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gründet. Aufgabe desselben ist, die Interessen aller in einem direkten oder indirekten Lohnverhältniß stehenden männlichen und weiblichen Arbeiter zu vertreten und für die Ausbreitung und Kräftigung der Gewerkschaften Magdeburgs zu wirken. Dieser Zweck soll erreicht werden durch: a) Förderung der Agitation zur Aufklärung über die wirthschaftliche Klassenlage des Proletariats; b) durch moralische und unter gewissen Voraussetzungen auch materielle Unterstützung der im wirthschaftlichen Kampfe stehenden organisirten Arbeiter und Arbeite­rinnen; c) Pflege der auf die wirthschaftliche Lage bezugnehmenden Statistiken; d) Maßregeln behufs möglichst günstiger Durchführung der für die Arbeiterklasse durch Reichsgesetz getroffenen Einrichtungen; e) Agitation für die Wahl von aus den Reihen der gewerkschaftlich organisirten Arbeiter aufgestellten Kandidaten zum Gewerbegericht; f) Entgegennahme von Beschwerden der Arbeiter und Arbeiterinnen Magdeburgs an die Fabrikinspektion; g) Bemühungen, die Ver­gnügungen finanziell erträglicher und agitatorisch wirksamer zu gestalten.

Weibliche Delegirte zum Breslauer Parteitage. Von all­gemeinen öffentlichen Parteiversammlungen wurden zum Partei­tage delegirt: in   Breslau Genossin Geiser, in   Hamburg Genossin Steinbach, in   Eßlingen Genossin   Zetkin, in   Altona Genossin Kähler, in Forst i. 2. Genossin Peters. Die   Berliner Genossinnen wählten in einer öffentlichen Frauenversammlung die Genossinnen Luz und Rohrlack als Delegirte. Dieselben sollen speziell eintreten für die in der Gleichheit"( Nr. 16) veröffentlichten Anträge, die rechtliche Stellung der Frau und der unehelichen Kinder im neuen bürgerlichen Gesetzbuch betreffend. Ferner wurde ihnen empfohlen, sie sollten sich dem Antrag der Genossen des zweiten   Berliner Wahl­kreises, bezüglich der Vermehrung der Parteileitung um zwei Bei­sizer anschließen, und in Verbindung mit ihm den Antrag auf­nehmen, der in der Parteiversammlung des zweiten   Berliner Wahl­freises von Genossin Fahrenwald gestellt wurde. Er besagt, daß zwei Frauen in die Parteileitung gewählt werden sollen. Endlich möchten sie den Antrag der Breslauer Genossen und Genossinnen unterstützen, der statistische Feststellungen über die Zunahme der Frauenarbeit und die Lage der Arbeiterinnen verlangt. Die Leip ziger Genossinnen nahmen ebenfalls in einer öffentlichen Frauen­versammlung Stellung betreffs einer eventuellen Beschickung des Parteitags. Nach eingehender Debatte sahen sie von der Entsendung einer eigenen Delegirtin ab und beschlossen, mit ihrer Vertretung Genossin Zetkin zu betrauen und zwar mit dem Mandat, einzutreten für die bereits erwähnten Anträge, die rechtliche Stellung der Frau und der unehelichen Kinder betreffend.

Daß dem diesjährigen Parteitag voraussichtlich weniger weib­liche Delegirte beiwohnen werden als seinen beiden letzten Vorgängern, überrascht uns nicht. Die Erklärung dafür liegt der Hauptsache nach darin, daß die Agrarfrage im Vordergrund des Interesses der Partei steht. In der Folge wurden meist solche Parteimitglieder delegirt, welche sich mit der Agrarfrage eingehender beschäftigten und hervor­ragenden Antheil an der Erörterung der Vorschläge der Agrar­fommission nahmen. Da aber außer der Agrarfrage auf der Tages­ordnung des Breslauer Parteitags Gegenstände stehen, welche in ein­schneidender Weise die Interessen der Frauen berühren, ist es den Genossinnen nicht als Aeußerung der gekränkten Leberwurſt" aus­zulegen, wenn sie von ihrem Recht Gebrauch machten, in besonderen Frauenversammlungen Delegirte zu wählen.

Der Einfluß der Frauen auf die englischen Wahlen.

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In   Deutschland überläuft den Philister männlichen und weib­lichen Geschlechts noch immer die seiner Natur so sehr entsprechende Gänsehaut, sobald die Antheilnahme der Frauen am politischen Leben gefordert wird oder, o Greuel der Greuel! gar die politische Gleich­berechtigung des weiblichen Geschlechts. Wie anders in England, das von den Reaktionären aller Schattirungen doch als konservatives Land par excellence gepriesen wird. In England besitzt das weib: liche Geschlecht das Stimmrecht bei den Wahlen zu den gesetzgebenden Körperschaften des County Councils"( Grafschaftsräthe) und den Gemeinderäthen. Es ist aktiv und passiv wahlberechtigt bei den Wahlen der Schul- und Armenräthe. In England nahm 1886 das Unterhaus in erster und zweiter Lesung einen Antrag an, welcher für die Frauen das Wahlrecht zum Parlament forderte und dessen Billigung in dritter Lesung nur in Folge der Auflösung des Parla ments unterblieb. Als 1892 der Antrag abermals zur Verhandlung stand, wurde er mit der sehr geringen Majorität von 175 gegen 152 Stimmen verworfen. Kein Zweifel, daß er zur Annahme ge= langt, wenn er wieder auf der Tagesordnung des Parlaments er­scheint. Die Forderung der politischen Gleichberechtigung der Frau

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wird von Politikern aller Parteirichtungen die Konservativen nicht ausgeschlossen aufs Wärmste befürwortet, und die sogenannte öffent­liche Meinung" steht ihr im Allgemeinen durchaus sympathisch gegen­über. Im Allgemeinen durchaus sympathisch begrüßt sie auch die finnenfällig zu Tage tretende Erscheinung, daß in England immer weitere Kreise der Frauenwelt es für ihr Recht und ihre Pflicht erachten, sich politisch zu schulen und, soweit es ihnen möglich ist, thatkräftig in das politische Leben einzugreifen. Die Organe der verschiedensten Richtungen würdigen es als einen segensreichen Fort­schritt, daß sehr viele Frauen mit regem Interesse die Wahlkämpfe verfolgen und Einfluß auf diese nehmen.

