� Sö. Januar 1�22„ ch-»Vwe�Anterhaltuntzsbeilatze öes Torwarts<«Oer Weg der neuen» Bildung gehtDon HumanitätVurch RationalitätZur Bestialität.•tnivarit«.Ich habe heute gebettelt...Von Sl M. d e I o n g.Und es ist mir nicht erspart geblieben...Ich bin hinabgesunken. Ich hob» heute ge— bet— telt... Ahbah!... Ich wußte ja nicht, daß es so gemein sein könne... Sogemein und so schwer...Ich wußte nicht, daß ein Körperteil so viel«igen, Kraft besttzt.wenn er dem treibenden Willen zu widerstehen wünscht... Nurmit der äußersten Anstrengung konnte ich mein« Hand dazu bringen,sich auszustrelken... E» war, al, zöge ein Zentnergewicht sie un»erbittlich abwärt»...O, diesen Zug zur Waterloobrtdge werde ich nimmermehr ver-gessen. Das kleine, schmutzige, gut abgerichtet« Hündchen zog michfort, wies mir den Weg um die Straßenecken, sich immer wiedernach mir umschauend, wartend, wenn da» Straßengetriebe zu starkwar, mit rührender Besorgnis sich an meine Beine schmiegend, ummich zu bedeuten, daß ich stehen bleiben oder zurücktreten soll«...Ich mußte seinen Willen tun. und in einem gegebenen Augenblick.da ich meine Rolle vergaß und quer über eine belebte Straßeschreiten wollte, sprang e» kläsiend an mir empor und zerrt» mitwütenden Rucken an meinen Hosenbeinen, um mich von meinemleichtfertigen Vorhaben abzubringen... Er ist nicht mehr von mirwegzubringen. Er sitzt neben mir und läuft dicht vor meinen Füßen,liberall, wo ich gehe, selbst hier im Zimmer, und ich glaube, daß ermir auf Schritt und Tritt folgt, um zu sehen, ob dem armen, blindenTropf, den er in seine«reue Hut genommen hat, nichts im Weg liegt,über das er straucheln könnte...Liebes kleines, ungeheuer scheußliches Geschöpfchen... du er-lnnerst mich in deiner unbewußten Seelenschönheit an ein Weib, da»ich einst kannte... es ist lange her, da ich noch ein ehrlicher Mannwar... Du schaust mich an. Bobby... du willst sagen:.wastut ein Blinder mit solch einem Ding", he? und:.wo ist deineschwarze Brille?" Das verstehst du nicht, Bobby... du hältst michfür einen armen, gebrechlichen Trops, aber. Bobby, ich bin nur feigund gemein, mein Hündchen.. Siehst du. da» kennst du ebennicht. Aber ich sollte fort von hier und lieber erfrieren und ver«hungern, als hier Fleisch und Suppe«ffen und Grog trinken, wie iches tue... Aber das kann ich nicht mehr, Bobbyl... Ich bintrank und, vor allen Dingen: ich bin feigel... Ich wage es nichtmehr...Du zwinkerst mit den Augen, du glaubst mir nicht... Dusagst, daß ich wirklich blind sei und mir die Geschichte nicht so sehrzu Herzen nehmen solle... daß du mich auf der Straße und sonstüberall schon an den richtigen Ort führen würdest. Aber du weißtnicht, Bobby, daß ich nicht mehr an den richtigen Ort zu führenbin... Du bist daraus bedacht, daß meine Füße nicht in denSchmutz treten, aber Bobby, arme», kleine» Ungeheuer, du weißtnicht, daß mir der Schmutz schon über dem Kopfe zusammengeschlagenist und daß selbst meine Seele völlig mit Schmutz bedeckt ist...Du hilfst mir betteln und du schwänzelst vor den Leuten, die miretwas geben, aber du weißt nicht, daß ich sehe... Nicht wahr,Lobby, wenn du wüßtest, daß ich wirklich sehe, möchtest du nichtmehr mit mir... wenn du wüßtest, daß Ich dich und die Menschendetrüge, würdest du böse sein, und du würdest mich beißen... nichtwahr, schmutziges, halb kahles Hündchen, da» tätest du?... Aberich weiß die» alle» sehr gut, und, Bobby, ich bettle dennoch... Sofeig, so niedrig, so gemein sind wir, Bobby, daß wir dies fortdauerndtun können...Du springst mir an die Knie und reibst deine kleine, haarig»Schnauze an meinem Arm... Geschieht das, um mich zu trösten?Um mir zu sagen, daß du e» doch nicht glaubst?.. E» ist gu�hörst du, e» ist gut. Ich will nichts mehr sagen... An deinem un-antastbaren Hundeoertrauen prallen ja doch alle Bekenntnifle ab...Glücklicherweise... denn wenn