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Wissen und Schauen

Mormone eine möglichst große Anzahl von Frauen für sein Leben im Jenseits sichert, wird durch die Feierlichkeit der Besiegelung" vollzogen. Es finden etwa 1000 folcher Besiegelungszeremonien

Historisches vom Couplet  . Der Begriff des Couplets ist heute jedes Jahr in dem großen Tempel statt, wobei die größte Borsicht ziemlich verwischt und geht nicht felten im Gaffenhauer" unter. und Heimlichkeit angewendet wird. Diese Besiegelung" ist die Auf­unternahme einer Persönlichkeit in den Kreis der Mormonen für das Ein wirklich erfolgreiches Couplet muß geradezu auf die Gasse". Aber das ist nicht etwa erst heute so. Das Couplet hat von An- Jenseits, Ehegatten, die eine Ehe für das Leben" geschlossen haben, fang an zwei nahe Geschwister, mit denen es auch heute noch eng schieht erst durch die Besiegelung des Bundes, und der Mormone find deshalb noch nicht nach dem Tode verbunden, sondern dies ge verbunden ist: Das Volkslieb und den Gaffenhauer. Der größte Teil tann sich auch mit Frauen für das Jenseits verheiraten, mit denen dessen, was wir heute Couplet nennen, war in früheren Zeiten er im Diesseits nicht verbunden ist. Ebenso können Kinder durch Volkslied und lebt heute in gelehrten Sammlungen als Blüte der diese Feierlichkeit ihre Eltern in den himmlischen Bund der Mor Heimatdichtung fort. Auch im Weltkrieg ist noch manchem Couplet monen aufnehmen lassen, die auf Erden teine Mormonen sind und die Ehre zu tell geworden, zum Volkslied zu werden. Ursprünglich war das Couplet an das Vaudeville" gebunden, an das Lieder umgekehrt Eltern ihre vom Mormonentum abgefallenen Kinder. spiel, das im 15 Jahrhundert in Frankreich   entstand. Damals sang Freunde, die auf Erden nicht Mormonen sind, werden durch die der Boltsdichter Olivier Basselin   seine Chansons in der normannischen Besiegelung" zu Mormonen im Paradies. Bei den Einweihungs­Mannschaft Vau de Vire, und danach nannte man die leichten feierlichkeiten werden den Neulingen die Zeiten vor der Entstehung Liedchen und auch ganze Liederspiele Bau de Vire, woraus allmäh- des Paradieses, die Verhältnisse des Paradieses sowie die Grün­lich Baudeville geworden ist. Solche Liederpotpourris", wie sie im bung des mormonischen Barabieses auf Erden" durch Josef Smith Rototo hießen, erhielten sich durch die Jahrhunderte ebenso unter genau auseinandergesetzt. den fahrenden Künstlern wie auch beim Vortrag in Gefellschaften, und ihr wichtigster Inhalt waren eben diese fleinen Liedchen mit einem allgemein fangbaren Refrain. Besonders das Rokoko hat Unerschöpfliches in solchen pitanten, tomischen und graziösen Chan­sons" geleistet, und der Ton fant allmählich auf ein so tiefes Niveau, daß im zweiten Biertel des 18. Jahrhunderts Reformations­bestrebungen einsetzten. Man wollte schon damals das Couplet heben". Bezeichnend dafür ist eine Aeußerung des berühmten Musik­schriftstellers Mattheson   von 1739. Dieser Zeitgenosse Bachs emp­fiehlt, den Jäger, Hochzeit, Straff- u. Scherzoden", die nicht allemal auf bloße Gaffenhauer hinauslauffen", mehr Pflege zu widmen, denn solche Galanterie- Stücklein darf man eben nicht immer ohne Unterschied läppisch nennen diese fallen oft beffer und tun mehr Dienste, wenn sie recht natürlich geraten find, als groß­mächtige Konzerte und stolze Duvertüren". Man machte damals das Couplet, das ganz zur Volksdichtung geworden war, wieder literaturfähig, und in Deutschland   haben sich Dichter, wie Gleim, Uz, Göh, Löwen und Weiße, um die Hebung des Couplettons be­müht, der dann auch einen höchft anmutig galanten Stil erreichte. Werden doch heute noch folche Rototocouplets im Kabarett bis­weilen vorgetragen. Die Romantit, die das Volkslied neu ent­deckte, bahnte damit auch einer volksliedmäßigen Form des Couplets den Weg. Damals feierte in Frankreich   der geniale Coupletfänger Béranger feine Triumphe, und in wehmütig fünstlerischer Form sang Musset   seine zarten Liedchen von Mimi Pinson, der unsterb­lichen Grisette. In Deutschland   stimmte Gaudy ted Couplettöne an, und die alten Volksfänger, die das Rotofo verbannt hatte und die in Desterreich noch immer von Lokal zu Lokal zogen, wagten sich mieber hervor. Die Poltasängerinnen". die feurige Ccuplets als Begleitung der damals die Welt entzückenden Boifa ertönen ließen, Das hundertjährige Jubiläum des Hörrohrs. Als das unum­wurden zur beliebtesten Nummer des" Imaltangls", und in die gänglich notwendige Rüstzeug des Arztes erscheint dem Laien wohl freien Sphären der großen Kunst hebt Offenbach   dieses aus dem das Hörrohr. Und doch sind erst 100 Jahre seit seiner Erfindung Lanz geborene Couplet, das dann wieder in der Niederungen des verflossen. Bis dahin beschränkte sich die ärztliche Untersuchung im Cancans entartete. Wie im 18., so setzte auch zu Ende des 19. Jahr- wesentlichen auf die allgemeine Beobachtung des Kranten; nach hunderts wieder eine Reformierung" des Couplets ein, für die feinem Aussehen, Husten, Auswurf Atem, Buls, nach seinen etwa Bierbaum in seinem Roman Stilpe" das Programm ent- Schmerzen und Klagen wurde die Diagnose gestellt. Wohl wurde wickelte. Dieser Blüte des deutschen Chansons" verdanken wir mitunter schon die direkte Behorchung geübt, doch stand diesem in wundervolle Schöpfungen einer feinen und echt künstlerischen den Hofpitälern die dort herrschende Unsauberkeit, das viele Coupletfunst, die hauptsächlich in den Namen Liliencron   und Ungeziefer und die Furcht Dor Ansteckung, im Privathaus­Wedekind beschlossen liegt. Wedekind erfand sich auch die Melo- halt die Brüderie im Wege So hatte man damals noch bien zu seinen Brettl Liedern" selbst, indem er sich zur Gitarre begleitete und so das Bild des alten Boltsfängers wieder