Zur Zeit der letzten Parlamentswahlen beschäftigten sich sehr viele und zwar angesehene Zeitungen mit dem Einflusse, den die Frauen auf die Wahlen ausübten. Der Daily   Telegraph" bezeich= nete in einem diesbezüglichen Artikel die Frauen als die unsichtbare Macht hinter dem Thron. Das Blatt führte dann weiterhin aus, daß die klugen Kandidaten sich angelegen sein ließen, die Gunst der Frauen, Mütter, Töchter und Bräute ihrer männlichen Wähler zu erlangen. Wer könne sagen, wie viele Gegner einer Sache durch den hellen Klang einer Frauenstimme in Anhänger derselben verwandelt worden seien? Wie viele saumselige Philister durch weiblichen Ein­fluß an die Stimmurne getrieben würden, um dort ihr Wahlrecht auszuüben? Jeder wisse, daß wenn eine Frau sich tapfer einer mög­lichen Sache annehme, sie dieser zum Siege verhelfe.

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Nicht wenige bekannte und einflußreiche Politiker anerkannten öffentlich den schätzenswerthen Beistand, den sie während der Wahlen von Seiten der Frauen erfuhren. So der Er- Radikale Chamberlain in einem Brief an Mrs. Willoughby Wade, die Vorsitzende der Liberal Unionist Gesellschaft" von   Birmingham und Midland. Mr. Ritchie fann die Agitation der Frauen in Croydon nicht genug rühmen. In   Hammersmith haben die Frauen, wie allgemein an­erkannt wurde, während der Wahlen eine erstaunliche Rührigkeit ent­faltet. Sir Frank Lockwood erachtet die Frauen für vorzüglich ge= eignet zur politischen Agitation, zur Betheiligung am politischen Leben und möchte ihnen deshalb gern auf dem Felde der Politik einen wei­teren Spielraum verschaffen. Er hofft, daß das Frauenstimmrecht bald vollendete Thatsache sein wird.

Aeußerst charakteristisch ist der Brief, den Mr. Arnold Statham, Kandidat der Konservativen für South- West- Bethual- Green im Stan­dard" zur Frage veröffentlichte. Er ist an Lasse- Fose, dem Vizekanzler der stockkonservativen Primrose- League( Primeln- Liga) gerichtet und lautet wie folgt:

Werther Herr! Ich halte es für meine Pflicht, bei erster Ge­legenheit den Damen der Primrose League, unter der freundlichen Führung der Lady Gwendolen Cecil, dafür zu danken, daß sie an meiner Wahlkampagne in South- West- Bethual Green einen so hervor ragenden Antheil genommen. Ihren Anstrengungen allein ist es zu verdanken, daß in dieser Hochburg des Sozialismus das radikale Element zurückgedrängt wurde. Ohne Senti­mentalität, ihrer ernsten Arbeit eingedent, besuchten sie unermüdlich Wohnungen, förderten sie die Verbreitung von Parteischriften, er­munterten sie Schwankende, sammelten sie Details für die besten Wege, sich die Stimmen der Abwesenden zu sichern.

,, Von Straße zu Straße wandernd, in die verrufensten Stadt­viertel dringend, arbeiteten sie geduldig und ruhig. Aber auch An­sprachen auf offener Straße am Tage, und Massen- Meetings am Abend, wo 3000 Personen gegenwärtig waren, wurden veranstaltet. Der Inhalt der Reden, die gedruckt eine große Verbreitung erhielten, war durchaus sachlich und frei von Sentimentalität. In der That, gegen die schablonenhafte und wenig überzeugende Art des Gewohn­heitsredners ein wohlthuender Gegensatz. Nachdem ich angegriffen, mein Wagen mit Steinwürfen verfolgt worden war, wovor uns nur die Polizei schützen konnte, ließen sich die muthigen Damen nicht ab­schrecken und arbeiteten furchtlos weiter, was ich nicht von all meinen männlichen Anhängern rühmen kann. Wenn ich denke, daß all diese Hilfe freiwillig war, daß diese Damen nur im Interesse der guten Sache sich abmühten, so komme ich zu dem Resultat, daß solche Kund­gebungen sehr zu Gunsten der politischen Gleichberechtigung aufzu­fassen sind."

In England sieht die bürgerliche Welt, sieht die öffentliche Meinung", daß die Frauen in die politische Arena steigen und dort kämpfen, ohne daß sie darob in Krämpfe des Entsetzens und der Entrüstung fällt, wie dies dem   deutschen Spießerthum widerfährt.

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Sie hört die Forderung der vollen politischen Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts, ohne daß wie dies bei ihrem   deutschen Geschwister der Fall ist vor ihren schreckensweiten Augen das Gespenst erscheint eines Massensterbens in Folge ungestopft bleiben­der Strümpfe und verpfuschter Erzeugnisse der Kochkunst.