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Die Gleich beit

fichern. Die Regierung drohte abzudanken, falls die Verfassung­gebende Versammlung nicht zu einer Entscheidung käme. Endlich, nach langen Verhandlungen, wurde beschlossen, den Männern im 21. Lebensjahre das allgemeine Wahlrecht zu geben und den Frauen das Wahlrecht zuzusagen, sobald Zweidrittel der Kammer dafür stimmen. Es kommt jetzt darauf an, wie die belgischen Frauen sich zu dieser Frage stellen werden, die für sie von so großer Bedeutung ist und ob sie sich mit dem unbestimmten Ver­sprechen zufriedengeben werden.

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Griechenland  .

A

Im Oktober wird in Griechenland   ein Frauenfongreß abge­halten, welcher die Forderung voller politischer und wirtschaftlicher Rechte der griechischen Frauen auf sein Programm gesetzt hat. Vertreter anderer europäischer Länder sollen eingeladen werden, um mit Rat und Hilfe beizustehen und über soziale und wirt­schaftliche Probleme zu beraten.

England.

Der englische   Arbeitsminister gab auf eine Anfrage die folgenden Zahlen über die Arbeitslosigkeit unter den Frauen: 48 000 Frauen und 12 000 Mädchen sind auf den Listen des Arbeitsnachweises, ungefähr 22 000 erhalten Arbeitslosenunterstüßung. Ungefähr 700 frühere Mitglieder des Frauenforps erhalten Arbeitslosenunter­ftüßung. Man versucht diese Frauen als Hausangestellte unter zubringen, doch kann ein großer Teil aus verschiedenen Gründen nur Teilarbeit annehmen, während andere nur in industriellen Ariegsbetrieben gearbeitet und teine anderen Erfahrungen haben. Ida Braun.

Wohlfahrtspflege

Gründung des Bezirksausschusses Berlin   für Arbeiterwohlfahrt. Von Minna Todenhagen  .

Im Bezirksverband Groß- Berlin bestand seit September v. J. eine Jugendwohlfahrts- Kommission, die seit Gründung des Aus­schusses für Arbeiterwohlfahrt( Februar d. J.) diesem angegliedert worden ist. Es war bereits ein Stamm von etwa 500 tätiger Ge­noffen vorhanden. Ein Arbeitsausschuß von 48 Genossinnen, die fich auf die Abteilungen bzw. Vororte Berlins   verteilen, über­nahm die Bildung von Unterausschüssen in den Abteilungen bzw. Vororten.

Die Neuregelung der gesamten Jugendfürsorge der Stadt Berlin  war infolge der großen Not der Berliner   Jugend eine dringende Notwendigkeit geworden. Der unter Mitwirkung namhafter Parteigenossen in der Stadtverwaltung dafür aufgestellte Blan zu dieser Neuregelung stand gegen Ende des vorigen Jahres kurz bor dem Abschluß. Es mußten Bezirksjugendämter gebildet werden, und die Vorlage des Magistrats zur Neuregelung der gesamten Jugendfürsorge und-pflege sah neben den beruflichen Hilfskräften der Bezirksjugendämter auch ehrenamtlich tätige Hilfskräfte vor. Die hierfür erforderlichen Kräfte auch aus den Kreisen der arbeitenden Bevölkerung zu stellen, war unsere Aufgabe. Es wurde deshalb an den Bezirksvorstand der Antrag gestellt, Aus­

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bildungskurse für die Vorbereitung der ehrenamtlichen Hilfskräfte einzurichten. Diesem Antrage wurde ftattgegeben. In einem achtwöchigen Kursus wurden zunächst die Mitglieder des Arbeits­ausschusses vorbereitet. Sie sind zurzeit ständige Hilfsarbeite­rinnen der Bezirksfürsorgestellen und haben neben den aus un­seren Reihen sonst noch gestellten Helferinnen eine Art leitender Funktion innerhalb der Stadtbezirke. Die Leiterinnen der Bezirks­fürsorgeämter halten regelmäßige Besprechungen mit ihren Helfe rinnen ab, um sie an Hand tatsächlicher Ereignisse immer tiefer in ihre Arbeit eindringen zu laſſen.

Auch vom Zentraljugendamt wurde unsere Arbeit wiederholt in Anspruch genommen, so bei einer größeren Umfrage über zeitungsaustragende Kinder. Bei der Erörterung der Frage über die Unterstüßung privater Einrichtungen zum Schuße aufsichts­loser Kinder, bei der Beratung über die Umgestaltung des Ber­ liner   Waisenrates, über Reformen auf dem Gebiete der Fürsorge­erziehung und Fürsorge für die ortsfremde Jugend wurden wir zur sachverständigen Mitarbeit herangezogen.