ermedte.

Völkerkunde

Kraftmenschen der Anden. Bekanntlich tritt bei den meisten Menschen im Hochgebirge, von 3000 bis 4000 Metern Seehöhe an, die sogenannte Bergfrankheit mit Schwindel, Herzklopfen, Uebelfeit, Muskelschwäche auf und macht ihnen jede förperliche und geistige Anstrengung beschwerlich oder unmöglich. Eine Ausnahme scheinen die südamerikanischen Hochlandsindianer in Peru   und Bo­linien zu machen, die in Montblanc  - Höhe körperliche Leistungen voll­bringen, wie sie selbst unter normalem Luftdrud sonst kaum ge­leistet werden. Diese äußerst fräftig gebauten Aimara- Indianer tragen aus den höchsten Bergwerken die Erze in Lasten von 80 Kilo gramm auf steilen Pfaden zu den 400 bis 500 Meter tiefer gelegenen Schmelzhütten und wiederholen dies mehrmals am Tage! Sie schreiben diese erstaunlichen Leistungen der Wirkung des Genusses der Blätter der Kofapflanze zu, die sie, mit Kalt oder Pflanzen­asche gemischt, tauen. Sie können ohne diese Blätter, deren wirt famer Giftstoff, das Kotain, befanntlich auch in der modernen Me­dizin eine wichtige Rolle spielt, überhaupt nicht leben; schon mit 10 Jahren ergeben sie sich dem Kotakauen. Ob nun wirklich der Rofagenuß zu se gewaltigen Leistungen und Strapazen befähigt, oder was sonst die wirklichen Ursachen dafür sind und welches überhaupt die Wirkung schwerer Arbeit im Hochgebirge auf Herz und Lungen ist, das soll eine Expedition englischer, amerikanischer und fanadischer Physiologen untersuchen, die unter Führung von Prof. Bancroft aus Cambridge   am 17. November Liverpool   auf dem Wege nach den Hochanden von Peru   verlassen hat.

