Für unsere Kinder Nr. 21 c. o o o c? o o Beilage zur Gleichheit 0000000 19,2 JnhaltsverjeichniS: Sommerzeit. Von Marlin Greif.(Gedicht.) Sliold. Von Anna Mose> gaard. Tragische Geschichte. Bon Adalbert v. llhamisso.(Gedicht.) Da« Leben auf einer einsamen Insel.(Fortsetzung.) Wie die Holz wespen in die Stadl kamen. Von Fr. Pritschow. Die Noggenmuhme. Von Aug.Kopisch.(Gedicht.) Sommerzeit. von Martin Errlf. Im Zelde stehn die Blumen Balmdicht einander nah, In Eichenwaldes vunkei Um Zarn und Erika v!e wilden Bienen summen: Vi« Sommerzeit ist da. 000 Skiold. Sliold ist ein gelblichgrauer, kleiner Hund, dessen Außeres unschwer erraten läßt, daß er von keiner vornehmen Nasse ist. überhaupt ist es unmöglich, zu sagen, zu welcher Nasse er gehört. Er gehört weder zu den Spitzern noch zu den Möpsen. Doch das macht seinem Herrn, dem kleinen Peter Paulscn, wenig Sor gen. Skiold ist eben.sein Skiold". Peter Paul- sen halte keine Geschwister, nicht einmal eine» richtigen Spielkameraden, alles mußte Skiold ihm ersetzen. Sollte er ihn da nicht lieb haben, gleichviel, ob er echt oder unecht, hübsch oder häßlich war? Der kleine Peter zählte erst sieben Jahre, er war der Sohn Knud Paulsens, eines holsteinischen Bauern. Aber Knud Paulsen war keiner von den reichen Bauern. Eine kleine Kate, ein Stück Ackerland, zwei Schweine, eine Ziege und etliche Ente» und Hühner waren sein ganzer Besitz. Bis vor einem halben Jahre hatte Knud Paulsen auch noch einen großen Schäferhund sein eigen genannt. Als aber der Gemeindediener zehn Mark Hundesteuer von ihin haben wollte, schaffte er Tyras ab. Er hatte der Abgaben mehr als genug. Hart war es ihnen allen angekommen, namentlich dem Kleinen, sich von dem treuen TyraS trennen zu müsien. Aber da kurz darauf Peter seine» ersten Schulgang antreten mußte, hatte er nicht viel Zeit, trüben Gedanken nachzuhängen. Die Schule lag in dem eine gute Stunde entfernten Nachbardorfe. Der Weg führte über ödes Heideland. Und wenn Peter so über die Heide schlenderte, seine Schulbücher unterm Arm, da mußte er doch wieder an Tyras denken. Es kam so über ihn. Doch davon mochte er dem Vater nichts sagen. An einem naßkalten, stürmischen Apriltag begegnete ihm auf der Heide eine alte Frau. Die halte einen grauen Mantel um, und dar unter trug sie etwas verborgen. Mürrisch stapfte sie darauf lo«. An der Mergelgrube, einem tiefen Wasserloche, blieb sie stehen und holte das Verborgene unter dem Mantel hervor. Peter schaute neugierig zu. Ein kleiner, ganz kleiner Hund war's, und den wollte die Alle in der Merhelgrube ersäufen. Doch schon war Peter bei ihr:.O, nicht totmachen, den lieben kleinen Hund, bitte, bitte, gib ihn mir!" .Er hinkt ja," erwiderte die Frau kurz. Das schadet nichts, bitte, gib mir den Hund!" Da nimm!" Und ohne ein Wort des Dankes abzuwarten, stapfte die Frau davon, Peter mit seinem Glück allein lassend. Ter stand da, drückte das kleine, zitternde Tier an sich und streichelte ihm die kranke Pfote, die etwas geschwollen war. Es war noch ein ganz junges Hundchen. Und weil es kalt war, nahm Petsr seine wollene Mütze ab und setzte seinen Schützling hinein, der sogleich zu winseln aufhörte. Der Kleine trug so den Hund sorgsam davon. Mehreremal blieb er stehen und lugte in die Mütze: gottlob, er lebte. Mit seinen noch etwas bläulichen Augen blinzelte das Hundchen ihn zutraulich an. Peter drückte ihn an sich und fühlte ordentlich, wie das kleine Herz des Tieres klopfte. Wie er so dahin wanderte, dachte er an vielerlei. Wie schön es sein würde, wenn der Hund erst größer wäre und ihm entgegen gelaufen komme, wenn er aus der Schule heim kehre. Oder wenn er ihn gar zur Schule be gleiten würde, ganz weit, bis über die Heide. Und da fiel ihm ein:Skiold" sollte der Hund heißen. Er halte das Wort einmal von seinem Onkel, der in Kolding   wohnte, gehört, als er bei Peters Eltern zu Besuch weilte. Das Wort hatte Peter zu gut gefallen.Skiold" ist dänisch  , und heißt zu deutsch   Schild. Ja, Skiold sollte der Hund heißen. Sein Schild, sein Schutz