du mir glaubtest, und du liefst ver-drießlich von mir weg, Bobby, dann wäre da» Herrchen ganzallein... Ich fange an. dich zu lieben, kleines, räudiges Luder...Bedenke: ich habe keinen einzigen Freund'... kein Weib...nichts!... Ich habe nur dich, und alle Restchen von Liebe, die ichin meinem beinahe erloschenen Herzen noch zusammenraffen kann,will ich dir weihen...So, komm nur auf meine Knie... Ich kann ja so auchschreiben... Gut so, steck nur dein Köpfchen unter meine Jacke...ganz recht, hier, hier, hörst du wohl, wie e» da klopft?... Da istmein Herz, Bobby... Hör» gut, wa» e» dir erzählt und was ichnicht mehr schreiben kann... Hörst du, wie langsam es schlägt, mitschweren Schlägen, mit schweren... schamhaften Schlägen?...Es ist ein Menschenherz, Bobby...l«u» dem im Borwilrti-Berla» erschienenen ergreisenden Leben»-fragment„Untergang" de» holländischen Dichter« A. R. de Iong. Deutschvon Georg Gärtner.»Papstwahl.In den Jahrhunderten, als die Päpste noch weltliche Herrschaftausübten, hatte die Zeit, die zwischen dem Tode eines Papstes undder Thronbesteigung des neuen lag, eine ganz andere Bedeutung al»heute. Es war eine Zeit der Herrschaftslosigkeit, die allerhand Ge»walttätigkeiten, Umsturzversuche und Ueberqriffe namentlich in derStadt Rom mit sich brachte. Man versuchte daher, dieses Inter»regnum nach Möglichkeit abzukürzen und die Kardinäle, denen diePapstwahl obliegt, zu rascher Einigung zu veranlassen.Das geschah manchmal aus eine etwas drastische Weise, wiez. B. beim Konklave von Carpentros im Jahre l3lS, wo eine Parteiden Versainmlungspalast anzündete, und die Kardinäle aus denFenstern springen mußten, und selbst noch beim KonklaveGregors XVI„ 1831, bei dem man ein Bombenattentat versuchte.Schon beim ältesten Konklave in Viterbo mußte man die beratendenKirchensürsten zur Eile nötigen, indem man sie aus Wasser und Brotsetzte und sogar dos Doch abhob, damit es ihnen auf den Kops regne.Diesem Zwang, tollten aber auch vor allem die strengen Bestim»mungen dienen,' die im Jahr« 1274 von Gregor X. für die Papst-wähl erlassen wurden und die seitdem, wenn auch mit manchen Er-gänzungen und Veränderungen, in Geltung geblieben sind.Auch von dem reichen Beiwerk de» den ältesten Zeiten«nt-stammenden Zeremoniells hat sich vieles erhalten. Das.Konklave".d. h. die Versammlung der wählenden Kardinäle, versammelt sichin der Regel am zehnten Tage nach dem Tode de» Papstes. Bl»dahin können die Würdenträger der Kirchen aus den meisten katholt-schen Ländern der Welt zusammengekommen sein, bi» dahin sindauch die notwendigsten Vorbesprechungen und die umfangreichenund umständlichen Vorbereitungen des Konklaves zu erledigen. Dt»Kardinäle begeben sich nun zunächst zum Hochamt, das derKardinal-Dekan in der Paulinischen Kapelle zelebriert, und dann infeierlichem Zug zur Sixtinischen Kapelle de» Vatikans. Ist man an-gekommen, so erfolgt die Verlesung der Bulle, die die HauptbesUm-mungen für die Papstwahl enthält, und die Kardinäle leisten derReihe nach den Eid aus diese Satzung. Nach Beendigung der langenZeremonie der Eidesleistung, an der auch der Konklave-Marschall,dessen Würde im Geschlecht der Fürsten Ehigi erblich ist, mit demSchwur, daß er dem heiligen Kollegium treu sein und das Kon-klaoe eifrig bewachen wolle, teilnimmt, erschallt der Ruf:.Extr»Omnesl(Alle hinaus», worauf alle Nichtberechtigten den Raumverlassen. Das eigentliche Konklave beginnt.Di« besonderen Bedingungen, unter denen es stattfindet, dl»einzelnen Einrichtungen und die Zulassung der verschiedenen Per-sonen— denn außer dem Kardinalskollegium nimmt zu dessen Be-qleitung noch ein kleiner Hosstaat von„Konklavisten an der Ab-schließung von der Welt teil— werden in zahlreichen Versammlungenfestgelegt. Die letzte der vorbereitenden Handlungen ist die unterstrengem Zeremoniell vor sich gehende„Besichtigung" de» Konklave».