere Kinder
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Menschen, ohne überhaupt gereizt zu sein, anfällt und ihr Biß in weniger als einer Stunde tödlich wirken kann. Man sieht in den tropischen Teilen Südafrikas viele Häute dieser Schlangen und fann manche aufregende Er zählungen von Kämpfen mit ihnen anhören. In den besiedelteren und fühleren Gegenden sind sie jetzt nicht mehr häufig.
Vieh, das zum Flusse hinuntersteigt, um zu| Menschen niemals an. Die schwarze Momba, trinken, noch immer recht gefährlich. Im Zulu- beinahe so groß wie eine Klapperschlange, ist je lande, die ganze Ostküste entlang und in den doch ein sehr gefährliches Geschöpf, da sie den Flüssen des Maschona- und Matabelelandes gibt es kaum eine Lache, die nicht einige dieser furchtbaren Echsen beherbergt. Wenn das Wasser in der trockenen Zeit so weit versiegt, daß nur noch ein wenig Schlamm übrig zu sein scheint, wühlt sich das Krokodil tief in diesen ein und verbringt die Zeit in einer Art von Halbschlaf, bis die Regenzeit es wieder zum Leben erweckt Der Zuluhäuptling Loben gula warf zuweilen Leute, die sein Mißfallen erregt hatten, an Händen und Füßen gebunden, in den Fluß und diesen Ungeheuern zum Fraß vor; er litt auch nicht, daß diese getötet wurden, wahrscheinlich weil sie einigen Stämmen als heilig galten.
Obgleich es sogar noch im Kapland und den ehemaligen Freistaaten mehr vierfüßiges Wild gibt als irgendwo in Europa , so gibt es doch nur noch zwei Bezirke, wo man große Tiere in beträchtlicher Anzahl erlegen kann. Einer von diesen ist die portugiesische Besizung zwischen Delagoa- Bay und Zambesi , und der dementsprechende Teil Transvals, da, wo die niedrigeren Ausläufer des Drachengebirges sich zur Ebene hinabsenken. Die Ge gend ist während und nach der Regenzeit sehr ungesund; der größte Teil ist es sogar während des ganzen Jahres.
In der Wüste Kalahari herrscht ein so großer Wassermangel, daß sie europäischen Jägern nur schwer zugänglich ist; die Umgebung des Ngamisees ist sumpfig und ungesund.
Die Giraffe ist sehr selten geworden, obschon es noch ein oder zwei Herden im Süden des Matabelelandes und eine größere Anzahl in der Wüste Kalahari gibt. Auch das Zebra, und viele Antilopenarten, vornehmlich die größeren, wie Elen und Sandhirsch, sind im Verschwinden begriffen, während der Büffel, Der andere Bezirk ist die Wüste Kalahari außer in einem Teil des Kaplandes, wo er und das nördlich davon liegende Land zwigehegt wird, sich nur noch in den portugiesischen dem Ngamisee und dem oberen Zambesi. schen Besitzungen am Zambest und an der Ostküste vorfindet; die jüngste Rinderpest hat ihn schwer betroffen. Der Strauß würde jetzt auch wohl auf die Wüste Kalahari beschränkt sein, wenn man nicht im Kaplande große Farmen angelegt hätte, wo junge Vögel ihrer Federn wegen aufgezogen werden. Auf diesen Farmen, besonders bei Grahams Town und im Dudthornbezirke kann man große Mengen von ihnen sehen; es gibt auch feinen hübscheren Anblick, als zwei alte Vögel mit einer ganzen Schaar junger hinter ihnen dahin rennen zu sehen. Obschon jetzt in gewissem Sinne Haustiere, sind sie doch oft gefährlich, da fie mit großer Kraft nach vorn und unten ausschlagen fönnen, und wen sie einmal niedergeworfen haben und mit ihren Krallen bearbeiten, der hat wenig Aussicht, mit seinem Leben davon zu kommen. Glücklicherweise ist es leicht, sie mit einem Stock oder sogar mit einem Regenschirm zu verscheuchen; wir wurden deshalb gewarnt, nie ohne eine derartige Waffe eine Straußenfarm zu betreten.
Schlangen scheinen hier weniger gefährlich zu sein, als in Indien und den Niederungen Australiens , obwohl es viele giftige Arten gibt. Die Riesenschlange wird über sechs Meter lang, ist natürlich nicht giftig und greift ungereizt den
Insofern fommt nun die Natur den wilden Tieren allerdings zu Hilfe, aber die Jagdleidenschaft ist in manchen Leuten so start, daß weder Durst noch Fieber sie abschrecken tann, und wenn das große Wild gerettet werden soll, so wird es offenbar notwendig sein, es unter gesetzlichen Schutz zu stellen. Soweit der Elefant, das Nashorn, die Giraffe und das Elen in Frage kommen, hat man dies auch schon versucht.
Es wäre zu hoffen, daß auch dem Löwen sowie einigen der seltenen Luchsarten etwas Rücksicht zuteil würde. So schädlich sie auch sind, es wäre doch schade, wenn sie gänzlich ausgerottet würden. Als ich im Jahre 1888 in Indien war, hörte ich, daß in dem ungeheuren Lande noch sieben Löwen vorhanden wären, für die eifrig gesorgt wurde. In Süd afrika sollte man der Schlächterei ein Ende. machen, ehe es so weit kommt. Und obgleich es schwierig sein mag, die Eingeborenen von der Jagd auf großes Wild zurückzuhalten, so sollte man doch bedenken, daß der schlimmste Feind vieler Tiere nicht der Eingeborene, son