Nr. 17.

Die Gleichheit

13. Jahrgang.

Beitschrift für die Intereffen der Arbeiterinnen.

Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pfennig, durch die Post( eingetragen unter Nr. 3189) vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf. Jahres- Abonnement Mt. 2.60.

Stuttgart  

Mittwoch den 12. Auguft 1903.

Nachdruck ganzer Artikel nur mit Quellenangabe geftattet. Juhalts- Verzeichnis.

Ver­

Aufruf des Parteivorstandes. Aufruf der Vertrauensperson. längerte Mittagspause oder früherer täglicher Arbeitsschluß für die Ar­beiterinnen. I. Von Klara Zetkin.  - Rückblick auf die Geschichte der proletarischen Frauenbewegung in Italien  . Das böse" Jahr 1898. Von Dr. Robert Michels  . Aus der Bewegung. stille. Von Mizzi Kirchner, Wiedergrün. von R. Pruz.

Notizenteil: Weibliche Fabrifinspektoren. Frauenstimmrecht.- Frauenbewegung. nis weiblicher Vertrauenspersonen.

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Parteigenossen!

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Feuilleton: In Abend­Haß und Liebe. Gedicht

Vereinsrecht der Frauen.  - Nachtrag zum Adressenverzeich

Laut Beschluß des letzten Parteitags findet der diesjährige in Dresden   statt. Auf Grund der Bestimmungen der§§ 7, 8 und 9 der Parteiorganisation beruft die Parteileitung den diesjährigen Parteitag auf Sonntag den 13. September

abends 7 Uhr, nach Dresden   in das Lokal Trianon, Schüßenplatz, ein. Als provisorische Tagesordnung ist festgesetzt: Sonntag den 13. September, abends 7 Uhr: Vorversammlung. Konstituierung des Parteitags. Festsetzung der Geschäfts- und Tages­ordnung. Wahl der Mandatsprüfungskommission.

Montag den 14. September und die folgenden Tage: 1. Geschäftsbericht des Vorstandes.

Berichterstatter: W. Pfannkuch und A. Gerisch.

2. Bericht der Kontrolleure.

Berichterstatter: H. Meister.

3. Bericht über die parlamentarische Tätigkeit. Berichterstatter: A. Stadthagen.

4. Maifeier.

Berichterstatter: R. Fischer.

5. Der internationale Kongreß in Amsterdam   1904. Berichterstatter: P. Singer.

6. Anträge zum Programm und Organisation.

7. Sonstige Anträge.

8. Wahl des Vorstandes und der Kontrolleure. Parteigenossen! Der Parteivorstand richtet an euch die Auf­forderung, die Vorbereitungen für den Parteitag von Delegierten wie die Stellung von Anträgen wirken.

also die Wahl rechtzeitig zu be­

Die Anträge müssen spätestens den 31. August in den Händen des Vorstandes, Adresse:

J. Auer, Berlin   SW. 47, Kreuzbergstr. 30 sein, wenn sie entsprechend den Bestimmungen des§ 8 Absatz 2 der Parteiorganisation im Vorwärts" veröffentlicht werden und in die gedruckte Vorlage Aufnahme finden sollen.

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Anträge von einzelnen Parteigenossen bedürfen der Gegenzeichnung der Vertrauensperson oder des Vorstandes der örtlichen beziehungs­weise Kreisorganisation, falls sie zur Veröffentlichung und Beratung gelangen sollen.

Die Parteigenossen, die zum Parteitag kommen, werden ersucht, von ihrer Delegation dem Vorstand und dem Lokalkomitee rechtzeitig Mitteilung zu machen, damit ihnen die Vorlagen und eventuell weitere Mitteilungen zugesandt werden können.

Die Adresse des Lokalkomitees lautet:

Karl Sindermann  , Dresden- Altstadt, Zwinger   str. 22.

Zuschristen an die Nedaktion der Gleichheit" sind zu richten an Frau Klara Zetkin  ( 3undel), Stuttgart  , Blumens Straße 34, III. Die Expedition befindet sich in Stuttgart  , Furtbach- Straße 12.

Mandatsformulare sind durch das Parteibureau

J. Auer, Berlin   SW. 47, Kreuzberg   str. 30

zu beziehen.

Die Genossen, die Anträge einreichen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß etwaige den Anträgen beigegebenen Motive weder im " Vorwärts", noch in der den Delegierten zugehenden Vorlage Auf­nahme finden können. Es steht den Genossen das Recht zu, ihre An­träge selbst oder durch befreundete Genossen auf dem Parteitag münd­lich zu begründen. Ein Abdruck der Motive verbietet sich aber aus räumlichen Gründen und um Wiederholungen zu vermeiden.

Berlin  , 25. Juli 1903.

Mit sozialdemokratischem Gruß!

Genofsinnen!

Der Parteivorstand.

Der vorstehende Aufruf des Parteivorstandes wendet sich so gut an euch, wie an die Genossen. Die Aufgaben der gesamten Sozialdemokratie sind auch eure Aufgaben. Der Erörterung der Fragen, die auf der Tagesordnung des Parteitags stehen, die sich infolge des glänzenden Sieges der Sozialdemokratie aufdrängen, kommt auch eine schwerwiegende Bedeutung für den doppelten Be­freiungskampf der Proletarierinnen zu. Wie die Genossinnen arbeitend und kämpfend redlich ihre Pflicht getan und das ihrige zum glorreichen Wahlausgang beigetragen haben, so müssen sie ihr Recht auf Anteilnahme an den Beratungen des Parteitags nuzen. Die Zahl der weiblichen Delegierten in Dresden   sollte im Ver­hältnis zu der fortschreitenden kräftigen Entwicklung der prole­tarischen Frauenbewegung stehen, im Verhältnis zu der steigenden Mitarbeit der Genossinnen auf allen Gebieten der Parteitätigkeit. Dies wäre um so wünschenswerter, als sicherlich manche der zu behandelnden Fragen in besonderem Maße die Interessen der prole­tarischen Frauenwelt berühren. Es sei da vor allem an die Frage der künftigen Parteiaktion auf dem Gebiet der Sozialreform er­innert. Hervorgehoben sei auch, daß der Parteitag Genossinnen und Genossen Gelegenheit bietet, ihre Ansichten über die Agitations­und Organisationsarbeit unter den Proletarierinnen auszutauschen. Mögen deshalb die Genossinnen in allen Mittelpunkten unserer Bewegung dafür sorgen, daß dem Parteitag als Delegierte auch Frauen beiwohnen, die in treuer Pflichterfüllung alle Arbeiten und Kämpfe der Sozialdemokratie teilen. Wo es angängig ist, sollten die Genossinnen sich sofort mit den Genossen ihrer Wahlkreise über die Wahl einer gemeinsamen Delegierten verständigen. Wo die Möglichkeit eines gemeinsamen Vorgehens ausgeschlossen ist, haben sie das statutengemäß gesicherte Recht auszunuzen, in öffentlicher Frauenversammlung eine eigene Delegierte zu wählen. Die er­folgte Wahl weiblicher Delegierten ist der Unterzeichneten mitzuteilen. Berlin  , den 25. Juli 1903.

Mit sozialdemokratischem Gruß

Dttilie Baader

Vertrauensperson der Genossinnen Deutschlands  Berlin   SW. 29, Bellealliancestraße 95, Hof, 3 Tr.

Die Arbeiterpresse wird um Abdruck gebeten.