Darüber hinaus sind auch aus eigener Initiative diverse für­sorgerische und pflegerische Maßnahmen getroffen worden. Bei der Verschickung von Kindern in das neutrale Ausland stellten wir Ermittlerinnen über die Bedürftigkeit der zur Anmeldung gelangten Fälle, Helferinnen auf den Bahnhöfen und Begleit­personen bei den Transporten bis an die Grenze und von der Grenze in die Heimat zurück.

Durch die Mitarbeit unserer Genoffen in den Stadtverwaltungen wurden die Maßnahmen für den Landaufenthalt der Stadtkinder nicht nur erweitert, sondern es wurden für die Einrichtung von Kinderferienspielen auf den freien Bläzen bzw. in den Waldungen der Umgebung Berlins   größere Mittel zur Verfügung gestellt, die aber durch die Verpflegung der Kinder aufgefogen wurden. Wir stellten für diese Veranstaltungen die leitenden und aufsicht­führenden Ehrenbeamten.

Auch im Groß- Berliner Ausschuß für die Verteilung der Aus­landsgaben sind wir vertreten. Bei dieser Verteilung find unfere Helferinnen als Ermittlerinnen der bedürftigen Familien, bei der Ausgabe als Abfertigerinnen tätig. Das find verantwortungsvolle Aufgaben.

Auf allen Gebieten arbeiten wir Hand in Hand mit den Organen der kommunalen Wohlfahrtspflege und suchen ihre De­mokratisierung zu fördern.

Ein Verzeichnis der weiblichen Abgeordneten zum Reichstag, der weiblichen Mitglieder des Reichswirtschaftsrats und der weib­lichen Abgeordneten zur Verfassunggebenden Versammlung der Freien Stadt Danzig   nebst Angabe der Adressen, der Partei­zugehörigkeit, Größe der Fraktionen, Zahl der Kandidaturen usw. ist in der Geschäftsstelle des Bundes Deutscher Frauenbereine, Berlin   W. 62, Wichmannstr. 21, für 60 Pf., 10 Stück 5,50 MI., und Porto   erhältlich; desgleichen für die neugewählten Landtage zum gleichen Preis.

Berantwortlich für die Redaktion: Frau Klara Bohm- Schuch. Druck: Vorwärts Buchdruckerei. Verlag: Buchhandlung Vorwärts Paul Singer 6. m. b. H. sämtlich in Berlin   SW 68, Lindenstraße 3

Ernste Mahnung an die Deutschen   Hausfrauen!

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Die ungeheure Mervenanipannung des Weltkrieges und feiner Folgen fann ohne Schaden nur gutgemacht werden, wenn die Gesundheitspflege zur höchsten Aufgabe der Frauen gemacht wird. Aber bie Unwiffenheit unter den Frauen auf dem Gebiete ber Gesundheitspflege und Heilkunde ill geradezu beängstigend. Es gibt keine Statiſtik darüber, wie viele Frauen an Krankheiten sterben, bie fle aus Schamgefühl vor der Behandlung bes Arztes verheimlichten, wie viele unter dem Drucke dieses unwürdigen Zustandes leid en bad wie viele bei rechtzeitiger Aufklärung gerettet würden. Treten nicht bie meisten Bräute leichtsinnig in die Che ohne jebe Stenntnis der Pflichten gegen fich felbft und thre zufünftige Familie, von den Eltern über die wichtigsten Aufgaben des Chelebens im Dunkeln In feinem Haushalte follte daher das berühmte große Prachtwert von Frau Dr. med. Anna Fisher Düdeimann fehlen. Eingehend behandelt find: Ansteckende Krankheiten. Afterjucken. Ausfluß. Befruchtung Ausbleiben der Menstruation. Blutungen.  - Bestimmung des Geschlechts. Behandlung der Brüste. Fehlgeburt. Cholera.- Dammriß.- Diphtherie.- Fieber. Frühgeburt.- Geburtshilfe.- Gallenfteine.- Gelentrheumatismus.­Sämtl. Leber und ein ärztliches Rachschlagewert der Gefundheitspflege und Geschlechtsleben und Geschlechtskrankheiten.- Gicht.- Grippe. Scheidenkrankheiten.-

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