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Für unsere Kinder
mit dem Hartmeißel, härteten die Stücke und steckten sie in einen Griff, um das Messer für den Gebrauch fertig zu haben. Unsere Kleidung befand sich in einem noch ziemlich tragbaren Zustande, dagegen fehlten uns Schuhe und Stiefeln, die wir durch selbstgefertigte Lederschuhe nach Art der indianischen Mokassins erfetten. Unsere Arznei hatten wir glücklicherweise nicht benutzt, da keiner von uns auch nur einen Tag frank gewesen war. An sonstigen Vorräten besaßen wir noch acht oder neun Pfund Kaffee und ein Pfund Tee sowie vier Flaschen mit Essig, der indessen verdorben war. Die Zeit, während der wir durch Regen in unserer Hütte zurückgehalten wurden, verging uns in langweiligster Weise, denn unsere Bibliothek bestand nur aus einem Atlas und acht Büchern, deren Inhalt wir ziemlich auswendig wußten. Unsere Hunde waren uns, trotzdem wir sie mit Stricken in der Nähe der Hütte festzubinden versucht hatten, fortgelaufen, um nach der Brutstätte der Pinguine zu kommen. Hier töteten sie eine große Menge Vögel und wurden infolgedessen sehr wild und bissig, so daß sie uns nicht mehr gehorchten. Und da einer von ihnen außerdem toll geworden zu sein schien, so schossen wir sie sämtlich nieder.
Als der„ Challenger" bei der Insel eintraf, hatten wir uns in der Zeit um einen Tag geirrt, was wahrscheinlich schon bald nach unserer Ankunft auf der Insel geschehen war.
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Die drei Faulen.
Ein König hatte drei Söhne, die waren ihm alle gleich lieb, und er wußte nicht, welchen er zum König nach seinem Tode bestimmen sollte. Als die Zeit tam, daß er sterben wollte, rief er sie vor sein Bett und sprach:„ Liebe Kinder, ich habe etwas bei mir bedacht, das will ich euch eröffnen; welcher von euch der Faulste ist, der soll nach mir König werden." Da sprach der älteste:" Vater, so gehört das Reich mir, denn ich bin so faul, wenn ich liege und will schlafen und es fällt mir ein Tropfen in die Augen, so mag ich sie nicht zutun, damit ich einschlafe." Der zweite sprach:„ Vater, das Reich gehört mir, denn ich bin so faul, wenn ich beim Feuer site, mich zu wärmen, so ließ ich mir eher die Fersen verbrennen, ehe ich die Beine zurückzöge." Der dritte sprach:„ Vater, das Reich ist mein, denn ich bin so faul, sollt' ich aufgehängt werden und hätte den Strick schon um den Hals, und einer gäbe mir ein
scharf Messer in die Hand, damit ich den Strick zerschneiden dürfte, so ließ ich mich eher aufhenken, eh' ich meine Hand erhübe zum Strick." Wie der Vater das hörte, sprach er:„ Du hast es am weitesten gebracht und sollst der König sein."
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Rätsellied.
Was für eine Straße Ist ohne Staub? Welcher grüne Baum Hat doch kein Laub?
Die Straße auf der Donau Ist ohne Staub. Der grüne Tannenbaum Der hat kein Laub.
Was für ein König Ist ohne Thron? Was für ein Knecht Hat keinen Lohn? Der Kartenkönig Hat keinen Thron. Der Stiefelfnecht Hat keinen Lohn.
Was für ein König Ist ohne Land? Was für ein Wasser Hat feinen Sand?
Der König auf dem Schilde Ist ohne Land.
Das Wasser in den Augen Hat keinen Sand.
Welches schöne Haus Hat weder Holz noch Stein? Welcher große Strauß Hat keine Blümelein?
Das kleine Schneckenhaus Hat weder Holz noch Stein. Der große Vogel Strauß Hat keine Blümelein.