Gesundheitspflege

feine Kenntnis und Vorstellung von den Herzklappenfehlern, und ein sehr erfahrener Arzt flagte in seinem Lehrbuch über die Schwierig. feiten, die das Erkennen der Lunnenkrankheiten böte. Bor hundert Jahren nun wandte zum ersten Male Laennec bei einer Dame einen zusammengerollten Bogen Papier   an, do ihm die direkte Be horchung unpassend erschien. Er soll auf diefen Gedanken durch spielende Kinder gekommen sein, die ihren Herzschlag vermittels Das Geheimnis des Mormonenfempels. Immer wieder taucht Stäbchen gegenseitig behorchten. In der Folgezeit fonstruierte er die Nachricht auf, daß die Mormonen, diese amerikanischen Apostel dann eine Bappröhre von 1 Fuß Länge mit beiderseits abgeplatteten der Bielweiberet, Beauftragte in Europa   unterhalten, um junge Enden. Dann machte er sich ein Hörrohr aus Holz von 1 Fuß Länge, Mädchen unter Vorspiegelung einer glänzenden Zukunft in die 3% Zentimeter Durchmesser und ½ Pfund Gewicht. Es ist erstaun Harems reicher Mormonen zu loden. Londoner Zeitungen lenten lich, wie er dann mit diesem plumpen und unvollkommenen Instru gerade jezt die Aufmerksamkeit auf solche Versuche. Diese mert ment die verschiedenen Hörphänomene erforschte und ihnen die rich würdige Sefte ist noch immer von einem Schleier des Geheimnisses tige Deutung gab Sehr hübsch und anschaulich ist es, wie er diese umgeben, und vor allem liegt eine mystische Atmosphäre um das Geräusche bezeichnete und ihnen zum Teil jekt noch geltende Namen Hauptheiligtum der Mormonen gebreitet, um den großen Tempel gab: das Geräusch des fallenden Tropfens, des Blasebalgs, des von Salt Lake City  . Man behauptet, daß die Schwelle dieses mäch Raßenschnurrens, des Feilenstrichs, des trintenden Hundes usw. tigen Bauwerts seit seiner Einweihung im Jahre 1893 niemals Laennec   starb 1826 fünfundvierzigjährig an der Schwindsucht, der Don einem uneingeweihten betreten worden sei. Stuart Martin, Krankheit, an deren Aufklärung er wesentlich mitgewirkt hat. Später der ein Buch über das Geheimnis des Mormonentums" geschrieben wurde das Instrument mefentlich verbessert, verfürzt und ver hat, behauptet aber, das Innere des Tempels genau zu fennen, schmälert und mit einer leicht ausaehöhlten Ohrplatte versehen. Ein obwohl er fein Mormone ist und auch an den geheimen religiösen gewaltiger Umschwung im ärztlichen diagnostischen Können wurde Feierlichkeiten teilgenommen zu haben, an den Zeremonien der durch das Hörrohr hervorgerufen und sein Wirkungsfreis erweitert. Taufe, der Einweihung, der Unterrichtung" und der Besiegelung". Der große Tempel ist von Brigham Young   gebaut worden, der piele Steine eigenhändig eingemauert hat, der am 6. April 1853 den Grundstein legte und starb, als die Mauern kaum sechs Fuß hoch waren. 40 Jahre lang ist an diesem Heiligtum gebaut wor den. Nicht jeder Mormone darf in diesen Tempel eintreten und den Feierlichkeiten beiwohnen, sondern nur die Mitglieder, die be­reits ein besonderes Ansehen genießen. Die Heiratszeremonien zer fallen in zwei Arten, in die Heirat fürs Leben" und die Heirat für Die Ewigkeit". Die himmlische Heirat", durch die fich der reiche e

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Der schaffende Mensch ehrt die Vergangenheit dadurch, daß er sie ruhen läßt und nicht von ihr lebt. Die Tragit un ferer Väter ist es ja, daß fie wie Alchimisten Gold machen wollten aus ehrwürdigem Staub. Sie verloren ihr Ber­mögen" dabei. Sie durchwühlten so viele Kulturen, daß ihnen das naive Vermögen, eine eigene Sultur zu gestalten, ver loren ging. Franz Marc